Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Unwetter in EuropaPolen ruft für die Hochwassergebiete den Katastrophenzustand aus

Katastrophenalarm in Österreich

Trotz einer kurzen nächtlichen Regenpause bleibt die Hochwasser-Situation im Osten Österreichs sehr angespannt. «Es ist nicht vorbei, es bleibt kritisch, es bleibt dramatisch», sagte die Ministerpräsidentin Niederösterreichs Johanna Mikl-Leitner. Am Montag würden regional erneut bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet. Ein grosses Problem seien inzwischen die Dämme.

«Es besteht höchste Dammbruchgefahr», hiess es vonseiten der Behörden. Das öffentliche Leben ruhe weitgehend. Mehr als 200 Strassen in Niederösterreich seien gesperrt, 1.800 Gebäude geräumt, viele Schüler und Kinder seien zu Hause geblieben, sagte Mikl-Leitner. Rund 3.500 Haushalte seien aktuell ohne Strom. Die Höhe der Schäden sei momentan nicht abzuschätzen. «Den Hochwasser-Opfern wird auf alle Fälle geholfen», sagte die Landeschefin weiter.

Zwei Menschen tot in Häusern gefunden

Beim Hochwasser in Österreich sind nach Angaben der Polizei zwei weitere Menschen ums Leben gekommen. Ein 70 Jahre alter Mann und ein 80-Jähriger seien in ihren jeweiligen Häusern in Gemeinden in Niederösterreich gestorben, teilten die Behörden mit.

Die beiden Männer seien im Inneren der Gebäude den Wassermassen zum Opfer gefallen. Bereits am Sonntag war ein Feuerwehrmann beim Auspumpen eines Kellers gestorben.

In Niederösterreich waren in den vergangenen Tagen regional bis zu 370 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen – ein Mehrfaches der üblichen Monatsmenge. Ein Feuerwehrmann war beim Auspumpen eines Kellers ums Leben gekommen. Die Lage könnte sich ab Dienstag etwas entspannen. Dann wird ein Ende des Dauerregens erwartet.

Hunderte Menschen gerettet

Im besonders stark betroffenen Niederösterreich sind am Wochenende nach Angaben der Einsatzkräfte mehrere Hundert Menschen aus dem Hochwasser gerettet worden. Ein Feuerwehrmann starb am Sonntag im niederösterreichischen Rust im Tullnerfeld beim Auspumpen eines Kellers.

In der Hauptstadt Wien, die von Niederösterreich umgeben ist, war auch am Montag von massiven Problemen im öffentlichen Verkehr betroffen – obwohl die Wasserstände zurückgingen. Die meisten U-Bahnlinien in der Zweimillionen-Stadt fuhren zu Beginn der Arbeitswoche nur auf Teilstrecken. Das staatliche Bahnunternehmen ÖBB führt derzeit keine Züge auf den südlichen und westlichen Verbindungen von und nach Wien.

Die Pegelstände steigen immer weiter: Eine Person schaut in Wien auf den Donaukanal. (15. September 2024)

Reissende Wasserfluten spülen im Katastrophengebiet in Niederösterreich in der Nacht durch Strassen und Siedlungen. Bei anhaltendem Regen gehen die Einsätze von Tausenden Rettungskräften unermüdlich weiter. Menschen müssen in Sicherheit gebracht und Dämme aus Sandsäcken aufgeschichtet werden, um Häuser und Keller zu schützen.

25’000 Einsatzkräfte

Am Stausee Ottenstein am Fluss Kamp wurden Hochwasserklappen geöffnet, um einen Teil der Wassermassen kontrolliert ablaufen zu lassen. Wasserfontänen stürzen seitdem die Staumauer hinunter. Im Unterlauf des Kamps steigt dadurch der Pegelstand weiter und Strassen und Wiesen werden überschwemmt.

Die überflutete Strandbar Herrmann am Zusammenfluss von Wienfluss und Donaukanal. (15. September 2024)

In St. Pölten brach ein Damm und setzte einige Dutzend Häuser unter Wasser. Bis zu 150 Menschen sind betroffen. Die Gemeinde richtete Notunterkünfte ein. «Dies ist eine Ausnahmesituation, wie wir es noch nie erlebt haben», sagte Niederösterreichs Ministerpräsidentin Johanna Mikl-Leitner am Spätnachmittag.

