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1.0 HinterHgrund der Erfindung
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1.1 Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf die Gebiete der
Molekularbiologie. Bereitgestellt werden Verfahren und Zusammensetzungen,
die DNA-Segmente
umfassen, und Polypeptide, die von Bakterienspezies abgeleitet sind,
zur Verwendung in insektiziden Zubereitungen und die Entwicklung
von transgenen insektenresistenten Pflanzen. Insbesondere betrifft
sie neue Nucleinsäuren,
die von Bacillus thuringiensis erhalten werden und Polypeptide codieren,
die gegenüber
Coleoptera und 9Lepidoptera toxisch sind. Verschiedene Verfahren
zur Herstellung und Verwendung dieser Nucleinsäuren, DNA-Segmente, die synthetisch modifizierte
CryET70-Polypeptide codieren, sowie native und synthetische Polypeptidzusammensetzungen werden
ebenfalls offenbart. Die Verwendung von DNA-Segmenten als diagnostische
Sonden und Matrizen für die
Proteinproduktion sowie die Verwendung von Polypeptiden, Fusionsproteinen,
Antikörpern
und Peptidfragmenten in verschiedenen immunologischen und diagnostischen
Anwendungen werden ebenfalls offenbart, ebenso wie Verfahren zur
Herstellung und Verwendung von Nucleinsäuresegmenten bei der Entwicklung
von transgenen Pflanzenzellen, die die hier offenbarten Polynucleotide
umfassen.
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1.2 Beschreibung des Standes
der Technik
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Da
Feldfrüchte
von kommerziellem Interesse häufig
das Ziel von Insektenangriffen sind, sind in vielen Fällen umweltsensible
Verfahren zur Bekämpfung
oder Ausrottung von Insektenbefall wünschenswert. Dies gilt insbesondere
für Bauern,
Gärtner,
Züchter
sowie Gewerbe- und Wohngegenden, wo man ver sucht, Insektenpopulationen
mit Hilfe von umweltfreundlichen Zusammensetzungen zu bekämpfen. Die
am verbreitetsten verwendeten umweltsensiblen Insektizidzubereitungen,
die in den letzten Jahren entwickelt wurden, bestehen aus mikrobiellen
Pestiziden, die von dem Bakterium Bacillus thuringiensis abgeleitet
sind. Bacillus thuringiensis ist ein Gram-positives Bakterium, das
Kristallproteine oder Einschlusskörper erzeugt, die spezifisch
toxisch gegenüber
bestimmten Ordnungen und Spezies von Insekten sind. Es hat sich
gezeigt, dass viele verschiedene Stämme von B. thuringiensis insektizide
Kristallproteine erzeugen. Zusammensetzungen, die B.-thuringiensis-Stämme beinhalten,
welche insektizide Proteine erzeugen, sind kommerziell erhältlich und
werden als umweltverträgliche
Insektizide verwendet, da sie gegenüber dem bestimmten Zielinsekt
sehr toxisch, aber gegenüber
Pflanzen und anderen Nicht-Ziel-Organismen
harmlos sind.
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1.2.1 δ-Endotoxine
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δ-Endotoxine
werden verwendet, um ein breites Spektrum von laubfressenden Raupen
und Käfern
sowie Stechmücken
zu bekämpfen.
Diese proteinhaltigen parasporalen Kristalle, die auch als insektizide
Kristallproteine, Kristallproteine, Bt-Einschlüsse, kristalline Einschlüsse, Einschlusskörper und
Bt-Toxine bezeichnet werden, bilden eine große Sammlung von insektiziden
Proteinen, die von B. thuringiensis produziert werden und nach Aufnahme
durch ein anfälliges
Wirtsinsekt toxisch sind. Im letzten Jahrzehnt hat die Erforschung
der Struktur und Funktion von B.-thuringiensis-Toxinen alle Haupttoxinkategorien
abgedeckt, und während
sich diese Toxine in der spezifischen Struktur und Funktion unterscheiden,
werden allgemeine Ähnlichkeiten
in Struktur und Funktion angenommen. Auf der Grundlage des angehäuften Wissens über B.-thuringiensis-Toxine
wurde ein verallgemeinerter Wirkungsmodus für B.-thuringiensis-Toxine erarbeitet,
der Folgendes beinhaltet: Aufnahme durch das Insekt, Auflösung im
Mitteldarm des Insekts (einer Kombination von Magen und Dünndarm),
Resistenz gegen Verdauungsenzyme, zuweilen mit partieller Verdauung,
die das Toxin tatsächlich "aktiviert", Bindung an die
Zellen des Mitteldarms, Bildung einer Pore in den Insektenzellen
und Zerstörung
der zellulären
Homöostase
(English und Slatin, 1992).
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Eines
der einzigartigen Merkmale von B. thuringiensis ist seine Produktion
von Kristallproteinen während
der Sporenbildung, die spezifisch toxisch gegenüber bestimmten Ordnungen und
Spezies von Insekten sind. Es hat sich gezeigt, dass viele verschiedene
Stämme
von B. thuringiensis insektizide Kristallproteine erzeugen. Zusammensetzungen,
die B.-thuringiensis-Stämme
beinhalten, welche Proteine mit insektizider Wirkung gegen Lepidoptera-
und Diptera-Insekten erzeugen, sind kommerziell erhältlich und
werden als umweltverträgliche
Insektizide verwendet, da sie gegenüber dem bestimmten Zielinsekt
sehr toxisch, aber gegenüber Pflanzen
und anderen Nicht-Ziel-Organismen harmlos sind.
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Der
Mechanismus der insektiziden Wirkung der B.-thuringiensis-Kristallproteine
wurde im letzten Jahrzehnt eingehend untersucht. Es hat sich gezeigt,
dass die Kristallproteine erst nach der Aufnahme des Proteins durch
das Insekt toxisch gegenüber
dem Insekt sind. Der alkalische pH-Wert und die proteolytischen
Enzyme im Mitteldarm des Insekts lösen die Proteine auf und ermöglichen
dadurch die Freisetzung von Komponenten, die gegenüber dem
Insekt toxisch sind. Diese toxischen Komponenten zerstören die
Zellen des Mitteldarms, bewirken, dass das Insekt keine Nahrung
mehr aufnimmt, und führen
schließlich
zum Tod des Insekts. Aus diesem Grund hat sich B. thuringiensis
beim Umgang mit verschiedenen Schadinsekten als wirksames und umweltverträgliches
Insektizid erwiesen.
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Wie
Höfte et
al. (1989) bemerkten, ist die Mehrzahl der insektiziden B.-thuringiensis-Stämme aktiv
gegen Insekten der Ordnung Lepidoptera, d.h. Raupeninsekten. Andere
B.-thuringiensis-Stämme
sind insektizid aktiv gegen Insekten der Ordnung Diptera, d.h. Fliegen
und Mücken,
oder sowohl gegen Lepidoptera- als auch gegen Diptera-Insekten.
In den letzten Jahren wurde nur von wenigen B.-thuringiensis-Stämmen berichtet,
die Kristallproteine erzeugen, welche toxisch gegen Insekten der
Ordnung Coleoptera, d.h. Käfer,
sind (Krieg et al., 1983; Sick et al., 1990; Lambert et al., 1992a;
1992b).
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1.2.2 Gene, die Kristallproteine
codieren
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Viele
der δ-Endotoxine
sind in unterschiedlichem Ausmaß durch Ähnlichkeiten
in ihren Aminosäuresequenzen
miteinander verwandt. Historisch wurden die Proteine und die Gene,
die sie codieren, weitgehend auf der Grundlage ihres Spektrums der
insektiziden Aktivität
klassifiziert. Der Übersichtsartikel
von Höfte
und Whiteley (1989) diskutiert die Gene und Proteine, die vor 1990
in B. thuringiensis identifiziert wurden, und legt das Nomenklatur-
und Klassifikationsschema dar, das traditionell auf B.-thuringiensis-Gene
und -Proteine angewendet wird. Die cryI-Gene codieren CryI-Proteine,
die toxisch gegen Lepidoptera sind. Die cryII-Gene codieren CryII-Proteine,
die toxisch sowohl gegen Lepidoptera als auch gegen Diptera sind.
Die cryIII-Gene codieren CryIII-Proteine, die toxisch gegen Coleoptera
sind, während
cryIV-Gene CryIV-Proteine codieren, die toxisch gegen Diptera sind.
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Auf
der Grundlage des Grades der Sequenzähnlichkeit wurden die Proteine
weiterhin in Unterfamilien eingeteilt; näher miteinander verwandten
Proteinen innerhalb jeder Familie wurden einteilende Buchstaben
zugeordnet, wie CryIA, CryIB, CryIC. Noch näher miteinander verwandte Proteine
innerhalb jeder Abteilung erhielten Namen wie CryIC1, CryIC2.
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Vor
kurzem wurde eine neue Nomenklatur entwickelt, die die Cry-Proteine
systematisch auf der Grundlage der Aminosäuresequenzhomologie und nicht
der Insektenzielspezifitäten
klassifiziert. Das Klassifikationsschema für viele bekannte Toxine ohne
allelische Variationen bei individuellen Proteinen ist in Tabelle 2
von Abschnitt 4.3 zusammengefasst.
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1.2.3 Identifizierung
von Kristallproteinen, die toxisch gegenüber dem Westlichen Maiswurzelbohrer
sind
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Die
Klonierung und Expression des cry3Bb-Gens wurde beschrieben (Donovan
et al., 1992). Dieses Gen codiert für ein Protein von 74 kD mit
Aktivität
gegen Coleoptera-Insekten, insbesondere den Kartoffelkäfer (CPB)
und den Südlichen
Maiswurzelbohrer (SCRW).
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Von
einem B.-thuringiensis-Stamm, PS201T6, wurde berichtet, dass er
Aktivität
gegen den Westlichen Maiswurzelbohrer (WCRW; Diabrotica virgifera
virgifera) besitzt (US-Patent Nr. 5,436,002).
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Dieser
Stamm besaß auch
Aktivität
gegen Musca domestica, Aedes aegypti und Liriomyza trifolii. Das vip1A-Gen,
das ein vegetatives lösliches
insektizides Protein erzeugt, wurde kloniert und sequenziert (WO 96/10083,
1996). Dieses Gen erzeugt ein Protein von ungefähr 80 kD mit Aktivität gegen
WCRW und den Nördlichen
Maiswurzelbohrer (NCRW). Ein weiteres Toxinprotein mit Aktivität gegen
Coleoptera-Insekten einschließlich
WCRW ist CryIIa, ein 81-kD-Polypeptid, dessen codierendes Gen kloniert
und sequenziert wurde (WO 90/13651, 1990).
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Das
von Rupar et al. beschriebene cryET29-Gen (WO 98/13497, 1998) codiert
ein Polypeptid von ungefähr
26 kD, das Aktivität
gegen WCRW, SCRW sowie Aktivität
gegen die Larven des Kartoffelkäfers
und des Katzenflohs Ctenocephalides felis besitzt.
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2.0 Kurzbeschreibung der
Erfindung
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Im
krassen Gegensatz zum Stand der Technik stellen das Polypeptid der
vorliegenden Erfindung und die neue DNA-Sequenz, die dieses codiert,
eine neue Klasse von B.-thuringiensis-Kristallproteinen dar, die
keine Sequenzhomologie zu einem der in der oben genannten Literatur
beschriebenen WCRW-aktiven Toxine aufweisen. Ebenso umfassen die
B.-thuringiensis-Stämme
der vorliegenden Erfindung neue Gensequenzen, die ein Polypeptid
mit insektizider Wirkung sowohl gegen Coleoptera- als auch Lepidoptera-Insekten
einschließlich
WCRW aufweisen.
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Offenbart
und beansprucht wird hier ein isoliertes Bacillus-thuringiensis-δ-Endotoxin-Polypeptid,
das eine Aminosäuresequenz
umfasst, die zu wenigstens 90% mit SEQ ID Nr. 2 identisch ist. Vorzugsweise
ist das Polypeptid zu wenigstens 95% mit SEQ ID Nr. 2 identisch.
Besonders bevorzugt ist das Polypeptid zu wenigstens 99% mit SEQ
ID Nr. 2 identisch, und besonders bevorzugt umfasst es wenigstens
75 aufeinanderfolgende Aminosäuren
von SEQ ID Nr. 2. In einer beispielhaften Ausführungsform haben die Erfinder
ein insektizid aktives Polypeptid identifiziert, das die 721 Aminosäuren lange
Sequenz von SEQ ID Nr. 2 umfasst. Vorzugsweise hat ein solches Polypeptid
insektizide Aktivität
sowohl gegen Coleoptera- als auch gegen Lepidoptera-Insekten. Zum
Beispiel haben die Erfinder gezeigt, dass ein δ-Endotoxin-Polypeptid, das die
Sequenz von SEQ ID Nr. 2 umfasst, insektizide Aktivität gegen
WCRW und den Kartoffelkäfer
(CPB) sowie gegen die Lepidoptera-Insekten Plutella xylostella und
Trichoplusia ni aufweist.
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Solche
Polypeptide werden vorzugsweise von einem Nucleinsäuresegment
codiert, das zu wenigstens 90% mit den Nucleotiden zwischen Nucleotid
92 und Nucleotid 2254 von SEQ ID Nr. 1 identisch ist, und werden
besonders bevorzugt von einem Nucleinsäuresegment codiert, das zu
wenigstens 95% mit den genannten Nucleotiden von SEQ ID Nr. 1 identisch
ist. Beispielhafte Polynucleotide, die das insektizide Polypeptid
codieren, umfassen den codierenden Bereich von Nucleotid 92 bis
Nucleotid 2254 von SEQ ID Nr. 1. Die Erfindung offenbart auch Zusammensetzungen
und insektizide Zubereitungen, die ein solches Polypeptid umfassen.
Eine solche Zusammensetzung kann ein Zellextrakt, eine Zellsuspension,
ein Zellhomogenisat, Zelllysat, Zellüberstand, Zellfiltrat oder
Zellsediment von Zellen von Bacillus thuringiensis NRRL B-21885
(EG4140) oder NRRL B-21886 (EG11839) sein. Die Zusammensetzung,
die im Folgenden ausführlich
beschrieben wird, kann als Pulver, Staub, Pellets, Granulat, Sprühlö sung, Emulsion,
Kolloid oder Lösung
zubereitet werden und kann mit herkömmlichen Mitteln wie Trocknung,
Lyophilisierung, Homogenisierung, Extraktion, Filtration, Zentrifugation,
Sedimentation oder Konzentration einer Kultur von Bacillus-thuringiensis-Zellen
hergestellt werden. Vorzugsweise sind solche Zusammensetzungen aus
Kulturen von Zellen von Bacillus thuringiensis NRRL B-21885 (EG4140) oder
NRRL B-21886 (EG11839) erhältlich.
In allen solchen Zusammensetzungen, die wenigstens ein solches insektizides
Polypeptid enthalten, kann das Polypeptid in einer Konzentration
von etwa 1 bis etwa 99 Gew.-% vorhanden sein.
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Eine
beispielhafte insektizide Polypeptidzubereitung kann durch ein Verfahren
hergestellt werden, das die Schritte des Kultivierens von Zellen
von Bacillus thuringiensis NRRL B-21885 (EG4140) oder NRRL B-21886
(EG11839) unter Bedingungen, die eine Produktion des insektiziden
Polypeptids bewirken, und des Gewinnens des so produzierten insektiziden
Polypeptids umfasst.
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Zum
Beispiel offenbart und beansprucht die Erfindung ein Verfahren zur
Herstellung eines δ-Endotoxin-Polypeptids
mit insektizider Aktivität
gegen ein Coleoptera- oder Lepidoptera-Insekt. Das Verfahren beinhaltet
allgemein das Isolieren des durch die Zellen produzierten δ-Endotoxin-Polypeptids
aus einer Kultur von Zellen von Bacillus thuringiensis NRRL B-21885
(EG4140) oder NRRL B-21886 (EG11839), die unter geeigneten Bedingungen
gezüchtet
wurden. Solche Polypeptide können
aus der Zellkultur oder dem Überstand oder
aus Sporensuspensionen, die von der Zellkultur abgeleitet sind,
isoliert und in nativer Form verwendet werden, oder sie können in
sonstiger Weise gereinigt oder konzentriert werden, wie es für die besondere
Anwendung zweckmäßig ist.
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Ein
Verfahren zur Bekämpfung
einer Insektenpopulation der Ordnung Lepidoptera oder Coleoptera wird
ebenfalls von der Erfindung bereitgestellt. Das Verfahren beinhaltet
allgemein das In-Kontakt-Bringen der Population mit einer insektizid
wirksamen Menge eines Polypeptids, das eine Aminosäuresequenz
umfasst, die zu wenigstens 90% mit SEQ ID Nr. 2 identisch ist. Solche
Verfahren können verwendet
werden, um die Lepidoptera- oder Coleoptera-Insekten in einem gegebenen
Areal zu töten
oder ihre Zahl zu reduzieren, oder sie können prophylaktisch auf ein
Umweltareal angewendet werden, um einen Befall durch ein betreffendes Insekt
zu verhindern. Vorzugsweise nimmt das Insekt eine Insektizid wirksame
Menge des Polypeptids auf oder kommt damit in Kontakt.
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Außerdem stellt
die Erfindung einen gereinigten Antikörper bereit, der spezifisch
an das insektizide Polypeptid der vorliegenden Erfindung bindet.
Ein solcher Antikörper
ist geeignet, um Polypeptide, an die ein solcher Antikörper spezifisch
bindet, zu isolieren, identifizieren, charakterisieren und/oder
zu reinigen. Immunologische Kits und Immunnachweisverfahren, die
einen solchen Antikörper
umfassen, sind für
die Identifizierung solcher Polypeptide und Peptidfragmente und/oder
ihren Epitopen geeignet und werden hier eingehend angegeben.
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Solche
Antikörper
können
verwendet werden, um die Anwesenheit solcher Polypeptide in einer
Probe nachzuweisen, oder sie können
gemäß der folgenden
Beschreibung bei einer Vielzahl von immunologischen Verfahren verwendet
werden. Ein beispielhaftes Verfahren zum Nachweis eines δ-Endotoxin-Polypeptids in einer
biologischen Probe beinhaltet im Allgemeinen die Gewinnung einer
biologischen Probe, von der man annimmt, dass sie ein δ-Endotoxin-Polypeptid enthalten
könnte,
das In-Kontakt-Bringen der Probe mit einem Antikörper, der spezifisch an das
Polypeptid der vorliegenden Erfindung bindet, unter Bedingungen,
die die Bildung von Komplexen ermöglichen, und das Nachweisen
der so gebildeten Komplexe.
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Für solche
Verfahren stellt die Erfindung auch einen Immunnachweis-Kit bereit.
Ein solcher Kit enthält im
Allgemeinen in geeigneten Behältereinrichtungen
einen Antikörper,
der an das δ-Endotoxin-Polypeptid
der vorliegenden Erfindung bindet, und wenigstens ein erstes Immunnachweis-Reagens
umfasst. Gegebenenfalls kann der Kit noch zusätzliche Reagentien oder Anweisungen
zur Verwendung des Antikörpers
beim Nachweis von δ-Endotoxin-Polypeptiden
in einer Probe bereitstellen.
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Die
Herstellung solcher Antikörper
kann erreicht werden, indem man das offenbarte Polypeptid als Antigen
in einem Tier verwendet, wie es im Folgenden beschrieben ist. Antigene
Epitope, kürzere
Peptide, Peptidfusionen, trägergebundene
Peptidfragmente und dergleichen können ebenfalls aus der gesamten
oder einem Teil der in SEQ ID Nr. 2 offenbarten Polypeptidsequenz
erzeugt werden. Besonders bevorzugte Peptide sind solche, die wenigstens
10 aufeinanderfolgende Aminosäuren
aus der in SEQ ID Nr. 2 offenbarten Sequenz umfassen.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung auch Nucleinsäuresegmente bereit, die charakterisiert
sind als:
- a) Nucleinsäuresegment, das einen Sequenzbereich
umfasst, der zu wenigstens 90% identisch mit den Nucleotiden von
Nucleotid 92 bis Nucleotid 2254 von SEQ ID Nr. 1 ist, oder dessen
Komplement; oder
- b) Nucleinsäuresegment
mit einer Länge
von wenigstens 100 Nucleotiden, das dieselbe Sequenz aufeinanderfolgender
Basenpaare hat wie ein Segment von Nucleotid 92 bis Nucleotid 2254
von SEQ ID Nr. 1 ist, oder dessen Komplement.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
umfasst dieser Nucleotidsequenzbereich einen Sequenzbereich, der
zu wenigstens 90% mit SEQ ID Nr. 1 identisch ist.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf eine B.-thuringiensis-Zelle,
Stamm EG11839, NRRL-Zugriffs-Nr. B-21886, und eine biologisch reine
Kultur eines Wildtyp-B.-thuringiensis-Bakteriums, Stamm EG4140,
hinterlegt am 20. November 1997 bei der Agricultural Research Culture
Collection, Northern Regional Research Laboratory (NRRL) mit der
Zugriffs-Nr. B-21885. B. thuringiensis EG4140 ist unten in Abschnitt
5.0 beschrieben. B. thuringiensis EG4140 ist ein natürlich vorkommender
Stamm, der einen Sequenzbereich enthält, der zu einer Polynucleotidsequenz,
die die 721 Aminosäuren
lange Polypeptidsequenz in SEQ ID Nr. 2 codiert, hochgradig homolog
und vorzugsweise damit identisch ist. In einer beispielhaften Ausführungsform
umfasst der Stamm eine Nucleotidsequenz, die das in SEQ ID Nr. 1
offenbarte cryET70-Gen umfasst. EG4140 erzeugt ein 87 kD großes insektizides
Polypeptid, das mit dem in SEQ ID Nr. 2 offenbarten Polypeptid verwandt
oder damit identisch ist.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung bezieht sich auf einen Vektor, der einen Sequenzbereich umfasst,
welcher das Polypeptid der vorliegenden Erfindung codiert, auf eine
rekombinante Wirtszelle, die mit einem solchen rekombinanten Vektor
transformiert ist, und auf biologisch reine Kulturen von rekombinanten Bakterien,
die mit einer Polynucleotidsequenz transformiert sind, die das in
SEQ ID Nr. 2 offenbarte Polypeptid codiert. In einer beispielhaften
Ausführungsform
handelt es sich bei dem Bakterium um den hier beschriebenen B. thuringiensis
EG11839 (hinterlegt am 20. November 1997 beim NRRL mit der Zugriffs-Nr.
B-21886). Sowohl B-21885 als auch B-21886 wurden unter den Bestimmungen
des Budapester Abkommens beim NRRL in der Patent Culture Collection
hinterlegt, und Aussagen zur Lebensfähigkeit gemäß International Receipt Form
BP/4 wurden erhalten. Beispielhafte Vektoren, rekombinante Wirtszellen,
transgene Zelllinien, pluripotente Pflanzenzellen und transgene
Pflanzen, die wenigstens einen ersten Sequenzbereich umfassen, der
ein Polypeptid codiert, das die Sequenz von SEQ ID Nr. 2 umfasst,
sind im Folgenden ausführlich
beschrieben.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung Verfahren zur Herstellung einer insektiziden
Polypeptidzusammensetzung bereit, die das δ-Endotoxin-Polypeptid der vorliegenden Erfindung
enthält.
In beispielhaften Ausführungsformen
können
solche Polypeptide zur Verwendung als Insektizid zubereitet werden, oder
sie können
verwendet werden, um Insektenpopulationen in einer Umgebung einschließlich landwirtschaftlicher
Umgebungen zu bekämpfen.
Die Zubereitungen können
verwendet werden, um ein Insekt zu töten, entweder durch topische
Anwendung oder durch Aufnahme der Polypeptidzusammensetzung durch
das Insekt. In bestimmten Fällen
kann es wünschenswert
sein, die Polypeptide der vorliegenden Erfindung für die Anwendung
auf dem Boden, auf oder in der Nähe
von Pflanzen, Bäumen,
Sträuchern,
in der Nähe
von lebenden Pflanzen, Vieh, Wohnhäusern, landwirtschaftlichen
Geräten
oder Gebäuden
zuzubereiten.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch transformierte Wirtszellen, pluripotente
Pflanzenzellpopulationen, embryonales Pflanzengewebe, Pflanzenkalli,
Pflänzchen
und transgene Pflanzen, die das Polypeptid der vorliegenden Erfindung
oder einen ausgewählten
Sequenzbereich, der das Polypeptid codiert, umfassen, bereit. Solche
Zellen sind vorzugsweise prokaryontische oder eukaryontische Zellen,
wie Bakterien-, Pilz- oder Pflanzenzellen; Beispielhafte Bakterienzellen
sind Zellen von Bacillus thuringiensis, Bacillus subtilis, Bacillus megaterium,
Bacillus cereus, Escherichia, Salmonella, Agrobacterium oder Pseudomonas
(wie Zellen von Bacillus thuringiensis NRRL B-21885 (EG4140) und
NRRL B-21886 (EG11839)).
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Die
Pflanzen und Pflanzenwirtszellen sind vorzugsweise Zellen von Einkeimblättrigen
oder Zweikeimblättrigen
Pflanzen, wie Zellen von Mais, Weizen, Sojabohne, Hafer, Baumwolle,
Reis, Roggen, Sorghum, Zuckerrohr, Tomate, Tabak, Kapok, Flachs,
Kartoffel, Gerste, Rasengras, Weidegras, Beeren, Früchten, Leguminosen,
Gemüsen,
Zierpflanzen, Sträuchern,
Kakteen, Sukkulenten und Bäumen.
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Beispielhafte
transgene Pflanzen der vorliegenden Erfindung haben vorzugsweise
in ihrem Genom ein ausgewähltes
Polynucleotid (oder "Transgen") eingebaut, das
wenigstens einen ersten Sequenzbereich umfasst, der das insektizide
Polypeptid codiert, das eine Aminosäuresequenz umfasst, die zu
wenigstens 90% mit SEQ ID Nr. 2 identisch ist.
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Ebenso
stellt auch eine Nachkommenschaft (Abkömmling, Sämlingspopulation) irgendeiner
Generation einer solchen transgenen Pflanze einen wichtigen Aspekt
der Erfindung dar. Vorzugsweise umfasst diese Nachkommenschaft das
ausgewählte
Transgen und erbt die phänotypische
Eigenschaft der Insektenresistenz, die die Elternpflanze aufwies.
Ein Samen irgendeiner Generation von allen solchen transgenen insektenresistenten
Pflanzen, der das ausgewählte
Transgen umfasst und die phänotypische
Eigenschaft der Insektenresistenz auf die Pflanzen, die aus dem
Samen wachsen, überträgt, ist
ebenfalls ein wichtiger Aspekt der Erfindung.
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Insektenresistente
gekreuzte fruchtbare transgene Pflanzen, die ein Transgen umfassen,
das das Polypeptid der vorliegenden Erfindung codiert, können nach
einem Verfahren hergestellt werden, das im Allgemeinen Folgendes
beinhaltet: das Gewinnen einer fruchtbaren transgenen Pflanze, die
ein chromosomal eingebautes Transgen, das das insektizide Polypeptid
der vorliegenden Erfindung codiert und das funktionell mit einem
in der Pflanze aktiven Promotor verknüpft ist, umfasst; das Kreuzen
der fruchtbaren transgenen Pflanze mit einer zweiten Pflanze, der
das Transgen fehlt, so dass man eine dritte Pflanze erhält, die
das Transgen umfasst; und das Rückkreuzen
der dritten Pflanze, so dass man eine rückgekreuzte fruchtbare Pflanze
erhält. In
solchen Fällen
kann das Transgen über
eine männliche
Elternpflanze oder über
eine weibliche Elternpflanze vererbt werden. Die zweite Pflanze
kann ingezüchtet
sein, und die dritte Pflanze kann ein Hybrid sein.
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Ebenso
kann eine insektenresistente transgene Hybridpflanze nach einem
Verfahren hergestellt werden, das im Allgemeinen das Kreuzen einer
ersten und einer zweiten ingezüchteten
Pflanze umfasst, wobei die erste und/oder die zweite ingezüchtete Pflanze
ein chromosomal eingebautes Transgen, das das Polypeptid der vorliegenden
Erfindung codiert und das funktionell mit einem pflanzenexprimierbaren
Promotor verknüpft
ist, der das Transgen exprimiert. In beispielhaften Ausführungsformen
können
die erste und die zweite ingezüchtete
Pflanze Einkeimblättrige
Pflanzen sein, die aus der Gruppe ausgewählt sind, die aus Mais, Weizen,
Reis, Gerste, Hafer, Roggen, Sorghum, Rasengras und Zuckerrohr besteht.
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In
einer verwandten Ausführungsform
stellt die Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung einer insektenresistenten
Pflanze bereit. Das Verfahren beinhaltet im Allgemeinen das In-Kontakt-Bringen
einer aufnehmenden Pflanzenzelle mit einer DNA-Zusammensetzung,
die wenigstens ein erstes Transgen umfasst, das das Polypeptid der
vorliegenden Erfindung codiert, unter Bedingungen, die die Aufnahme
der DNA-Zusammensetzung ermöglichen,
das Selektieren einer aufnehmenden Zelle, die ein chromosomal eingebautes Transgen
umfasst, das das Polypeptid codiert, das Regenerieren einer Pflanze
aus der selektierten Zelle, und das Identifizieren einer fruchtbaren
transgenen Pflanze, die eine im Vergleich zu der entsprechenden
untransformierten Pflanze verstärkte
Insektenresistenz hat.
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Ein
Verfahren zur Herstellung von transgenen Samen beinhaltet im Allgemeinen
das Gewinnen einer fruchtbaren transgenen Pflanze, die ein chromosomal
integriertes Transgen umfasst, das das Polypeptid, welches die Aminosäuresequenz
umfasst, die zu wenigstens 90% mit SEQ ID Nr. 2 identisch ist, codiert
und funktionell mit einem Promotor verknüpft ist, der das Transgen in
einer Pflanze exprimiert, und das Wachsenlassen der Pflanze unter
geeigneten Bedingungen unter Bildung des transgenen Samens.
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Ein
Verfahren zur Herstellung von Nachkommen irgendeiner Generation
einer fruchtbaren transgenen Pflanze mit verstärkter Insektenresistenz wird
von der Erfindung ebenfalls bereitgestellt. Das Verfahren beinhaltet
im Allgemeinen das Sammeln von transgenem Samen von einer transgenen
Pflanze, die ein chromosomal integriertes Transgen, das das Polypeptid
der vorliegenden Erfindung codiert, funktionell verknüpft mit
einem Promotor, der das Transgen in der Pflanze exprimiert, umfasst,
das Pflanzen des gesammelten transgenen Samens, und das Wachsenlassen
von transgenen Nachkommenpflanzen aus dem Samen.
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Diese
Verfahren zur Schaffung von transgenen Pflanzen, Nachkommen und
Samen können
das In-Kontakt-Bringen der Pflanzenzelle mit der DNA-Zusammensetzung beinhalten,
wobei man eines der Verfahren verwendet, die für die Transformation von Pflanzenzellen
wohlbekannt sind, wie Mikroprojektil-Bombardierung, Elektroporation oder
Agrobacterium-vermittelte Transformation.
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Diese
und andere Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden dem Fachmann anhand der folgenden
Beispiele und Ansprüche
klar, wobei die Lehre der vorliegenden Beschreibung von Nutzen ist.
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2.1 cryET70-Polynucleotidsegmente
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Die
vorliegende Erfindung stellt Nucleinsäuresegmente bereit, die von
praktisch jeder Quelle isoliert werden können, die frei von genomischer
Gesamt-DNA sind und die die neuen insektiziden Polypeptide und Peptidfragmente,
die hier offenbart werden, codieren. Die Polynucleotide, die diese
Peptide und Polypeptide codieren, können aktive insektizide Proteine
oder Peptidfragmente, Polypeptid-Untereinheiten
oder funktionelle Domänen
von einem oder mehreren mit CryET70- oder mit CryET70 verwandten
Kristallproteinen, wie das in SEQ ID Nr. 2 offenbarte Polypeptid,
codieren. Außerdem
umfasst die Erfindung Nucleinsäuresegmente,
die ganz in vitro synthetisiert werden können, wobei man dem Fachmann
wohlbekannte Verfahren verwendet, und die das neue CryET70-Polypeptid, Peptide,
Peptidfragmente, Untereinheiten oder funktionelle Domänen, die hier
offenbart sind, codiert.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Nucleinsäuresegment" oder "Polynucleotid" bezieht sich auf
ein Nucleinsäuremolekül, das frei
von der genomischen Gesamt-DNA
einer besonderen Spezies isoliert wurde. Daher bezieht sich "ein Nucleinsäuresegment
oder Polynucleotid, das ein Endotoxin-Polypeptid codiert, auf ein
Nucleinsäuremolekül, das Sequenzen
umfasst, die wenigstens ein erstes Kristallprotein codieren, und
das dennoch aus der genomischen Gesamt-DNA der Spezies, aus der
das Nucleinsäuresegment
erhalten wird, isoliert oder durch Reinigen davon befreit wurde,
was im vorliegenden Fall das Genom der Grampositiven Bakteriengattung
Bacillus und insbesondere der als B. thuringiensis bekannten Bacillus-Spezies
ist. Der Ausdruck "Nucleinsäuresegment" umfasst auch Polynucleotidsegmente
und kleinere Fragmente solcher Segmente und auch rekombinante Vektoren
einschließlich
zum Beispiel Plasmiden, Cosmiden, Phagemiden, Phagen, Virionen,
Baculoviren, künstlichen
Chromosomen, Viren.
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Dementsprechend
sind Polynucleotidsequenzen, die zwischen 70% und 80% oder besonders
bevorzugt zwischen 81% und 90% oder ganz besonders bevorzugt zwischen
91% und 99% Nucleinsäuresequenzidentität oder funktionelle Äquivalenz
mit der Polynucleotidsequenz von SEQ ID Nr. 1 aufweisen, Sequenzen, die "im Wesentlichen wie
in SEQ ID Nr. 1 dargelegt" sind.
