Windelausschlag

Bildrechte Copyright © 2014 Dr P. Marazzi / Science Source Alle Rechte vorbehalten.
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Windelausschlag kommt bei Babys sehr häufig vor. Insofern wird es Ihnen mit Sicherheit passieren, dass Sie irgendwann die Windel Ihres Kindes öffnen und feststellen, dass sein Po wund und gerötet aussieht.

Woran erkenne ich Windeldermatitis?

Wie Windeldermatitis aussieht, wird Ihnen wahrscheinlich schlagartig klar, wenn die Haut Ihres Babys im Windelbereich wie folgt aussieht: Ein Teil der Haut, der mit der Windel bedeckt ist (wahrscheinlich der Genitalbereich, die Po- und Oberschenkelfalten) wird rot und entzündet sein. Die betroffenen Bereiche können trocken oder nässend, auch glänzend sein und manchmal erhaben wirken.

Wird die anfängliche Dermatitis nicht behandelt, kann sie zu schlimmeren Formen ausarten, zum Beispiel zu Hefepilzinfektionen oder bakteriellen Infektionen.

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Hefepilzinfektionen treten oft in Zusammenhang mit der Einnahme von Antibiotika auf. Antibiotika töten die nützlichen Bakterienstämme im Verdauungssystem ab. Diese sind jedoch notwendig, um das natürliche Gleichgewicht in der Darmflora zwischen den verschiedenen Mikroorganismen aufrechtzuerhalten.

Gewöhnlich beginnt eine Dermatitis mit kleinen roten Punkten, die schnell zu größeren roten Flecken werden können. Bakterielle Infektionen können zu Fieber führen. Die Ursachen hierfür sind gewöhnlich eitrige Entzündungsherde.

Wie entsteht der Windelausschlag?

Die Hauptursache ist Nässe im Windelbereich. Neugeborene urinieren oft und haben regelmäßig formlosen Stuhlgang. Die meisten saugfähigen Babywindeln hinterlassen Feuchtigkeit auf der empfindlichen Babyhaut.

Babyhaut ist dünn, durchlässig und hat nur eine geringe Schutzbarriere vor äußeren Einflüssen. Sie ist also immer in Kontakt mit Feuchtigkeit, auch wenn Sie Ihr Kind regelmäßig wickeln. Dies bedeutet, dass der Genitalbereich permanent einem Reizmilieu ausgesetzt ist. Ein Säugling, der zu lange eine volle Windel trägt, ist demnach einem größeren Risiko ausgesetzt, eine Windeldermatitis zu bekommen.

Säuglinge, die krank sind und Antibiotika nehmen müssen, können Durchfall (ein Nebeneffekt bei der Einnahme von Antibiotika) bekommen und dadurch wiederum Ausschlag im Genitalbereich entwickeln. Eine weitere Ursache kann eine Nahrungsmittelunverträglichkeit des Babys sein, zum Beispiel auf Zitrusfrüchte, die die stillende Mutter gegessen hat.

Wie kann man den Ausschlag behandeln?

Sie können den Windelausschlag selber behandeln. Er verschwindet normalerweise nach drei oder vier Tagen und beeinträchtigt Ihr Baby kaum.

So können Sie die Windeldermatitis behandeln:
  • Die wirksamste Methode ist das regelmäßige Windelwechseln. Versuchen Sie, die Haut trocken und sauber zu halten.
  • Forschungen haben ergeben, dass nur Wasser zur Reinigung meist nicht ausreicht. Verwenden Sie ein speziell auf Babyhaut getestetes Reinigungsmittel und, wenn Sie möchten, eine milde Pflegecreme mit Zink, das gegen die Entzündung wirkt - aber mit Konservierungsstoffen! Produkte ohne Konservierungsstoffe können eine Gefahr für die empfindliche Babyhaut darstellen, da sich schon nach einmaliger Benutzung die Bakterien in der Verpackung gigantisch vermehren.
  • Versuchen Sie, Ihr Kind möglichst oft ohne Windel zu lassen, denn frische Luft beschleunigt die Heilung. Im Sommer kann Ihr Baby draußen oder im Haus auf leicht zu säubernden Fußböden ohne Windeln spielen. Denken Sie daran, dass die Räume warm genug sind, damit Ihr Kind nicht friert.
  • Sie können versuchen, die Windelmarke oder Reinigungslotion gegen Produkte zu tauschen, die keine Duftstoffe enthalten. Dies hilft, falls der Ausschlag allergisch bedingt ist. Achten Sie bitte auch auf andere Inhaltstoffe, wie zum Beispiel Latex, und lassen Sie diese ggf. weg.

Hat Ihr Baby nach vier Tagen immer noch einen geröteten Po, so können diese Stellen sich ausbreiten und Schlimmeres hervorrufen. Dann sollten Sie, nach Absprache mit dem Kinderarzt, ein Antimykotikum (z.B. Anti-Pilzsalbe, wie Canesten) für einige Tage dünn auftragen.

Wie kann ich mein Kind wirksam vor Windeldermatitis schützen?

Das beste Mittel gegen diese Art der Dermatitis ist, die Haut trocken zu halten.

Um vorzubeugen, können Sie Folgendes tun:
  • Wechseln Sie die volle Windel so schnell wie möglich.
  • Reinigen Sie den Genitalbereich sehr sorgfältig nach jedem großen Geschäft und lassen Sie die Haut an der Luft trocknen.
  • Cremen Sie den Po Ihres Babys dünn mit einer speziellen Schutzcreme ein. Benutzen Sie kein Talkumpuder - der feine Staub wird leicht eingeatmet. Hebamme und Babycenter-Expertin Simone Uth: "Sie können die Stellen auch mit Muttermilch betupfen und dann trocknen lassen."
  • Wickeln Sie nicht zu stramm. Die notwendige Luftzirkulation würde unterbrochen werden. Die Windeln und Kleidung Ihres Säuglings sollten unbedingt atmungsaktiv sein, damit die Haut am Po Luft bekommt.
  • Wenn Ihr Kind beginnt, feste Nahrung zu sich zu nehmen, geben Sie ihm immer nur ein neues Nahrungsmittel zur Zeit. Warten Sie dann ein paar Tage mit dem nächsten, und beobachten Sie, ob sich irgendetwas verändert. Dadurch ist es einfacher, die Allergie als Ursache für den Ausschlag auszuschließen.
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1 Department of Dermatology and Allergy, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Charitéplatz 1, Berlin, Germany
2 Academic Unit of Biomedical Genetics-Dermatology, The Medical School, University of Sheffield, Sheffield, UK
3 Department of Dermatology, Sahlgrenska University Hospital, Gothenburg, Sweden
4 Department of Neonatal Infectious Diseases, Poznan University of Medical Sciences, Poznan, Poland
5 Department of Dermatology, Hospital Doce de Octubre, Madrid, Spain
6 Department of Dermatology, Institute of Dermatologic Sciences, “Ospedale Maggiore Policlinico, Mangiagalli e Regina Elena”, Milan, Italy