In Niederösterreich waren mehr als 25’000 Einsatzkräfte unterwegs, unterstützt von rund 1000 Soldatinnen und Soldaten. Das Militär transportierte bis zum Einbruch der Dunkelheit mit einem Black-Hawk-Helikopter grosse Säcke mit Sand und Kies, um undichte Stellen an Dämmen abzudichten.

«Die Lage in Niederösterreich spitzt sich weiter zu», sagte Bundeskanzler Karl Nehammer nach einer Sitzung des nationalen Krisenstabs. Wenn aus dem fast randvollen Ottenstein-Stausee grössere Wassermengen durch die Flutklappen schiessen, könnte es im Unterlauf des bereits stark angeschwollenen Kamp zu zusätzlich erheblichem Hochwasser kommen. Der Kamp fliesst in die Donau.

In Wien wälzen sich Wassermassen entlang des Wienflusses durch die Stadt. In den meisten Vierteln halten die meterhohen Mauern entlang des künstlichen Flussbettes aber noch stand – wie hier in der Nähe der Gleise der U-Bahnlinie U4.

Nehammer dankte tausenden freiwilligen Einsatzkräften und Männern und Frauen von Rettungsdiensten, Berufsfeuerwehren, der Polizei und dem Heer. Ein Feuerwehrmann war bei einem Pumpeinsatz ums Leben gekommen. Das Heer stellte 2400 Soldatinnen und Soldaten für den Hochwassereinsatz bereit. Die Armee musste nach seinen Angaben im Laufe des Tages ein Polizeiteam von einem Helikopter aus per Seil retten, weil sie in eine prekäre Lage geraten waren.

Nehammer rechnete erst in der Mitte der Woche mit Entspannung. Neben dem Hochwasser gab es auch Sturmschäden. Die Stromversorger täten alles, um Stromausfälle möglichst schnell zu beheben, sagte er.

Nie dagewesene «Ausnahmesituation»

«Dies ist eine Ausnahmesituation, wie wir es noch nie erlebt haben», sagte Niederösterreichs Landeshauptfrau (Ministerpräsidentin) Johanna Mikl-Leitner am Sonntag. Besonders prekär war die Lage am Fluss Kamp nordwestlich von Wien.

Der Wienfluss im Wiener Bezirk Hietzing.

Die Stauseen im oberen Flusslauf waren am Sonntag randvoll, das kontrollierte Ablassen der Wassermengen liess den Fluss im unteren Bereich immer weiter anschwellen. Weitere Wassermassen aus dem Ottenstein-Stausee wurden erwartet. In der Gemeinde Gars am Kamp wurden ständig neue Wälle durch Sandsäcke aufgebaut, um Häuser zu schützen.

In vier Tagen Regen wie sonst im ganzen September

In einigen Hochwassergebieten Österreichs ist innerhalb von vier Tagen so viel Regen gefallen wie sonst im gesamten September. Das berichtet Geosphere Austria, die Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie. Zum Beispiel seien unter anderem an der Wetterstation in St. Pölten, der Hauptstadt des Bundeslandes Niederösterreich, 300 bis 350 Millimeter gefallen. Das entspricht 350 Litern pro Quadratmeter.

Es regnet immer noch, und zusätzlich pfeift der Wind. Nach Angaben von Geosphere gab es an Bergstationen teils Windböen mit mehr als 125 Kilometern in der Stunde, in niedrigeren Gebieten um die 100 Kilometer pro Stunde. Der Tiefdruckeinfluss hält am Montag noch an, so die Bundesanstalt. Der Dauerregen soll laut Geosphere erst mit Dienstag vorbei sein.

Ganze Felder und Strassenabschnitte stehen unter Wasser, wie hier im Bezirk Braunau.

Vier Tote bei Überschwemmungen in Polen

Der Moment, in dem der Staudamm in Stronie Slaskie bricht.

In den polnischen Hochwassergebieten sind nach Angaben eines Polizeisprechers vier Menschen ums Leben gekommen. Es handele sich um drei Männer und eine Frau aus vier verschiedenen Orten, sagte ein Polizeisprecher bei der Sitzung des Krisenstabs in Breslau (Wroclaw). Unterdessen ordneten örtliche Behörden in zwei Städten Evakuierungen an.