In hohem Maße
bevorzugte Sequenzen sind solche, die vorzugsweise zu 91%, 92%,
93%, 94%, 95%, 96%, 97%, 98%, 99% oder 100% identisch oder funktionell äquivalent
mit der Nucleotidsequenz von SEQ ID Nr. 1 sind. Weitere bevorzugte
Sequenzen, die CryET70- oder mit CryET70 verwandte Sequenzen codieren,
sind solche, die zu 81%, 82%, 83%, 84%, 85%, 86%, 87%, 88%, 89%
oder 90% identisch oder funktionell äquivalent mit der in SEQ ID
Nr. 1 dargelegten Polynucleotidsequenz sind. Ebenso werden Sequenzen,
die zu 71%, 72%, 73%, 74%, 75%, 76%, 77%, 78%, 79% oder 80% identisch
oder funktionell äquivalent
mit der in SEQ ID Nr. 1 dargelegten Polynucleotidsequenz sind, ebenfalls als
für die
praktische Durchführung
der vorliegenden Erfindung geeignet angesehen.
-
Ähnlich bezieht
sich ein "Polynucleotid,
das ein isoliertes, gereinigtes oder ausgewähltes Gen oder einen Sequenzbereich
umfasst," auf ein
Polynucleotid, das außer
den peptidcodierenden Sequenzen noch bestimmte andere Elemente enthalten
kann, wie regulatorische Sequenzen, die im Wesentlichen aus anderen natürlich vorkommenden
Genen oder proteincodierenden Sequenzen isoliert sind. In dieser
Hinsicht wird der Ausdruck "Gen" der Einfachheit
halber verwendet, um eine funktionelle protein- oder polypeptidcodierende Einheit
zu bezeichnen. Der Fachmann wird sich darüber im Klaren sein, dass dieser
funktionelle Ausdruck sowohl genomische Sequenzen, Operatorsequenzen
als auch kleinere, gentechnisch erzeugte Gensegmente umfasst, die
Proteine, Polypeptide oder Peptide exprimieren oder so angepasst
werden können,
dass sie welche exprimieren. In bestimmten Ausführungsformen umfasst ein Nucleinsäuresegment
wenigstens ein erstes Gen, das ein Polypeptid codiert, welches die
Sequenz von SEQ ID Nr. 2 codiert.
-
Um
eine Expression des Gens und die Translation der mRNA zu einem reifen
Polypeptid zu ermöglichen,
umfasst das Nucleinsäuresegment
vorzugsweise auch wenigstens einen ersten Promotor, der funktionell
mit dem Gen verknüpft
ist, so dass das Genprodukt in einer mit diesem Nucleinsäuresegment
transformierten Wirtszelle exprimiert wird. Der Promotor kann ein
endogener Promotor oder alternativ dazu ein heterologer Promotor
sein, der aufgrund seiner Fähigkeit
ausgewählt
wird, die Expression des Gens in einem oder mehreren besonderen
Zelltypen zu fördern.
Bei der Schaffung von transgenen Pflanzen und pluripotenten Pflanzenzellen,
die ein cryET70-Gen umfassen, ist der heterologe Promotor der Wahl
zum Beispiel ein in Pflanzen exprimierbarer und kann in vielen Fällen vorzugsweise
ein in Pflanzen exprimierbarer, gewebe- oder zellzyklusspezifischer
Promotor sein. Die Auswahl von pflanzenexprimierbaren Promotoren
ist dem Fachmann auf dem Gebiet der Pflanzentransformation wohlbekannt,
und beispielhafte geeignete Promotoren sind hier beschrieben. In
bestimmten Ausführungsformen
kann der pflanzenexprimierbare Promotor aus der Gruppe ausgewählt sein,
die aus den Promotoren von Mais-Sucrose-Synthetase 1, Mais-Alkohol-Dehydrogenase
1, Mais-Lichtsammelkomplex, Mais-Hitzeschockprotein, der kleinen
Untereinheit der RuBP-Carboxylase (Rubisco) der Erbse, der Mannopin-Synthase
des Ti-Plasmids, der Nopalin-Synthase des Ti-Plasmids, der Petunien-Chalcon-Isomerase,
des glycinreichen Proteins 1 der Bohne, von Kartoffel-Patatin, Lectin,
CaMV 35S und der kleinen Untereinheit der RuBP-Carboxylase (Rubisco) S-E9 besteht.
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"Im Wesentlichen isoliert
von anderen codierenden Sequenzen" bedeutet, dass das interessierende Gen,
in diesem Fall ein Gen, das ein bakterielles Kristallprotein codiert,
den maßgeblichen
Teil des codierenden Bereichs des DNA-Segments bildet und dass das
DNA-Segment keine großen
Teile von natürlich
vorkommender codierender DNA, wie große chromosomale Fragmente oder
andere funktionelle Gene oder operoncodierende Bereiche, enthält. Selbstverständlich bezieht
sich dies auf das DNA-Segment in der Form, wie es ursprünglich isoliert
wurde, und schließt
keine Gene, rekombinanten Gene, synthetischen Linker oder codierenden
Bereiche aus, die später
von Menschenhand zu dem Segment hinzugefügt wurden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
betrifft die Erfindung isolierte Polynucleotide (wie DNA, RNA, Antisense-DNA,
Antisense-RNA, Ribozyme und PNA) und rekombinante Vektoren, die
Polynucleotidsequenzen umfassen, welche ein oder mehrere Polypeptide
codieren, die eine Aminosäuresequenz
umfassen, die zu wenigstens 90% mit SEQ ID Nr. 2 identisch ist.
-
Der
Ausdruck "eine Sequenz
im Wesentlichen wie in SEQ ID Nr. 2 dargelegt" bedeutet, dass die Sequenz im Wesentlichen
einem Teil der Sequenz von SEQ ID Nr. 2 entspricht und relativ wenige
Aminosäuren aufweist,
die mit den Aminosäuren
einer dieser Sequenzen nicht identisch oder ein biologisch funktionelles Äquivalent
davon sind. Der Ausdruck "biologisch
funktionelles Äquivalent" wird in der Technik
wohlverstanden und wird hier ausführlich näher definiert (siehe z.B. den
Abschnitt "Beispielhafte
Ausführungsformen"). Dementsprechend
sind Sequenzen, die zwischen 70% und 80% oder vorzugsweise zwischen
81% und 90% oder besonders bevorzugt zwischen 91% und 99% Aminosäure-Sequenzidentität oder funktionelle Äquivalenz
mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 2 aufweisen, Sequenzen, die "im Wesentlichen wie in SEQ ID Nr. 2 dargelegt" sind. In hohem Maße bevorzugte
Sequenzen sind solche, die vorzugsweise zu 91%, 92%, 93%, 94%, 95%,
96%, 97%, 98%, 99% oder 100% identisch oder funktionell äquivalent
mit der Aminosäuresequenz von
SEQ ID Nr. 2 sind.
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Man
wird sich auch darüber
im Klaren sein, dass Aminosäure-
und Nucleinsäuresequenzen
auch zusätzliche
Reste enthalten können,
wie zusätzliche
N- oder C-terminale
Aminosäuren
oder 5'- oder 3'-Sequenzen, und dennoch
immer noch im Wesentlichen wie in einer der hier offenbarten Sequenzen
dargelegt sind, solange die Sequenz die oben dargelegten Kriterien
erfüllt,
einschließlich
der Beibehaltung der biologischen Proteinaktivität, soweit die Proteinexpression
betroffen ist. Das Hinzufügen
von terminalen Sequenzen gilt insbesondere für Nucleinsäuresequenzen, die zum Beispiel
verschiedene nichtcodierende Sequenzen enthalten können, die
entweder den 5'-
oder den 3'-Teil
des codierenden Bereichs flankieren, oder verschiedene interne Sequenzen
enthalten können,
d.h. Introns, die bekanntermaßen
innerhalb von Genen vorkommen.
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Die
Nucleinsäuresegmente
der vorliegenden Erfindung können
unabhängig
von der Länge
der codierenden Sequenz selbst mit anderen Nucleinsäuresequenzen,
wie Promotoren, Polyadenylierungssignalen, zusätzlichen Restriktionsenzymstellen,
multiplen Klonierungsstellen oder anderen codierenden Segmenten, kombiniert
werden, so dass ihre Gesamtlänge
beträchtlich
variieren kann. Es wird daher in Betracht gezogen, dass ein Nucleinsäurefragment
von fast beliebiger Länge
eingesetzt werden kann, wobei die Gesamtlänge vorzugsweise durch die
Leichtigkeit der Herstellung und Verwendung in der vorgesehenen
Vorschrift für
rekombinante Nucleinsäuren
eingeschränkt
ist. Zum Beispiel können
Nucleinsäurefragmente
hergestellt werden, die ein kurzes zusammenhängendes Stück enthalten, das die in SEQ
ID Nr. 2 offenbarte Peptidsequenz codiert, oder die mit Nucleinsäuresequenzen,
die die in SEQ ID Nr. 2 offenbarten Peptide codieren, und insbesondere solchen
Nucleinsäuresegmenten,
die in SEQ ID Nr. 1 offenbart sind, identisch oder dazu komplementär sind. Zum
Beispiel gelten Nucleinsäuresequenzen
wie 23 Nucleotide mit einer Länge
von bis zu 10 000, 5000, 3000, 2000, 1000, 500, 200, 100, 50 und
23 Basenpaaren (einschließlich
aller dazwischenliegenden Längen),
die eine zusammenhängende
Nucleotidsequenz aus SEQ ID Nr. 1 umfassen, oder solche, die eine
zusammenhängende
Aminosäuresequenz
aus SEQ ID Nr. 2 codieren, als besonders gut geeignet.
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In
einer Ausführungsform
stellt die Erfindung auch ein isoliertes Nucleinsäuresegment
bereit, das charakterisiert ist als:
- a) Nucleinsäuresegment,
das einen Sequenzbereich umfasst, der zu wenigstens 90% identisch
mit den Nucleotiden von Nucleotid 92 bis Nucleotid 2254 von SEQ
ID Nr. 1 ist, oder dessen Komplement; oder
- b) Nucleinsäuresegment
mit einer Länge
von wenigstens 100 Nucleotiden, das dieselbe Sequenz aufeinanderfolgender
Basenpaare hat wie ein Segment von Nucleotid 92 bis Nucleotid 2254
von SEQ ID Nr. 1, oder dessen Komplement.
-
Man
wird ohne weiteres verstehen, dass "dazwischenliegende Längen" im Zusammenhang mit Polynucleotidsequenzen
oder Nucleinsäuresegmenten
oder Primern oder Sonden, die für
das offenbarte Gen spezifisch sind, eine beliebige Länge zwischen
den angegebenen Bereichen bedeutet, wie 24, 25, 26, 27, 28, 29 usw.;
30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39 usw.; 40, 41, 42, 43, 44,
45, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60,
65, 70, 75, 80, 85, 90, 95 usw.; 100, 101, 102, 103, 104 usw.; 110,
120, 125, 130, 135, 140, 145, 150, 155, 160, 165, 170, 180, 190
usw.; einschließlich
aller ganzen Zahlen in den Bereichen von 200-500; 500-1000; 1000-2000;
2000-3000; 3000-5000 und bis zu einschließlich Sequenzen von 10 000
Nucleotiden.
-
Ebenso
wird man ohne weiteres verstehen, dass "dazwischenliegende Längen" im Zusammenhang mit Polypeptiden oder
Peptiden eine beliebige Länge
zwischen den angegebenen Bereichen von aufeinanderfolgenden Aminosäuren bedeutet.
Wenn man zum Beispiel von CryET70 abgeleitete Peptide betrachtet,
gelten alle Längen
zwischen 10 und 100 zusammenhängenden
Aminosäuresequenzen
als geeignet für
bestimmte, hier offenbarte Ausführungsformen.
Zum Beispiel gelten Peptide, die zusammenhängende Aminosäuresequenzen
mit 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24,
25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40,
41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56,
57, 58, 59, 60, 65 usw., 70, 75 usw., 80, 85 usw., 90, 95 usw. umfassen,
und sogar solche Peptide, die wenigstens 96, 97, 98, 99, 100, 101, 102,
103 und 104 oder mehr aufeinanderfolgende Aminosäuren aus SEQ ID Nr. 2 umfassen,
ausdrücklich
als in den Umfang der vorliegenden Erfindung fallend.
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Weiterhin
wird der Fachmann auch ohne weiteres verstehen, dass "dazwischenliegende
Längen" im Zusammenhang
mit größeren CryET70-
und mit CryET70 verwandten Polypeptiden eine beliebige Länge zwischen
den angegebenen Bereichen von aufeinanderfolgenden Aminosäuren, die
ein solches Polypeptid umfassen, bedeutet. Wenn man zum Beispiel
die Polypeptide der vorliegenden Erfindung betrachtet, gelten alle Längen zwischen
100 und 730 zusammenhängenden
Aminosäuresequenzen
als geeignet für
bestimmte, hier offenbarte Ausführungsformen.
Zum Beispiel gelten Polypeptide, die eine zusammenhängende Aminosäuresequenz
mit wenigstens 100, 101, 102, 103, 104, 105, 106, 107, 108, 109,
110, 115, 120, 125, 130, 135, 140, 145, 150, 155, 160, 165, 170,
175, 180, 185, 190, 195 usw., 200, 201, 202, 203, 204, 205, 206,
207, 208, 209, 210, 220, 230, 240, 250, 260, 270, 280, 290 usw.,
300, 310, 320, 330, 340, 350, 360, 370, 380, 390, 400 usw., 410,
430, 450, 470, 490 usw., 500, 525, 550, 575, 600, 650, 674 usw.,
700 usw., umfassen, und sogar solche Polypeptide, die wenigstens
721 oder mehr Aminosäuren
umfassen, ausdrücklich
als in den Umfang der vorliegenden Erfindung fallend. Insbesondere
im Falle von Fusionsproteinen, die die ganze oder einen Teil der Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 2 umfassen, können
längere
Polypeptidsequenzen bevorzugt sein, einschließlich Sequenzen, die eine Länge von
703, 740, 750, 760, 770, 780, 790 oder sogar 800 oder mehr Aminosäuren haben.
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Man
wird sich auch darüber
im Klaren sein, dass diese Erfindung nicht auf die besonderen Nucleinsäuresequenzen
beschränkt
ist, die Peptide der vorliegenden Erfindung codieren oder die die
Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 2 codieren, einschließlich der DNA-Sequenz, die
in SEQ ID Nr. 1 besonders offenbart ist. Rekombinante Vektoren und
isolierte DNA-Segmente können
daher verschiedentlich die polypeptidcodierenden Bereiche selbst,
codierende Bereiche, die ausgewählte
Veränderungen
oder Modifikationen im grundlegenden codierenden Bereich tragen,
beinhalten, oder sie können
größere Polypeptide
codieren, die dennoch diese polypeptidcodierenden Bereiche enthalten,
oder sie können
biologisch funktionelle äquivalente
Proteine oder Peptide codieren, die abweichende Aminosäuresequenzen
haben.
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Die
DNA-Segmente der vorliegenden Erfindung umfassen biologisch funktionelle äquivalente
Peptide. Solche Sequenzen können
als Folge einer Codon-Degeneriertheit und einer funktionellen Äquivalenz
entstehen, von denen bekannt ist, dass sie natürlicherweise innerhalb von
Nucleinsäuresequenzen
und den so codierten Proteinen auftreten. Alternativ dazu können funktionell äquivalente
Proteine oder Peptide auch durch Anwendung von DNA-Rekombinationstechnik
geschaffen werden, wobei Änderungen
der Proteinstruktur eingeführt
werden können,
und zwar auf der Grundlage von Betrachtungen der Eigenschaften der
ausgetauschten Aminosäuren.
Vom Menschen gestaltete Änderungen
können
durch die Anwendung von Techniken der ortsspezifischen Mutagenese
eingeführt
werden, z.B. zur Einführung
von Verbesserungen der Antigenität
des Proteins oder zum Testen von Mutanten, um deren Aktivität auf molekularer
Ebene zu untersuchen. Alternativ dazu können native, noch unbekannte
oder noch unidentifizierte Polynucleotide und/oder Polypeptide,
die strukturell und/oder funktionell mit den hier offenbarten Sequenzen
verwandt sind, ebenfalls identifiziert werden und in den Umfang
der vorliegenden Erfindung fallen. Diese Polynucleotide sind solche
Polynucleotide, die ein Polypeptid codieren, das strukturell und/oder
funktionell ähnlich
zu oder identisch mit dem Polypeptid ist, das hier als "CryET70"-Polypeptid charakterisiert
wird. Da die Bezeichnung "CryET70" ein willkürlicher Name
ist, der gewählt
wurde, um Polypeptide, die die Aminosäuresequenz SEQ ID Nr. 2 umfassen,
leicht identifizieren zu können,
ist es wahrscheinlich, dass noch viele andere Polypeptide identifiziert
werden können,
die in hohem Maße
homolog zu (oder sogar identisch mit) dieser Sequenz sind, die jedoch
aus anderen Organismen oder Quellen isoliert wurden, oder alternativ
dazu können
sie sogar ganz oder teilweise de novo synthetisiert worden sein.
Als solche gelten alle Polypeptidsequenzen, ob sie natürlich vorkommen
oder künstlich
geschaffen wurden, welche zur primären Aminosäuresequenz von SEQ ID Nr. 2
strukturell homolog sind und eine ähnliche insektizide Wirkung
gegen die hier offenbarten Zielinsekten aufweisen, als in den Umfang
dieser Offenbarung fallend. Ebenso gelten alle Polynucleotidsequenzen,
ob sie natürlich
vorkommen oder künstlich
geschaffen wurden, welche zur Nucleotidsequenz von SEQ ID Nr. 1
strukturell homolog sind oder ein Polypeptid codieren, das zu der
in SEQ ID Nr. 2 offenbarten Aminosäuresequenz homolog und biologisch
funktionell äquivalent
ist, als in den Umfang dieser Offenbarung fallend.
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Falls
gewünscht,
kann man auch Fusionsproteine und -peptide herstellen, z.B. wenn
die peptidcodierenden Bereiche innerhalb derselben Expressionseinheit
mit anderen Proteinen oder Peptiden, die gewünschte Funktionen aufweisen,
ausgerichtet sind, wie etwa für
Reinigungs- oder Immunnachweiszwecke (z.B. Proteine, die durch Affinitätschromatographie
gereinigt werden können,
bzw. Enzymmarker codierende Bereiche).
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Rekombinante
Vektoren bilden weitere Aspekte der vorliegenden Erfindung. Als
besonders gut geeignete Vektoren gelten diejenigen Vektoren, bei
denen der codierende Teil des DNA-Segments, ob er ein insektizides
Protein voller Länge
oder ein kleineres Peptid codiert, unter der Kontrolle eines Promotors
positioniert ist. Der Promotor kann in Form des Promotors vorliegen,
der natürlicherweise
mit einem Gen vergesellschaftet ist, das Peptide der vorliegenden
Erfindung codiert, wie man ihn erhalten kann, indem man die 5'-nichtcodierenden
Sequenzen isoliert, die sich stromaufwärts des codierenden Segments
oder Exons befinden, wobei man zum Beispiel rekombinantes Klonen
und/oder PCRTM-Technik in Verbindung mit
den hier offenbarten Zusammensetzungen verwendet. In vielen Fällen kann
der Promotor der native CryET70-Promotor sein, oder alternativ dazu
ein heterologer Promotor, wie solche bakteriellen Ursprungs (einschließlich Promotoren
von anderen Kristallproteinen), solche, die von Pilzen, Viren, Phagen
oder Phagemiden stammen (einschließlich Promotoren wie CaMV35
und seine Derivate, T3-, T7-, λ-
und ϕ-Promotor) oder von Pflanzen stammen (einschließlich konstitutiver,
induzierbarer und/oder gewebespezifischer Promotoren).
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2.2 Nucleinsäuresegmente
als Hybridisierungssonden und Primer
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Außer ihrer
Verwendung zur Anleitung der Expression von Kristallproteinen oder
Peptiden der vorliegenden Erfindung haben die hier beschriebenen
Nucleinsäure sequenzen
auch eine Vielzahl von anderen Verwendungen. Zum Beispiel sind sie
nützlich
als Sonden oder Primer bei Ausführungsformen
der Nucleinsäurehybridisierung.
Die Erfindung stellt ein Verfahren zum Nachweis einer Nucleinsäuresequenz
bereit, die ein δ-Endotoxin-Polypeptid
codiert. Das Verfahren beinhaltet im Allgemeinen das Gewinnen von
Probennucleinsäuren,
von denen man annimmt, dass sie ein δ-Endotoxin-Polypeptid codieren
könnten,
das In-Kontakt-Bringen der Probennucleinsäuren mit einem isolierten Nucleinsäuresegment,
das charakterisiert als:
- a) Nucleinsäuresegment,
das einen Sequenzbereich umfasst, der zu wenigstens 90% identisch
mit den Nucleotiden von Nucleotid 92 bis Nucleotid 2254 von SEQ
ID Nr. 1 ist, oder dessen Komplement; oder
- b) Nucleinsäuresegment
mit einer Länge
von wenigstens 100 Nucleotiden, das dieselbe Sequenz aufeinanderfolgender
Basenpaare hat wie ein Segment von Nucleotid 92 bis Nucleotid 2254
von SEQ ID Nr. 1, oder dessen Komplement;
unter Bedingungen,
die die Hybridisierung von im Wesentlichen komplementären Nucleinsäuren ermöglichen; und
das Nachweisen der so gebildeten hybridisierten komplementären Nucleinsäuren.
-
Bei
der praktischen Durchführung
eines solchen Verfahrens wird in Betracht gezogen, dass Nucleinsäuresegmente,
die einen Sequenzbereich umfassen, der aus wenigstens einer 23 Nucleotiden
langen zusammenhängenden
Sequenz besteht, die dieselbe Sequenz hat wie ein 23 Nucleotide
langes zusammenhängendes
Nucleinsäuresegment
von SEQ ID Nr. 1 oder dazu komplementär ist, ebenfalls von besonderem
Nutzen sein können.
Längere
zusammenhängende
identische oder komplementäre
Sequenzen, z.B. solche von 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 35, 40, 45,
50, 55, 60, 65, 70, 75, 80, 85, 90, 95, 100, 150, 200, 250, 300,
350, 400, 450, 500, 550, 600, 650, 700, 750, 800, 850, 900, 950,
1000, 1100, 1200, 1300, 1400, 1500, 1600, 1700, 1800, 1900, 2000,
2100, 2200, 2300 bp (einschließlich
aller dazwischenliegenden Längen
und bis zu einschließ lich der
vollen Länge
der Sequenz von 2344 Basenpaaren, die das CryET70-Polypeptid codiert),
werden bei einem solchen Verfahren ebenfalls von Nutzen sein.
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Ebenfalls
bereitgestellt wird ein Nucleinsäure-Nachweis-Kit,
der in einer geeigneten Behältereinrichtung
wenigstens ein erstes Nucleinsäuresegment,
das charakterisiert als:
- a) Nucleinsäuresegment,
das einen Sequenzbereich umfasst, der zu wenigstens 90% identisch
mit den Nucleotiden von Nucleotid 92 bis Nucleotid 2254 von SEQ
ID Nr. 1 ist, oder dessen Komplement; oder
- b) Nucleinsäuresegment
mit einer Länge
von wenigstens 100 Nucleotiden, das dieselbe Sequenz aufeinanderfolgender
Basenpaare hat wie ein Segment von Nucleotid 92 bis Nucleotid 2254
von SEQ ID Nr. 1, oder dessen Komplement;
und wenigstens
ein erstes Nachweisreagens umfasst. Aufgrund der Fähigkeit
solcher Nucleinsäuresonden, spezifisch
mit Kristallprotein-codierenden Sequenzen zu hybridisieren, sind
sie beim Nachweis der Anwesenheit von komplementären Sequenzen in einer gegebenen
Probe von Nutzen. Es werden jedoch auch andere Verwendungen ins
Auge gefasst, einschließlich
der Verwendung der Sequenzinformation für die Herstellung von Primern
einer mutanten Spezies oder Primern zur Verwendung bei der Herstellung
anderer genetischer Konstrukte.
-
Nucleinsäuremoleküle mit Sequenzbereichen,
die aus zusammenhängenden
Nucleotidstücken
von 23 bis 50 oder sogar bis zu einschließlich Sequenzen von 100-200
Nucleotiden bestehen, welche mit der DNA-Sequenz von SEQ ID Nr.
1 identisch oder dazu komplementär
sind, werden insbesondere als Hybridisierungssonden zur Verwendung
z.B. im Southern- und Northern-Blotting in Betracht gezogen. Fragmente
mittlerer Größe werden
im Allgemeinen ebenfalls Verwendung in Hybridisierungsausführungsformen
finden, wobei die Länge
des zusammenhängenden
komplementären
Bereichs variiert werden kann, wie 25-30 oder 30 bis 40 Nucleotide, aber es
können
auch größere zusammenhängende komplementäre Bereiche
verwendet werden, wie solche mit einer Länge von 200 bis 300 oder 300
bis 400 oder 500, je nach der Länge
der komplementären
Sequenzen, die man nachweisen möchte.
Es ist sogar möglich,
dass noch längere
zusammenhängende
Sequenzbereiche verwendet werden, einschließlich solcher Sequenzen, die
wenigstens 600, 700, 800, 900, 1000, 1100, 1200, 1300, 1400, 1500
oder mehr aufeinanderfolgende Nucleotide von SEQ ID Nr. 1 umfassen.
-
Selbstverständlich können Fragmente
auch mit anderen Techniken erhalten werden, wie z.B. durch mechanische
Scherkräfte
oder durch Abbau mit Restriktionsenzymen. Kleine Nucleinsäuresegmente
oder -fragmente können
leicht hergestellt werden, zum Beispiel durch direktes Synthetisieren
des Fragments mit chemischen Mitteln, wie es bei Verwendung eines
automatischen Oligonucleotid-Symthesizers üblicherweise praktiziert
wird. Außerdem
können
auch durch Anwendung von Nucleinsäure-Reproduktionstechnik, wie
der PCRTM-Technik der US-Patente 4,683,195
und 4,683,202, indem man ausgewählte
Sequenzen in rekombinante Vektoren für die rekombinante Produktion
einführt,
und durch andere DNA-Rekombinationstechniken, die dem Fachmann auf
dem Gebiet der Molekularbiologie allgemein bekannt sind, Fragmente
erhalten werden.
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Dementsprechend
können
die Nucleotidsequenzen der Erfindung aufgrund ihrer Fähigkeit
verwendet werden, selektiv Duplexmoleküle mit komplementären Stücken von
DNA-Fragmenten zu bilden. Je nach der beabsichtigten Anwendung möchte man
unterschiedliche Hybridisierungsbedingungen verwenden, um verschiedene
Grade der Selektivität
der Sonde gegenüber
der Zielsequenz zu erreichen. Für
Anwendungen, die eine hohe Selektivität erfordern, möchte man
für die
Bildung der Hybride typischerweise relativ stringente Bedingungen
einsetzen. Für
Hybridisierungsbedingungen "hoher
Stringenz" werden
zum Beispiel typischerweise Bedingungen mit relativ niedrigem Salzgehalt
und/oder hoher Temperatur verwendet, wie etwa 0,02 M bis 0,15 M
NaCl bei Temperaturen von 50 °C
bis 70 °C.
Solche selektiven Bedingungen tolerieren wenn überhaupt nur wenig Fehlpaarungen
zwischen der Sonde und dem Matrizen- oder Zielstrang und wären insbesondere
für die Isolierung
von DNA-Segmenten, die Kristallprotein codieren, geeignet. Der Nachweis
von DNA-Segmenten über
Hybridisierung ist dem Fachmann wohlbekannt, und die Lehren der
US-Patente 4,965,188 und 5,176,995 sind beispielhaft für die Verfahren
der Hybridisierungsanalyse. Lehren, wie man sie in den Texten von
Maloy et al., 1990, Maloy 1994, Segal 1976, Prokop 1991 und Kuby
1994 findet, sind besonders relevant.
-
Bei
manchen Anwendungen, zum Beispiel wenn man Mutanten herstellen möchte, indem
man einen mutanten Primerstrang einsetzt, der mit einer zugrundeliegenden
Matrize hybridisiert ist, oder wenn man Kristallproteincodierende
Sequenzen von verwandten Spezies, funktionelle Äquivalente oder dergleichen
isolieren möchte,
werden typischerweise weniger stringente Hybridisierungsbedingungen
benötigt,
um die Bildung des Heteroduplex zu ermöglichen. Unter diesen Umständen möchte man
vielleicht Hybridisierungsbedingungen "geringer Stringenz" oder "reduzierter Stringenz" einsetzen, wie solche,
bei denen 0,15 M bis 0,9 M Salz bei Temperaturen im Bereich von
20 °C bis
55 °C eingesetzt
wird. Dadurch können
kreuzhybridisierende Spezies leicht als positiv hybridisierende
Signale in Bezug auf Kontrollhybridisierungen identifiziert werden.
In jedem Fall ist man sich allgemein darüber im Klaren, dass Bedingungen
durch die Zugabe steigender Mengen an Formamid, das dazu dient,
den Hybridduplex in derselben Weise wie eine erhöhte Temperatur zu destabilisieren,
stringenter gemacht werden können.
Die Hybridisierungsbedingungen können
also leicht manipuliert werden, und die Methode der Wahl wird also
im Allgemeinen von den gewünschten
Ergebnissen abhängen.
Unabhängig
davon, welche besondere Kombination von Salzen (wie NaCl oder Natriumcitrat),
organischen Puffern (einschließlich
z.B. Formamid) und Inkubations- oder Waschtemperaturen eingesetzt
wird, ist der Fachmann ohne weiteres in der Lage, Hybridisierungsbedingungen
einzusetzen, die einer "hohen", "mittleren" oder "geringen" Stringenz entsprechen,
und kann die Ergebnisse der Hybridisierungsanalysen mit Hilfe dieser
Bedingungen deuten, um die relative Homologie einer Zielnuclein säuresequenz
zu derjenigen der besonderen neuen Polynucleotidsondensequenz, die
aus SEQ ID Nr. 1 eingesetzt wird, zu bestimmen.
-
Bei
bestimmten Ausführungsformen
wird es vorteilhaft sein, Nucleinsäuresequenzen der vorliegenden Erfindung
in Kombination mit einem geeigneten Mittel, wie einem Marker, zur
Bestimmung der Hybridisierung einzusetzen. Eine Vielzahl von geeigneten
Indikatormitteln sind in der Technik bekannt, einschließlich fluoreszierender,
radioaktiver, enzymatischer oder anderer Liganden, wie Avidin/Biotin,
die ein nachweisbares Signal erzeugen können. In bevorzugten Ausführungsformen
möchte
man wahrscheinlich einen Fluoreszenzmarker oder Enzymmarker, wie
Urease, Alkalische Phosphatase oder Peroxidase, anstelle von radioaktiven
oder anderen umweltunverträglichen
Reagentien einsetzen. Im Falle von Enzymmarkern sind kolorimetrische
Indikatorsubstanzen bekannt, die eingesetzt werden können, um
ein Mittel zu erhalten, das für
das menschliche Auge oder spektrophotometrisch sichtbar ist, um
die spezifische Hybridisierung mit Proben, die komplementäre Nucleinsäuren enthalten,
zu identifizieren.
-
Im
Allgemeinen wird in Betracht gezogen, dass die hier beschriebenen
Hybridisierungssonden sowohl als Reagentien in der Lösungshybridisierung
als auch in Ausführungsformen,
bei denen eine feste Phase eingesetzt wird, geeignet sein werden.
Bei Ausführungsformen,
die eine feste Phase beinhalten, wird die Test-DNA (oder RNA) auf einer ausgewählten Matrix
oder Oberfläche
adsorbiert oder in sonstiger Weise fixiert. Diese fixierte, einzelsträngige Nucleinsäure wird
dann einer spezifischen Hybridisierung mit ausgewählten Sonden
unter gewünschten
Bedingungen unterzogen. Die ausgewählten Bedingungen hängen von
den besonderen Umständen
auf der Grundlage der besonderen erforderlichen Kriterien ab (die
zum Beispiel vom Gehalt an G+C, der Art der Zielnucleinsäure, der
Nucleinsäurequelle
oder der Größe der Hybridisierungssonde abhängen). Nach
dem Waschen der hybridisierten Oberfläche, um unspezifisch gebundene
Sondenmoleküle zu
entfernen, wird die spezifische Hybridisierung mittels eines Markers
nachgewiesen oder sogar quantifiziert.
-
2.3 Vektoren und Verfahren
für die
rekombinante Expression von CRY70 und mit CRY70 verwandten Polypeptiden
-
In
anderen Ausführungsformen
wird in Betracht gezogen, dass bestimmte Vorteile gewonnen werden, indem
man das codierende DNA-Segment unter die Kontrolle eines rekombinanten
oder heterologen Promotors stellt. Der hier verwendete Ausdruck "rekombinanter oder
heterologer Promotor" soll
sich auf einen Promotor beziehen, der in seiner natürlichen
Umgebung normalerweise nicht mit einem DNA-Segment vergesellschaftet
ist, das ein Kristallprotein oder -peptid codiert. Solche Promotoren
können
Promotoren, die normalerweise mit anderen Genen vergesellschaftet
sind, und/oder Promotoren, die aus irgendeiner Bakterienzelle, einem
Virus, einer Eukaryonten- oder Pflanzenzelle isoliert wurden, umfassen.
Natürlich
ist es wichtig, einen Promotor einzusetzen, der die Expression des
DNA-Segments in dem für
die Expression gewählten
Zelltyp, Organismus oder sogar Tier effektiv anleitet. Die Verwendung
von Kombinationen aus Promotor und Zelltyp für die Proteinexpression ist
dem Fachmann auf dem Gebiet der Molekularbiologie allgemein bekannt,
siehe zum Beispiel Sambrook et al., 1989. Die eingesetzten Promotoren
können
konstitutiv oder induzierbar sein, und sie können unter den geeigneten Bedingungen
verwendet werden, um eine Expression des eingeführten DNA-Segments auf hohem
Niveau anzuleiten, wie es bei der Produktion von rekombinanten Proteinen
oder Peptiden in großem
Maßstab
vorteilhaft ist. Zu den geeigneten Promotorsystemen, die für die Verwendung
bei der Expression auf hohem Niveau in Frage kommen, gehört unter
anderem das Pichia-Expressionsvektorsystem (Pharmacia LKB Biotechnology).
-
In
Verbindung mit Expressionsausführungsformen
zur Herstellung von rekombinanten Proteinen und Peptiden wird in
Betracht gezogen, dass längere
DNA-Segmente am
häufigsten
verwendet werden, wobei DNA-Segmente, die die gesamte Peptidsequenz
codieren, am meisten bevorzugt sind. Man wird sich jedoch darüber im Klaren
sein, dass die Verwendung von kürzeren
DNA-Segmenten zur
Anleitung der Expression von Kristallpeptiden oder epitopischen Kernbereichen,
wie sie zur Erzeugung von Anti-Kristallprotein-Antikörpern verwendet
werden können,
ebenfalls in den Umfang der Erfindung fällt. DNA-Segmente, die Peptidantigene mit einer
Länge von
8 bis 50 Aminosäuren
oder vorzugsweise mit einer Länge
von 8 bis 30 Aminosäuren
oder besonders bevorzugt mit einer Länge von 8 bis 20 Aminosäuren codieren,
gelten als besonders gut geeignet. Solche Peptidepitope können Aminosäuresequenzen
sein, die eine zusammenhängende
Aminosäuresequenz aus
SEQ ID Nr. 2 umfassen.
-
2.4 Transgene Pflanzen,
die CryET70-Polypeptide exprimieren.
-
In
noch einem anderen Aspekt stellt die vorliegende Erfindung Verfahren
zur Herstellung einer transgenen Pflanze bereit, die ein ausgewähltes Nucleinsäuresegment
exprimiert, das einen Sequenzbereich umfasst, der die neuen Endotoxin-Polypeptide
der vorliegenden Erfindung codiert. Das Verfahren zur Herstellung von
transgenen Pflanzen ist in der Technik wohlbekannt. Im Allgemeinen
umfasst das Verfahren das Transformieren einer geeigneten Pflanzenwirtszelle
mit einem DNA-Segment, das einen Promotor enthält, der funktionell mit einem
codierenden Bereich verknüpft
ist, der ein oder mehrere CryET70-Polypeptide codiert. Ein solcher
codierender Bereich ist im Allgemeinen funktionell mit wenigstens
einem ersten Transcriptionsterminationsbereich verknüpft, wodurch
der Promotor in der Lage ist, die Transcription des codierenden
Bereichs in der Zelle anzutreiben und somit der Zelle die Fähigkeit
zu geben, das Polypeptid in vivo zu produzieren. Alternativ dazu
sorgt die Erfindung in Fällen,
bei denen es wünschenswert
ist, die Menge eines besonderen rekombinanten Kristallproteins,
das in einer besonderen transgenen Zelle exprimiert wird, zu steuern,
zu regulieren oder zu senken, auch für die Expression von Kristallprotein-AntisensemRNA.
Die Verwendung von Antisense-mRNA als Mittel zur Steuerung oder
Senkung der Menge eines gegebenen interessierenden Proteins in einer
Zelle ist in der Technik wohlbekannt.
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung umfasst transgene Pflanzen, die ein
Gen, Gensegment oder einen Sequenzbereich exprimieren, das bzw.
der wenigstens eine oder mehrere der neuen hier offenbarten Polypeptidzusammensetzungen
codiert. Der hier verwendete Ausdruck "transgene Pflanze" soll eine Pflanze bezeichnen, in die
DNA-Sequenzen eingebaut sind, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
Gene, die vielleicht normalerweise nicht vorhanden sind, DNA-Sequenzen, die normalerweise
nicht zu RNA transcribiert oder zu einem Protein translatiert ("exprimiert") werden, oder irgendwelche
anderen Gene oder DNA-Sequenzen,
die man in die nichttransformierte Pflanze einführen möchte, wie Gene, die normalerweise
in der nichttransformierten Pflanze vorhanden sein können, die
man aber entweder gentechnisch verändern oder mit einer geänderten Expression
versehen möchte.
-
Es
wird in Betracht gezogen, dass das Genom einer transgenen Pflanze
der vorliegenden Erfindung in manchen Fällen durch die stabile Einführung von
einem oder mehreren Transgenen, entweder nativ, synthetisch modifiziert
oder mutiert, welche ein insektizides Polypeptid codieren, das mit
dem in SEQ ID Nr. 2 offenbarten Polypeptid identisch oder dazu in
hohem Maße
homolog ist, erweitert wird. In manchen Fällen wird mehr als ein Transgen
in das Genom der transformierten Wirtspflanzenzelle eingebaut. Dies
ist dann der Fall, wenn mehr als ein Kristallprotein-codierendes
DNA-Segment in das Genom einer solchen Pflanze eingebaut wird. In
bestimmten Situationen kann es wünschenswert
sein, dass ein, zwei, drei, vier oder noch mehr B.-thuringiensis-Kristallproteine
(entweder nativ oder rekombinant verändert) in die transformierte
transgene Pflanze eingebaut und stabil exprimiert werden. Alternativ
dazu kann auch ein zweites Transgen in die Pflanzenzelle eingeführt werden,
um der Pflanze zusätzliche
phänotypische
Eigenschaften zu verleihen. Solche Transgene können Resistenz gegen ein oder
mehrere Insekten, Bakterien, Pilze, Viren, Nematoden oder andere
Pathogene verleihen.
-
Ein
bevorzugtes Gen, das eingeführt
werden kann, umfasst zum Beispiel eine Kristallprotein-codierende
DNA-Sequenz bakteriellen Ursprungs und insbesondere eine oder mehrere
der hier beschriebenen, die von Bacillus spp. erhalten werden. In
hohem Maße
bevorzugte Nucleinsäuresequenzen
sind solche, die von B. thuringiensis erhalten werden, oder eine
der Sequenzen, die genetisch so verändert wurden, dass die insektizide Aktivität des Kristallproteins
in einer solchen transformierten Wirtszelle abnimmt oder zunimmt.
-
Mittel
zum Transformieren einer Pflanzenzelle und zur Herstellung von pluripotenten
Pflanzenzellen und zur Regeneration einer transgenen Zelllinie aus
einer transformierten Zelle, Zellkultur, Embryo- oder Kallusgewebe
sind in der Technik wohlbekannt und werden hier diskutiert. Vektoren
(einschließlich
Plasmiden, Cosmiden, Phagen, Phagemiden, Baculovirus, Viren, Virionen,
BACs [künstliche
bakterielle Chromosomen], YACs [künstliche Hefechromosomen]),
die wenigstens ein erstes Nucleinsäuresegment umfassen, das ein
insektizides Polypeptid zur Verwendung bei der Transformation solcher
Zellen codiert, umfasst selbstverständlich im Allgemeinen entweder
die Operonen, Gene oder von Genen abgeleiteten Sequenzen der vorliegenden Erfindung,
entweder nativ oder synthetisch abgeleitet, und insbesondere solche,
die die offenbarten Kristallproteine codieren. Diese Nucleinsäurekonstrukte
können
weiterhin Strukturen wie Promotoren, Enhancer, Polylinker, Introns,
Terminatoren oder auch Gensequenzen, die nach Wunsch eine positiv
oder negativ regulierende Wirkung auf das klonierte δ-Endotoxin-Gen
haben, beinhalten. Das DNA-Segment oder Gen kann entweder ein natives
oder modifiziertes Kristallprotein codieren, das in den resultierenden
rekombinanten Zellen exprimiert wird und/oder das einer transgenen
Pflanze, die ein solches Segment umfasst, einen verbesserten Phänotyp verleiht
(in diesem Fall eine erhöhte
Resistenz gegen Insektenangriff, -befall oder -besiedelung).
-
Die
Herstellung einer transgenen Pflanze, die wenigstens eine Polynucleotidsequenz
umfasst, die ein CryET70- oder von CryET70 abgeleitetes Polypeptid
codiert, um die Resistenz einer solchen Pflanze gegen Angriff durch
ein Zielinsekt zu erhöhen
oder zu verstärken,
stellt einen wichtigen Aspekt der Erfindung dar. Insbesondere beschreiben
die Erfinder hier die Herstellung von insektenresistenten Einkeimblättrigen
oder Zweikeimblättrigen
Pflanzen, indem man in eine solche Pflanze ein transgenes DNA-Segment
einbaut, das ein oder mehrere CryET70-Polypeptide codiert, die für ein Coleoptera-
oder Lepidoptera-Insekt toxisch sind.
-
In
einem verwandten Aspekt umfasst die vorliegende Erfindung auch einen
Samen, der von der transformierten Pflanze erzeugt wurde, die Nachkommenschaft
eines solchen Samens sowie einen Samen, der von der Nachkommenschaft
der ursprünglichen,
nach dem obigen Verfahren hergestellten transformierten Pflanze erzeugt
wurde. Diese Nachkommenschaft und die Samen weisen ein Kristallprotein-codierendes
Transgen auf, das stabil in ihr Genom eingebaut ist, und diese Nachkommenpflanzen
erben die Eigenschaften, die durch die Einführung eines stabilen Transgens
erzielt wurden, in Mendelscher Weise. Alle solchen transgenen Pflanzen,
in deren Genom transgene DNA-Segmente eingebaut sind, die ein oder
mehrere CryET70-Kristallproteine oder -Polypeptide codieren, sind
Aspekte dieser Erfindung. Wie dem Fachmann wohlbekannt ist, bedeutet "Nachkommenschaft
einer Pflanze" die
Sämlingspopulation
bzw. jeden Abkömmling
einer solchen Pflanze.
-
2.5 Kristallprotein-Screening-
und -Nachweiskits
-
Die
vorliegende Erfindung zieht Verfahren und Kits zum Durchmustern
von Proben, von denen man annimmt, dass sie Kristallproteinpolypeptide
oder mit Kristallprotein verwandte Polypeptide enthalten, oder von Zellen,
die solche Polypeptide produzieren, in Betracht. Ein Kit kann einen
oder mehrere Antikörper,
die für
die in SEQ ID Nr. 2 gezeigte Aminosäuresequenz spezifisch sind,
oder einen oder mehrere Antikörper,
die für
ein Peptid spezifisch sind, das von der in SEQ ID Nr. 2 gezeigten
Sequenz abgeleitet ist, enthalten, und er kann auch Reagentien zum
Nachweis einer Wechselwirkung zwischen einer Probe und einem Antikörper der
vorliegenden Erfindung enthalten. Das bzw. die bereitgestellten
Reagentien können
radioaktiv, fluoreszenz- oder enzymmarkiert sein. Der Kit kann ein
bekanntes radioaktiv markiertes Reagens enthalten, das zur Bindung oder
Wechselwirkung mit einer Nucleinsäure oder einem Antikörper der
vorliegenden Erfindung befähigt
ist.
-
Das
bzw. die Reagentien des Kits können
als flüssige
Lösung,
an einen festen Träger
gebunden oder als getrocknetes Pulver bereitgestellt werden. Wenn
das bzw. die Reagentien in einer flüssigen Lösung bereitgestellt werden,
ist die flüssige
Lösung
vorzugsweise eine wässrige
Lösung.
Wenn das bzw. die bereitgestellten Reagentien an einen festen Träger gebunden
sind, kann es sich bei dem festen Träger um ein chromatographisches
Medium, eine Testplatte mit einer Mehrzahl von Näpfen oder einen Objektträger handeln.
Wenn das bzw. die Reagentien als getrocknetes Pulver bereitgestellt
werden, kann das Pulver durch die Zugabe eines geeigneten Lösungsmittels,
das ebenfalls bereitgestellt sein kann, rekonstituiert werden.
-
In
noch weiteren Ausführungsformen
betrifft die vorliegende Erfindung Immunnachweisverfahren und entsprechende
Kits. Es wird vorgeschlagen, dass die Kristallproteine oder -peptide
der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden können, um Antikörper nachzuweisen,
die eine Reaktivität
gegenüber
diesen aufweisen, oder alternativ dazu können Antikörper, die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurden, eingesetzt werden, um Kristallproteine
oder Peptide, die mit Kristallprotein zusammenhängende Epitope enthalten, nachzuweisen.
Im Allgemeinen beinhalten diese Verfahren zuerst das Gewinnen einer
Probe, von der man annimmt, dass sie ein solches Protein, Peptid
oder einen solchen Antikörper
enthalten könnte,
das In-Kontakt-Bringen der Probe je nachdem mit einem Antikörper oder
Peptid gemäß der vorliegenden
Erfindung unter Bedingungen, die die Bildung eines Immunkomplexes
ermöglichen,
und dann das Nachweisen der Anwesenheit des Immunkomplexes.
-
Im
Allgemeinen ist der Nachweis einer Immunkomplexbildung in der Technik
sehr gut bekannt und kann durch Anwendung zahlreicher Ansätze erreicht
werden. Zum Beispiel kommt bei der vorliegenden Erfindung die Anwendung
von ELISA, RIA, Immunblotting (z.B. Dot Blot) oder indirekten Immunfluoreszenztechniken
in Frage. Im Allgemeinen wird die Immunkomplexbildung durch die
Verwendung eines Markers, wie eines radioaktiven Markers oder eines
Enzymmarkers (wie Alkalische Phosphatase, Meerrettich-Peroxidase)
nachgewiesen.
-
Selbstverständlich kann
man durch die Verwendung eines sekundären Bindungsliganden, wie eines zweiten
Antikörpers
oder einer Biotin/Avidin-Ligandbindungsanordnung, zusätzliche
Vorteile finden, wie in der Technik bekannt ist.
-
Für Assayzwecke
wird vorgeschlagen, dass praktisch jede Probe eingesetzt werden
kann, von der man annimmt, dass sie je nachdem entweder ein Kristallprotein
oder -peptid oder ein mit Kristallprotein verwandtes Peptid oder
einen Antikörper,
den man nachweisen möchte,
umfassen könnte.
Eine mögliche
Anwendung solcher Ausführungsformen
bei der Titration von Antigen- oder Antikörperproben bei der Auswahl
von Hybridomen wird in Betracht gezogen.
-
In
verwandten Ausführungsformen
zieht die vorliegende Erfindung die Herstellung von Kits in Betracht, die
eingesetzt werden können,
um die Anwesenheit von Kristallproteinen oder verwandten Peptiden
und/oder Antikörpern
in einer Probe nachzuweisen. Proben können Zellen, Zellüberstände, Zellsuspensionen,
Zellextrakte, Enzymfraktionen, Proteinextrakte oder andere zellfreie
Zusammensetzungen, von denen man annimmt, dass sie Kristallproteine
oder -peptide enthalten könnten,
enthalten. Allgemein gesagt enthalten Kits gemäß der vorliegenden Erfindung
ein geeignetes Kristallprotein, -peptid oder einen Antikörper, der
gegen ein solches Protein oder Peptid gerichtet ist, zusammen mit
einem Immunnachweisreagens und einer Einrichtung, die den Antikörper oder
das Antigen und das Reagens enthält.
Das Immunnachweisreagens umfasst typischerweise einen Marker, der
mit dem Antikörper
oder Antigen oder mit einem sekundären Bindungsliganden assoziiert ist.
Beispielhafte Liganden könnten
einen sekundären
Antikörper,
der gegen den ersten Antikörper
oder das Antigen gerichtet ist, oder einen Biotin- oder Avidin-(oder
Streptavidin-)Liganden mit einem assoziierten Marker umfassen. Wie
oben erwähnt,
sind in der Technik selbstverständlich
mehrere beispielhafte Marker bekannt, und alle solchen Marker können in
Verbindung mit der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden.
-
Der
Behälter
beinhaltet im Allgemeinen ein Vial, in das der Antikörper, das
Antigen oder Nachweisreagens gegeben und vorzugsweise in geeigneter
Weise aliquotiert werden kann. Die Kits der vorliegenden Erfindung
enthalten typischerweise auch eine Einrichtung, die den Antikörper-, Antigen-
und Reagensbehälter
in engem Zusammenhang für
den kommerziellen Vertrieb enthält.
Solche Behälter
können
spritzgegossene oder blasgeformte Kunststoffbehälter umfassen, in die die gewünschten
Vials eingebracht werden.
-
2.6 Insektizide Zusammensetzungen
und Verfahren zu ihrer Verwendung
-
Die
Erfinder ziehen in Betracht, dass die hier offenbarten Polypeptidzusammensetzungen
besondere Verwendung als Insektizide für die topische und/oder systemische
Anwendung auf Feldfrüchte,
Gräser,
Obst und Gemüse,
Rasen, Bäume
und/oder Zierpflanzen finden. Alternativ dazu können die hier offenbarten Polypeptide
auch als Sprühnebel,
Staub, Pulver oder andere wässrige
Zubereitung, zerstäubt
oder als Aerosol zum Töten
eines Insekts oder zur Bekämpfung
einer Insektenpopulation zubereitet werden. Die hier offenbarten
Polypeptidzusammensetzungen können
prophylaktisch verwendet werden, oder alternativ dazu können sie
auch an eine Umgebung verabreicht werden, sobald Zielinsekten, wie
der Westliche Maiswurzelbohrer (WCRW), in der besonderen zu behandelnden
Umgebung identifiziert wurden.
-
Unabhängig vom
Verfahren der Anwendung wird die Menge der aktiven Polypeptidkomponente(n)
in einer insektizid wirksamen Menge angewendet, die in Abhängigkeit
von Faktoren variiert wie zum Beispiel den speziellen zu bekämpfenden
Zielinsekten, der speziellen Umgebung, dem Ort, der Pflanze, Kulturpflanze
oder landwirtschaftlichen Stelle, die behandelt werden sollen, den
Umgebungsbedingungen sowie dem Verfahren, der Auftragungsdichte,
der Konzentration, der Stabilität
und der Menge der Anwendung der insektizid wirksamen Polypeptidzusammensetzung.
Die Zubereitungen können
auch in Bezug auf die klimatischen Bedingungen, Umweltbetrachtungen
und/oder die Häufigkeit
der Anwendung und/oder Schwere des Insektenbefalls variieren.
-
Die
beschriebenen Insektizidzusammensetzungen können hergestellt werden, indem
man entweder die Bakterienzell-, Kristall- und/oder Sporensuspension oder
die isolierte Proteinkomponente mit dem gewünschten landwirtschaftlich
annehmbaren Träger
zubereitet. Die Zusammensetzungen können vor der Verabreichung
in einem geeigneten Mittel zubereitet werden, zum Beispiel lyophilisiert,
gefriergetrocknet, getrocknet oder in einem wässrigen Träger, Medium oder geeigneten
Verdünnungsmittel,
wie Kochsalzlösung
oder einem anderen Puffer. Die zubereiteten Zusammensetzungen können in
Form eines Staubs oder Granulats oder einer Suspension in Öl (Pflanzen-
oder Mineralöl)
oder von wasser- oder Öl/Wasser-Emulsionen
oder als benetzbares Pulver oder in Kombination mit irgendeinem
anderen Trägermaterial,
das für
die landwirtschaftliche Anwendung geeignet ist, vorliegen. Geeignete
landwirtschaftliche Träger
können
fest oder flüssig
sein und sind in der Technik wohlbekannt. Der Ausdruck "landwirtschaftlich
annehmbarer Träger" umfasst alle Hilfsstoffe,
inerten Komponenten, Dispergiermittel, Tenside, Klebrigmacher und
Bindemittel, wie gewöhnlich
in der Insektizidzubereitungstechnik verwendet werden; diese sind
dem Fachmann auf dem Gebiet der Insektizidzubereitung wohlbekannt.
Die Zubereitungen können
mit einem oder mehreren festen oder flüssigen Hilfsmittels gemischt
und mit verschiedenen Methoden präpariert werden, z.B. durch
homogenes Mischen, physikalisches Mischen und/oder Vermahlen der
Insektizidzusammensetzung mit geeigneten Hilfsstoffen unter Verwendung von
herkömmlichen
Zubereitungstechniken.
-
2.6.1 Fließfähige Ölsuspensionen
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Bioinsektizidzusammensetzung eine fließfähige Ölsuspension
von Bakterienzellen, die das hier offenbarte neue Kristallprotein
exprimieren. Vorzugsweise handelt es sich bei den Zellen um Zellen
von B. thuringiensis NRRL B-21885 oder NRRL B-21886, doch gilt jede bakterielle
Wirtszelle als geeignet, die die hier offenbarten neuen Nucleinsäuresegmente
exprimiert und ein Polypeptid produziert, das die Aminosäuresequenz
von SEQ ID Nr. 2 umfasst. Beispielhafte Bakterienspezies sind solche
wie B. thuringiensis, B. megaterium, B. subtilis, B. cereus, E.
coli, Salmonella spp., Agrobacterium spp. oder Pseudomonas spp.
-
2.6.2 Wasserdispergierbares
Granulat
-
In
einer anderen wichtigen Ausführungsform
umfasst die Bioinsektizidzusammensetzung ein wasserdispergierbares
Granulat. Dieses Granulat umfasst Bakterienzellen, die ein hier
offenbartes neues Kristallprotein exprimieren. Bevorzugte Bakterienzellen
sind B. thuringiensis NRRL B-21885 oder NRRL B-21886, doch gelten auch Zellen von Bakterien
wie B. megaterium, B. subtilis, B. cereus, E. coli, Salmonella spp.,
Agrobacterium spp. oder Pseudomonas spp., die mit einem hier offenbarten
DNA-Segment transformiert sind und das Kristallprotein exprimieren,
als geeignet.
-
2.6.3 Pulver, Stäube und
Sporenzubereitungen
-
In
einer dritten wichtigen Ausführungsform
umfasst die Bioinsektizidzusammensetzung ein benetzbares Pulver,
einen Staub, eine Sporenkristallzubereitung, ein Zellsediment oder
ein kolloidales Konzentrat. Dieses Pulver umfasst Bakterienzellen,
die ein hier offenbartes neues Kristallprotein exprimieren. Bevorzugte Bakterienzellen
sind B. thuringiensis NRRL B-21885 oder NRRL B-21886, doch können auch
Zellen von Bakterien wie B. megaterium, B. subtilis, B. cereus,
E. coli, Salmonella spp., Agrobacterium spp. oder Pseudomonas spp.
mit einem oder mehreren hier offenbarten DNA-Segmenten transformiert
sein. Solche transformierten oder rekombinanten Bakterienzellen,
die vorzugsweise wenigstens ein Polypeptid exprimieren, das eine
Aminosäuresequenz
umfasst, die zu wenigstens 90% mit SEQ ID Nr. 2 identisch ist, und
ein Polypeptid produzieren, das insektizide Wirkung gegen ein Zielinsekt
aufweist. Solche trockenen Formen der insektiziden Zusammensetzungen
können
so zubereitet werden, dass sie sich sofort nach der Benetzung auflösen oder
sich alternativ dazu mit gesteuerter Freisetzung, nachhaltiger Freisetzung
oder in anderer Weise zeitabhängig
auflösen.
Solche Zusammensetzungen können
auf das Zielinsekt aufgetragen oder von diesem aufgenommen werden,
und als solche können
sie verwendet werden, um die Zahl der Insekten oder die Ausbreitung
solcher Insekten in einer gegebenen Umgebung zu reduzieren.
-
2.6.4 Wässrige Suspensionen
und Bakterienzellfiltrate oder -lysate
-
In
einer vierten wichtigen Ausführungsform
umfasst die Bioinsektizidzusammensetzung eine wässrige Suspension von Bakterienzellen
oder eine wässrige
Suspension von parasporalen Kristallen oder eine wässrige Suspension
von Bakterienzelllysaten oder -filtraten, wie die oben beschriebenen,
die das Kristallprotein exprimieren. Solche wässrigen Suspensionen können als
konzentrierte Stammlösung,
die vor der Anwendung verdünnt
wird, oder alternativ dazu als gebrauchsfertige verdünnte Lösung bereitgestellt
werden.
-
Für diese
Verfahren, die die Anwendung von Bakterienzellen beinhalten, kann
der zelluläre
Wirt, der das bzw. die Kristallprotein-Gene enthält, in jedem zweckmäßigen Nährmedium
gezüchtet
werden, wo das DNA-Konstrukt einen selektiven Vorteil verschafft,
was ein selektives Medium ergibt, so dass im Wesentlichen alle oder
alle Zellen das B.-thuringiensis-Gen enthalten. Diese Zellen können dann
mit herkömmlichen
Methoden geerntet werden. Alternativ dazu können die Zellen auch vor der
Ernte behandelt werden.
-
Wenn
die insektiziden Zusammensetzungen intakte B.-thuringiensis-Zellen
umfassen, die das interessierende Protein exprimieren, können solche
Bakterien auf vielerlei Weise zubereitet werden. Sie können als benetzbare
Pulver, Granulate oder Stäube
oder durch Mischen mit verschiedenen ierten Materialien, wie anorganischen
Mineralien (Phyllosilicaten, Carbonaten, Sulfaten, Phosphaten) oder
botanischen Materialien (pulverisierten Maiskolben, Reisspelzen,
Walnussschalen), eingesetzt werden. Die Zubereitungen können Spreader-Sticker-Hilfsstoffe,
Stabilisatoren, andere pestizide Additive oder Tenside umfassen.
Flüssige
Zubereitungen können
auf wässriger
oder nichtwässriger
Basis sein und als Schäume,
Suspensionen oder emulgierbare Konzentrate eingesetzt werden. Die
Bestandteile können
rheologische Mittel, Tenside, Emulgatoren, Dispergiermittel oder
Polymere umfassen.
-
Alternativ
dazu können
die neuen insektiziden Polypeptide auch durch native oder rekombinante
bakterielle Expressionssysteme in vitro hergestellt und für die anschließende Feldanwendung
isoliert werden. Ein solches Protein kann entweder in Rohzelllysaten,
Suspensionen oder Kolloiden vorliegen, oder es kann alternativ dazu
gereinigt, verfeinert, gepuffert und/oder weiterverarbeitet werden,
bevor man es zu einer aktiven bioziden Zubereitung verarbeitet.
Ebenso kann es unter gewissen Umständen wünschenswert sein, Kristalle und/oder
Sporen aus Bakterienkulturen, die das Kristallprotein exprimieren,
zu isolieren und Lösungen,
Suspensionen oder kolloidale Präparate
solcher Kristalle und/oder Sporen als aktive bioinsektizide Zusammensetzung
anzuwenden.
-
2.6.5 Multifunktionelle
Zubereitungen
-
Wenn
in bestimmten Ausführungsformen
die Bekämpfung
von mehreren Insektenspezies gewünscht wird,
können
die hier beschriebenen insektiziden Zubereitungen weiterhin auch
ein oder mehrere chemische Pestizide (wie chemische Pestizide, Nematozide,
Fungizide, Viruzide, Mikrobizide, Amöbizide, Insektizide) und/oder
ein oder mehrere δ-Endotoxin-Polypeptide,
die dieselben oder andere insektizide Aktivitäten oder insektizide Spezifitäten wie
das in SEQ ID Nr. 2 identifizierte insektizide Polypeptid haben,
umfassen. Die insektiziden Polypeptide können auch in Verbindung mit
anderen Behandlungen, wie Düngemitteln,
Unkrautvernichtern, Frostschutzmitteln, Tensiden, Detergentien,
insektiziden Seifen, dormanten Ölen,
Polymeren und/oder zeitabhängig
freisetzenden oder biologisch abbaubaren Trägerzubereitungen, die eine
langfristige Dosierung eines Zielbereichs nach einer einzigen Auftragung
der Zubereitung ermöglichen.
Ebenso können die
Zubereitungen auch zu essbaren "Ködern" verarbeitet oder
zu "Insektenfallen" gestaltet werden,
um eine Zufuhr oder Aufnahme der insektiziden Zubereitung durch
ein Zielinsekt zu ermöglichen.
-
Die
insektiziden Zusammensetzungen der Erfindung können auch in sukzessiver oder
gleichzeitiger Anwendung auf eine Umgebungsstelle einzeln oder in
Kombination mit einem oder mehreren zusätzlichen Insektiziden, Pestiziden,
Chemikalien, Düngemitteln
oder anderen Verbindungen verwendet werden.
-
2.6.6 Auftragungsverfahren
und wirksame Auftragungsdichten
-
Die
insektiziden Zusammensetzungen der Erfindung werden mit herkömmlichen
Verfahren, vorzugsweise durch Sprühen, auf die Umgebung des Zielinsekts,
typischerweise auf das Laub der zu schützenden Pflanze oder Feldfrucht,
aufgetragen. Die Stärke
und Dauer der Insektizidanwendung wird im Hinblick auf die Bedingungen,
die spezifisch für
die besonderen Schädlinge
und zu behandelnden Kulturpflanzen sind, und die besonderen Umgebungsbedingungen
eingestellt. Das proportionale Verhältnis von Wirkstoff zu Träger hängt natürlich von
der chemischen Natur, Löslichkeit
und Stabilität
der insektiziden Zusammensetzung sowie der besonderen, in Betracht
gezogenen Zubereitung ab.
-
Weitere
Auftragungstechniken einschließlich
Verstäuben,
Versprühen,
Bodenimprägnierung,
Bodeninjektion, Samenbeschichtung, Sämlingsbeschichtung, Laubbesprühung, Belüftung, Verneblung,
Zerstäubung,
Rauchbildung und Aerosolbildung sind ebenfalls möglich und können unter bestimmten Umständen, wie z.B.
Insekten, die einen Wurzel- oder Stängelbefall verursachen, oder
bei Auftragung auf empfindliche Pflanzen oder Zierpflanzen, erforderlich
sein. Diese Auftragungsverfahren sind dem Fachmann ebenfalls wohlbekannt.
-
Die
insektiziden Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können auch
für die
präventive oder
prophylaktische Auftragung auf eine Fläche zubereitet werden und können unter
bestimmten Umständen auch
auf Haustiere, Nutztiere, Tierlager oder in und um landwirtschaftliche
Geräte,
Scheunen, Wohnhäuser oder
landwirtschaftliche oder gewerbliche Anlagen aufgetragen werden.
-
Die
Konzentration der insektiziden Zusammensetzung, die für die Umgebungs-,
systemische, topische oder foliäre
Auftragung verwendet wird, variiert stark in Abhängigkeit von der Natur der
besonderen Zubereitung, der Auftragungsmethode, den Umgebungsbedingungen
und dem Grad der biologischen Aktivität. Typischerweise ist die bioinsektizide
Zusammensetzung in der aufgetragenen Zubereitung in einer Konzentration von
wenigstens 1 Gew.-% vorhanden und kann in einer Konzentration von
bis zu einschließlich
99 Gew.-% vorhanden sein. Trockene Zubereitungen der Polypeptidzusammensetzungen
können
1 bis 99 oder mehr Gew.-% der Proteinzusammensetzung enthalten,
während
flüssige
Zubereitungen im Allgemeinen 1 bis 99 oder mehr Gew.-% des Wirkstoffs
enthalten können.
Als solche kann eine Vielzahl von Zubereitungen hergestellt werden, einschließlich solcher
Zubereitungen, die 5 bis 95 oder mehr Gew.-% des insektiziden Polypeptids
umfassen, einschließlich
solcher Zubereitungen, die 10 bis 90 oder mehr Gew.-% des insektiziden
Polypeptids umfassen. Natürlich
gelten auch Zusammensetzungen, die 15 bis 85 oder mehr Gew.-% des
insektiziden Polypeptids umfassen, sowie Zubereitungen, die 20 bis
80 oder mehr Gew.-% des insektiziden Polypeptids umfassen, als in den
Umfang der vorliegenden Offenbarung fallend.
-
Im
Falle von Zusammensetzungen, in denen intakte Bakterienzellen, die
das insektizide Polypeptid enthalten, vorhanden sind, enthalten
die Präparate
im Allgemeinen 104 bis 108 Zellen/mg,
obwohl es in manchen Ausführungsformen
auch wünschenswert
sein kann, Zubereitungen zu verwenden, die 102 bis
104 Zellen/mg enthalten, oder wenn konzentriertere
Zubereitungen gewünscht
werden, können
auch Zusammensetzungen zubereitet werden, die 108 bis
1010 oder 1011 Zellen/mg
umfassen. Alternativ dazu können
auch Zellpasten, Sporenkonzentrate oder Kristallprotein-Suspensionskonzentrate
hergestellt werden, die das Äquivalent
von 1012 bis 1013 Zellen/mg
des aktiven Polypeptids enthalten, und solche Konzentrate können vor
der Auftragung verdünnt
werden.
-
Die
oben beschriebene insektizide Zubereitung kann nach Bedarf in einer
oder mehreren Anwendungen auf eine besondere Pflanze oder Zielfläche aufgetragen
werden, wobei eine typische Feldauftragungsdichte pro Hektar in
der Größenordnung
von 50 g/Hektar bis 500 g/Hektar des Wirkstoffs liegt, oder alternativ dazu
können
auch 500 g/Hektar bis 1000 g/Hektar verwendet werden. In bestimmten
Fällen
kann es sogar wünschenswert
sein, die insektizide Zubereitung in einer Auftragungsdichte von
1000 g/Hektar bis 5000 g/Hektar oder mehr des Wirkstoffs auf eine
Zielfläche
aufzutragen. Tatsächlich
gelten alle Auftragungsdichten im Bereich von 50 g aktives Polypeptid
pro Hektar bis 10 000 g/Hektar als geeignet für die Behandlung, Bekämpfung und
Vernichtung von Zielschadinsekten unter Verwendung solcher insektizider
Zubereitungen. Als solche können
Auftragungsdichten von 100 g/Hektar, 200 g/Hektar, 300 g/Hektar,
400 g/Hektar, 500 g/Hektar, 600 g/Hektar, 700 g/Hektar, 800 g/Hektar,
900 g/Hektar, 1 kg/Hektar, 1,1 kg/Hektar, 1,2 kg/Hektar, 1,3 kg/Hektar,
1,4 kg/Hektar, 1,5 kg/Hektar, 1,6 kg/Hektar, 1,7 kg/Hektar, 1,8
kg/Hektar, 1,9 kg/Hektar, 2,0 kg/Hektar, 2,5 kg/Hektar, 3,0 kg/Hektar,
3,5 kg/Hektar, 4,0 kg/Hektar, 4,5 kg/Hektar, 6,0 kg/Hektar, 7,0
kg/Hektar, 8,0 kg/Hektar, 8,5 kg/Hektar, 9,0 kg/Hektar und sogar
bis zu einschließlich
10,0 kg/Hektar oder mehr des aktiven Polypeptids in bestimmten landwirtschaftlichen,
gewerblichen und Haushaltsanwendungen der oben beschriebenen Pestizidzubereitungen
verwendet werden.
-
2.7 Epitopische Kernsequenzen
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Protein- oder Peptidzusammensetzungen,
die frei von Gesamtzellen und anderen Peptiden sind und die ein
gereinigtes Peptid umfassen, das ein Epitop beinhaltet, welches immunologisch
kreuzreaktiv gegenüber
einem oder mehreren Antikörpern
ist, die spezifisch für
die offenbarten Polypeptidsequenzen sind. Insbesondere betrifft
die Erfindung epitopische Kernsequenzen, die von CryET70- und mit
CryET70 verwandten Polypeptiden abgeleitet sind.