In der Kleinstadt Paczkow im Südwesten Polens hat der Bürgermeister nach dem Riss in der Staumauer eines Stausees die sofortige Evakuierung der tiefer gelegenen Ortsteile angekündigt. «Niemand kann garantieren, dass sich der Schaden nicht verschlimmert», warnte er in einem Aufruf in sozialen Medien.

In Stronie Slaskie strömt das Wasser mit voller Wucht in Gebäude und Strassen und reisst alles mit, was ihm in den Weg kommt.

Er rief alle Bewohner, die evakuiert werden müssen, auf, sich zu melden, und bat diejenigen, deren Häuser und Wohnungen noch nicht vom Wasser erreicht wurden, diese zu verlassen und sich in sichere Gebiete der Stadt zu begeben. Nachdem ein Aufruf, die Gebäude freiwillig zu verlassen, nicht befolgt worden sei, habe er sich nun zur Zwangsevakuierung entschlossen, sagte Bürgermeister Artur Rolka im polnischen Fernsehen.

Der betroffene Stausee wurde oberhalb von Paczkow an der Glatzer Neisse, einem Zufluss der Oder errichtet. Paczkow ist eine Kleinstadt mit knapp 8000 Einwohnern in der Wojwodschaft Oppeln (Opole)

Auch in Nysa, einer anderen Stadt in der Region mit mehr als 40.000 Einwohnern, wurde am späten Nachmittag eine sofortige Evakuierung angeordnet. Dort schien die Lage zunächst unter Kontrolle. Dann aber kam es zu einer dramatischen Zuspitzung. Sirenen heulten in der Stadt.

Situation im Dorf Glucholazy, wo es zu Zwangsevakuierungen kam.

«Die Lage ist sehr bedrohlich, Gesundheit und Leben der Einwohner sind bedroht», hiess es in einer Stellungnahme der Stadt. Die Entwicklung könne «in die schlimmste Richtung gehen», warnte der Bürgermeister vor der Gefahr eines Deichbruchs. Im polnischen Fernsehen waren lange Autoschlangen auf den Brücken der Stadt zu sehen.

Polens Regierung hat in Warschau inzwischen den Katastrophenzustand für die Hochwassergebiete ausgerufen. Er gilt für einen Zeitraum von 30 Tagen für Teile der Woiwodschaften Niederschlesien, Schlesien und Oppeln.

Polen mobilisiert militärische Einsatzgruppen zur Bewältigung der Krisensituation.

Sieben Tote durch Über­schwemmungen in Rumänien

In Rumänien ist die Zahl der Todesopfer durch das Hochwasser auf sieben gestiegen. Am Montag sei das siebte Opfer im ostrumänischen Dorf Grivita nahe der Stadt Galati gefunden worden, berichtete die rumänische Nachrichtenagentur Mediafax unter Berufung auf den Katastrophenschutz.

Die übrigen sechs Opfer waren bereits am Wochenende geborgen worden. In den kommenden Tagen sollen die Regenfälle nachlassen und die Temperaturen steigen. Unter den Opfern sind vor allem ältere Menschen, darunter zwei Frauen im Alter von 96 und 86 Jahren.

Ein Mann inspiziert ein überschwemmtes Haus im rumänischen Dorf Slobozia Conachi.

In der Region standen Menschen bis zum Oberkörper im Wasser. Hunderte Menschen mussten im ganzen Land aus den Fluten gerettet werden, viele Häuser standen unter Wasser, tausende Haushalte waren betroffen. Präsident Klaus Iohannis sprach von «dramatischen Folgen» des Klimawandels.

«Das ist eine Katastrophe epischen Ausmasses», hatte der Bürgermeister des Dorfes Slobozia Conachi schon am Samstag gesagt. Es seien rund 700 Häuser überflutet worden, berichtete Emil Dragomir.

Tschechien: Ein Toter und weitere Evakuierungen

An der Oder in der östlichen Grossstadt Ostrava kämpfen die Einsatzkräfte mit Deichbrüchen. Immer mehr Menschen müssen in Tschechien ihre Häuser und Wohnungen verlassen.

Wegen akuter Überflutungsgefahr sind in Ostrava, der drittgrössten Stadt Tschechiens, die Evakuierungen ausgeweitet worden. «In mehreren Stadtteilen ist es offensichtlich zu Deichbrüchen gekommen», sagte Umweltminister Petr Hladik nach einer Krisensitzung. Die Bewohner wurden teilweise mit Schlauchbooten in Sicherheit gebracht. Durch die Risse sollen Schätzungen zufolge rund 100 Kubikmeter Wasser pro Sekunde strömen. Es soll versucht werden, die Lücken mit Steinen aufzufüllen.