-
Der
hier verwendete Ausdruck "ein
Epitop beinhalten, welches immunologisch kreuzreaktiv gegenüber einem
oder mehreren Antikörpern
ist, die spezifisch für
die offenbarte Polypeptidsequenz sind" soll sich auf ein Peptid- oder Proteinantigen
beziehen, das eine Primär-,
Sekundär-
oder Tertiärstruktur
umfasst, die einem Epitop ähnelt,
das sich innerhalb des offenbarten Polypeptids befindet. Der Grad
der Ähnlichkeit
wird im Allgemeinen so groß sein,
dass monoklonale oder polyklonale Antikörper, die gegen das Kristallprotein
oder Polypeptid gerichtet sind, auch an das kreuzreaktive Peptid-
oder Proteinantigen binden, mit diesem reagieren oder es in sonstiger
Weise erkennen. In Verbindung mit solchen Antikörpern können verschiedene Immunassayverfahren
eingesetzt werden, wie zum Beispiel Western Blotting, ELISA und
RIA, die dem Fachmann alle bekannt sind.
-
Die
Identifizierung von immundominanten Epitopen und/oder ihren funktionellen Äquivalenten,
die für die
Verwendung in Impfstoffen geeignet sind, ist eine relativ geradlinige
Sache. Zum Beispiel kann man die Verfahren von Hopp einsetzen, wie
es im US-Patent 4,554,101 gelehrt wird, das die Identifizierung
und Herstellung von Epitopen aus Aminosäuresequenzen auf der Basis
der Hydrophilie lehrt. Die in mehreren anderen Artikeln beschriebenen
Verfahren und darauf beruhende Softwareprogramme können auch
verwendet werden, um epitopische Kernsequenzen zu identifizieren
(siehe zum Beispiel Jameson und Wolf, 1988; Wolf et al., 1988; US-Patent
4,554,101). Die Aminosäuresequenz
dieser "epitopischen
Kernsequenzen" kann
dann leicht in Peptide eingebaut werden, entweder durch die Anwendung
von Peptidsynthese oder durch Rekombinationstechnik.
-
Bevorzugte
Peptide zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung haben im Allgemeinen eine Länge in der Größenordnung
von 8 bis 20 Aminosäuren
und besonders bevorzugt 8 bis 15 Aminosäuren. Es wird vorgeschlagen,
dass kürzere
antigene, von Kristallprotein abgeleitete Peptide unter gewissen
Umständen Vorteile
ergeben, zum Beispiel bei der Herstellung von immunologischen Nachweisassays.
Beispielhafte Vorteile sind die Leichtigkeit der Herstellung und
Reinigung, die relativ geringen Kosten und die verbesserte Reproduzierbarkeit
der Produktion sowie die vorteilhafte Bioverteilung.
-
Es
wird vorgeschlagen, dass besondere Vorteile der vorliegenden Erfindung
durch die Herstellung von synthetischen Peptiden realisiert werden
können,
die modifizierte und/oder verlängerte
epitopische/immunogene Kernsequenzen enthalten, welche zu einem "universalen" epitopischen Peptid
führen,
das gegen Kristallproteine und insbesondere CryET70 und verwandte
Sequenzen gerichtet ist. Diese epitopischen Kernsequenzen werden
hier in besonderen Aspekten als hydrophile Bereiche des besonderen
Polypeptidantigens identifiziert. Es wird vor geschlagen, dass diese
Bereiche diejenigen repräsentieren,
die am wahrscheinlichsten die T-Zell- oder B-Zell-Stimulation fördern und
somit die Produktion spezifischer Antikörper hervorrufen.
-
Eine
epitopische Kernsequenz, wie der Ausdruck hier verwendet wird, ist
ein relativ kurzes Stück
von Aminosäuren,
das "komplementär" zu antigenbindenden
Stellen auf den hier offenbarten, gegen Kristallprotein gerichteten
Antikörpern
ist und daher an diese bindet. Außerdem oder alternativ dazu
ist eine epitopische Kernsequenz eine Sequenz, die Antikörper hervorruft,
welche kreuzreaktiv gegenüber
Antikörpern
sind, die gegen die Peptidzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
sind. Man wird sich darüber
im Klaren sein, dass sich der Ausdruck "komplementär" im Zusammenhang mit der vorliegenden
Offenbarung auf Aminosäuren oder
Peptide bezieht, die eine anziehende Kraft aufeinander ausüben. Bestimmte
Epitopkernsequenzen der vorliegenden Erfindung können also funktionell anhand
ihrer Fähigkeit
definiert werden, bei den entsprechenden, gegen das Protein gerichteten
Antiseren mit dem gewünschten
Proteinantigen zu konkurrieren oder dieses womöglich zu verdrängen.
-
Im
Allgemeinen ist die Größe des Polypeptidantigens
vermutlich nicht besonders entscheidend, solange es wenigstens groß genug
ist, um die identifizierten Kernsequenzen oder Sequenzen zu tragen.
Die kleinste geeignete Kernsequenz, die in der vorliegenden Offenbarung
erwartet wird, hätte
im Allgemeinen eine Länge in
der Größenordnung
von 8 Aminosäuren,
wobei Sequenzen in der Größenordnung
von 10 bis 20 besonders bevorzugt sind. Diese Größe entspricht also im Allgemeinen
den kleinsten Peptidantigenen, die gemäß der Erfindung hergestellt
werden. Die Größe des Antigens
kann jedoch gegebenenfalls auch größer sein, solange es eine grundlegende
epitopische Kernsequenz enthält.
-
Die
Identifizierung von epitopischen Kernsequenzen ist dem Fachmann
bekannt, zum Beispiel gemäß der Beschreibung
im US-Patent 4,554,101, das die Identifizierung und Herstellung
von Epitopen aus Aminosäuresequenzen
auf der Basis der Hydrophilie lehrt. Überdies stehen zahlreiche Computerprogramme
zur Verfügung,
um antigene Teile von Proteinen vorherzusagen (siehe z.B. Jameson
und Wolf, 1988; Wolf et al., 1988). Computerisierte Peptidsequenz-Analyseprogramme
(z.B. DNAStar®-Software,
DNAStar, Inc., Madison, WI) können
ebenfalls geeignet sein, um synthetische Peptide gemäß der vorliegenden
Offenbarung zu entwerfen.
-
Synthesen
von epitopischen Sequenzen oder Peptiden, die ein antigenes Epitop
innerhalb ihrer Sequenz enthalten, werden leicht mit Hilfe von herkömmlichen
Synthesetechniken, wie dem Festphasenverfahren, erreicht (z.B. durch
die Verwendung eines kommerziell erhältlichen Peptidsynthesizers,
wie ein Peptide Synthesizer Modell 430A von Applied Biosystems).
Auf diese Weise synthetisierte Peptidantigene können dann in vorbestimmten
Mengen aliquotiert und bis zur Verwendung in herkömmlicher
Weise, wie in wässrigen Lösungen oder
ganz besonders bevorzugt in einem Pulver- oder lyophilisierten Zustand,
gelagert werden.
-
Aufgrund
der relativen Stabilität
von Peptiden können
sie gewünschtenfalls
im Allgemeinen leicht während
recht langer Zeiträume,
z.B. bis zu sechs Monaten oder mehr, in wässrigen Lösungen, und zwar in praktisch
jeder wässrigen
Lösung,
ohne nennenswerte Zersetzung oder Verlust der antigenen Aktivität aufbewahrt werden.
Wenn eine längere
Lagerung in wässriger
Lösung
in Betracht gezogen wird, ist es jedoch im Allgemeinen wünschenswert,
Mittel einschließlich
Puffern, wie Tris- oder Phosphatpuffer, mitzuverwenden, um einen
pH-Wert von 7,0 bis 7,5 aufrechtzuerhalten. Außerdem kann es wünschenswert
sein, Mittel mitzuverwenden, die das Mikrobenwachstum hemmen, wie
Natriumazid oder Merthiolat. Für
eine längere
Lagerung im wässrigen
Zustand ist es wünschenswert,
die Lösungen
bei 4 °C
oder besonders bevorzugt im gefrorenen Zustand zu lagern. Wenn die
Peptide im lyophilisierten oder pulverisierten Zustand gelagert
werden, können
sie selbstverständlich
praktisch unendlich lange gelagert werden, z.B. in dosierten Aliquoten,
die vor der Verwendung mit einer vorbestimmten Menge Wasser (vorzugsweise
destilliert) oder Puffer rehydratisiert werden können.
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2.8 Definitionen
-
Die
folgenden Wörter
und Ausdrücke
haben die unten dargelegten Bedeutungen.
-
Ein,
eine: Im Einklang mit der ständigen
Patenttradition sollen "ein" oder "eine", wie sie in dieser
gesamten Offenbarung verwendet werden, "ein/eine oder mehrere" bedeuten.
-
Umfassen,
umfasst: Im Einklang mit der ständigen
Patenttradition sollen "umfassen" und "umfasst", wie sie in dieser
gesamten Offenbarung verwendet werden, "einschließlich, aber nicht eingeschränkt auf" bedeuten.
-
Expression:
Die Kombination von intrazellulären
Vorgängen
einschließlich
der Transcription und Translation, die ein codierendes DNA-Molekül, wie ein
Struktur-Gen, erfährt, so
dass ein Polypeptid entsteht.
-
Promotor:
Eine Erkennungsstelle auf einer DNA-Sequenz oder Gruppe von DNA-Sequenzen, die ein Expressionssteuerungselement
für ein
Struktur-Gen liefert und an die RNA-Polymerase spezifisch bindet
und die RNA-Synthese (Transcription) dieses Gens einleitet.
-
Regeneration:
Der Vorgang des Wachsenlassens einer Pflanze aus einer Pflanzenzelle
(z.B. Pflanzenprotoplast oder Explantat).
-
Struktur-Gen:
Ein Gen, das exprimiert wird, so dass ein Polypeptid entsteht.
-
Transformation:
Vorgang der Einführung
einer exogenen DNA-Sequenz (z.B. eines Vektors, eines rekombinanten
DNA-Moleküls)
in eine Zelle oder einen Protoplasten, wo diese exogene DNA in ein
Chromosom eingebaut wird oder zur autonomen Replikation befähigt ist.
-
Transformierte
Zelle: Eine Zelle, deren DNA durch die Einführung eines exogenen DNA-Moleküls in diese
Zelle verändert
wurde.
-
Transgene
Zelle: Jede Zelle, die von einer transformierten Zelle abgeleitet
ist oder regeneriert wurde oder von einer transgenen Zelle abgeleitet
ist. Beispielhafte transgene Zellen sind Pflanzenkalli, die von
einer transformierten Pflanzenzelle abgeleitet sind, sowie besondere
Zellen, wie Blatt-, Wurzel-, Stängelzellen,
z.B. somatische Zellen oder reproduktive Zellen (Keimzellen), die
von einer transgenen Pflanze erhalten werden.
-
Transgene
Pflanze: Eine Pflanze oder Nachkommenschaft irgendeiner Generation
der Pflanze, die von einer transformierten Pflanzenzelle oder einem
transformierten Protoplasten abgeleitet war, wobei die Nucleinsäuren der
Pflanze einen exogenen ausgewählten
Nucleinsäuresequenzbereich
enthalten, der in einer nativen, nichttransgenen Pflanze desselben
Stammes ursprünglich
nicht vorhanden ist. Die Ausdrücke "transgene Pflanze" und "transformierte Pflanze" werden in der Technik
zuweilen als synonyme Ausdrücke
verwendet, um eine Pflanze zu definieren, deren DNA ein exogenes
DNA-Molekül
enthält.
Wir halten es jedoch für wissenschaftlich
korrekter, eine regenerierte Pflanze oder einen regenerierten Kallus,
die bzw. der aus einer transformierten Pflanzenzelle oder einem
transformierten Protoplasten oder aus transformierten pluripotenten Pflanzenzellen
erhalten wurde, als transgene Pflanze zu bezeichnen. Vorzugsweise
gehören
zu den transgenen Pflanzen der vorliegenden Erfindung solche Pflanzen,
die wenigstens ein erstes ausgewähltes
Polynucleotid umfassen, das ein insektizides Polypeptid codiert.
Dieses ausgewählte
Polynucleotid ist vorzugsweise ein δ-Endotoxin codierender Bereich
(oder Gen), der funktionell mit wenigstens einem ersten Promotor
verknüpft ist,
der den codierenden Bereich exprimiert, so dass das insektizide
Polypeptid in der transgenen Pflanze erzeugt wird. Vorzugsweise
weisen die transgenen Pflanzen der vorliegenden Erfindung, die das
codierte Polypeptid produzieren, einen Phänotyp mit verbesserter Resistenz
gegen Zielschadinsekten auf. Solche transgenen Pflanzen, ihre Nachkommenschaft,
Abkömmlinge
und Samen aus jeder solchen Generation sind vorzugsweise insektenresistente
Pflanzen.
-
Vektor:
Ein Nucleinsäuremolekül, das zur
Replikation in einer Wirtszelle befähigt ist und/oder mit dem ein
anderes Nucleinsäuresegment
funktionell verknüpft werden
kann, so dass es zu einer Replikation des daran befestigten Segments
kommt. Plasmide, Phagen, Phagemide und Cosmide sind allesamt beispielhafte Vektoren.
In vielen Ausführungsformen
werden Vektoren als Überträger verwendet,
um ein oder mehrere ausgewählte
Polynucleotide in eine Wirtszelle einzuführen, wodurch eine "transformierte" oder "rekombinante" Wirtszelle entsteht.
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3.0 Kurzbeschreibung der
Zeichnungen
-
Die
Zeichnungen bilden einen Bestandteil der vorliegenden Patentschrift
und werden mit aufgenommen, um bestimmte Aspekte der vorliegenden
Erfindung näher
zu veranschaulichen. Die Erfindung ist durch Bezugnahme auf eine
oder mehrere dieser Zeichnungen in Kombination mit der ausführlichen
Beschreibung von speziellen Ausführungsformen,
die hier präsentiert
wird, besser verständlich.
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1.
Strukturelle Karten der cryET70-Plasmide pEG1648 und pEG1657. Ein
DNA-Fragment von ungefähr
8,5 kb, das durch einen partiellen MboI-Abbau von EG4140-DNA erhalten
wurde, wurde in die einzige BamHI-Stelle des Shuttle-Vektors pHT315 kloniert,
wobei das cryET70-Plasmid pEG1648 entstand. Ein 5,8 kb langes HindIII-EcoRI-Fragment,
das das cryET70-Gen enthält,
wurde aus dem Plasmid pEG1648 isoliert und in pUC18 eingesetzt,
was das Plasmid pEG1657 ergab. Bezeichnungen: ori1030 (ausgefülltes Kästchen)
= B.-thuringiensis-Plasmid-Replikationsstartpunkt; ery (leeres Kästchen)
= Erythromycin-Resistenz-Gen; pUC18 und pUC19 (schraffierte Kästchen)
= E.-coli-Klonierungsvektorfragmente; durchgezogene Linie = cryET70-DNA-Insert.
Abkürzungen
der Restriktionsstellen: B = BamHI, Bal = BalI, E = EcoRI, H = HindIII,
Hp = HpaI, K = KpnI, Mb = MboI.
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4.0 Beschreibung von beispielhaften
Ausführungsformen
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4.1 Einige Vorteile der
Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein neues δ-Endotoxin bereit, das als CryET70
bezeichnet wird und gegenüber
dem Westlichen Maiswurzelbohrer (WCRW) hochgradig toxisch ist. Dieses
Protein hat eine Aminosäuresequenz,
die mit anderen δ-Endotoxinen,
die gegenüber
Coleoptera-Insekten toxisch sind, nicht verwandt ist. CryET70 stellt
eine neue Klasse von insektiziden Kristallproteinen dar, die gegen
Coleoptera schädlich
sind. Im Unterschied zu anderen WCRW-toxischen insektiziden Kristallproteinen
von B. thuringiensis weist CryET70 keine wesentliche Toxizität gegenüber dem
Südlichen
Maiswurzelbohrer (SCRW) oder dem Kartoffelkäfer (CPB) auf. Das einzige
bekannte Protein, das mit CryET70 verwandt ist, ist Cry22, ein insektizides Kristallprotein,
von dem berichtet wird, dass es nur gegenüber Hymenoptera-Insekten toxisch
ist (GenBank Zugriffs-Nr. I24547).
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4.2 Schadinsekten
-
Fast
alle Feldfrüchte,
Pflanzen und kommerziellen Landwirtschaftsflächen unterliegen einem Angriff durch
ein oder mehrere Schadinsekten. Besonders problematisch sind die
in Tabelle 1 identifizierten Lepidoptera- und Coleoptera-Schädlinge.
Zum Beispiel sind Gemüse-
und Kohlsorten, wie Artischocken, Kohlrabi, Salatrauke (Rucola),
Lauch, Spargel, Linsen, Bohnen, Salat (z.B. Kopf-, Blatt-, Romanasalat),
Runkelrüben,
Chinesischer Senfkohl, Malanga, Brokkoli, Melonen (z.B. Zuckermelone,
Wassermelone, Crenshaw, Honeydew, Cantaloupe), Rosenkohl, Kohl,
Kardonen, Karotten, Napa, Blumenkohl, Okra, Zwiebeln, Sellerie,
Petersilie, Kichererbsen, Pastinaken, Chicoree, Erbsen, Chinakohl,
Pfeffer, Collards, Kartoffeln, Gurken, Kürbisse, Kürbisse, Rettiche, Küchenzwiebeln,
Steckrübe,
Aubergine, Haferwurzel, Endivie, Schalotten, Frisee, Sojabohne, Knoblauch,
Spinat, Lauchzwiebeln, Kürbis,
Blattgemüse,
Zuckerrüben,
Süßkartoffeln,
Rübe, Mangold,
Meerrettich, Tomaten, Grünkohl,
Rüben und
eine Vielzahl von Gewürzen
empfindlich gegenüber
Befall durch ein oder mehrere der folgenden Schadinsekten: Autographa
californica, Heerwurm, Zuckerrübeneule
(Spodoptera exigua), Platyptilia carduidactyla, Hellula phidilealis,
Amerikanische Gemüseeule
(Trichoplusia ni), Südeuropäischer Kruziferenzünsler, Baumwollkapselbohrer,
Udea rubigalis, Evergestis rimosalis, Maiszünsler, Kohlmotte, Hypena scabra,
Kleiner Kohlweißling,
Diaphania hyalinata, Platynota stultana, Diaphania nitidalis, den
Rindenlarvenkomplex, Estigmene acrea, Pseudoplusia includens, Tabakeule (Heliothis
virescens), Baumwolleule (Helicoverpa armigera), Tomatenschwärmer (Manduca
quinquemaculata), Keiferia lycopersicella, Anticarsia gemmatalis
und Spodoptera praefica.
-
Ebenso
werden Weide- und Heupflanzen, wie Luzerne, Weidegräser und
Gärfutter,
häufig
von Schädlingen
wie Heerwurm, Zuckerrübeneule,
Colias eurytheme, Schwarzkolbigem Dickkopffalter (Thymelicus lineola),
einer Vielzahl von Spannerraupen und Zünslerlarven sowie Raupen der
Eule Spodoptera praefica angegriffen.
-
Obst
und Früchte
von Kletterpflanzen, wie Äpfel,
Aprikosen, Kirschen, Nektarinen, Pfirsiche, Birnen, Zwetschgen,
Pflaumen, Quitten, Mandeln, Kastanien, Haselnuss, Pekannuss, Pistazien,
Walnuss, Zitrusfrüchte,
Brombeeren, Blaubeeren, Boysenbeeren, Preiselbeeren, Johannisbeeren,
Loganbeeren, Himbeeren, Erdbeeren, Weintrauben, Avocados, Bananen,
Kiwi, Persimonen, Granatapfel, Ananas, tropische Früchte, unterliegen
häufig
einem Angriff und Entlaubung durch Eumorpha achemon, Amorbia, Heerwurm,
Egira curialis, Erionota thrax, Grauen Obstbaumwickler (Rhopobota
naevana), Sparganothis sulfureana, Paleacrita vernata bzw. Alsophila
pometaria, Grapholita packardi, Egira curialis, Chrysoteuchia topiaria,
Amerikanischen Ringelspinner (Malacosoma americanum), Weißen Bärenspinner
(Hyphantria cunea), Archips rosanus, Melissopus latiferreanus, Archips
argyrospila, Endopiza vitana, Desmia funeralis, Harrisina brillians,
Orthosia hibisci, Gummosos-Batrachedra commosae, Schwammspinner
(Lymantria dispar), Cydia caryana, Schwärmerraupen, Spannerraupen,
Amyelois transitella, Choristoneura rosaceana, Platynota stultana,
Sabulodes caberata, Argyrotaenia citrana, Papilio cresphontes, Pfirsichwickler
(Grapholita molesta), Pandemis pyrusana, Pfirsichmotte (Anarsia
lineatella), Acrobasis nuxvorella, Argyrotaenia velutinana, Schizura
concinna, Athetis mindara, Estigmene acrea, Spannerraupen, Lasiocampidae,
Thecla-Thecla basilides, Tabakeule (Heliothis virescens), Wickler,
Platynota idaeusalis, Platynota flavedana, Datana integerrima, Malacosoma
californicum und Spodoptera praefica.
-
Feldfrüchte, wie
Canola/Raps, Nachtkerze, Sumpfblume, Mais (Feldmais, Zuckermais,
Puffmais), Baumwolle, Hopfen, Jojoba, Erdnüsse, Reis, Färberdistel,
kleinkörniges
Getreide (Gerste, Hafer, Roggen, Weizen), Sorghum, Sojabohnen, Sonnenblumen
und Tabak, sind häufig
das Ziel eines Befalls durch Insekten einschließlich Heerwurm, Ostrinia furnacalis
und andere Kornbohrer, Cochylis hospes, Zuckerrübeneule (Spodoptera exigua),
Baumwollkapselraupe, Amerikanische Gemüseeule (Trichoplusia ni), Maiswurzelbohrer
(einschließlich
der südlichen
und westlichen Varietät;
Diabrotica undecimpunctata und Diabrotica virgifera), Buccalatrix
thurberiella, Kohlmotte, Maiszünsler,
Hypena scabra, Eulen, Helicoverpa zea, Kleiner Kohlweißling, Spanner
(einschließlich
Anacamptodes spp.), Choristoneura rosaceana, Cnephasia longana,
Kapselkäfer, Kapselkäfer, Estigmene
acrea, Diatraea grandiosella, Pseudoplusia includens, Schwarzes
C (Xestia c-nigrum), Sonnenblumenmotte (Homoeosoma electellum),
Tabakeule (Heliothis virescens), Tabakschwärmer (Manduca sexta), Anticarsia
gemmatalis.
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Beet-
und Balkonpflanzen, Blumen, Ziergewächse, Gemüse und Containerware werden
häufig
von Scharen von Schadinsekten gefressen, wie Heerwurm, Datana major,
Zuckerrübeneule
(Spodoptera exigua), Kohlmotte, Erinnyis ello, Callopistria floridensis,
Automeris io, Spannerraupen, Oleanderbärenspinner (Syntomeida epilais),
Platynota stultana, Sabulodes caberata und Tabakeule (Heliothis
virescens).
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Wälder, Obst-,
Zier- und Nussbäume
sowie Sträucher
und andere Baumschulpflanzen unterliegen häufig einem Angriff durch verschiedene
Insekten, wie Thyridopteryx ephemeraeformis, Acleris gloverana, Goldafter
(Euproctis chrysorrhoea), Phryganidia californica, Orgyia pseudotsugata,
Ennomos subsignaria, Weißer
Bärenspinner
(Hyphantria cunea), Archips argyrospila, Dryocampa rubicunda, Schwammspinner (Lymantria
dispar), Choristoneura pinus, Homadaula anisocentra, Neophasia menapia,
Schizura concinna, Sibine stimulea, Heterocampa guttivitta, Paleacrita
vernata und Alsophila pometaria, Choristoneura fumiferana, Lasiocampidae,
Wickler und Orgyia vetusta. Ebenso werden Rasengräser häufig von
Schädlingen
wie Heerwurm, Pyralidae und Herpetogramma phaeopteralis angegriffen.
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4.3 Nomenklatur der B.-thuringiensis-δ-Endotoxine
-
Tabelle
2 enthält
eine Liste der traditionellen und zur Zeit anerkannten Nomenklatur
für die
bekannten δ-Endotoxine.
Ebenfalls gezeigt sind die GenBank-Zugriffsnummern für die sequenzierten Polypeptide
und Polynucleotide. Tabelle
2 Nomenklatur
der bekannten B.-thuringiensis-δ-Endotoxine
a Tabelle
2 (Fortsetzung)
Tabelle
2 (Fortsetzung)
Tabelle
2 (Fortsetzung)
Tabelle
2 (Fortsetzung)
- a nach: http://epunix.biols.susx.ac.uk/Home/Neil_Crickmore/Bt/index.html
-
4.4 Sonden und Primer
-
In
einem anderen Aspekt ermöglicht
DNA-Sequenzinformation, die durch die Erfindung bereitgestellt wird,
die Herstellung von relativ kurzen DNA-Sequenzen (oder RNA-Sequenzen)
mit der Fähigkeit,
spezifisch mit Gensequenzen der hier offenbarten ausgewählten Polynucleotide
zu hybridisieren. In diesen Aspekten werden Nucleinsäuresonden
geeigneter Länge
auf der Basis einer Betrachtung einer ausgewählten Kristallprotein-codierenden
Gensequenz hergestellt, zum Beispiel einer Sequenz, wie sie in SEQ
ID Nr. 1 gezeigt ist. Aufgrund der Fähigkeit solcher DNAs und Nucleinsäuresonden,
spezifisch mit einer Kristallproteincodierenden Gensequenz zu hybridisieren,
sind sie für
eine Vielzahl von Ausführungsformen
besonders gut geeignet. Was am wichtigsten ist, die Sonden können in
einer Vielzahl von Assays verwendet werden, um die Anwesenheit von
komplementären
Sequenzen in einer gegebenen Probe nachzuweisen.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ist es vorteilhaft, Oligonucleotidprimer zu verwenden. Die Sequenz solcher
Primer wird unter Verwendung eines Polynucleotids der vorliegenden
Erfindung zur Verwendung beim Nachweisen, Amplifizieren oder Mutieren
eines definierten Segments eines Kristallprotein-Gens von B. thuringiensis
mit Hilfe von PCRTM-Technik entworfen. Segmente
von verwandten Kristallprotein-Genen von anderen Spezies können ebenfalls
durch PCRTM unter Verwendung solcher Primer
amplifiziert werden.
-
Um
bestimmte Vorteile gemäß der vorliegenden
Erfindung zu erhalten, umfasst eine bevorzugte Nucleinsäuresequenz,
die für
Hybridisierungsstudien oder -assays eingesetzt wird, Sequenzen,
die komplementär zu
wenigstens einem 23 bis 40 Basen langten Nucleotidstück einer
Kristallprotein-codierenden Sequenz sind, wie die in SEQ ID Nr.
1 gezeigte. Eine Größe von wenigstens
etwa 14 oder 15 Nucleotiden Länge
hilft zu gewährleisten,
dass das Fragment eine ausreichende Länge hat, um ein Duplexmolekül zu bilden,
das sowohl stabil als auch selektiv ist. Moleküle mit komplementären Sequenzen über Längen von
mehr als 23 Basen werden jedoch im Allgemeinen bevorzugt, um die
Stabilität
und Selektivität
des Hybrids zu erhöhen
und dadurch die Qualität
und den Grad der erhaltenen spezifischen Hybridmoleküle zu verbessern.
Im Allgemeinen werden vorzugsweise Nucleinsäuremoleküle mit Gen-Komplementaritätslängen von
14 bis 20 Nucleotiden oder gegebenenfalls noch länger entworfen. Solche Fragmente
können
leicht hergestellt werden, indem man das Fragment zum Beispiel direkt
mit chemischen Mitteln synthetisiert, wobei man Nucleinsäure-Reproduktionstechnik anwendet,
wie die PCRTM-Technik der US-Patente 4,683,195
und 4,683,202, oder indem man ausgewählte DNA-Fragmente aus rekombinanten
Plasmiden schneidet, die geeignete Inserts und geeignete Restriktionsstellen
enthalten.
-
4.5 Expressionsvektoren
-
Die
vorliegende Erfindung zieht ein Polynucleotid der vorliegenden Erfindung
in Betracht, das in einem oder mehreren Expressionsvektoren enthalten
ist. In einer Ausführungsform
umfasst ein Expressionsvektor also ein Nucleinsäuresegment, das ein cryET70-Gen
enthält,
welches funktionell mit einem Promotor verknüpft ist, der das Gen exprimiert.
Zusätzlich
kann der codierende Bereich auch funktionell mit einem Transcriptionsterminationsbereich
verknüpft
sein, wodurch der Promotor die Transcription des codierenden Bereichs
antreibt und der Transcriptionsterminationsbereich die Transcription
an einer Stelle 3' vom
codierenden Bereich unterbricht.
-
Der
hier verwendete Ausdruck "funktionell
verknüpft" bedeutet, dass ein
Promotor so mit einem codierenden Bereich verknüpft ist, dass die Transcription
dieses codierenden Bereichs von diesem Promotor gesteuert und reguliert
wird. Mittel, um einen Promotor funktionell mit einem codierenden
Bereich zu verknüpfen, sind
in der Technik wohlbekannt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
erfolgt die rekombinante Expression von DNAs, die die Kristallproteine
der vorliegenden Erfindung codieren, vorzugsweise in einer Bacillus-Wirtszelle.
Zu den bevorzugten Wirtszellen gehören Bacillus thuringiensis,
Bacillus megaterium, Bacillus subtilis und verwandte Bacillus-Spezies,
wobei B.-thuringiensis-Wirtszellen in hohem Maße bevorzugt sind. Promotoren,
die in Bakterien funktionieren, sind in der Technik wohlbekannt.
Beispielhafte und bevorzugte Promotoren für die von Bacillus abgeleiteten
Kristallproteine sind alle bekannten Kristallprotein-Gen-Promotoren
einschließlich
des cryET70-Gen-Promotors
selbst. Alternativ dazu können
auch mutagenisierte oder rekombinante Promotoren von Menschenhand
gestaltet und zur Förderung
der Expression der hier offenbarten neuen Gensegmente verwendet
werden.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
wird die rekombinante Expression von DNAs, die die Kristallproteine
der vorliegenden Erfindung codieren, unter Verwendung eines transformierten
Gram-negativen Bakteriums, wie einer E.-coli- oder Pseudomonas-spp.-Wirtszelle, durchgeführt. Promotoren,
die für
die Expression von Ziel-Polypeptiden in E. coli und anderen Gram-negativen
Wirtszellen auf hohem Niveau geeignet sind, sind in der Technik
ebenfalls wohlbekannt.
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Wenn
ein Expressionsvektor der vorliegenden Erfindung verwendet werden
soll, um eine Pflanze zu transformieren, wird ein Promotor ausgewählt, der
die Fähigkeit
hat, die Expression in Pflanzen anzutreiben. Promotoren, die in
Pflanzen funktionieren, sind in der Technik ebenfalls wohlbekannt.
Für die
Expression des Polypeptids in Pflanzen geeignet sind Promotoren,
die induzierbar, konstitutiv, zeitlich reguliert, räumlich reguliert
und raumzeitlich reguliert sind, einschließlich solcher, die nativ, halbsynthetisch
und synthetisch sind (Chau et al., 1989).
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Ein
Promotor wird auch aufgrund seiner Fähigkeit ausgewählt, die
Transcriptionsaktivität
der transformierten Pflanzenzelle oder der transgenen Pflanze auf
den codierenden Bereich zu lenken. Struktur-Gene können durch
eine Vielzahl von Promotoren in Pflanzengeweben angetrieben werden.
Promotoren können
fast konstitutiv sein, wie der CaMV-35S-Promotor, oder es können gewebespezifische
oder entwicklungsspezifische Promotoren sein, die Zweikeimblättrige oder
Einkeimblättrige
beeinflussen.
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Wenn
der Promotor ein fast konstitutiver Promotor ist, wie CaMV 355,
findet man bei einer Vielzahl von transformierten Pflanzengeweben
(z.B. Kallus, Blatt, Samen und Wurzel) Erhöhungen der Polypeptidexpression.
Alternativ dazu können
die Wirkungen der Transformation auf spezifische Pflanzengewebe
gerichtet werden, indem man Vektoren verwendet, die sich in das
Pflanzengenom integrieren und einen gewebespezifischen Promotor
enthalten.
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Ein
beispielhafter gewebespezifischer Promotor ist der Lectin-Promotor,
der spezifisch für
Samengewebe ist. Das Lectin-Protein in Sojabohnensamen wird von
einem einzigen Gen (Le1) codiert, das nur während der Samenreifung exprimiert
wird und 2 bis 5% der Gesamt-mRNA des Samens ausmacht. Das Lectin-Gen und
der samenspezifische Promotor sind vollständig charakterisiert worden
und werden verwendet, um in transgenen Tabakpflanzen eine samenspezifische
Expression zu dirigieren (Vodkin et al., 1983; Lindstrom et al.,
1990).
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Ein
Expressionsvektor, der einen codierenden Bereich enthält, der
ein interessierendes Polypeptid codiert, wird so gestaltet, dass
er unter der Kontrolle des Lectin-Promotors ist, und dieser Vektor
wird in Pflanzen eingeführt,
wobei man zum Beispiel ein Protoplasten-Transformationsverfahren
verwendet (Dhir et al., 1991a). Die Expression des Polypeptids ist
spezifisch auf die Samen der transgenen Pflanze gerichtet.
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Eine
transgene Pflanze der vorliegenden Erfindung, die aus einer Pflanzenzelle
erzeugt wird, die mit einem gewebespezifischen Promotor transformiert
ist, kann mit einer zweiten transgenen Pflanze gekreuzt werden,
die sich aus einer Pflanzenzelle entwickelt hat, die mit einem anderen
gewebespezifischen Promotor transformiert ist, wobei eine transgene
Hybridpflanze entsteht, die die Wirkungen der Transformation in
mehr als einem spezifischen Gewebe zeigt.