Ostrava mit rund 285 000 Einwohnern liegt am Zusammenfluss mehrerer Flüsse, darunter der Oder und der Opava. Die Bergbau- und Industriestadt befindet sich knapp 280 Kilometer östlich von Prag. Der Bahnverkehr nach Ostrava und weiter in Richtung Polen war weiter komplett unterbrochen. Ein Kraftwerk musste abgeschaltet werden. Im nahen Bohumin fielen wegen der Überschwemmungen die Strom- und Mobilfunknetze aus. Die Trinkwasserversorgung brach vielerorts zusammen.

Beim Hochwasser in Tschechien hat es den ersten bestätigten Todesfall gegeben. Die Behörden sprachen zudem von mindestens sieben Vermissten. Ein Mensch sei in dem kleinen Fluss Krasovka im Bezirk Bruntal im östlichen Landesteil Mährisch-Schlesien ertrunken, sagte Polizeipräsident Martin Vondrasek im öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Überflutung in einem Vorort von Ostrava, wo der Bach Porubka über die Ufer getreten ist.

Zu den Vermissten zählten drei Menschen, die mit einem Auto bei Jesenik im Altvatergebirge in einen reissenden Fluss gestürzt seien. Von dem Fahrzeug fehlt jede Spur. Die anderen Personen seien in verschiedene Gewässer wie den Fluss Otava gestürzt. Zudem werde ein Mann aus einem Altersheim an der Grenze zu Polen vermisst.

Der tschechische Regierungschef Petr Fiala sprach von einem sogenannten Jahrhunderthochwasser – also ein Hochwasser, was statistisch gesehen einmal im Jahrhundert an gleicher Stelle vorkommt.

Am Wochenende verwandelten sich die Strassen in Städten wie Jesenik im Altvatergebirge, Opava am gleichnamigen Fluss und Krnov an der Grenze zu Polen in reissende Fluten. In Jesenik retteten die Einsatzkräfte Hunderte Menschen mit Booten und Hubschraubern. Die Bürgermeisterin der in einem Talkessel gelegenen Stadt nahe der Grenze zu Polen sagte dem Fernsehen: «Es war eine Apokalypse, überall ist Schlamm, alles ist zerstört.» Der Hauptplatz im Stadtzentrum sei vorübergehend zu einer einzigen Wasserfläche geworden, auf der Autos schwammen. In der Region stürzten mehrere Häuser ein. Nach dem Abfluss der Wassermassen drohten Erdrutsche.

Mehrere Menschen vermisst

In Tschechien wurden vier Menschen von den Fluten weggerissen und gelten als vermisst. Die Polizei berichtete, drei Menschen seien in einem Auto in der Stadt Lipova-Lazne im Nordosten des Landes von einem Fluss weggeschwemmt worden. Ein Mann wurde demnach im Südosten vom Hochwasser eines Baches fortgerissen.

Verheerende Lage in Pisecna, wo der Fluss Bela für Überflutung sorgt.

Die Lage in Tschechien ist besonders im Nordosten des Landes schlimm. Dort ist ein grosser Teil der Stadt Opava wegen Hochwassers evakuiert worden. Im Süden des Landes ist ein Staudamm übergelaufen und hat die Städte und Dörfer der Umgebung überflutet.

Deutschland: Lage weitgehend entspannt

Angesichts von starken Regenfällen und Überschwemmungen in den Nachbarländern bereiten sich Teile Süd- und Ostdeutschlands ebenfalls auf Hochwasser vor. Am Sonntagmorgen war die Lage in Deutschland aber noch weitgehend entspannt, nur in einigen Orten galten erste Alarmstufen. Für den späteren Sonntag und den Montag werden starke Regenfälle erwartet, weswegen die Pegel teilweise noch ansteigen sollten.

In Bayern waren die Scheitelpunkte der Wasserstände am Sonntagmorgen laut Hochwassernachrichtendienst weitgehend erreicht. Der Regen ab Sonntagnachmittag werde zunächst nur ganz im Osten für einen moderaten Wiederanstieg sorgen, sagte der Dienst des bayerischen Landesamts für Umwelt voraus.