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Beispielhafte
gewebespezifische Promotoren sind die Promotoren von Mais-Sucrose-Synthase
1 (Yang et al., 1990), Mais-Alkohol-Dehydrogenase 1 (Vogel et al.,
1989), Mais-Lichtsammelkomplex (Simpson, 1986), Mais-Hitzeschockprotein
(Odell et al., 1985), der kleinen Untereinheit der RuBP-Carboxylase
(Rubisco) der Erbse (Poulsen et al., 1986; Cashmore et al., 1983),
der Mannopin-Synthase des Ti-Plasmids (Langridge et al., 1989),
der Nopalin-Synthase des Ti-Plasmids (Langridge et al., 1989), der
Petunien-Chalcon-Isomerase (van Tunen et al., 1988), des glycinreichen
Proteins 1 der Bohne (Keller et al., 1989), des CaMV-35S-Transcripts (Odell
et al., 1985) und von Kartoffel-Patatin (Wenzler et al., 1989).
Bevorzugte Promotoren sind der Blumenkohlmosaikvirus(CaMV)-35S-Promotor und der
Promotor der kleinen S-E9-Untereinheit der RuBP-Carboxylase.
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Die
Wahl des Expressionsvektors und letztlich des Promotors, mit dem
ein Polypeptid-codierender Bereich funktionell verknüpft wird,
hängt direkt
von den gewünschten
funktionellen Eigenschaften ab, z.B. dem Ort und der Zeit der Proteinexpression
und der zu transformierenden Wirtszelle. Dies sind wohlbekannte
Einschränkungen,
die dem Gebiet der Konstruktion rekombinanter DNA-Moleküle inhärent sind.
Ein Vektor, der für
die praktische Durchführung
der vorliegenden Erfindung geeignet ist, ist jedoch in der Lage,
die Expression des Polypeptid-codierenden
Bereichs, mit dem er funktionell verknüpft ist, zu dirigieren.
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Typische
Vektoren, die für
die Expression von Genen in höheren
Pflanzen geeignet sind, sind in der Technik wohlbekannt; dazu gehören die
beschriebenen Vektoren, die vom tumorinduzierenden (Ti) Plasmid von
Agrobacterium tumefaciens abgeleitet sind (Rogers et al., 1987).
Es ist jedoch von mehreren anderen sich in Pflanzen integrierenden
Vektorsystemen bekannt, dass sie in Pflanzen funktionieren, einschließlich des
beschriebenen pCaMVCN-Transfer-Kontrollvektors (Fromm et al., 1985).
pCaMVCN (erhältlich
von Pharmacia, Piscataway, NJ) enthält den Blumenkohlmosaikvirus-CaMV-355-Promotor.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
umfasst der zum Exprimieren des Polypeptids verwendete Vektor einen
Selektionsmarker, der in einer Pflanzenzelle wirksam ist, vorzugsweise
ein Wirkstoffresistenz-Selektionsmarker. Ein bevorzugter Wirkstoffresistenzmarker
ist das Gen, dessen Expression zu Kanamycin-Resistenz führt, d.h.,
das beschriebene chimäre
Gen, das den Nopalin-Synthase-Promotor, Tn5-Neomycin-Phosphotransferase II (nptII)
und den 3'-nichttranslatierten
Bereich der Nopalin-Synthase enthält (Rogers et al., 1988).
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RNA-Polymerase
transcribiert eine codierende DNA-Sequenz über eine Stelle hinweg, wo
Polyadenylierung erfolgt. Typischerweise dienen DNA-Sequenzen, die
sich wenige hundert Basenpaare stromabwärts der Polyadenylierungsstelle
befinden, zum Abbruch der Transcription. Diese DNA-Sequenzen werden
hier als Transcriptionsterminationsbereiche bezeichnet. Diese Bereiche
sind für
eine effiziente Polyadenylierung von transcribierter Messenger-RNA
(mRNA) erforderlich.
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Mittel
zur Herstellung von Expressionsvektoren sind in der Technik wohlbekannt.
Expressionsvektoren (Transformationsvektoren), die zum Transformieren
von Pflanzen verwendet werden, und Verfahren zur Herstellung solcher
Vektoren sind in den US-Patenten Nr. 4,971,908, 4,940,835, 4,769,061
und 4,757,011 beschrieben. Diese Vektoren können so modifiziert werden,
dass sie eine codierende Sequenz gemäß der vorliegenden Erfindung
enthalten.
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Eine
Vielzahl von Verfahren wurde entwickelt, um ein DNA-Segment über komplementäre klebrige
Enden oder glatte Enden funktionell in einen Vektor einzufügen. Zum
Beispiel können
komplementäre
Homopolymer-Ketten zu dem DNA-Segment, das eingesetzt werden soll,
und zur Vektor-DNA hinzugefügt
werden. Dann werden der Vektor und das DNA-Segment durch Wasserstoffbrückenbindung
zwischen den komplementären
homopolymeren Schwänzen
miteinander verknüpft,
wobei rekombinante DNA-Moleküle
entstehen.
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Ein
codierender Bereich, der ein Polypeptid codiert, das die Fähigkeit
hat, einer Zelle insektizide Aktivität zu verleihen, ist vorzugsweise
ein Gen, das das B.-thuringiensis-Kristallprotein
CryET70 codiert. In bevorzugten Ausführungsformen hat ein solches
Polypeptid die Aminosäurerestsequenz
von SEQ ID Nr. 2 oder eines funktionellen Äquivalents davon. Gemäß solchen
Ausführungsformen
wird auch ein codierender Bereich bevorzugt, der die DNA-Sequenz
von SEQ ID Nr. 1 umfasst.
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4.6 Merkmale des aus EG4140
isolierten CryET70-Polypeptids
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein neues Polypeptid bereit, das das
ganze oder einen Teil eines B.-thuringiensis-CryET70-Kristallproteins
definiert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
offenbart und beansprucht die Erfindung ein isoliertes und gereinigtes
CryET70-Polypeptid. Das aus EG4140 isolierte CryET70-Polypeptid
umfasst eine Sequenz von 721 Aminosäuren und hat eine berechnete
Molmasse von ungefähr
87 000 Da. Die Aminosäurezusammensetzung des
CryET70-Polypeptids ist in Tabelle 3 angegeben. Tabelle
3 Aminosäurezusammensetzung
von CryET70
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4.7 Nomenklatur der neuen
Proteine
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Die
Erfinder haben dem neuen Protein der Erfindung willkürlich die
Bezeichnung CryET70 zugeordnet. Ebenso wurde der neuen Nucleinsäuresequenz,
die dieses Polypeptid codiert, die willkürliche Bezeichnung cryET70
zugeordnet. Die formale Zuordnung von Gen- und Proteinbezeichnungen
auf der Basis der überarbeiteten
Nomenklatur der Kristallprotein-Endotoxine wird von einem Komitee
für die
Nomenklatur von B. thuringiensis erfolgen, das gebildet wurde, um
B.-thuringiensis-Kristallproteine
systematisch zu klassifizieren. Die Erfinder gehen davon aus, dass
die willkürlich
zugeordneten Bezeichnungen der vorliegenden Erfindung durch die
offizielle Nomenklatur, die diesen Sequenzen zugeordnet wird, ersetzt
wird.
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4.8 Transformierte Wirtszellen
und transgene Pflanzen
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Verfahren
und Zusammensetzungen zum Transformieren eines Bakteriums, einer
Hefezelle, einer Pflanzenzelle oder einer gesamten Pflanze mit einem
oder mehreren Expressionsvektoren, die ein Kristallprotein-codierendes
Gensegment umfassen, sind weitere Aspekte dieser Offenbarung. Ein
transgenes Bakterium, eine transgene Hefezelle, Pflanzenzelle oder
Pflanze, die aus einem solchen Transformationsvorgang hervorgehen,
oder die Nachkommenschaft oder Samen von einer solchen transgenen
Pflanze sind ebenfalls weitere Ausführungsformen der Erfindung.
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Mittel
zum Transformieren von Bakterien und Hefezellen sind in der Technik
wohlbekannt. Typischerweise ähneln
die Mittel zum Transformieren den wohlbekannten Mitteln, die verwendet
werden, um andere Bakterien oder Hefen, wie E. coli oder Saccharomyces
cerevisiae, zu transformieren. Zu den Verfahren für die DNA-Transformation
von Pflanzenzellen gehören
die Agrobacterium-vermittelte Pflanzentransformation, Protoplastentransformation,
Genübertragung
in Pollen, Injektion in Reproduktionsorgane, Injektion in unreife
Embryos und Teilchenbombardierung. Jedes dieser Verfahren hat seine
eigenen Vorteile und Nachteile. Ein bestimmtes Verfahren zum Einführen von
Genen in einen bestimmten Pflanzenstamm ist also vielleicht nicht
notwendigerweise für
einen anderen Pflanzenstamm am effektivsten, aber es ist wohlbekannt,
welche Verfahren für
einen bestimmten Pflanzenstamm geeignet sind.
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Es
gibt viele Verfahren zur Einführung
von transformierenden DNA-Segmenten in Zellen, aber nicht alle sind
geeignet, um DNA an Pflanzenzellen abzugeben. Zu den geeigneten
Verfahren gehört
vermutlich praktisch jedes Verfahren, mit dem DNA in eine Zelle
eingeführt
werden kann, wie durch Agrobacterium-Infektion, direkte Abgabe von
DNA, wie zum Beispiel durch PEG-vermittelte Transformation von Protoplasten
(Omirulleh et al., 1993), durch Dehydrierung/Hemmung vermittelte DNA-Aufnahme,
durch Elektroporation, durch Rühren
mit Siliciumcarbidfasern, durch Beschleunigung von DNA-beschichteten
Teilchen. In bestimmten Ausführungsformen
werden Beschleunigungsverfahren bevorzugt und umfassen zum Beispiel
die Mikroprojektil-Bombardierung.
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Die
Technologie zur Einführung
von DNA in Zellen ist dem Fachmann wohlbekannt. Vier allgemeine Verfahren
zur Abgabe eines Gens in Zellen wurden beschrieben:
- (1) chemische Verfahren (Graham und van der Eb, 1973; Zatloukal
et al., 1992);
- (2) physikalische Verfahren, wie Mikroinjektion (Capecchi, 1980),
Elektroporation (Wong und Neumann, 1982; Fromm et al., 1985; US-Patent
Nr. 5,384,253) und die Genkanone (Johnston und Tang, 1994; Fynan et
al., 1993); (3) virale Vektoren (Clapp, 1993; Lu et al., 1993; Eglitis
und Anderson, 1988; Eglitis et al., 1988); und (4) Rezeptor-vermittelte
Mechanismen (Curiel et al., 1991; 1992; Wagner et al., 1992).
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4.8.1 Elektroporation
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Die
Anwendung von kurzen elektrischen Hochspannungsimpulsen auf eine
Vielzahl von Tier- und Pflanzenzellen führt zur Bildung von nanometergroßen Poren
in der Plasmamembran. DNA wird direkt in das Cytoplasma aufgenommen,
entweder durch diese Poren oder als Folge der Umverteilung von Membrankomponenten,
die mit dem Schließen
der Poren einhergeht. Elektroporation kann äußerst effizient sein und kann sowohl
für die
transiente Expression von klonierten Genen als auch zur Etablierung
von Zelllinien, die integrierte Kopien des interessierenden Gens
tragen, verwendet werden. Elektroporation führt im Gegensatz zur Calciumphosphat-vermittelten
Transfektion und Protoplastenfusion häufig zu Zelllinien, die eine
oder höchstens ein
paar integrierte Kopien der Fremd-DNA tragen.
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Die
Einführung
von DNA mittels Elektroporation ist dem Fachmann wohlbekannt. Bei
diesem Verfahren werden bestimmte zellwandzersetzende Enzyme, wie
pektinabbauende Enzyme, eingesetzt, um die gewünschten Empfängerzellen
anfälliger
für eine
Transformation durch Elektroporation zu machen als unbehandelte
Zellen. Alternativ dazu werden die Empfängerzellen durch eine mechanische Verwundung
anfälliger
für eine
Transformation gemacht. Um eine Transformation durch Elektroporation
zu bewirken, kann man entweder zerreibbare Gewebe, wie eine Suspensionskultur
von Zellen oder embryogenen Kallus, einsetzen, oder alternativ dazu
kann man unreife Embryos oder andere organisierte Gewebe direkt
transformieren. Man würde
die Zellwände
der gewählten
Zellen partiell abbauen, indem man sie pektinabbauenden Enzymen
(Pektolyasen) aussetzt oder in kontrollierter Weise mechanisch verwundet.
Solche Zellen würden
dann empfänglich
für eine DNA-Übertragung
durch Elektroporation, die in diesem Stadium durchgeführt werden
kann, und dann könnten transformierte
Zellen je nach der Natur der neu eingebauten DNA durch eine geeignete
Selektions- oder Screening-Anweisung
identifiziert werden.
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4.8.2 Mikroprojektil-Bombardierung
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Ein
weiteres vorteilhaftes Verfahren zur Abgabe von transformierenden
DNA-Segmenten an
Pflanzenzellen ist die Mikroprojektil-Bombardierung. Bei diesem
Verfahren können
Teilchen mit Nucleinsäuren
beschichtet und durch eine vorwärtstreibende
Kraft an Zellen abgegeben werden. Beispielhafte Teilchen sind solche,
die aus Wolfram, Gold und Platin bestehen.
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Ein
Vorteil der Mikroprojektil-Bombardierung außer der Tatsache, dass sie
ein wirksames Mittel ist, um Einkeimblättrige reproduzierbar und stabil
zu transformieren, besteht darin, dass weder die Isolierung von
Protoplasten (Cristou et al., 1988) noch die Anfälligkeit für eine Agrobacterium-Infektion
erforderlich sind. Eine beispielhafte Ausführungsform eines Verfahrens
zur Abgabe von DNA an Maiszellen durch Beschleunigung ist ein Biolistics
Particle Delivery System, das verwendet werden kann, um mit DNA
beschichtete Teilchen oder Zellen durch ein Sieb, wie ein Edelstahl-
oder Nytex-Sieb, auf eine Filteroberfläche zu treiben, die mit in
Suspension kultivierten Maiszellen bedeckt ist. Das Sieb dispergiert
die Teilchen, so dass sie nicht in großen Aggregaten an die Empfängerzellen
abgegeben werden. Vermutlich reduziert ein Sieb zwischen der Projektilapparatur
und den zu bombardierenden Zellen die Größe der Projektilaggregate und
kann zu einer größeren Transformationshäufigkeit
beitragen, indem es Schäden
reduziert, die bei den Empfängerzellen
durch zu große
Projektile entstehen.
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Für die Bombardierung
werden Zellen in Suspension vorzugsweise auf Filtern oder festem
Kulturmedium konzentriert. Alternativ dazu können auch unreife Embryos oder
andere Zielzellen auf festem Kulturmedium angeordnet sein. Die zu
bombardierenden Zellen befinden sich in einem geeigneten Abstand
unterhalb der Makroprojektil-Abfangplatte. Falls gewünscht, befinden
sich auch ein oder mehrere Siebe zwischen der Beschleunigungsvorrichtung
und den zu bombardierenden Zellen. Durch die Verwendung der hier
dargelegten Techniken kann man bis zu 1000 oder mehr Herde von Zellen
erhalten, die ein Marker-Gen transient exprimieren. Die Zahl der
Zellen in einem Herd, die das exogene Genprodukt exprimieren, liegt
48 h nach der Bombardierung häufig
in einem Bereich von 1 bis 10 und im Durchschnitt 1 bis 3.
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Bei
der Transformation durch Bombardierung kann man die Kulturbedingungen
vor der Bombardierung und die Bombardierungsparameter so optimieren,
dass man die maximale Anzahl an stabilen Transformanten erhält. Sowohl
die physikalischen als auch die biologischen Parameter für die Bombardierung
sind bei dieser Technik wichtig. Physikalische Faktoren sind solche,
die die Manipulation des DNA/Mikroprojektil-Niederschlags beinhalten,
oder solche, die den Flug und die Geschwindigkeit entweder der Makro-
oder der Mikroprojektile beeinflussen. Zu den biologischen Faktoren
gehören
alle Schritte, die an der Manipulation von Zellen vor und unmittelbar
nach der Bombardierung beteiligt sind, die osmotische Einstellung
von Zielzellen, um die Linderung des mit der Bombardierung einhergehenden
Traumas zu unterstützen,
und auch die Natur der transformierenden DNA, wie linearisierte
DNA oder intakte superspiralisierte Plasmide. Vermutlich sind die vor
der Bombardierung erfolgenden Manipulationen für eine erfolgreiche Transformation
von unreifen Embryos besonders wichtig.
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Dementsprechend
wird in Betracht gezogen, dass man vielleicht verschiedene der Bombardierungsparameter
in Studien im kleinen Maßstab
anpassen möchte,
um die Bedingungen vollständig
zu optimieren. Man möchte
vielleicht insbesondere physikalische Parameter, wie Lückenabstand,
Flugabstand, Gewebeabstand und Heliumdruck, einstellen. Man kann
auch die Traumareduktionsfaktoren (TRF) durch modifizierende Bedingungen
minimieren, die den physiologischen Zustand der Empfängerzellen
beeinflussen und die daher auch die Transformations- und Integrationseffizienz
beeinflussen können.
Zum Beispiel können
für eine
optimale Transformation der osmotische Zustand, die Gewebehydratisierung
und das Subkulturstadium oder der Zellzyklus der Empfängerzellen
eingestellt werden. Die Ausführung
von anderen Routineeinstellungen wird dem Fachmann im Lichte der
vorliegenden Offenbarung bekannt sein.
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4.8.3 Agrobacterium-vermittelte Übertragung
-
Die
Agrobacterium-vermittelte Übertragung
ist ein breit anwendbares System für die Einführung von Genen in Pflanzenzellen,
da die DNA in ganze Pflanzengewebe eingeführt werden kann, wodurch man
die Notwendigkeit der Regeneration einer intakten Pflanze aus einem
Protoplasten umgeht. Die Verwendung von Agrobacterium-vermittelten
Pflanzenintegrationsvektoren für
die Einführung
von DNA in Pflanzenzellen ist in der Technik wohlbekannt. Siehe
zum Beispiel die beschriebenen Verfahren (Fraley et al., 1985; Rogers
et al., 1987). Weiterhin ist die Integration der Ti-DNA ein relativ
genaues Verfahren, das nur zu wenigen Umordnungen führt. Der
zu übertragende
DNA-Bereich wird durch die Bordersequenzen definiert, und dazwischenliegende
DNA wird üblicherweise
in das Pflanzengenom eingefügt,
wie es beschrieben ist (Spielmann et al., 1986).
-
Moderne
Agrobacterium-Transformationsvektoren sind zur Replikation in E.
coli sowie Agrobacterium befähigt,
was bequeme Manipulationen ermöglicht,
wie es beschrieben ist (Klee et al., 1985). Außerdem haben jüngere technologische
Fortschritte in Vektoren für
die Agrobacterium-vermittelte Gen-Übertragung die Anordnung von
Genen und Restriktionsstellen in den Vektoren verbessert, so dass
die Konstruktion von Vektoren, die zum Exprimieren verschiedener
Polypeptidcodierender Gene befähigt
sind, erleichtert wird. Die beschriebenen Vektoren (Rogers et al.,
1987) haben zweckmäßige Multilinkerbereiche,
die von einem Promotor und einer Polyadenylierungsstelle flankiert
werden, für
die direkte Expression von eingefügten Polypeptid-codierenden
Genen und sind für
die vorliegenden Zwecke geeignet. Außerdem kann sowohl Agrobacterium,
das funktionelle (armed; zur Bewirkung einer Gallenbildung befähigte) Ti-Gene
enthält,
als auch eines, das unschädlich
gemachte (disarmed; zur Bewirkung einer Gallenbildung nicht befähigte) Ti-Gene
enthält,
für die Transformationen
verwendet werden. In solchen Pflanzenstämmen, bei denen die Agrobacterium-vermittelte Transformation
effizient ist, ist sie wegen der leichten und definierten Genübertragung
das Verfahren der Wahl.
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Die
Agrobacterium-vermittelte Transformation von Blattscheiben und anderen
Geweben, wie Keimblättern
und Hypokotylen, scheint auf Pflanzen beschränkt zu sein, die natürlicherweise
von Agrobacterium infiziert werden. Die Agrobacteriumvermittelte
Transformation ist bei Zweikeimblättrigen Pflanzen am effizientesten.
Nur wenige Einkeimblättrige
scheinen natürliche
Wirte für
Agrobacterium zu sein, doch wurden bei Asparagus mit Hilfe von Agrobacterium-Vektoren
transgene Pflanzen erzeugt. Daher müssen kommerziell wichtige Getreide,
wie Reis, Mais und Weizen, gewöhnlich
mit alternativen Verfahren transformiert werden. Wie oben erwähnt, kann
jedoch auch die Transformation von Asparagus mit Hilfe von Agrobacterium
erreicht werden (siehe zum Beispiel Bytebier et al., 1987).
-
Eine
transgene Pflanze, die mit Hilfe von Agrobacterium-Transformationsverfahren
gebildet wurde, enthält
typischerweise ein einzelnes Gen auf einem einzigen Chromosom. Solche
transgenen Pflanzen können
als heterozygot in Bezug auf das hinzugefügte Gen bezeichnet werden.
Da die Verwendung des Wortes "heterozygot" jedoch gewöhnlich die
Anwesenheit eines komplementären
Gens auf demselben Locus des zweiten Chromosoms eines Chromosomenpaars
impliziert und es kein solches Gen in einer Pflanze gibt, die wie
hier nur ein einziges hinzugefügtes
Gen enthält,
ist ein vermutlich treffenderer Name für eine solche Pflanze eine "unabhängige segregierende", da das hinzugefügte, exogene
Gen während
der Mitose und Meiose unabhängig
segregiert.
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Besonders
bevorzugt ist eine transgene Pflanze, die homozygot in Bezug auf
das hinzugefügte
Struktur-Gen ist, d.h., eine transgene Pflanze, die zwei hinzugefügte Gene
enthält,
jeweils ein Gen auf demselben Locus auf jedem Chromosom eines Chromosomenpaars.
Eine homozygote transgene Pflanze kann erhalten werden, indem man
eine unabhängig
segregierende transgene Pflanze, die ein einzelnes hinzugefügtes Gen enthält, geschlechtlich
mit sich selbst paart (Selbstbestäubung), einige der erzeugten
Samen keimen lässt
und die resultierenden Pflanzen auf eine verstärkte Carboxylase-Aktivität relativ
zu einer Kontrolle (nativ, nichttransgen) oder einer unabhängig segregierenden
transgenen Pflanze hin analysiert.
-
Man
sollte sich darüber
im Klaren sein, dass auch zwei verschiedene transgene Pflanzen miteinander gepaart
werden können,
wobei Nachkommen entstehen, die zwei unabhängig segregierende hinzugefügte exogene
Gene enthalten. Durch Selbstbestäubung
von geeigneten Nachkommen können
Pflanzen entstehen, die in Bezug auf beide hinzugefügten exogenen
Gene, die ein interessierendes Polypeptid codieren, homozygot sind.
Die Rückkreuzung
mit einer Elternpflanze und die Kreuzung mit einer nicht verwandten,
nichttransgenen Pflanze werden ebenfalls in Betracht gezogen.
-
4.8.4 Andere Transformationsverfahren
-
Die
Transformation von Pflanzenprotoplasten kann unter Verwendung von
Verfahren erreicht werden, die auf Calciumphosphat-Fällung, Polyethylenglycol-Behandlung,
Elektroporation und Kombinationen dieser Behandlungen beruhen (siehe
z.B. Potrykus et al., 1985; Lorz et al., 1985; Fromm et al., 1986;
Uchimiya et al., 1986; Callis et al., 1987; Marcotte et al., 1988).
-
Die
Anwendung dieser Systeme auf verschiedene Pflanzenstämme hängt von
der Möglichkeit
ab, diesen besonderen Pflanzenstamm aus Protoplasten zu regenerieren.
Beispielhafte Verfahren zur Regeneration von Getreiden aus Protoplasten
sind beschrieben (Fujimura et al., 1985; Toriyama et al., 1986;
Yamada et al., 1986; Abdullah et al., 1986).
-
Um
Pflanzenstämme
zu transformieren, die aus Protoplasten nicht erfolgreich regeneriert
werden können,
können
andere Methoden zur Einführung
von DNA in intakte Zellen oder Gewebe verwendet werden. Zum Beispiel
kann die Regeneration von Getreiden aus unreifen Embryos oder Explantaten
bewirkt werden, wie es beschrieben ist (Vasil, 1988). Außerdem kann
auch "Teilchenkanonen-" oder Hochgeschwindigkeits-Mikroprojektiltechnik
verwendet werden (Vasil, 1992).
-
Bei
Verwendung der letzteren Technik wird DNA auf der Oberfläche von
kleinen Metallteilchen durch die Zellwand und in das Cytoplasma
getragen, wie es beschrieben ist (Klein et al., 1987; Klein et al.,
1988; McCabe et al., 1988). Die Metallteilchen dringen durch mehrere
Schichten von Zellen und ermöglichen
so die Transformation von Zellen innerhalb von Gewebeexplantaten.
-
4.8.5 Genexpression in
Pflanzen
-
Obwohl
in den letzten Jahren bezüglich
der Herstellung von transgenen Pflanzen, die bakterielle Proteine,
wie B.-thuringiensis-Kristallproteine, exprimieren, große Fortschritte
erzielt wurden, sind die Ergebnisse der Expression von nativen bakteriellen
Genen in Pflanzen oft enttäuschend.
Im Unterschied zur Mikrobengenetik war bei den frühen Pflanzengenetikern
nur wenig über
die Faktoren bekannt, die eine heterologe Expression von Fremd-Genen
in Pflanzen beeinflussen. In den letzten Jahren wurden jedoch mehrere
potentielle Faktoren identifiziert, die in unterschiedlichem Ausmaß für das Niveau
der Proteinexpression ausgehend von einer bestimmten codierenden
Sequenz verantwortlich sind. Zum Beispiel wissen die Wissenschaftler
jetzt, dass die Aufrechterhaltung einer erheblichen Konzentration
eines besonderen mRNA in der Zelle in der Tat ein entscheidender
Faktor ist. Unglücklicherweise
gibt es viele Ursachen für
niedrige Konzentrationen an mRNA, die Fremdproteine codiert, im
stationären
Zustand. Erstens kann es sein, dass die RNA-Synthese in voller Länge nicht
mit großer
Häufigkeit
stattfindet. Dies könnte
zum Beispiel durch den vorzeitigen Abbruch der RNA während der
Transcription oder aufgrund einer unerwarteten mRNA-Prozessierung
während
der Transcription verursacht sein. Zweitens kann es sein, dass die
RNA in voller Länge
in der Pflanzenzelle produziert wird, dann aber im Zellkern in einer
Weise prozessiert wird (Spleißen,
PolyA-Addition), bei der eine nichtfunktionelle mRNA entsteht. Wenn
die RNAA nicht richtig synthetisiert, abgebrochen und polyadenyliert
wird, kann sie sich nicht zur Translation ins Cytoplasma bewegen.
Ebenso, wenn mRNAs im Cytoplasma reduzierte Halbwertszeiten haben
(die durch ihre Primär-
oder Sekundärstruktur
bestimmt werden), wird ungenügend
Proteinprodukt erzeugt. Außerdem
gibt es einen Effekt mit ungewissem Ausmaß der Translationseffizienz
auf die Halbwertszeit der mRNA. Außerdem faltet sich jedes RNA-Molekül zu einer
bestimmten Struktur oder vielleicht zu einer Familie von Strukturen,
was von seiner Sequenz bestimmt wird. Die besondere Struktur einer
jeden RNA könnte
zu einer größeren oder
geringeren Stabilität
im Cytoplasma führen.
Die Struktur an sich ist wahrscheinlich ebenfalls eine Determinante
der mRNA-Prozessierung im Zellkern. Leider ist die Struktur irgendeiner
RNA (außer
tRNA) in vitro oder in vivo unmöglich
vorherzusagen und fast unmöglich
zu bestimmen. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass eine drastische Änderung
der Sequenz einer RNA eine große
Wirkung auf ihre Faltungsstruktur hat. Es ist wahrscheinlich, dass
die Struktur an sich oder bestimmte strukturelle Merkmale ebenfalls eine
Rolle bei der Bestimmung der RNA-Stabilität spielen.
-
Um
diese Einschränkungen
bei der Expression von Fremd-Genen zu überwinden, haben Forscher in RNAs
besondere Sequenzen und Signale identifiziert, die das Potential
haben, eine spezifische Wirkung auf die RNA-Stabilität auszuüben. In
bestimmten Ausführungsformen
der Erfindung gibt es daher ein Bedürfnis, die Expression der offenbarten
Nucleinsäuresegmente
in planta zu optimieren. Ein besonderes Verfahren dazu besteht in
der Änderung
des bakteriellen Gens unter Entfernung von Sequenzen oder Motiven,
die die Expression in einer transformierten Pflanzenzelle reduzieren.
Der Vorgang der Veränderung
einer codierenden Sequenz für
eine optimale Expression in planta wird häufig als "Plantisierung" einer DNA-Sequenz bezeichnet.
-
Besonders
problematische Sequenzen sind solche, die reich an A+T sind. Da
B. thuringiensis ein A+T-reiches Genom hat, müssen native Kristallprotein- Gensequenzen leider
häufig
für eine
optimale Expression in einer Pflanze modifiziert werden. Das Sequenzmotiv
ATTTA (oder AUUUA, wie es in RNA erscheint) wurde als destabilisierende
Sequenz in Säugerzellen-mRNA
identifiziert (Shaw und Kamen, 1986). Viele kurzlebige mRNAs haben
A+T-reiche 3'-untranslatierte
Bereiche, und diese Bereiche weisen häufig die ATTTA-Sequenz auf,
die zuweilen in mehreren Kopien oder als Multimere (z.B. ATTTATTTA...)
vorhanden ist. Shaw und Kamen zeigten, dass die Übertragung des 3'-Endes einer instabilen
mRNA auf eine stabile RNA (Globin oder VA1) die Halbwertszeit der
stabilen RNA drastisch senkte. Sie zeigten weiterhin, dass ein Pentamer
von ATTTA eine tiefgreifende destabilisierende Wirkung auf eine
stabile mRNA hatte und dass dieses Signal seine Wirkung unabhängig davon
ausüben
konnte, ob es sich am 3'-Ende
oder innerhalb der codierenden Sequenz befand. Die Zahl der ATTTA-Sequenzen
und/oder der Sequenzkontext, in dem sie auftreten, scheint jedoch
bei der Frage, ob sie als destabilisierende Sequenzen wirken, ebenfalls
wichtig zu sein. Shaw und Kamen zeigten, dass ein Trimer von ATTTA
eine viel geringere Wirkung auf die mRNA-Stabilität hatte als ein Pentamer und dass
ein Dimer oder ein Monomer keine Wirkung auf die Stabilität hatte
(Shaw und Kamen, 1987). Man beachte, dass Multimere von ATTTA, wie
ein Pentamer, automatisch einen A+T-reichen Bereich erzeugen. Es
zeigte sich, dass dies ein cytoplasmatischer Effekt und kein Zellkerneffekt
ist. In anderen instabilen mRNAs kann es sein, dass die ATTTA-Sequenz
nur in einer einzigen Kopie vorhanden ist, aber sie ist oft in einem
A+T-reichen Bereich vorhanden. Aus den bisher gesammelten Tierzelldaten
geht hervor, dass ATTTA wenigstens in einigen Kontexten wichtig
für die
Stabilität
ist, aber es ist noch nicht möglich,
vorherzusagen, welche Vorkommen von ATTTA destabilisierende Elemente
sind oder ob es wahrscheinlich ist, dass irgendwelche dieser Effekte
in Pflanzen beobachtet werden.
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Einige
Studien zum mRNA-Abbau in Tierzellen weisen auch darauf hin, dass
der RNA-Abbau in manchen Fällen
mit einem nucleolytischen Angriff in A+T-reichen Bereichen beginnen
kann. Es ist nicht klar, ob diese Spaltungen an ATTTA-Sequenzen erfolgen.
Es gibt auch Beispiele für
mRNAs, die je nach dem Zelltyp, in dem sie exprimiert werden, oder
je nach dem Stadium innerhalb des Zellzyklus, in dem sie exprimiert
werden, eine unterschiedliche Stabilität haben. Zum Beispiel sind
Histon-mRNAs während
der DNA-Synthese stabil, aber instabil, wenn die DNA-Synthese unterbrochen
wird. Das 3'-Ende
einiger Histon-mRNAs scheint für diesen
Effekt verantwortlich zu sein (Pandey und Marzluff, 1987). Er scheint
nicht durch ATTTA vermittelt zu werden, noch ist klar, was die unterschiedliche
Stabilität
dieser mRNA steuert. Ein weiteres Beispiel ist die differentielle
Stabilität
von IgG-mRNA in
B-Lymphocyten während
der B-Zell-Reifung (Genovese und Milcarek, 1988). Ein letztes Beispiel
ist die Instabilität
einer mutanten β-Thallassämie-Globin-mRNA. In Knochenmarkzellen,
wo dieses Gen normalerweise exprimiert wird, ist die mutante mRNA
instabil, während
die Wildtyp-mRNA stabil ist. Wenn das mutante Gen in vitro in HeLa-
oder L-Zellen exprimiert wird, zeigt die mutante mRNA keine Instabilität. Diese
Beispiele beweisen alle, dass die mRNA-Stabilität durch Zelltyp- oder Zellzyklus-spezifische
Faktoren vermittelt sein kann. Weiterhin wurde diese Art von Instabilität noch nicht
mit spezifischen Sequenzen in Verbindung gebracht. Bei diesen Ungewissheiten
ist es nicht möglich,
vorherzusagen, welche RNAs in einer gegebenen Zelle wahrscheinlich
instabil sind. Außerdem
kann es sogar sein, dass das ATTTA-Motiv je nach der Natur der Zelle,
in der die RNA vorhanden ist, unterschiedlich wirkt. Shaw und Kamen (1987)
haben berichtet, dass die Aktivierung von Protein-Kinase C den durch
ATTTA vermittelten Abbau blockieren kann.
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Die
Addition einer Polyadenylatkette an das 3'-Ende ist den meisten eukaryontischen
mRNAs, sowohl pflanzlichen als auch tierischen, gemeinsam. Gemäß der zur
Zeit akzeptierten Sichtweise der PolyA-Addition erstreckt sich das
entstehende Transcript über
den 3'-Terminus
der reifen Form hinaus. In diesem Transcript sind Signale für die Polyadenylierung
und die richtige Bildung des 3'-Endes
enthalten. Diese Prozessierung am 3'-Ende beinhaltet die Spaltung der mRNA
und die Addition von PolyA an das 3'-Ende der reifen Form. Durch Suchen
nach Consensussequenzen in der Nähe
der PolyA-Kette sowohl bei pflanzlichen als auch bei tierischen
mRNAs war es möglich,
Consensussequenzen zu identifizieren, die anscheinend an der PolyA-Addition und
3'-End-Abspaltung
beteiligt sind. Dieselben Consensussequenzen scheinen für beide
Vorgänge
wichtig zu sein. Diese Signale sind typischerweise eine Variation
der Sequenz AATAAA. Bei tierischen Zellen wurden einige Varianten
dieser Sequenz, die funktionsfähig
sind, identifiziert; bei Pflanzenzellen scheint es einen ausgedehnten
Bereich von funktionellen Sequenzen zu geben (Wickens und Stephenson,
1984; Dean et al., 1986). Da alle diese Consensussequenzen Variationen
von AATAAA sind, sind alle A+T-reiche Sequenzen. Diese Sequenz befindet
sich typischerweise 15 bis 20 bp vor der PolyA-Kette in einer reifen
mRNA. Studien bei Tierzellen weisen darauf hin, dass diese Sequenz
sowohl an der PolyA-Addition als auch an der 3'-Reifung beteiligt ist. Ortsspezifische
Mutationen in dieser Sequenz können
diese Funktionen zerstören
(Conway und Wickens, 1988; Wickens et al., 1987). Es wurde jedoch
auch beobachtet, dass Sequenzen bis zu 50 bis 100 bp 3' vom mutmaßlichen
PolyA-Signal ebenfalls erforderlich sind; d.h. ein Gen, das eine
normale AATAAA-Sequenz aufweist, aber stromabwärts ersetzt oder zerlegt wurde,
wird nicht richtig polyadenyliert (Gil und Proudfoot, 1984; Sadofsky
und Alwine, 1984; McDevitt et al., 1984). Das heißt, das
PolyA-Signal selbst ist für
eine vollständige
und richtige Prozessierung nicht ausreichend. Es ist noch nicht
bekannt, welche spezifischen stromabwärts liegenden Sequenzen neben
dem PolyA-Signal erforderlich sind oder ob es eine spezifische Sequenz
gibt, die diese Funktion hat. Daher kann die Sequenzanalyse nur
potentielle PolyA-Signale identifizieren.
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Bei
natürlich
vorkommenden mRNAs, die normal polyadenyliert sind, wurde beobachtet,
dass durch eine Unterbrechung dieses Vorgangs, durch Veränderung
entweder des PolyA-Signals oder anderer Sequenzen in der mRNA, tiefgreifende
Effekte auf der Ebene der funktionellen mRNA erhalten werden können. Dies wurde
bei mehreren natürlich
vorkommenden mRNAs beobachtet, mit Ergebnissen, die bisher genspezifisch sind.
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Es
hat sich gezeigt, dass bei natürlichen
mRNAs eine richtige Polyadenylierung wichtig für die Akkumulation von mRNA
ist und dass eine Unterbrechung dieses Vorgangs die mRNA-Konzentrationen
erheblich beeinflussen kann. Es gibt jedoch nur unzureichendes Wissen,
um die Auswirkung von Veränderungen
bei einem normalen Gen vorherzusagen. Bei einem heterologen Gen
ist es noch schwieriger, die Folgen vorherzusagen. Es ist jedoch
möglich,
dass die identifizierten mutmaßlichen
Sequenzen dysfunktionell sind. Das heißt, diese Stellen wirken vielleicht
nicht als eigentliche PolyA-Stellen, sondern fungieren stattdessen
als aberrante Stellen, die zu instabilen mRNAs führen.
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In
Tierzellsystemen ist AATAAA bei weitem das häufigste Signal, das in mRNAs
stromaufwärts
des PolyA identifiziert wurde, aber es wurden auch wenigstens vier
Varianten gefunden (Wickens und Stephenson, 1984). In Pflanzen wurden
nicht annähernd
so viele Analysen durchgeführt,
aber es ist klar, dass mehrere Sequenzen, die AATAAA ähnlich sind,
verwendet werden können.
Die Pflanzenstellen in Tabelle 4, die als Haupt- und Nebenstellen
bezeichnet werden, beziehen sich nur auf die Studie von Dean et
al. (1986), die nur drei Typen von Pflanzengenen analysierte. Die
Bezeichnung von Polyadenylierungsstellen als Haupt- oder Nebenstellen
bezieht sich nur auf die Häufigkeit
ihres Vorkommens als funktionelle Stellen in natürlich vorkommenden Genen, die
analysiert wurden. Im Falle von Pflanzen ist dies eine sehr beschränkte Datengrundlage.
Es ist schwierig, mit Bestimmtheit vorherzusagen, dass eine als
Haupt- oder Nebenstelle bezeichnete Stelle mehr oder weniger wahrscheinlich
partiell oder vollständig
funktioniert, wenn man sie in einem heterologen Gen wie solchen,
die die Kristallproteine der vorliegenden Erfindung codieren, findet. Tabelle
4 Polyadenylierungsstellen
in Pflanzengenen
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung von synthetischen
Pflanzengenen bereit, wobei diese Gene ihr Proteinprodukt auf wesentlich
höherem
Niveau exprimieren als die Wildtypgene, die bisher üblicherweise
bei der Pflanzentransformation eingesetzt wurden. In einem anderen
Aspekt stellt die vorliegende Erfindung auch neue synthetische Pflanzengene
bereit, die nichtpflanzliche Proteine codieren.
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Wie
oben beschrieben, ist die Expression von nativen B.-thuringiensis-Genen
in Pflanzen oft problematisch. Die Natur der codierenden Sequenzen
von B.-thuringiensis-Genen
unterscheidet sie von Pflanzengenen sowie von vielen anderen heterologen
Genen, die in Pflanzen exprimiert werden. Insbesondere sind B.- thuringiensis-Gene
sehr reich (∼62%)
an Adenin (A) und Thymin (T), während
Pflanzengene und die meisten anderen Bakteriengene, die in Pflanzen
exprimiert wurden, in der Größenordnung
von 45-55% A+T liegen.
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Aufgrund
der Degeneriertheit des genetischen Codes und der begrenzten Zahl
von Codonmöglichkeiten
für jede
Aminosäure
befinden sich die meisten der "überschüssigen" A+T der strukturellen
codierenden Sequenzen einiger Bacillus-Spezies in der dritten Position
der Codons. Das heißt,
Gene einiger Bacillus-Spezies haben A oder T als drittes Nucleotid
in vielen Codons. Der Gehalt an A+T kann also zum Teil die Abweichung in
der Codonverwendung bestimmen. Außerdem ist klar, dass sich
Gene in dem Organismus, in dem sie sich entwickeln, auf eine maximale
Funktion hin entwickeln. Dies bedeutet, dass bestimmte Nucleotidsequenzen, die
man in einem Gen von dem einen Organismus findet, wo sie vielleicht
keine Rolle spielen, außer
für eine besondere
Sequenz von Aminosäuren
zu codieren, das Potential haben, in einem anderen Organismus als Genkontrollelemente
erkannt zu werden (wie Transcriptionspromotoren oder -terminatoren,
PolA-Additionsstellen, Intron-Spleißstellen oder spezifische mRNA-Abbausignale).
Es ist vielleicht überraschend,
dass solche falsch gelesenen Signale nicht ein häufigeres Merkmal der heterologen
Genexpression sind, sondern dies kann zum Teil durch den relativ
homogenen A+T-Gehalt (∼50%)
vieler Organismen erklärt
werden. Dieser A+T-Gehalt
plus die Natur des genetischen Codes setzen klare Grenzen für die Wahrscheinlichkeit
des Auftretens irgendeiner bestimmten Oligonucleotidsequenz. Ein
Gen aus E. coli mit 50% A+T-Gehalt enthält also mit viel geringer Wahrscheinlichkeit
irgendein bestimmtes A+T-reiches Segment als ein Gen von B. thuringiensis.
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Um
eine Expression der δ-Endotoxin-Gene
auf hohem Niveau in Pflanzen zu erhalten, muss typischerweise eine
vorhandene strukturelle codierende Sequenz ("Struktur-Gen"), die für das δ-Endotoxin codiert, durch Entfernen
von ATTTA-Sequenzen
und mutmaßlichen
Polyadenylierungssignalen durch ortsgerichtete Mutagenese der DNA,
die das Struktur-Gen umfasst, modifiziert werden. Am meisten bevorzugt
werden im Wesentlichen alle Polyadenylierungssignale und ATTTA-Sequenzen
entfernt, obwohl auch dann verstärkte
Expressionsniveaus beobachtet werden, wenn nur ein Teil der oben
angegebenen Sequenzen entfernt wird. Wenn ein synthetisches Gen
hergestellt wird, das für
die Expression des betreffenden Proteins codiert, werden alternativ
dazu Codons so ausgewählt,
dass die ATTTA-Sequenz und mutmaßlichen Polyadenylierungssignale vermieden
werden. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung umfassen die mutmaßlichen
Polyadenylierungssignale, ohne notwendigerweise darauf beschränkt zu sein,
AATAAA, AATAAT, AACCAA, ATATAA, AATCAA, ATACTA, ATAAAA, ATGAAA,
AAGCAT, ATTAAT, ATACAT, AAAATA, ATTAAA, AATTAA, AATACA und CATAAA.
Beim Ersetzen der ATTTA-Sequenzen und Polyadenylierungssignale werden
vorzugsweise Codons verwendet, die die Codons vermeiden, die man
in Pflanzengenomen selten findet.
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Die
ausgewählte
DNA-Sequenz wird abgesucht, um Bereiche mit mehr als vier aufeinanderfolgenden Adenin-
(A) oder Thyminnucleotiden (T) zu identifizieren. Die A+T-Bereiche
werden auf potentielle Pflanzen-Polyadenylierungssignale abgesucht.
Dadurch, dass fünf
oder mehr aufeinanderfolgende A- oder T-Nucleotide fehlen, sind
zwar die meisten Pflanzen-Polyadenylierungssignale beseitigt, doch
wenn mehr als eines der Polyadenylierungsnebensignale innerhalb
von zehn Nucleotiden voneinander identifiziert wird, wird die Nucleotidsequenz
dieses Bereichs vorzugsweise geändert,
um diese Signale zu entfernen, während
die ursprünglich
codierte Aminosäuresequenz
beibehalten wird.
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Der
zweite Schritt besteht darin, die etwa 15 bis 30 Nucleotidreste,
die den in Schritt 1 identifizierten A+T-reichen Bereich umgeben,
in Betracht zu ziehen. Wenn der A+T-Gehalt des umgebenden Bereichs
kleiner als 80% ist, sollte der Bereich auf Polyadenylierungssignale
untersucht werden. Die Veränderung
des Bereichs auf der Basis von Polyadenylierungssignalen hängt ab von
(1) der Zahl der vorhandenen Polyadenylierungssignale und (2) der
Anwesenheit eines Pflanzen-Polyadenylierungshauptsignals.
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Der
erweiterte Bereich wird auf Anwesenheit von Pflanzen-Polyadenylierungssignalen
untersucht. Die Polyadenylierungssignale werden durch ortsgerichtete Mutagenese
der DNA-Sequenz entfernt. Der erweiterte Bereich wird auch auf mehrfache
Kopien der ATTTA-Sequenz untersucht, die ebenfalls durch Mutagenese
entfernt werden.
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Es
ist auch bevorzugt, dass Bereiche, die viele aufeinanderfolgende
A+T-Basen oder C+G-Basen umfassen, unterbrochen werden, da vorhergesagt
wird, dass diese Bereiche aufgrund von Selbstkomplementarität eine größere Wahrscheinlichkeit
haben, eine Haarnadelstruktur zu bilden. Daher würde die Insertion von heterogenen
Basenpaaren die Wahrscheinlichkeit der Bildung einer selbstkomplementären Sekundärstruktur, die
bekanntermaßen
bei einigen Organismen die Transcription und/oder Translation hemmt,
reduzieren. In den meisten Fällen
können
die nachteiligen Wirkungen minimiert werden, indem man Sequenzen
verwendet, die nicht mehr als fünf
aufeinanderfolgende A+T oder C+G enthalten.
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4.8.6 Synthetische Oligonucleotide
für die
Mutagenese
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Wenn
in der Mutagenese Oligonucleotide verwendet werden, ist es wünschenswert,
die richtige Aminosäuresequenz
und das richtige Leseraster beizubehalten, ohne häufige Restriktionsstellen,
wie BglII, HindIII, SacI, KpnI, EcoRI, NcoI, PstI und SalI, in das
modifizierte Gen einzuführen.
Diese Restriktionsstellen findet man an Polylinker-Einfügungsstellen
vieler Klonierungsvektoren. Selbstverständlich sollte die Einführung neuer
Polyadenylierungssignale, ATTTA-Sequenzen oder zusammenhängender
Stücke
mit mehr als fünf
A+T oder G+C ebenfalls vermieden werden. Die bevorzugte Größe für die Oligonucleotide
ist 40 bis 50 Basen, aber es werden auch Fragmente im Bereich von
18 bis 100 Basen verwendet. In den meisten Fällen wird ein Minimum von 5
bis 8 Basenpaaren Homologie zur Matrizen-DNA an beiden Enden des synthetisierten
Fragments eingehalten, um eine richtige Hybridisierung des Primers
mit der Matrize zu gewährleisten.
Die Oligonucleotide sollten Sequenzen vermeiden, die mehr als fünf Basenpaare
A+T oder G+C enthalten. Codons, die zum Ersetzen der Wildtypcodons
verwendet werden, sollten vorzugsweise das TA- oder GC-Dublett vermeiden,
wo immer dies möglich
ist. Die Codons werden aus einer Tabelle der von Pflanzen bevorzugten
Codons (wie der folgenden Tabelle 5) ausgewählt, um Codons zu vermeiden,
die man in Pflanzengenomen selten findet, und es sollte sich bemüht werden,
Codons so auszuwählen,
dass der G+C-Gehalt vorzugsweise auf etwa 50% eingestellt wird. Tabelle
5 Bevorzugte
Codonverwendung bei Pflanzen
Tabelle
5 (Fortsetzung)
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Es
wird vorhergesagt, dass Bereiche mit vielen aufeinanderfolgenden
A+T-Basen oder G+C-Basen aufgrund von Selbstkomplementarität eine größere Wahrscheinlichkeit
haben, Haarnadelstrukturen zu bilden. Eine Unterbrechung dieser
Bereiche durch das Einfügen
von heterogenen Basenpaaren wird bevorzugt und sollte die Wahrscheinlichkeit
der Bildung von selbstkomplementären
Sekundärstrukturen,
wie Haarnadeln, die bekanntermaßen
bei einigen Organismen die Transcription (Transcriptionsterminatoren)
und Translation (Attenuatoren) hemmen, reduzieren. Alternativ dazu
kann auch ein vollständig
synthetisches Gen für
eine gegebene Aminosäuresequenz
hergestellt werden, wobei Bereiche mit fünf oder mehr aufeinanderfolgenden
A+T- oder G+C-Nucleotiden vermieden werden. Wann immer dies möglich ist,
werden Codons so ausgewählt,
dass die TA- und GC-Dubletten
in Codons vermieden werden. Die Codonverwendung kann gegen eine
Tabelle der von Pflanzen bevorzugten Codonverwendung (wie Tabelle
5) standardisiert und der G+C-Gehalt vorzugsweise auf 50% eingestellt
werden. Die resultierende Sequenz sollte untersucht werden, um zu
gewährleisten,
dass es nur ein Minimum an mutmaßlichen Pflanzen-Polyadenylierungssignalen
und ATTTA-Sequenzen
gibt. Restriktionsstellen, die man in häufig verwendeten Klonierungsvektoren
findet, werden vorzugsweise ebenfalls vermieden. Die Platzierung
von mehreren einzigartigen Restriktionsstellen über das gesamte Gen ist jedoch
nützlich
für eine
Analyse der Genexpression oder Konstruktion von Genvarianten.
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4.9 Verfahren zur Herstellung
von insektenresistenten transgenen Pflanzen
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Durch
Transformieren einer geeigneten Wirtszelle, wie einer Pflanzenzelle,
mit einem rekombinanten, ein cryET70-Gen enthaltenden Segment kann
die Expression des codierten Kristallproteins (d.h. eines bakteriellen
Kristallproteins oder -polypeptids mit insektizider Aktivität gegen
Coleoptera) zur Bildung von insektenresistenten Pflanzen führen.
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Zum
Beispiel kann man einen Expressionsvektor, der einen codierenden
Bereich für
ein B.-thuringiensis-Kristallprotein und einen geeigneten Selektionsmarker
enthält,
verwenden, um eine Suspension von embryonalen Pflanzenzellen, wie
Weizen- oder Maiszellen, zu transformieren, wobei man ein Verfahren
wie Teilchenbombardierung (Maddock et al., 1991; Vasil et al., 1992)
verwendet, um die DNA, mit der Mikroprojektile beschichtet sind,
an die Empfängerzellen
abzugeben. Dann werden transgene Pflanzen aus transformierten embryonalen
Kalli, die die insektiziden Proteine exprimieren, regeneriert.
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Die
Bildung von transgenen Pflanzen kann auch mit Hilfe von anderen
Verfahren der Zelltransformation erreicht werden, die in der Technik
bekannt sind, wie Agrobacterium-vermittelte DNA-Übertragung (Fraley et al.,
1983). Alternativ dazu kann die DNA auch durch direkte DNA-Übertragung
in Pollen (Zhou et al., 1983; Hess, 1987; Luo et al., 1988), durch
Injektion der DNA in Reproduktionsorgane einer Pflanze oder durch
direkte Injektion von DNA in die Zellen von unreifen Embryos mit
anschließender
Rehydratisierung der dehydrierten Embryos (Neuhaus et al., 1987;
Benbrook et al., 1986) in Pflanzen eingeführt werden.
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Die
Regeneration, Entwicklung und Kultivierung von Pflanzen aus einzelnen
Pflanzenprotoplasten-Transformanten oder aus verschiedenen transformierten
Explantaten ist in der Technik wohlbekannt (Weissbach und Weissbach,
1988). Dieser Regenerations- und Wachstumsvorgang beinhaltet typischerweise die
Schritte der Selektion von transformierten Zellen, das Kultivieren
dieser individualisierten Zellen durch die üblichen Stadien der Embryonalentwicklung
hindurch und durch das Stadium des bewurzelten Pflänzchens hindurch.
Transgene Embryos und Samen werden ähnlich regeneriert. Die resultierenden
transgenen bewurzelten Schösslinge
werden danach in ein geeignetes Pflanzenwachstumsmedium, wie Erde,
gepflanzt.
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Die
Entwicklung oder Regeneration von Pflanzen, die das exogene Gen
(Fremd-Gen) enthalten,
welches ein interessierendes Polypeptid codiert und das durch Agrobacterium
aus Blattexplantaten eingeführt wurde,
kann durch Verfahren erreicht werden, die in der Technik wohlbekannt
sind, wie es beschrieben ist (Horsch et al., 1985). Bei diesem Verfahren
werden Transformanten in Gegenwart eines Selektionsmittels und in
einem Medium, das die Regeneration von Schösslingen in dem transformierten
Pflanzenstamm induziert, kultiviert, wie es beschrieben ist (Fraley
et al., 1983).
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Dieses
Verfahren ergibt typischerweise innerhalb von zwei bis vier Monaten
Schösslinge,
und diese Schösslinge
werden dann auf ein geeignetes wurzelinduzierendes Medium übertragen,
das das Selektionsmittel und ein Antibiotikum, um Bakterienwachstum
zu verhindern, enthält.
Dann werden Schösslinge,
die in Gegenwart des Selektionsmittels unter Bildung von Pflänzchen Wurzeln
ausbildeten, in Erde oder ein anderes Medium umgepflanzt, um die
Erzeugung von Wurzeln zu ermöglichen.
Diese Verfahren variieren in Abhängigkeit
von dem besonderen eingesetzten Pflanzenstamm, wobei solche Variationen
in der Technik wohlbekannt sind.
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Vorzugsweise
werden die regenerierten Pflanzen einer Selbstbestäubung unterzogen,
um homozygote transgene Pflanzen zu erhalten, wie es bereits diskutiert
wurde. Ansonsten wird Pollen, der von den regenerierten Pflanzen
erhalten wird, mit aus Samen aufgezogenen Pflanzen von agronomisch
wichtigen, vorzugsweise ingezüchteten
Linien gekreuzt. Umgekehrt wird Pollen von Pflanzen dieser wichtigen
Linien verwendet, um regenerierte Pflanzen zu bestäuben. Eine
transgene Pflanze der vorliegenden Erfindung, die ein gewünschtes
Polypeptid enthält,
wird mit Hilfe von Verfahren kultiviert, die dem Fachmann wohlbekannt
sind.
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Eine
transgene Pflanze dieser Erfindung weist also eine erhöhte Menge
eines codierenden Bereichs (z.B. ein Gen) auf, der ein Polypeptid
gemäß SEQ ID
Nr. 2 codiert. Eine bevorzugte transgene Pflanze ist eine unabhängig segregierende
und kann das Gen und seine Aktivität an seine Nachkommenschaft
weitergeben. Eine besonders bevorzugte transgene Pflanze ist homozygot
in Bezug auf dieses Gen und gibt das Gen bei geschlechtlicher Paarung
an alle ihre Nachkommen weiter. Samen von einer transgenen Pflanze
kann auf dem Feld oder im Gewächshaus
ausgesät
werden, und die resultierenden geschlechtsreifen Pflanzen werden
einer Selbstbestäubung
unterzogen, um echte Zuchtpflanzen zu erzeugen. Die Nachkommenschaft
dieser Pflanzen wird zu echten Zuchtlinien, die zum Beispiel in
Bezug auf erhöhte
insektizide Kapazität
gegen Coleoptera-Insekten, vorzugsweise auf dem Feld, unter einer
Reihe von Umgebungsbedingungen bewertet werden. Die Erfinder gehen
davon aus, dass die vorliegende Erfindung besonderen Nutzen bei
der Schaffung von transgenen Pflanzen von kommerziellem Interesse
finden wird, einschließlich
verschiedener Rasen- und Weidegräser, Roggen,
Weizen, Mais, Kapok, Flachs, Reis, Gerste, Hafer, Zuckerrohr, Baumwolle,
Tomate, Kartoffel, Sojabohne und andere Leguminosen, Tabak, Sorghum
sowie einer Vielzahl von Zierpflanzen einschließlich Kakteen und Sukkulenten,
Früchte,
Beeren, Gemüse
und auch eine Reihe von nuss- und obsttragenden Bäumen und
Pflanzen.
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Transgene
Pflanzen, die ein oder mehrere Transgene umfassen, die ein Polypeptid
gemäß SEQ ID
Nr. 2 codieren, weisen vorzugsweise einen Phänotyp mit verbesserter oder
verstärkter
Insektenresistenz gegen die hier beschriebenen Ziel-Coleoptera-
und Lepidoptera-Insekten auf. Diese Pflanzen liefern vorzugsweise transgene
Samen, die verwendet werden, um Linien von transgenen Pflanzen zu
schaffen (d.h. Nachkommen oder fortgeschrittene Generationen der
ursprünglichen
transgenen Pflanze), die zur Erzeugung von Samen verwendet oder
als Tierfutter oder Nahrungsmittel für den Menschen oder zur Herstellung
von Fasern, Öl, Früchten, Körnern oder
anderen kommerziell wichtigen Pflanzenprodukten oder von Pflanzen
stammenden Komponenten verwendet werden können. In solchen Fällen enthalten
die Nachkommen und die Samen, die von irgendeiner Generation der
transformierten Pflanzen erhalten wurden, das ausgewählte, in
ein Chromosom integrierte Transgen, das das δ-Endotoxin der vorliegenden
Erfindung codiert. Die transgenen Pflanzen der vorliegenden Erfindung
können
mit einer oder mehreren Pflanzen, die wünschenswerte Eigenschaften
haben, gekreuzt werden, so dass Hybrid- oder ingezüchtete Linien
entstehen. Unter bestimmten Umständen kann
es auch wünschenswert
sein, transgene Pflanzen, Samen und Nachkommen zu schaffen, die
neben dem Transgen, das das Polypeptid der Erfindung codiert, noch
ein oder mehrere zusätzliche
Transgene enthalten, die in ihr Genom eingebaut sind. Zum Beispiel
können
die transgenen Pflanzen ein zweites Gen enthalten, das dasselbe
oder ein anderes Insektenresistenz-Polypeptid codiert, oder alternativ
dazu können
die Pflanzen auch ein oder mehrere zusätzliche Transgene enthalten,
wie solche, die Herbizidresistenz, Pilzresistenz, Bakterienresistenz,
Stress-, Salz- oder Dürretoleranz,
verbesserte Stängel-
oder Wurzelausbildung oder erhöhte Stärke-, Korn-, Öl-, Kohlenhydrat-,
Aminosäure-
und Proteinproduktion verleihen.
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4.10 Isolierung von homologen
Genen und Genfragmenten
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Die
Gene und δ-Endotoxine
gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen nicht nur die hier offenbarten Sequenzen mit
der vollen Länge,
sondern auch Fragmente dieser Sequenzen oder Fusionsproteine, die die
charakteristische insektizide Aktivität der hier spezifisch als Beispiele
genannten Sequenzen beibehalten.
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Der
Fachmann auf diesem Gebiet sollte sich darüber im Klaren sein, dass insektizide δ-Endotoxine
mit mehreren Methoden identifiziert und erhalten werden können. Die
spezifischen Gene oder Teile davon können von einer hinterlegten
Kultur erhalten oder synthetisch aufgebaut werden, zum Beispiel
unter Verwendung einer Genmaschine. Variationen dieser Gene können leicht
mit Hilfe von Standardtechniken zur Herstellung von Punktmutationen
aufgebaut werden. Außerdem
können
Fragmente dieser Gene unter Verwendung von kommerziell erhältlichen
Exonucleasen oder Endonucleasen gemäß Standardverfahren hergestellt
werden. Zum Beispiel können
Enzyme, wie Bal31, oder ortsgerichtete Mutagenese verwendet werden,
um Nucleotide systematisch von den Enden dieser Gene abzuschneiden.
Außerdem
können
Gene, die für
aktive Fragmente codieren, unter Verwendung einer Vielzahl von anderen
Restriktionsenzymen erhalten werden. Proteasen können verwendet werden, um direkt
aktive Fragmente dieser δ-Endotoxine
zu erhalten.
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Äquivalente δ-Endotoxine
und/oder Gene, die diese äquivalenten δ-Endotoxine
codieren, können ebenfalls
mit Hilfe der hier angegebenen Lehren aus Bacillus-Stämmen und/oder
DNA-Bibliotheken isoliert werden. Zum Beispiel können Antikörper gegen die hier offenbarten
und beanspruchten δ-Endotoxine
verwendet werden, um andere δ-Endotoxine
aus einem Gemisch von Proteinen zu identifizieren und zu isolieren.
Insbesondere können
Antikörper
gegen die Teile der δ-Endotoxine erzeugt
werden, die am konstantesten sind und sich am meisten von anderen
B.-thuringiensis-δ-Endotoxinen
unterscheiden. Diese Antikörper
können dann
verwendet werden, um spezifisch äquivalente δ-Endotoxine
mit der charakteristischen insektiziden Aktivität durch Immunfällung, ELISA
(enzyme-linked immunosorbent assay) oder Western Blotting zu identifizieren.
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Ein
weiteres Verfahren zum Identifizieren der δ-Endotoxine und Gene der vorliegenden
Erfindung besteht in der Verwendung von Oligonucleotidsonden. Diese Sonden
sind Nucleotidsequenzen mit einem nachweisbaren Marker. Wie in der
Technik wohlbekannt ist, kann dann vernünftigerweise angenommen werden, dass
die Sonde und die Probe im Wesentlichen identisch sind, wenn das
Sondenmolekül
und die Nucleinsäureprobe
miteinander hybridisieren, indem sie eine starke Bindung zwischen
den beiden Molekülen
bilden. Der nachweisbare Marker der Sonde liefert ein Mittel, um
in bekannter Weise zu bestimmen, ob eine Hybridisierung stattgefunden
hat. Eine solche Sondenanalyse liefert ein schnelles Verfahren zum
Identifizieren von formiziden δ-Endotoxin-Genen
der vorliegenden Erfindung.
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Die
Nucleotidsegmente, die als Sonden gemäß der Erfindung verwendet werden,
können
unter Verwendung von DNA-Synthesizern mit Hilfe von Standardverfahren
synthetisiert werden. Bei der Verwendung der Nucleotidsegmente als
Sonden wird eine bestimmte Sonde mit irgendeinem geeigneten Marker
markiert, der dem Fachmann bekannt ist, einschließlich radioaktiver
und nichtradioaktiver Marker. Zu den typischen radioaktiven Markern
gehören 32P, 125I und 35S. Eine mit einem radioaktiven Isotop markierte
Sonde kann aus einer zu der DNA-Sonde komplementären Nucleotidsequenz durch
eine herkömmliche
Nick-Translations-Reaktion unter Verwendung einer DNase und einer
DNA-Polymerase aufgebaut werden. Dann können die Sonde und die Probe
in einer Hybridisierungspufferlösung
miteinander kombiniert und auf einer geeigneten Temperatur gehalten
werden, bis eine Assoziation erfolgt. Danach wird Fremdmaterial
von der Membran abgewaschen, wobei die Probe und gebundene Sondenmoleküle zurückbleiben,
die typischerweise durch Autoradiographie und/oder mit einem Flüssigszintillationszähler nachgewiesen
und quantifiziert werden.
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Zu
den nichtradioaktiven Markern gehören zum Beispiel Liganden,
wie Biotin oder Thyroxin, sowie Enzyme, wie Hydrolasen oder Peroxidasen,
oder die verschiedenen chemilumineszierenden Verbindungen, wie Luciferin,
oder fluoreszierende Verbindungen, wie Fluorescein und seine Derivate.
Die Sonde kann zur leichteren Trennung auch an beiden Enden mit
verschiedenen Typen von Markern markiert sein, indem man zum Beispiel
einen Isotopenmarker an dem oben genannten Ende und einen Biotinmarker
an dem anderen Ende verwendet.
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Die
Duplexbildung und Stabilität
hängen
von der weitgehenden Komplementarität zwischen den beiden Strängen eines
Hybrids ab, und wie oben angemerkt wurde, kann ein bestimmter Grad
der Fehlpaarung toleriert werden. Daher beinhalten die Sonden der
vorliegenden Erfindung Mutationen (sowohl einfache als auch mehrfache),
Deletionen, Insertionen der beschriebenen Sequenzen und Kombinationen
davon, wobei die Mutationen, Insertionen und Deletionen die Bildung
von stabilen Hybriden mit dem interessierenden Zielpolynucleotid
ermöglichen.
Mutationen, Insertionen und Deletionen können in einer gegebenen Polynucleotidsequenz
auf vielerlei Weise durch Verfahren, die dem Fachmann zur Zeit bekannt
sind, und vielleicht mit anderen Verfahren, die vielleicht in der
Zukunft bekannt werden, erzeugt werden.
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Die
potentiellen Variationen in den aufgeführten Sonden sind zum Teil
auf die Redundanz des genetischen Codes zurückzuführen. Redundanz des genetischen
Codes bedeutet, dass für
die meisten Aminosäuren,
die zur Herstellung von Proteinen verwendet werden, mehr als ein
codierendes Nucleotidtriplett (Codon) verwendet werden kann. Daher
können
verschiedene Nucleotidsequenzen für eine bestimmte Aminosäure codieren.
Die Aminosäuresequenzen
der B.-thuringiensis-δ-Endotoxine und Peptide
können
also durch äquivalente
Nucleotidsequenzen hergestellt werden, die dieselbe Aminosäuresequenz
des Proteins oder Peptids codieren. Dementsprechend umfasst die
vorliegende Erfindung solche äquivalenten
Nucleotidsequenzen. Außerdem
bilden auch inverse oder komplementäre Sequenzen einen Aspekt der
vorliegenden Erfindung und können
vom Fachmann leicht verwendet werden. Außerdem hat sich gezeigt, dass
Proteine mit identifizierter Struktur und Funktion aufgebaut werden
können,
indem man die Aminosäuresequenz
verändert,
wenn diese Änderungen
die Sekundärstruktur
des Proteins nicht verändern
(Kaiser und Kezdy, 1984). Die vorliegende Erfindung umfasst also
Mutanten der hier gezeigten Aminosäuresequenz, die die Sekundärstruktur
des Proteins nicht verändern,
oder wenn die Struktur verändert
wird, dann bleibt die biologische Aktivität im Wesentlichen erhalten.
Weiterhin umfasst die Erfindung auch Mutanten von Organismen, die
das ganze oder einen Teil des δ-Endotoxincodierenden
Gens der Erfindung beherbergen. Solche Mutanten können mit Techniken
hergestellt werden, die dem Fachmann wohlbekannt sind. Zum Beispiel
kann UV-Bestrahlung verwendet werden, um Mutanten von Wirtsorganismen
herzustellen. Ähnlich
können
solche Mutanten auch asporogene Wirtszellen umfassen, die ebenfalls
nach in der Technik wohlbekannten Verfahren hergestellt werden können.
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4.11 Ribozyme
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Ribozyme
sind enzymatische RNA-Moleküle,
die bestimmte mRNA-Spezies spalten. In bestimmten Ausführungsformen
ziehen die Erfinder die Auswahl und Verwendung von Ribozymen, die
die RNA-Segmente der vorliegenden Erfindung spalten können, sowie
ihre Verwendung zum Reduzieren der Aktivität von Ziel-mRNAs in bestimmten
Zelltypen oder Geweben in Betracht.
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Zur
Zeit sind sechs Grundvarianten von natürlich vorkommenden enzymatischen
RNAs bekannt. Jede kann unter physiologischen Bedingungen die Hydrolyse
von RNA-Phosphodiesterbindungen in trans katalysieren (und somit
andere RNA-Moleküle spalten).
Im Allgemeinen wirken enzymatische Nucleinsäuren, indem sie zuerst an eine
Ziel-RNA binden. Diese Bindung erfolgt über den Zielbindungsbereich
einer enzymatischen Nucleinsäure,
die in großer
Nähe zu
einem enzymatischen Teil des Moleküls gehalten wird, das die Spaltung der
Ziel-RNA bewirkt. Die enzymatische Nucleinsäure erkennt also zuerst und
bindet dann eine Ziel-RNA durch Paarung komplementärer Basen,
und sobald sie an die richtige Stelle gebunden ist, wirkt sie enzymatisch,
so dass die Ziel-RNA geschnitten wird. Durch die strategische Spaltung
einer solchen Ziel-RNA wird ihre Fähigkeit, die Synthese eines
codierten Proteins anzuleiten, zerstört. Nachdem eine enzymatische
Nucleinsäure
an ihre Ziel-RNA gebunden und sie gespalten hat, wird sie von dieser
RNA freigesetzt und kann dadurch nach einem weiteren Ziel suchen
und wiederholt neue Ziele binden und spalten.