Passau in Bayern: Eine Absperrung steht am überschwemmten Innufer.

Die weitere Entwicklung sei noch unsicher, hiess es. Nach aktuellen Prognosen würden in den betroffenen Regionen bis Dienstag noch einmal ähnlich hohe Pegelstände vorhergesagt wie aktuell. Im Laufe des Dienstags sollte der Regen deutlich schwächer werden, am Mittwoch werde sich die Lage in Bayern voraussichtlich entspannen.

In Passau erreichte der Pegel der Donau demnach am frühen Sonntagmorgen den Scheitelpunkt. Einige flussnahe Wege und Parkplätze wurden gesperrt, wie die Stadt mitteilte. Bei Ruhstorf an der Rott wurde die Meldestufe Drei in der Nacht zu Sonntag erreicht, hier sollte der Wasserstand bis Sonntagmittag noch leicht ansteigen.

In München sollte Meldestufe Zwei am Sonntag wieder unterschritten werden. Auch in Brandenburg wurde teilweise Hochwasser erwartet, es galten aber keine Alarmstufen.

Angespannte Lage in Sachsen: Nach dem Einsturz der Carolabrücke werden Vorkehrungen auf das Hochwasser getroffen.

Das Landeshochwasserzentrum Sachsen meldete am Samstagnachmittag, in den vergangenen 24 Stunden seien allein in Ostsachsen und im Erzgebirge zwischen 30 und 100 Liter Niederschläge gefallen, in Tschechien und Südpolen teilweise deutlich mehr. Nach einer kurzzeitigen Beruhigung werde am Sonntag im Tagesverlauf erneut Regen einsetzen, aber wohl nicht mehr in den gleichen Mengen wie zuvor.

An der Elbe wurde an den Pegeln Schöna und danach in Dresden ab der Nacht von Sonntag auf Montag mit dem Überschreiten der Richtwerte der Alarmstufe Drei von jeweils sechs Metern gerechnet. Danach könne es bis Donnerstag einen weiteren Anstieg bis auf 7,50 Meter in Schöna und sieben Meter in Dresden geben, was der höchsten Alarmstufe Vier entsprechen würde. Auch im weiteren Verlauf der Elbe und an Nebenflüssen wie der Schwarzen Elster wurde mit Hochwasser gerechnet, jedoch wohl in etwas geringerem Mass.

Nach den Abrissarbeiten: Vorbereitung auf Hochwasser in Dresden

Nach den Abrissarbeiten an der zum Teil eingestürzten Carolabrücke am Dresdner Elbufer laufen nun die Vorbereitungen auf das nahende Hochwasser. Wie Feuerwehrsprecher Michael Klahre am Morgen bestätigte, sind die zum Abriss benötigten Maschinen bereits aus dem Uferbereich heraus gefahren worden. Weitere Massnahmen würden im Laufe des Vormittags besprochen werden, sobald der Hochwasserstab zusammengetreten sei, erklärte er weiter.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Der aktuelle Pegelstand der Elbe in Dresden hat gemäss den Erwartungen des Landeshochwasserzentrums am Morgen die 4-Meter-Marke überschritten. Diese liegt etwa 2 Meter über dem Normalstand. Damit ist die Alarmstufe 1 erreicht. Es seien laut Klahre aktuell jedoch keine weiteren Massnahmen geplant, man beobachte vorerst die Entwicklung der Lage.

Die Arbeiten an der Carolabrücke aufseiten der Neustadt waren schneller beendet worden als zunächst geplant. Die Einsatzkräfte hatten wegen der drohenden Hochwassergefahr mit Hochdruck an der Räumung des Ufers gearbeitet. Der bereits am Mittwoch in die Elbe gestürzte Teil der Brücke bleibt zunächst an Ort und Stelle, hat jedoch nach derzeitiger Einschätzung keinen grösseren Einfluss auf den Pegelstand. Wichtig für das Hochwasser sei laut Dresdner Umweltamt vor allem der freigeräumte Uferbereich, um der Strömung eine Ausweichmöglichkeit um die noch im Wasser liegenden Brückenteile zu ermöglichen.

Newsletter
Unter Verdacht
Erhalten Sie die Hintergründe zu aktuellen Gerichtsfällen, die die Schweiz bewegen.

Weitere Newsletter

DPA/AFP/red