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Die
enzymatische Natur eines Ribozyms ist gegenüber vielen Techniken, wie Antisense-Technik
(wo ein Nucleinsäuremolekül einfach
an eine Zielnucleinsäure
bindet und dadurch deren Translation blockiert), vorteilhaft, da
die Konzentration an Ribozym, die notwendig ist, um eine therapeutische
Behandlung zu beeinflussen, geringer ist als die eines Antisense-Oligonucleotids.
Dieser Vorteil spiegelt die Fähigkeit
des Ribozyms, enzymatisch zu wirken, wider. Ein einzelnes Ribozymmolekül ist also
in der Lage, viele Moleküle
Ziel-RNA zu spalten. Außerdem
ist das Ribozym ein hochspezifischer Inhibitor, wobei die Spezifität der Hemmung
nicht nur vom Basenpaarungsmechanismus der Bindung an die Ziel-RNA,
sondern auch vom Mechanismus der Ziel-RNA-Spaltung abhängt. Einzelne
Fehlpaarungen oder Basensubstitutionen in der Nähe der Spaltungsstelle können die
katalytische Aktivität
eines Ribozyms vollständig
beseitigen. Ähnliche
Fehlpaarungen in Antisense-Molekülen
verhindern deren Wirkung nicht (Woolf et al., 1992). Somit ist die
Wirkungsspezifität
eines Ribozyms größer als
die eines Antisense-Oligonucleotids, das an dieselbe RNA-Stelle
bindet.
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Das
enzymatische Nucleinsäuremolekül kann als
Hammerhead-, Hairpin-, Hepatitis-δ-Virus-,
Gruppe-I-Intron- oder RNaseP-RNA- (in Verbindung mit einer RNA-Führungssequenz) oder Neurospora-VS-RNA-Motiv
gebildet werden. Beispiele für
Hammerhead-Motive werden von Rossi et al. (1992) beschrieben; Beispiele
für Hairpin-Motive
werden von Hampel et al. (Eur. Pat.
EP
0 360 257 ), Hampel und Tritz (1989), Hampel et al. (1990)
sowie Cech et al. (US-Pat. Nr. 5,631,359) beschrieben; ein Beispiel
für das
Hepatitis-δ-Virus-Motiv
wird von Perrotta und Been (1992) beschrieben; ein Beispiel für das RNaseP-Motiv
wird von Guerrier-Takada
et al. (1983) beschrieben; das Neurospora-VS-RNA-Ribozymmotiv wird
von Collins (Saville und Collins, 1990; Saville und Collins, 1991;
Collins und Olive, 1993) beschrieben; und ein Beispiel für das Gruppe-I-Intron
wird von Cech et al. (US-Pat. Nr. 4,987,071) beschrieben. Bei einem
enzymatischen Nucleinsäuremolekül dieser
Erfindung ist nur wichtig, dass es eine spezifische Substratbindungsstelle
hat, die zu einem oder mehreren der Ziel-Gen-RNA-Bereiche komplementär ist, und dass es Nucleotidsequenzen
innerhalb oder in der Umgebung dieser Substratbindungsstelle hat,
die dem Molekül
eine RNA-Spaltungsaktivität verleihen. Die
Ribozymkonstrukte brauchen also nicht auf spezielle, hier erwähnte Motive
beschränkt
zu sein.
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung einer Klasse von
enzymatischen Spaltungsmitteln bereit, die ein hohes Maß an Spezifität für die RNA
eines gewünschten
Ziels aufweisen. Das enzymatische Nucleinsäuremolekül ist vorzugsweise auf einen
hochgradig konservierten Sequenzbereich einer Ziel-mRNA gerichtet,
so dass eine spezifische Behandlung einer Krankheit oder eines Zustands
mit einer oder mehreren enzymatischen Nucleinsäuren bereitgestellt werden
kann. Solche enzymatischen Nucleinsäuremoleküle können gegebenenfalls exogen
an die spezifischen Zellen abgegeben werden. Alternativ dazu können die
Ribozyme auch ausgehend von DNA- oder RNA-Vektoren, die an spezifische
Zellen abgegeben werden, exprimiert werden.
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Kleine
enzymatische Nucleinsäuremotive
(z.B. mit Hammerhead- oder Hairpin-Struktur) können für die exogene Abgabe verwendet
werden. Die einfache Struktur dieser Moleküle erhöht die Fähigkeit der enzymatischen Nucleinsäure, in
Zielbereiche der mRNA-Struktur vorzudringen. Alternativ dazu können katalytische RNA-Moleküle auch
innerhalb von Zellen ausgehend von eukaryontischen Promotoren exprimiert
werden (z.B. Scanlon et al., 1991; Kashani-Sabet et al., 1992; Dropulic
et al., 1992; Weerasinghe et al., 1991; Ojwang et al., 1992; Chen
et al., 1992; Sarver et al., 1990). Der Fachmann erkennt, dass jedes
Ribozym in eukaryontischen Zellen ausgehend von dem geeigneten DNA-Vektor
exprimiert werden kann. Die Aktivität solcher Ribozyme kann durch
ihre Freisetzung aus dem primären
Transcript durch ein zweites Ribozym erhöht werden (WO 93/23569; WO
94/02595; Ohkawa et al., 1992; Taira et al., 1991; Ventura et al.,
1993).
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Ribozyme
können
direkt hinzugefügt
werden, oder sie können
mit kationischen Lipiden, Lipidkomplexen komplexiert, innerhalb
von Liposomen verpackt oder in anderer Weise an Zielzellen abgegeben
werden. Die RNA oder die RNA-Komplexe können lokal ex vivo oder in
vivo durch Injektion, Aerosolinhalation, mit Infusionspumpen oder
Stents mit oder ohne Einarbeitung in Biopolymere an relevante Gewebe
verabreicht werden.
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Ribozyme
können
so gestaltet werden, wie es in WO 93/23569 oder WO 94/02595 beschrieben
ist, und gemäß der Beschreibung
synthetisiert werden, um sie in vitro und in vivo zu testen. Solche
Ribozyme können
auch für
die Abgabe optimiert werden. Während
spezielle Beispiele angegeben werden, wird sich der Fachmann darüber im Klaren
sein, dass notfalls auch äquivalente
RNA-Ziele in anderen
Spezies verwendet werden können.
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Hammerhead-
oder Hairpin-Ribozyme können
individuell durch Computer-Faltung analysiert werden (Jaeger et
al., 1989), um zu bewerten, ob sich die Ribozymsequenzen zu der
geeigneten Sekundärstruktur
falten. Diejenigen Ribozyme mit ungünstigen intramolekularen Wechselwirkungen
zwischen den Bindungsarmen und dem katalytischen Kern werden von
der Betrachtung ausgeschlossen. Variable Bindungsarmlängen können gewählt werden,
um die Aktivität
zu optimieren. Im Allgemeinen sind wenigstens 5 Basen an jedem Arm in
der Lage, an die Ziel-RNA zu binden oder in sonstiger Weise mit
ihr in Wechselwirkung zu treten.
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Ribozyme
mit dem Hammerhead- oder Hairpin-Motiv können so gestaltet werden, dass
sie an verschiedene Stellen der mRNA-Sequenz assoziieren, und sie
können
chemisch synthetisiert werden. Das verwendete Syntheseverfahren
folgt dem Verfahren für
die normale RNA-Synthese, wie es bei Usman et al. (1992) und bei
Scaringe et al. (1990) beschrieben ist, und macht sich übliche Nucleinsäure-Schutz- und Kopplungsgruppen
zu Nutze, wie Dimethoxytrityl am 5'-Ende und Phosphoramidite am 3'-Ende. Die Ausbeuten
einer durchschnittlichen stufenweise erfolgenden Kopplung betragen
typischerweise >98%.
Hairpin-Ribozyme können
in zwei Teilen synthetisiert und assoziiert werden, um ein aktives
Ribozym zu rekonstruieren (Chowrira and Burke, 1992). Ribozyme können weitgehend
modifiziert werden, um ihre Stabilität zu erhöhen, indem man die mit nucleaseresistenten
Gruppen modifiziert, zum Beispiel 2'-Amino, 2'-C-Allyl, 2'-Fluor, 2'-O-Methyl, 2'-H (wegen einer Übersicht, siehe Usman und Cedergren,
1992). Ribozyme können
durch Gelelektrophorese unter Verwendung von allgemeinen Verfahren
oder durch HPLC (high pressure liquid chromatography) gereinigt und
in Wasser resuspendiert werden.
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Die
Ribozymaktivität
kann optimiert werden, indem man die Länge der Ribozymbindungsarme
verändert
oder indem man Ribozyme mit Modifikationen, die ihren Abbau durch
Serum-Ribonucleasen verhindert (siehe z.B. WO 92/07065; Perreault
et al, 1990; Pieken et al., 1991; Usman and Cedergren, 1992; WO 93/15187;
WO 91/03162; EP-A-519 463 (
EP
92110298.4 ); US-Pat. Nr. 5,334,711 und WO 94/13688, die
verschiedene chemische Modifikationen beschreiben, die an den Zucker-Struktureinheiten
von enzymatischen RNA-Molekülen
vorgenommen werden können),
Modifikationen, die ihre Wirksamkeit in Zellen verstärkt, und Entfernung
von Stem-II-Basen, um die RNA-Synthesezeiten zu verkürzen und
die chemischen Anforderungen zu reduzieren, chemisch synthetisiert.
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WO
94/02595 beschreibt die allgemeinen Verfahren zur Abgabe von enzymatischen
RNA-Molekülen. Ribozyme
können
durch eine Vielzahl von Verfahren, die dem Fachmann bekannt sind,
an Zellen verabreicht werden; dazu gehören unter anderem die Verkapselung
in Liposomen, die Iontophorese oder der Einbau in andere Vesikel,
wie Hydrogele, Cyclodextrine, biologisch abbaubare Nanokapseln und
bioadhäsive
Mikrokugeln. Für
einige Indikationen können
Ribozyme auch mit oder ohne die oben genannten Träger direkt
ex vivo in Zellen oder Gewebe abgegeben werden. Alternativ dazu
kann die RNA/Träger-Kombination
auch lokal durch direkte Inhalation, durch direkte Injektion oder
unter Verwendung eines Katheters, einer Infusionspumpe oder eines
Stents abgegeben werden. Weitere Verabreichungswege sind unter anderem
die intravaskuläre, intramuskuläre, subkutane
oder intraartikuläre
Verabreichung, Aerosolinhalation, orale (Tabletten- oder Pillenform),
topische, systemische, Okulare, intraperitoneale und/oder intrathekale
Verabreichung. Ausführlichere Beschreibungen
der Ribozymabgabe und -verabreichung werden in WO 94/02595 und WO
93/23569 angegeben.
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Eine
weitere Methode, um hohe Konzentrationen eines oder mehrerer Ribozyme
innerhalb von Zellen zu akkumulieren, besteht darin, die Ribozym-codierenden
Sequenzen in einen DNA-Expressionsvektor einzubauen. Die Transcription
der Ribozymsequenzen wird von einem Promotor für eukaryontische RNA-Poly merase
I (pol I), RNA-Polymerase II (pol II) oder RNA-Polymerase III (pol
III) angetrieben. Transcripte ausgehend von pol-II- oder pol-III-Promotoren
werden in allen Zellen auf hohem Niveau exprimiert; die Niveaus
eines gegebenen pol-II-Promotors
in einem gegebenen Zelltyp hängt
von der Natur der genregulatorischen Sequenzen (Enhancer, Silencer)
ab, die sich in der Nähe
befinden. Es können
auch prokaryontische RNA-Polymerase-Promotoren verwendet werden,
vorausgesetzt, dass das prokaryontische RNA-Polymerase-Enzym in
den geeigneten Zellen exprimiert wird (Elroy-Stein und Moss, 1990;
Gao und Huang, 1993; Lieber et al., 1993; Zhou et al., 1990). Ausgehend
von solchen Promotoren exprimierte Ribozyme können in Säugerzellen funktionieren (z.B.
Kashani-Saber et
al., 1992; Ojwang et al., 1992; Chen et al., 1992; Yu et al., 1993;
L'Huillier et al.,
1992; Lisziewicz et al., 1993). Solche Transcriptionseinheiten können für die Einführung in
Säugerzellen
in eine Vielzahl von Vektoren eingearbeitet werden; dazu gehören unter
anderem Plasmid-DNA-Vektoren, virale DNA-Vektoren (wie Adenovirus oder Adenovirus-assoziierte
Vektoren) oder virale RNA-Vektoren (wie retrovirale, Semliki-Forest-Virus,
Sindbis-Virus-Vektoren).
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Ribozyme
dieser Erfindung können
als diagnostische Werkzeuge verwendet werden, um Gendrift und Mutationen
innerhalb von Zelllinien oder Zelltypen zu untersuchen. Sie können auch
verwendet werden, um Konzentrationen des Ziel-RNA-Moleküls zu bewerten. Der enge Zusammenhang
zwischen der Ribozymaktivität
und der Struktur der Ziel-RNA ermöglicht den Nachweis von Mutationen
in jedem Bereich des Moleküls,
die die Basenpaarung und die dreidimensionale Struktur der Ziel-RNA
verändern.
Unter Verwendung mehrfacher Ribozyme, die in dieser Erfindung beschrieben
werden, kann man Nucleotidveränderungen
kartieren, die wichtig für
die RNA-Struktur und Funktion in vitro sowie in Zellen und Geweben
sind. Die Spaltung von Ziel-RNAs mit Ribozymen kann verwendet werden,
um die Genexpression zu hemmen und die Rolle (im Wesentlichen) von
spezifizierten Genprodukten in besonderen Zellen oder Zelltypen
zu definieren.
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4.12 Rekombinante Wirtszellen
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Die
Nucleotidsequenzen der vorliegenden Erfindung können in eine Vielzahl von mikrobiellen
und eukaryontischen Wirten eingeführt werden. Von besonderem
Interesse als Wirte für
die rekombinante Expression von CryET70-Polypeptiden sind die Prokaryonten
und niederen Eukaryonten, wie Pilze. Beispielhafte Prokaryonten,
sowohl Gram-negative als auch Gram-positive, sind Enterobacteriaceae,
wie Escherichia, Erwinia, Shigella, Salmonella und Proteus; Bacillaceae;
Rhizobiceae, wie Rhizobium; Spirillaceae, wie Photobacterium, Zymomonas,
Serratia, Aeromonas, Vibrio, Desulfovibrio, Spirillum; Lactobacillaceae;
Pseudomonadaceae, wie Pseudomonas und Acetobacter; Azotobacteraceae,
Actinomycetales und Nitrobacteraceae. Zu den Eukaryonten gehören Pilze,
wie Phycomycetes und Ascomycetes, zum Beispiel Hefe, wie Saccharomyces
und Schizosaccharomyces; sowie Basidiomycetes-Hefe, wie Rhodotorula,
Aureobasidium und Sporobolomyces.
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Zu
den Merkmalen von besonderem Interesse bei der Auswahl einer Wirtszelle
für Zwecke
der Produktion gehören
die leichte Einführbarkeit
der genetischen Konstrukte der vorliegenden Erfindung in die Wirtszelle,
die Verfügbarkeit
von Expressionssystemen, die Effizienz der Expression, die Stabilität des interessierenden
Gens in dem Wirt und die Anwesenheit von genetischen Hilfsfähigkeiten.
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Eine
große
Zahl von Mikroorganismen, von denen bekannt ist, dass sie die Phylloplane
(die Oberfläche
der Blätter
einer Pflanze) und/oder die Rhizosphäre (die Erde, die die Wurzeln
einer Pflanze umgibt) einer Vielzahl von wichtigen Kulturpflanzen
bewohnen, können
ebenfalls wünschenswerte
Wirtszellen für
die Manipulation, Vermehrung, Lagerung, Abgabe und/oder Mutagenese
der offenbarten genetischen Konstrukte sein. Zu diesen Mikroorganismen
gehören
Bakterien, Algen und Pilze. Von besonderem Interesse sind Mikroorganismen,
wie Bakterien, z.B. die Gattungen Bacillus (einschließlich der
Spezies und Subspezies B. thuringiensis kurstaki HD-1, B. thuringiensis
kurstaki HD-73, B. thuringiensis sotto, B. thuringiensis berliner,
B. thuringiensis thuringiensis, B. thuringiensis tolworthi, B. thuringiensis
dendrolimus, B. thuringiensis alesti, B. thuringiensis galleriae,
B. thuringiensis aizawai, B. thuringiensis subtoxicus, B. thuringiensis
entomocidus, B. thuringiensis tenebrionis und B. thuringiensis san
diego); Pseudomonas, Erwinia, Serratia, Klebsiella, Xanthomonas,
Streptomyces, Rhizobium, Rhodopseudomonas, Methylophilius, Agrobacterium,
Acetobacter, Lactobacillus, Arthrobacter, Azotobacter, Leuconostoc
und Alcaligenes; Pilze, insbesondere Hefe, z.B. die Gattungen Saccharomyces,
Cryptococcus, Kluyveromyces, Sporobolomyces, Rhodotorula und Aureobasidium.
Von besonderem Interesse sind Bakterienspezies der Phytosphäre, wie
Pseudomonas syringae, Pseudomonas fluorescens, Serratia marcescens,
Acetobacter xylinum, Agrobacterium tumefaciens, Rhodobacter sphaeroides,
Xanthomonas campestris, Rhizobium melioti, Alcaligenes eutrophus
und Azotobacter vinlandii; sowie Hefespezies der Phytosphäre, wie
Rhodotorula rubra, R. glutinis, R. marina, R. aurantiaca, Cryptococcus
albidus, C. diffluens, C. laurentii, Saccharomyces rosei, S. pretoriensis,
S. cerevisiae, Sporobolomyces roseus, S. odorus, Kluyveromyces veronae
und Aureobasidium pollulans.
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Zu
den Merkmalen von besonderem Interesse bei der Auswahl einer Wirtszelle
für Zwecke
der Produktion gehören
die leichte Einführbarkeit
der genetischen Konstrukte der vorliegenden Erfindung in die Wirtszelle,
die Verfügbarkeit
von Expressionssystemen, die Effizienz der Expression, die Stabilität des interessierenden
Gens in dem Wirt und die Anwesenheit von genetischen Hilfsfähigkeiten.
Zu den weiteren Überlegungen
gehören
die Leichtigkeit der Zubereitung und Handhabung, die Wirtschaftlichkeit
und Lagerstabilität.
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4.13 Polynucleotidsequenzen
-
DNA-Zusammensetzungen,
die die insektizid aktiven Polypeptide der vorliegenden Erfindung
codieren, sind für
die Abgabe an Empfängerpflanzenzellen,
bei der Erzeugung von pluripotenten Pflanzenzellen und letztlich
bei der Produktion von insektenresistenten transgenen Pflanzen besonders
bevorzugt. Zum Beispiel können
DNA-Segmente in Form von Vektoren und Plasmiden oder lineare DNA- Fragmente, die in
manchen Fällen
nur das DNA-Element enthalten, das in der Pflanzenzelle exprimiert
werden soll, eingesetzt werden.
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Vektoren,
Plasmide, Phagemide, Cosmide, virale Vektoren, Shuttle-Vektoren,
Baculovirus-Vektoren, BACs (künstliche
bakterielle Chromosomen), YACs (künstliche Hefechromosomen) und
DNA-Segmente zur Verwendung bei der Transformation von Zellen mit
einem δ-Endotoxin-codierenden
Polynucleotid umfassen selbstverständlich im Allgemeinen wenigstens
ein erstes Gen, das ein Polypeptid codiert, oder ein Gen, das ein
Polypeptid codiert, welches wenigstens etwa 80% oder 85% oder 90%
oder 95% Sequenzidentität
mit der in SEQ ID Nr. 2 offenbarten Aminosäuresequenz aufweist. Diese
Nucleinsäurekonstrukte
können
ein oder mehrere Gene umfassen, die man in Empfängerzellen einführen möchte. Diese
DNA-Konstrukte können
gegebenenfalls Strukturen wie Promotoren, Enhancer, Polylinker oder
regulatorische Gene umfassen. Das DNA-Segment oder Gen, das für die Einführung in
eine Zelle ausgewählt
wird, codiert häufig
ein Polypeptid, das in den resultierenden rekombinanten Zellen exprimiert
wird, was zu einer nachweisbaren oder selektierbaren Eigenschaft
führt und/oder
der transformierten Wirtszelle einen verbesserten Phänotyp verleiht.
Alternativ dazu können
die Nucleinsäurekonstrukte
auch Antisense-Konstrukte oder Ribozymcodierende Bereiche enthalten,
wenn die Abgabe oder Einführung
solcher Nucleinsäurekonstrukte
wünschenswert
ist.
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4.14 Verfahren zur Herstellung
von mutagenisierten Polynucleotiden
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Unter
bestimmten Umständen
kann es wünschenswert
sein, ein oder mehrere Nucleotide in einer oder mehreren der hier
offenbarten Polynucleotidsequenzen zu modifizieren oder zu verändern, um
die insektizide Aktivität
oder insektizide Spezifität
des codierten Polypeptids zu modifizieren oder zu verändern. Im
Allgemeinen sind die Mittel und Verfahren zum Mutagenisieren eines
DNA-Segments dem
Fachmann wohlbekannt. Modifikationen an solchen Segmenten können durch
statistische oder ortsspezifische Mutageneseverfahren vorgenommen
werden. Die Polynucleotide können
durch die Addition, Deletion oder Substitution von einem oder mehreren
Nucleotiden aus der Sequenz, die das insektizid aktive Polypeptid
codiert, modifiziert werden.
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Mutagenese
kann gemäß einer
der in der Technik bekannten Methoden durchgeführt werden, wie unter anderem
das Synthetisieren eines Oligonucleotids, das eine oder mehrere
Mutationen innerhalb der Sequenz eines bestimmten Bereichs aufweist.
Insbesondere die ortsspezifische Mutagenese ist eine Technik, die für die Herstellung
von Mutanten durch spezifische Mutagenese der zugrundeliegenden
DNA geeignet ist. Die Technik liefert weiterhin eine gute Möglichkeit,
um Sequenzvarianten, die zum Beispiel eine oder mehrere der obigen Überlegungen
beinhalten, herzustellen und zu testen, indem man eine oder mehrere Änderungen
der Nucleotidsequenz in die DNA einführt. Die ortsspezifische Mutagenese
ermöglicht
die Produktion von Mutanten durch die Verwendung von spezifischen
Oligonucleotidsequenzen, die die DNA-Sequenz der gewünschten Mutation
sowie eine ausreichende Anzahl von benachbarten Nucleotiden codieren,
so dass man eine Primersequenz ausreichender Größe und Sequenzkomplexität erhält, um einen
stabilen Duplex auf beiden Seiten der überquerten Deletionsverknüpfung zu
bilden. Typischerweise wird ein Primer mit einer Länge von
17 bis 75 Nucleotiden oder mehr bevorzugt, wobei 10 bis 25 oder
mehr Reste auf beiden Seiten der Verknüpfung der Sequenz verändert sind.
-
Im
Allgemeinen ist die Technik der ortsspezifischen Mutagenese in der
Technik wohlbekannt, wie durch verschiedene Publikationen beispielhaft
belegt wird. Man wird sich darüber
im Klaren sein, dass bei dieser Technik typischerweise ein Phagenvektor
eingesetzt wird, der sowohl in einzelsträngiger als auch in doppelsträngiger Form
existiert. Zu den typischen Vektoren, die für die ortsspezifische Mutagenese
geeignet sind, gehören
Vektoren wie der M13-Phage. Diese Phagen sind kommerziell leicht
erhältlich,
und ihre Verwendung ist dem Fachmann im Allgemeinen wohlbekannt.
Doppelsträngige
Plasmide werden ebenfalls routinemäßig bei der ortsspezifischen
Mutagenese eingesetzt, wodurch der Schritt der Übertragung des interessierenden Gens
von einem Plasmiden auf einen Phagen weggelassen werden kann.
-
Im
Allgemeinen wird die im Einklang damit erfolgende ortsspezifische
Mutagenese durchgeführt,
indem man zuerst einen einzelsträngigen
Vektor erhält
oder zwei Stränge
eines doppelsträngigen
Vektors, der innerhalb seiner Sequenz eine DNA-Sequenz enthält, die den gewünschten
Promotorbereich oder das gewünschte
Peptid codiert, auseinanderschmilzt. Ein Oligonucleotidprimer, der
die gewünschte
mutierte Sequenz trägt,
wird hergestellt, im Allgemeinen synthetisch. Dann wird dieser Primer
mit dem einzelsträngigen Vektor
assoziiert und DNA-polymerisierenden Enzymen, wie dem Klenow-Fragment
der E.-coli-Polymerase I, ausgesetzt, um die Synthese des mutationstragenden
Strangs zu beenden. So entsteht ein Heteroduplex, wobei ein Strang
die ursprüngliche
unmutierte Sequenz codiert und der zweite Strang die gewünschte Mutation trägt. Dann
wird dieser Heteroduplexvektor verwendet, um geeignete Zellen, wie
E.-coli-Zellen, zu transformieren oder zu transfizieren, und Klone,
die rekombinante Vektoren enthalten, welche die mutierte Sequenzanordnung
tragen, werden ausgewählt.
Ein genetisches Selektionsschema wurde von Kunkel et al. (1987)
entworfen, um Klone anzureichern, die das mutagene Oligonucleotid
enthalten. Alternativ dazu kann auch die Verwendung von PCRTM mit kommerziell erhältlichen thermostabilen Enzymen,
wie Taq-Polymerase,
verwendet werden, um einen mutagenen Oligonucleotidprimer in ein
amplifiziertes DNA-Fragment einzubauen, das dann in einen geeigneten
Klonierungs- oder Expressionsvektor kloniert werden kann. Die PCRTM-vermittelten Mutageneseverfahren von Tomic
et al. (1990) und Upender et al. (1995) liefern zwei Beispiele für solche
Vorschriften. Eine PCRTM, bei der neben
einer thermostabilen Polymerase auch eine thermostabile Ligase eingesetzt wird,
kann ebenfalls verwendet werden, um ein phosphoryliertes mutagenes
Oligonucleotid in das amplifizierte DNA-Fragment einzubauen, das
dann in einen geeigneten Klonierungs- oder Expressionsvektor kloniert
werden kann. Das von Michael (1994) beschriebene Mutageneseverfahren
liefert ein Beispiel für
eine solche Vorschrift.
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Die
Herstellung von Sequenzvarianten der ausgewählten δ-Endotoxin-codierenden DNA-Segmente unter
Verwendung von ortsspezifischer Mutagenese wird als Mittel zur Herstellung
von potentiell nützlichen Spezies
angegeben und ist nicht als Einschränkung gemeint, da es auch andere
Methoden gibt, mit denen Sequenzva rianten von DNA-Sequenzen erhalten
werden können.
Zum Beispiel können
rekombinante Vektoren, die die gewünschte Sequenz codieren, mit
mutagenen Mitteln, wie Hydroxylamin, behandelt werden, um Sequenzvarianten
zu erhalten.
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Der
hier verwendete Ausdruck "Oligonucleotid-spezifisches
Mutageneseverfahren" bezieht
sich auf matrizenabhängige
Verfahren und vektorvermittelte Vermehrung, die zu einer Erhöhung der
Konzentration eines speziellen Nucleinsäuremoleküls relativ zu seiner Anfangskonzentration
oder zu einer Erhöhung
der Konzentration eines nachweisbaren Signals, wie Amplifikation,
führen.
Der hier verwendete Ausdruck "Oligonucleotid-spezifisches
Mutageneseverfahren" soll
sich auch auf ein Verfahren beziehen, das die matrizenabhängige Verlängerung
eines Primermoleküls
beinhaltet. Der Ausdruck "matrizenabhängiger Vorgang" bezieht sich auf
die Nucleinsäuresynthese
eines RNA- oder DNA-Moleküls,
wobei die Sequenz des neu synthetisierten Nucleinsäurestrangs
durch die wohlbekannten Regeln der komplementären Basenpaarung (Watson, 1987)
festgelegt wird. Typischerweise beinhalten vektorvermittelte Methoden
die Einführung
des Nucleinsäurefragments in
einen DNA- oder RNA-Vektor, die klonale Amplifikation des Vektors
und die Gewinnung des amplifizierten Nucleinsäurefragments. Beispiele für solche
Methoden sind im US-Patent Nr. 4,237,224 angegeben.
-
Mehrere
matrizenabhängige
Verfahren sind verfügbar,
um die interessierenden Zielsequenzen, die in einer Probe vorhanden
sind, zu amplifizieren. Eines der am besten bekannten Amplifikationsverfahren
ist die Polymerase-Kettenreaktion (PCRTM),
die im Einzelnen in den US-Patenten Nr. 4,683,195, 4,683,202 und 4,800,159
beschrieben ist. Kurz gesagt, bei der PCRTM werden
zwei Primersequenzen hergestellt, die komplementär zu Bereichen auf entgegengesetzten
komplementären
Strängen
der Zielsequenz sind. Ein Überschuss an
Desoxynucleosidtriphosphaten wird zusammen mit einer DNA-Polymerase
(z.B. Taq-Polymerase) zu einem Reaktionsgemisch gegeben. Wenn die
Zielsequenz in einer Probe vorhanden ist, binden die Primer an das Ziel,
und die Polymerase bewirkt, dass die Primer durch Hinzufügen von
Nucleotiden entlang der Zielsequenz verlängert werden. Durch Anheben
und Absenken der Temperatur des Reaktionsgemischs dissoziieren die verlängerten
Primer vom Ziel unter Bildung von Reaktionsprodukten, überschüssige Primer
binden an das Ziel und an die Reaktionsprodukte, und der Vorgang
wird wiederholt. Vorzugsweise kann ein Reverse-Transcriptase-PCRTM-Amplifikationsverfahren
durchgeführt
werden, um die Menge der amplifizierten mRNA zu quantifizieren.
Methoden der Polymerase-Kettenreaktion sind in der Technik wohlbekannt.
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Ein
anderes Verfahren zur Amplifikation ist die Ligase-Kettenreaktion
(als LCR bezeichnet), die in EP-A-320 308 offenbart ist. Bei der
LCR werden zwei komplementäre
Sondenpaare hergestellt, und in Gegenwart der Zielsequenz bindet
jedes Paar an entgegengesetzte komplementäre Stränge des Ziels, so dass sie aneinanderstoßen. In
Gegenwart einer Ligase verbinden sich die beiden Sondenpaare unter
Bildung einer einzigen Einheit. Durch Temperaturwechsel wie bei
der PCRTM dissoziieren gebundene ligierte
Einheiten vom Ziel ab und dienen dann als "Zielsequenzen" für
die Ligierung von überschüssigen Sondenpaaren.
Das US-Patent Nr. 4,883,750 beschreibt ein alternatives Verfahren
der Amplifikation, das der LCR ähnlich
ist, zur Bindung von Sondenpaaren an eine Zielsequenz.
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Qbeta-Replicase,
die in WO 87/06270 (PCT/US 87/00880) beschrieben wird, kann in der
vorliegenden Erfindung ebenfalls als weiteres Amplifikationsverfahren
verwendet werden. Bei diesem Verfahren wird eine replikative RNA-Sequenz,
die einen Bereich aufweist, der zu demjenigen eines Ziels komplementär ist, in
Gegenwart einer RNA-Polymerase zu einer Probe gegeben. Die Polymerase
kopiert die replikative Sequenz, die dann nachgewiesen werden kann.
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Ein
isothermes Amplifikationsverfahren, bei dem Restriktionsendonucleasen
und Ligasen verwendet werden, um die Amplifikation von Zielmolekülen zu erreichen,
welche Nucleotid-5'-[α-thio]triphosphate
in einem Strang einer Restriktionsstelle enthalten (Walker et al.,
1992), können
ebenfalls für
die Amplifikation von Nucleinsäuren
in der vorliegenden Erfindung geeignet sein.
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Strangverdrängungsamplifikation
(SDA) ist ein weiteres Verfahren zur Durchführung einer isothermen Amplifikation
von Nucleinsäuren,
das mehrere Durchläufe von
Strangverdrängung
und Synthese, d.h. Nick-Translation, beinhaltet. Ein ähnliches
Verfahren, das Reparatur-Kettenreaktion (RCR) genannt wird, ist ein
weiteres Amplifikationsverfahren, das für die vorliegende Erfindung
geeignet sein kann und das die Assoziation mehrerer Sonden über einen
ganzen Bereich, der für
die Amplifikation vorgesehen ist, mit anschließender Reparaturreaktion beinhaltet,
wobei nur zwei der vier Basen vorhanden sind. Die anderen zwei Basen
können
zum leichten Nachweis als biotinylierte Derivate hinzugefügt werden.
Ein ähnlicher
Ansatz wird bei der SDA verwendet.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
noch andere Amplifikationsverfahren verwendet werden, die in GB-A-2
202 328 und in WO 89/09284 (PCT/US 89/01025) beschrieben sind. Bei
der ersteren Anmeldung werden "modifizierte" Primer in einer
PCRTM-artigen, matrizen- und enzymabhängigen Synthese
verwendet. Die Primer können
durch Markierung mit einer Abfangeinheit (z.B. Biotin) und/oder
einer Detektoreinheit (z.B. Enzym) modifiziert sein. Bei der letzteren
Anmeldung wird ein Überschuss
an markierten Sonden zu einer Probe gegeben. In Gegenwart der Zielsequenz
bindet die Sonde und wird katalytisch gespalten. Nach der Spaltung
wird die Zielsequenz intakt freigesetzt und durch überschüssige Sonde
gebunden. Die Spaltung der markierten Sondensignale signalisiert
die Anwesenheit der Zielsequenz.
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Weitere
Nucleinsäure-Amplifikationsverfahren
sind auf Transcription basierende Amplifikationssysteme (TAS) (Kwoh
et al., 1989; WO 88/10315); dazu gehören die auf einer Nucleinsäuresequenz
basierende Amplifikation (NASBA) und 3SR. Bei der NASBA können die
Nucleinsäuren
für die
Amplifikation durch Standard-Phenol/Chloroform-Extraktion,
Hitzedenaturierung einer Probe, Behandlung mit Lysepuffer und Minispin-Säulen für die Isolierung
von DNA und RNA oder Guanidiniumchlorid-Extraktion von RNA vorbereitet
werden. Diese Amplifikationstechniken beinhalten die Assoziation
eines Primers, der Kristallprotein-spezifische Sequenzen aufweist.
Nach der Polymerisation werden DNA/RNA-Hybride mit RNase H abgebaut,
während doppelsträngige DNA-Moleküle erneut
hitzedenaturiert werden. In beiden Fällen wird die einzelsträngige DNA durch
Zugabe eines zweiten Kristallpro tein-spezifischen Primers vollständig doppelsträngig gemacht,
und anschließend
erfolgt eine Polymerisation. Dann werden die doppelsträngigen DNA-Moleküle durch
eine Polymerase wie T7 oder SP6 mehrfach transcribiert. In einer
isothermen cyclischen Reaktion werden die RNAs einer Reversen Transcription
zu doppelsträngiger
DNA unterzogen und noch einmal mit einer Polymerase, wie T7 oder
SP6, transcribiert. Die resultierenden Produkte, ob sie nun verkürzt oder
vollständig
sind, zeigen Kristallprotein-spezifische Sequenzen an.
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EP-A-329
822 offenbart ein Nucleinsäure-Amplifikationsverfahren,
das das cyclische Synthetisieren von einzelsträngiger RNA ("ssRNA"), ssRNA und doppelsträngiger DNA
(dsDNA) beinhaltet und gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann. Die ssRNA ist eine erste Matrize
für ein
erstes Primer-Oligonucleotid,
das durch Reverse Transcriptase (RNA-abhängige DNA-Polymerase) verlängert wird.
Dann wird die RNA durch die Einwirkung von Ribonuclease H (RNase
H, eine RNase, die für
RNA in einem Duplex mit entweder DNA oder RNA spezifisch ist) aus
dem resultierenden DNA:RNA-Duplex entfernt. Die resultierende ssDNA
ist eine zweite Matrize für
einen zweiten Primer, der ebenfalls die Sequenzen eines RNA-Polymerase-Promotors
(zum Beispiel T7-RNA-Polymerase) 5' von seiner Homologie zu seiner Matrize
beinhaltet. Dann wird dieser Primer durch DNA-Polymerase (zum Beispiel das große "Klenow"-Fragment von E.-coli-DNA-Polymerase
I) verlängert,
was zu einem doppelsträngigen
DNA-Molekül
(dsDNA) führt,
das eine Sequenz, die mit derjenigen der ursprünglichen RNA identisch ist,
zwischen den Primern und zusätzlich
an einem Ende eine Promotorsequenz aufweist. Diese Promotorsequenz
kann von der geeigneten RNA-Polymerase verwendet werden, um viele
RNA-Kopien von der DNA herzustellen. Diese Kopien können dann
wieder in den Kreislauf eintreten, was zu einer sehr raschen Amplifikation
führt.
Bei einer geeigneten Wahl der Enzyme kann diese Amplifikation isotherm
erfolgen, ohne in jedem Zyklus Enzyme hinzuzufügen. Wegen der cyclischen Natur
dieses Vorgangs kann die Startsequenz so gewählt werden, dass sie in Form
von entweder DNA oder RNA vorliegt.
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WO
89/06700 offenbart ein Nucleinsäuresequenz-Amplifikationsschema
auf der Basis der Hybridisierung einer Promotor/Primer-Sequenz mit
einer einzelsträngigen
Ziel-DNA ("ssDNA") und anschließender Transcription
vieler RNA-Kopien der Sequenz. Dieses Schema ist nicht cyclisch,
d.h. aus den resultierenden RNA-Transcripten
werden keine neuen Matrizen produziert. Weitere Amplifikationsverfahren
sind "RACE" (Frohmann, 1990)
und "einseitige
PCRTM" (Ohara
et al., 1989), die dem Fachmann wohlbekannt sind.
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Verfahren
auf der Basis einer Ligierung von zwei (oder mehr) Oligonucleotiden
in Gegenwart einer Nucleinsäure
mit der Sequenz des resultierenden "Dioligonucleotids", wodurch das Dioligonucleotid amplifiziert wird
(Wu und Dean, 1996), können
bei der Amplifikation von Polynucleotidsequenzen der vorliegenden
Erfindung ebenfalls verwendet werden.
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4.15 Posttranscriptionale
Ereignisse, die die Expression von Transgenen in Pflanzen beeinflussen
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In
vielen Fällen
zeigt das Transcriptionsniveau eines bestimmten Transgens in einer
gegebenen Wirtszelle nicht immer die Menge des Proteins an, das
in der transformierten Wirtszelle produziert wird. Dies ist häufig auf
posttranscriptionale Vorgänge,
wie Spleißen,
Polyadenylierung, geeignete Translationseinleitung und RNA-Stabilität zurückzuführen, die
die Fähigkeit
eines Transcripts zur Produktion von Protein beeinflussen. Solche
Faktoren können
auch die Stabilität
und Menge der ausgehend von einem gegebenen Transgen erzeugten mRNA
beeinflussen. Daher ist es häufig
wünschenswert,
die posttranscriptionalen Ereignisse durch besondere molekularbiologische
Techniken zu verändern.
Die Erfinder gehen davon aus, dass es in bestimmten Fällen wünschenswert
sein kann, die Transcription und/oder Expression der Polypeptid-codierenden
Nucleinsäurekonstrukte
der vorliegenden Erfindung zu verändern, um diese Konstrukte
in bestimmten Wirtszellen und/oder transgenen Pflanzen zu erhöhen, zu
senken oder in sonstiger Weise zu regulieren oder zu steuern.
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4.15.1 Effiziente Einleitung
der Proteintranslation
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Die
5'-untranslatierte
(5'-UTL) Leitsequenz
von eukaryontischer mRNA spielt eine größere Rolle bei der Translationseffizienz.
Bei vielen frühen
chimären
Transgenen, bei denen ein viraler Promotor verwendet wird, wird
nach der Transcriptionsstartstelle eine willkürliche Länge einer viralen Sequenz verwendet
und mit dem AUG des codierenden Bereichs fusioniert. Vor kurzem
haben Studien gezeigt, dass die 5'-UTL-Sequenz und die Sequenzen, die
das AUG direkt umgeben, eine große Wirkung auf die Translationseffizienz
von Wirtszellen und insbesondere bestimmten Pflanzenspezies haben
können
und dass diese Wirkung je nach den besonderen Zellen oder Geweben,
in denen die Sequenz exprimiert wird, unterschiedlich sein können.
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Bei
den meisten eukaryontischen mRNAs befindet sich der Punkt der Translationseinleitung
am AUG-Codon, das der 5'-Endgruppe
des Transcripts am nächsten
ist. Ein Vergleich von Pflanzen-mRNA-Sequenzen und Experimenten
zur ortsspezifischen Mutagenese haben die Existenz einer Consensussequenz nachgewiesen,
die das Startcodon bei Pflanzen umgibt, und zwar 5'-UAAACAAUGGCU-3' (SEQ ID Nr. 4) (Joshi,
1987; Lutcke et al., 1987). Consensussequenzen treten jedoch auch
unter individuellen Pflanzenspezies auf. Zum Beispiel ergibt eine
Zusammenstellung von Sequenzen, die das Startcodon aus 85 Maisgenen
umgeben, einen Consensus von 5'-(C/G)AUGGCG-3' (Luehrsen et al., 1994). Bei Tabakprotoplasten
zeigten Transgene, die β-Glucuronidase
(GUS) und bakterielle Chitinase codierten, eine Erhöhung der
Expression auf das Vierfache bzw. Achtfache, wenn die nativen Sequenzen
dieser Gene so geändert
wurden, dass sie 5'-ACCAUGG-3' codieren (Gallie et al., 1987b; Jones
et al., 1988).
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Wenn
chimäre
Transgene (d.h. Transgene, die DNA-Segmente aus unterschiedlichen
Quellen umfassen, die funktionell miteinander verknüpft sind)
produziert werden, wird häufig
das 5'-UTL von Pflanzenviren verwendet.
Es hat sich gezeigt, dass die 5'-UTL
des Hüllproteins
des Luzernemosaikvirus (AMV) und des Hüllproteins des Weidelgrasmosaikvirus
(BMV) die mRNA-Translation bei einer Elektropora tion unterzogenen
Tabakprotoplasten auf das Achtfache verstärken (Gallie et al., 1987a;
1987b). Es hat sich gezeigt, dass ein 67-Nucleotid-Derivat (Ω) des 5'-UTL von Tabakmosaikvirus-RNA (TMV),
das mit dem Chloramphenicol-Acetyltransferase(CAT)-Gen und dem GUS-Gen
fusioniert ist, die Translation von Reporter-Genen in vitro verstärkt (Gallie
et al., 1987a; 1987b; Sleat et al., 1987; Sleat et al., 1988). Die
Elektroporation von Tabakmesophyllprotoplasten mit Transcripten,
die den TMV-Leader enthalten, der mit den Reportergenen CAT, GUS
und LUC fusioniert ist, ergaben ein 33faches, 21faches bzw. 36faches
Niveau der Verstärkung
(Gallie et al., 1987a; 1987b; Gallie et al., 1991). Auch bei Tabak
wurde gezeigt, dass ein 83-nt-5'-UTL
von Kartoffelvirus-X-RNA die Expression von Neomycin-Phosphotransferase
II (NptII) auf das Vierfache verstärkt (Poogin und Skryabin, 1992).
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Die
Wirkung eines 5'-UTL
kann je nach Pflanze, insbesondere zwischen Zweikeimblättrigen
und Einkeimblättrigen,
unterschiedlich sein. Es hat sich gezeigt, dass das TMV-5'-UTL in Tabakprotoplasten
(Gallie et al., 1989) effektiver ist als in Maisprotoplasten (Gallie
und Young 1994). Außerdem
funktionierten die 5'-UTL von TMV-Ω (Gallie
et al., 1988), AMV-Hüllprotein
(Gehrke et al., 1983; Jobling und Gehrke, 1987), TMV-Hüllprotein
(Goelet et al., 1982) und BMV-Hüllprotein
(French et al., 1986) in Mais nur schlecht und hemmten die Expression
eines Luciferase-Gens in Mais relativ zum nativen Leader (Koziel
et al., 1996). Die 5'-UTL
aus dem 35S-Transcript von Blumenkohlmosaikvirus (CaMV) und den
Maisgenen Glutelin (Boronat et al., 1986), PEP-Carboxylase (Hudspeth
und Grula, 1989) und Ribulosebiphosphat-Carboxylase zeigten eine
beträchtliche
Erhöhung
der Expression des Luciferase-Gens in Mais relativ zum nativen Leader
(Koziel et al., 1996).
-
Diese
5'-UTL hatten in
Tabak unterschiedliche Wirkungen. Im Gegensatz zu Mais verstärkten das TMV-Ω-5'-UTL und das 5'-UTL des AMV-Hüllproteins
die Expression in Tabak, während
die 5'-UTL von Glutelin,
Mais-PEP-Carboxylase und Mais-Rribulose-1,5-bisphosphat-Carboxylase
keine Verstärkung
relativ zum nativen Luciferase-5'-UTL
zeigten (Koziel et al., 1996). Nur das 5'-UTL des CaMV 35S verstärkte die
Luciferase-Expression sowohl bei Mais als auch bei Tabak (Koziel
et al., 1996). Weiterhin waren die 5'-UTL von TMV- und BMV-Hüllprotein
sowohl bei Mais- als auch bei Tabakprotoplasten hemmend (Koziel
et al., 1996).
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4.15.2 Verwendung von
Introns zur Erhöhung
der Expression
-
Es
hat sich gezeigt, dass der Einschluss von einem oder mehreren Introns
in den transcribierten Teil eines Gens die Expression heterologer
Gene bei einer Vielzahl von Pflanzensystemen erhöht (Callis et al., 1987; Maas
et al., 1991; Mascerenhas et al., 1990; McElroy et al., 1990; Vasil
et al., 1989), obwohl nicht alle Introns eine stimulatorische Wirkung
haben und der Grad der Stimulation variiert. Die verstärkende Wirkung von
Introns scheint bei Einkeimblättrigen
häufiger
aufzutreten als bei Zweikeimblättrigen.
Tanaka et al. (1990) haben gezeigt, dass die Verwendung des Catalase-Introns
1, das aus Ricinus isoliert wird, die Genexpression in Reis erhöht. Ähnlich hat
sich auch gezeigt, dass das erste Intron der Alkohol-Dehydrogenase
1 (Adh1) die Expression eines genomischen Klons von Adh1, der den
endogenen Promotor umfasst, in transformierten Maiszellen erhöht (Callis
et al., 1987; Dennis et al., 1984). Weitere Introns, die ebenfalls
in der Lage sind, die Expression von Transgenen, die sie enthalten,
zu erhöhen,
sind die Introns 2 und 6 von Adh1 (Luehrsen und Walbot, 1991), das
Catalase-Intron (Tanaka et al., 1990), das Intron 1 des Mais-Bronze-1-Gens
(Callis et al., 1987), das Intron 1 der Mais-Sucrose-Synthase (Vasil
et al., 1989), das Intron 3 des Reis-Actin-Gens (Luehrsen und Walbot,
1991), das Intron 1 des Reis-Actins (McElroy et al., 1990) und das
Exon 1 des Mais-Ubiquitins (Christensen et al., 1992).
-
Um
eine optimale Expression zu erreichen, sollten die ausgewählten Introns
im Allgemeinen in der 5'-Transcriptionseinheit
in der korrekten Orientierung in Bezug auf die Spleißverknüpfungssequenzen
vorhanden sein (Callis et al., 1987; Maas et al., 1991; Mascerenhas
et al., 1990; Oard et al., 1989; Tanaka et al., 1990; Vasil et al.,
1989). Es hat sich gezeigt, dass Intron 9 von Adh1 die Expression eines
heterologen Gens erhöht, wenn
es 3' (oder stromabwärts) des
interessierenden Gens platziert wird (Callis et al., 1987).
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4.15.3 Verwendung von
synthetischen Genen zur Erhöhung
der Expression von heterologen Genen in Pflanzen
-
Wenn
man ein prokaryontisches Gen in einen eukaryontischen Wirt einführt oder
wenn man ein eukaryontisches Gen in einen nichtnativen Wirt einführt, muss
die Sequenz des Gens häufig
verändert
oder modifiziert werden, um eine effiziente Translation des bzw.
der von dem Gen abgeleiteten Transcripte zu ermöglichen. Beträchtliche
Erfahrung bei der Verwendung von synthetischen Genen zur Erhöhung der
Expression eines gewünschten
Proteins wurde bei der Expression von Bacillus thuringiensis in
Pflanzen erreicht. Native B.-thuringiensis-Gene werden in Zweikeimblättrigen
häufig
nur auf geringem Niveau und in vielen Spezies von Einkeimblättrigen
zuweilen überhaupt
nicht exprimiert (Koziel et al., 1996). Die Codonverwendung in den
nativen Genen unterscheidet sich beträchtlich von derjenigen, die
man in typischen Pflanzengenen findet, die einen höheren G+C-Gehalt haben. Strategien
zur Erhöhung
der Expression dieser Gene in Pflanzen verändern im Allgemeinen den Gesamt-G+C-Gehalt
der Gene. Zum Beispiel führten
synthetische Gene, die B.-thuringiensis-Kristallprotein codieren,
zu erheblichen Verbesserungen der Expression dieser Endotoxine bei
verschiedenen Kulturpflanzen einschließlich Baumwolle (Perlak et
al., 1990; Wilson et al., 1992), Tomate (Perlak et al., 1991), Kartoffel
(Perlak et al., 1993), Reis (Cheng et al., 1998) und Mais (Koziel
et al., 1993).
-
In ähnlicher
Weise gehen die Erfinder davon aus, dass die genetischen Konstrukte
der vorliegenden Erfindung, da sie ein oder mehrere Gene bakteriellen
Ursprungs enthalten, unter bestimmten Umständen verändert werden können, um
die Expression dieser von Prokaryonten abgeleiteten Gene in bestimmten
eukaryontischen Wirtszellen und/oder transgenen Pflanzen, die solche
Konstrukte umfassen, zu erhöhen.
Mit Hilfe von molekularbiologischen Techniken, die dem Fachmann
wohlbekannt sind, kann man die codierenden oder nichtcodie renden
Sequenzen der besonderen CryET70-codierenden Gensequenzen so verändern, dass
ihre Expression in transformierten Pflanzenzellen auf ausreichendem
Niveau, um Insektenbefall oder -angriff bei solchen transgenen Pflanzen
zu verhindern oder zu reduzieren, optimiert oder erleichtert wird.
-
4.15.4 Chloroplasten-Sequestrierung
und -Zielsteuerung
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Ein
anderer Ansatz, um die Expression von A+T-reichen Genen in Pflanzen
zu erhöhen,
wurde bei der Transformation von Tabakchloroplasten nachgewiesen.
Hohe Niveaus der Expression von unmodifizierten Bacillus-thuringiensis-Kristallproteincodierenden
Genen in Tabak wurde von McBride et al. (1995) berichtet.
-
Außerdem wurden
Verfahren zur Zielsteuerung von Proteinen zum Chloroplasten entwickelt.
Diese Technik, die sich das Transitpeptid des Erbsenchloroplasten
zu Nutze macht, wird verwendet, um die Enzyme des Polyhydroxybutyrat-Synthesewegs
zum Chloroplasten zu lenken (Nawrath et al., 1994). Außerdem wurde bei
dieser Technik die Notwendigkeit einer Modifikation des codierenden
Bereichs, außer
der Hinzufügung
einer geeigneten Zielsteuerungssequenz, vermieden.
-
Das
US-Patent 5,576,198 offenbart Zusammensetzungen und Verfahren, die
für die
gentechnische Veränderung
von Pflanzenzellen geeignet sind, so dass man ein Verfahren zur
Steuerung des Zeitverhaltens oder Gewebemusters der Expression von
Fremd-DNA-Sequenzen, die in das Pflanzenplastidgenom eingesetzt
sind, erhält.
Zu den Konstrukten gehören
solche zur Zellkerntransformation, die für die Expression einer einzelnen
Untereinheit einer viralen RNA-Polymerase in Pflanzengeweben sorgen,
und die Zielsteuerung des exprimierten Polymeraseproteins zu Pflanzenzellplastiden.
Dazu gehören
auch Plastidexpressionskonstrukte, die einen viralen Genpromotorbereich,
der spezifisch für
die RNA-Polymerase ist, die ausgehend von den oben beschriebenen
Zellkernexpressionskonstrukten exprimiert wird, und ein interessierendes
heterologes Gen, das in den transformierten Plastidzellen exprimiert
werden soll, umfassen.
-
4.15.5 Wirkungen von 3'-Bereichen auf die
Transgen-Expression
-
Es
hat sich gezeigt, dass die 3'-Endbereiche
von Transgenen eine große
Wirkung auf die Transgenexpression in Pflanzen hat (Ingelbrecht
et al., 1989). In dieser Studie wurden verschiedene 3'-Enden funktionell mit
dem Neomycin-Phosphotransferase-II(NptII)-Reporter-Gen
verknüpft
und in transgenem Tabak exprimiert. Die verschiedenen verwendeten
3'-Enden wurden
vom Octopin-Synthase-Gen,
dem 2S-Samenprotein von Arabidopsis, der kleinen Untereinheit von
rbcS aus Arabidopsis, der Verlängerung
aus der Karotte und der Chalcon-Synthase
aus Antirrhinum erhalten. In stabilen Tabaktransformanten gab es
etwa einen sechzigfachen Unterschied zwischen dem am besten exprimierenden
Konstrukt (3'-Ende
der kleinen Untereinheit von rbcS) und dem am geringsten exprimierenden
Konstrukt (3'-Ende
der Chalcon-Synthase). Tabelle
6 Pflanzenpromotoren
Tabelle
7 Gewebespezifische
Pflanzenpromotoren
-
Die
Fähigkeit,
Gene in Pflanzen in gewebespezifischer Weise zu exprimieren, führte zur
Produktion von männlichen
und weiblichen sterilen Pflanzen. Im Allgemeinen beinhaltet die
Produktion von männlichen sterilen
Pflanzen die Verwendung von Staubbeutel-spezifischen Promotoren,
die funktionell mit heterologen Genen verknüpft sind, welche die Pollenbildung
unterdrücken
(US-Patente Nr. 5,689,051; 5,689,049; 5,659,124). Das US-Patent
Nr. 5,633,441 offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Pflanzen
mit weiblicher genetischer Sterilität. Das Verfahren umfasst die
Verwendung von Griffelzellen-, Narbenzellen- oder Griffel- und Narbenzellen-spezifischen
Promotoren, die Polypeptide exprimieren, welche, wenn sie in den
Zellen der Pflanze produziert werden, die Zellen abtöten oder
ihren Stoffwechsel, ihre Funktionsweise oder Entwicklung erheblich
stören. Tabelle
8 Induzierbare
Pflanzenpromotoren
-
4.16 Peptidnucleinsäurezusammensetzungen
-
In
bestimmten Ausführungsformen
ziehen die Erfinder die Verwendung von Peptidnucleinsäuren (PNAs)
bei der praktischen Durchführung
der Verfahren der Erfindung in Betracht. PNA ist ein DNA-Analogon, bei
dem die Nucleobasen an ein Pseudopeptid-Rückgrat gebunden sind (Good
und Nielsen, 1997). PNA kann bei mehreren Verfahren verwendet werden,
bei denen traditionell RNA oder DNA verwendet wurde. Häufig sind
PNA-Sequenzen in Techniken leistungsfähiger als die entsprechenden
RNA- oder DNA-Sequenzen und haben nützliche Eigenschaften, die
weder RNA noch DNA zu eigen sind. Ein ausgezeichneter Überblick über PNA
einschließlich
Herstellungsverfahren, Charakteristiken und Verwendungsverfahren
wird von Corey (1997) gegeben.
-
4.16.1 Verfahren zur Herstellung
von PNAs
-
Nach
Corey haben PNAs 2-Aminoethylglycin-Bindungen, die das normale Phosphodiester-Gerüst der DNA
ersetzen (Nielsen et al., 1991; Hanvey et al., 1992; Hyrup and Nielsen,
1996; Neilsen, 1996). Diese Chemie hat drei wichtige Konsequenzen:
erstens sind PNAs im Gegensatz zu DNA oder Phosphorothioat- Oligonucleotiden
neutrale Moleküle;
zweitens sind PNAs achiral, so dass die Notwendigkeit, eine stereoselektive Synthese
zu entwickeln, vermieden wird; und drittens werden bei der PNA-Synthese
Standard-Boc- (Dueholm et al., 1994) oder Fmoc-Vorschriften (Thomson
et al., 1995) für
die Festphasenpeptidsynthese verwendet, obwohl auch andere Verfahren
einschließlich
eines modifizierten Merrifield-Verfahrens verwendet werden (Christensen
et al., 1995).
-
PNA-Monomere
oder fertige Oligomere sind von PerSeptive Biosystems (Framingham,
Mass., USA) kommerziell erhältlich.
PNA-Synthesen entweder anhand von Boc- oder von Fmoc-Vorschriften
sind geradlinig und verwenden Vorschriften für manuelle oder automatische
Synthese (Norton et al., 1995). Die manuelle Vorschrift widmet sich
der Herstellung von chemisch modifizierten PNAs oder der gleichzeitigen
Synthese von Familien von nahe verwandter PNAs.
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Wie
bei der Peptidsynthese hängt
der Erfolg einer besonderen PNA-Synthese von den Eigenschaften der
gewählten
Sequenz ab. Während
PNAs in der Theorie zum Beispiel jede Kombination von Nucleotidbasen enthalten
können,
kann die Anwesenheit von benachbarten Purinresten zu Deletionen
von einem oder mehreren Resten im Produkt führen. In Erwartung dieser Schwierigkeit
wird vorgeschlagen, dass man bei der Herstellung von PNAs mit benachbarten
Purinresten die Kopplung von Resten, die wahrscheinlich ineffizient
addiert wurden, wiederholen sollte. Danach sollte eine Reinigung
von PNAs durch Umkehrphasen-HPLC (Norton et al., 1995) erfolgen,
die Ausbeuten und eine Reinheit des Produkts ähnlich denjenigen ergibt, die
man während
der Synthese von Peptiden beobachtet.
-
Corey
diskutiert weiterhin gewünschte
Modifikationen von PNAs für
gegebene Anwendungen. Modifikationen können durch Kopplung von Aminosäuren während der
Festphasensynthese oder durch Binden von Verbindungen, die eine
Carbonsäuregruppe
enthalten, an das exponierte N-terminale Amin bewerkstelligt werden.
Alternativ dazu können
PNAs nach der Synthese durch Kopplung an einen eingeführten Lysin-
oder Cysteinrest modifiziert werden. Die Leichtigkeit, mit der PNAs
modifiziert werden können,
erleichtert die Optimierung im Hinblick auf eine bessere Löslichkeit
oder spezifische funktionelle Anforderungen. Sobald sie synthetisiert
sind, kann die Identität
von PNAs und ihrer Derivate durch Massenspektrometrie bestätigt werden.
In mehreren Studien wurden Modifikationen von PNAs hergestellt und
verwendet (Norton et al., 1995; Haaima et al., 1996; Stetsenko et
al., 1996; Petersen et al., 1995; Ulmann et al., 1996; Koch et al.,
1995; Orum et al., 1995; Footer et al., 1996; Griffith et al., 1995;
Kremsky et al., 1996; Pardridge et al., 1995; Boffa et al., 1995; Landsdorp
et al., 1996; Gambacorti-Passerini et al., 1996; Armitage et al.,
1997; Seeger et al., 1997; Rusckowski et al., 1997). Das US-Pat.
Nr. 5,700,922 diskutiert chimäre
PNA-DNA-PNA-Moleküle
und ihre Verwendungen in der Diagnostik, zur Modulation von Protein
in Organismen und zur Behandlung von Zuständen, die für Therapeutika zugänglich sind.
-
4.16.2 Physikalische Eigenschaften
von PNAs
-
Im
Gegensatz zu DNA und RNA, die negativ geladene Verknüpfungen
enthalten, ist das PNA-Gerüst neutral.
Trotz dieser dramatischen Veränderung
erkennen PNAs komplementäre
DNA und RNA durch Watson-Crick-Paarung (Egholm et al., 1993), was
den ursprünglichen
Modellansatz von Nielsen et al. (1991) bestätigt. PNAs fehlt die 3'-nach-5'-Polarität, und sie
können
entweder parallel oder antiparallel binden, wobei der antiparallele
Modus bevorzugt wird (Egholm et al., 1993).
-
Die
Hybridisierung von DNA-Oligonucleotiden mit DNA und RNA wird durch
elektrostatische Abstoßung
zwischen den negativ geladenen Phosphatgerüsten der komplementären Stränge destabilisiert.
Dagegen erhöht
die Abwesenheit von Ladungsabstoßung in PNA-DNA- oder PNA-RNA-Duplexen
die Schmelztemperatur (Tm) und reduziert
die Abhängigkeit
der Tm von der Konzentration an ein- oder
zweiwertigen Kationen (Nielsen et al., 1991). Die erhöhte Rate
und Affnität
der Hybridisierung sind signifikant, da sie für die überraschende Fähigkeit
von PNAs zur Durchführung
einer Stranginvasion von komplementären Sequenzen innerhalb von
relaxierter doppelsträngiger
DNA verantwortlich sind. Außerdem
lässt die
effiziente Hybridisierung an invertierten Wiederholungssequenzen
vermuten, dass PNAs eine Sekundärstruktur
innerhalb von doppelsträngiger
DNA effektiv erkennen können.
Eine verstärkte
Erkennung erfolgt auch bei PNAs, die auf Oberflächen immobilisiert sind, und
Wang et al. haben gezeigt, dass trägergebundene PNAs verwendet
werden können,
um Hybridisierungsereignisse nachzuweisen (Wang et al., 1996).
-
Man
könnte
erwarten, dass die feste Bindung von PNAs an komplementären Sequenzen
auch die Bindung an ähnliche
(aber nicht identische) Sequenzen erhöhen würde, was die Sequenzspezifität der PNA-Erkennung
reduzieren würde.
Wie bei der DNA-Hybridisierung kann jedoch eine selektive Erkennung
erreicht werden, indem man Oligomerlänge und Inkubationstemperatur
in ein ausgewogenes Verhältnis
bringt. Außerdem
wird die selektive Hybridisierung von PNAs dadurch gefördert, dass
die PNA-DNA-Hybridisierung weniger tolerant gegenüber Basenfehlpaarungen
ist als die DNA-DNA-Hybridisierung. Zum Beispiel kann eine einzige Fehlpaarung
innerhalb eines 16 bp langen PNA-DNA-Duplex die Tm um
bis zu 15 °C
reduzieren (Egholm et al., 1993). Dieses hohe Diskriminierungsniveau
ermöglichte
die Entwicklung von mehreren auf PNA beruhenden Strategien für die Analyse
von Punktmutationen (Wang et al., 1996; Carlsson et al., 1996; Thiede
et al., 1996; Webb und Hurskainen, 1996; Perry-O'Keefe et al., 1996).
-
Die
hochaffine Bindung bringt klare Vorteile für die molekulare Erkennung
und die Entwicklung von neuen Anwendungen für PNAs. Zum Beispiel hemmen
PNAs mit 11-13 Nucleotiden die Aktivität von Telomerase, eines Ribonucleoproteins,
das Telomer-Enden unter Verwendung einer essentiellen RNA-Matrize
verlängert,
während
die analogen DNA-Oligomere sie nicht hemmen (Norton et al., 1996).
-
Neutrale
PNAs sind hydrophober als analoge DNA-Oligomere, und dies kann zu
Schwierigkeiten führen,
wenn man sie bei neutralem pH auflösen will, insbesondere wenn
die PNAs einen hohen Puringehalt haben oder wenn sie das Potential
zur Bildung von Sekundärstrukturen
haben. Ihre Löslichkeit
kann verstärkt werden,
indem man eine oder mehr positive Ladungen an die PNA-Termini bindet
(Nielsen et al., 1991).
-
4.16.3 Anwendungen von
PNAs
-
Ergebnisse
von Allfrey und Kollegen lassen vermuten, dass eine Stranginvasion
an Sequenzen innerhalb von chromosomaler DNA spontan erfolgt (Boffa
et al., 1995; Boffa et al., 1996). Bei diesen Studien wurden PNAs
auf Triplett-Wiederholungen der Nucleotide CAG gerichtet, und diese
Erkennung wurde verwendet, um transcriptionsaktive DNA zu reinigen
(Boffa et al., 1995) und die Transcription zu hemmen (Boffa et al.,
1996). Dieses Ergebnis lässt
vermuten, dass PNAs, wenn sie an Zellen abgegeben werden können, das
Potential haben, allgemeine sequenzspezifische Regulatoren der Genexpression
zu sein. Zu den Studien und Übersüchten, die
die Verwendung von PNAs als Antisense- und Anti-Gen-Mittel betreffen,
gehören
die von Nielsen et al. (1993b), Hanvey et al. (1992) und Good and
Nielsen (1997). Koppelhus et al. (1997) verwendeten PNAs, um die
Reverse Transcription von HIV-1 zu hemmen, was zeigte, dass PNAs
für antivirale
Therapien verwendet werden können.
-
Verfahren
zum Charakterisieren der Antisense-Bindungseigenschaften von PNAs
werden bei Rose (1993) und Jensen et al. (1997) diskutiert. Rose
verwendet Kapillargelelektrophorese, um die Bindung von PNAs an
ihr komplementäres
Oligonucleotid zu bestimmen, wobei die relative Bindungskinetik
und die Stöchiometrie
gemessen werden. Ähnliche
Typen von Messungen wurden von Jensen et al. unter Verwendung von BIAcoreTM-Technik durchgeführt.
-
Weitere
Anwendungen von PNAs sind die Verwendung in der DNA-Stranginvasion
(Nielsen et al., 1991), Antisense-Hemmung (Hanvey et al., 1992),
Mutationsanalyse (Orum et al., 1993), für Enhancer der Transcription
(Mollegaard et al., 1994), Nucleinsäurereinigung (Orum et al.,
1995), Isolierung von transcriptionsaktiven Genen (Boffa et al.,
1995), Blockierung der Bindung von Transcriptionsfaktor (Vickers
et al., 1995), Genomspaltung (Veselkov et al., 1996), Biosenso ren
(Wang et al., 1996), in-situ-Hybridisierung (Thisted et al., 1996)
und in einer Alternative zum Southern Blotting (Perry-O'Keefe, 1996).
-
4.17 Antikörperzusammensetzungen
und Herstellungsverfahren
-
In
besonderen Ausführungsformen
ziehen die Erfinder die Verwendung von Antikörpern, entweder monoklonal
oder Polyklonal, die an eines oder mehrere der hier offenbarten
Polypeptide binden, in Betracht. Mittel zur Herstellung und Charakterisierung
von Antikörpern
sind in der Technik wohlbekannt (siehe z.B. Harlow und Lane, 1988).
Die Verfahren zur Erzeugung von monoklonalen Antikörpern (mAbs)
beginnen im Allgemeinen im Wesentlichen genauso wie die zur Herstellung
von polyklonalen Antikörpern.
Kurz gesagt, ein polyklonaler Antikörper wird hergestellt, indem
man ein Tier mit einer immunogenen Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung immunisiert und Antiseren von dem immunisierten Tier sammelt.
Ein weiter Bereich von Tierspezies kann für die Herstellung von Antiseren
verwendet werden. Typischerweise ist das für die Produktion von Anti-Antiseren
verwendete Tier ein Kaninchen, eine Maus, eine Ratte, ein Hamster,
ein Meerschweinchen oder eine Ziege. Wegen des relativ großen Blutvolumens
von Kaninchen ist ein Kaninchen die bevorzugte Wahl für die Produktion
von polyklonalen Antikörpern.
-
Wie
in der Technik wohlbekannt ist, kann eine gegebene Zusammensetzung
in ihrer Immunogenität variieren.
Es ist daher häufig
notwendig, das Wirtsimmunsystem anzukurbeln, was durch Kopplung
eines Peptid- oder Polypeptid-Immunogens an einen Träger erreicht
werden kann. Beispielhafte und bevorzugte Träger sind Schlitzschnecken-Hämocyanin
(KLH) und Rinderserumalbumin (BSA). Andere Albumine, wie Ovalbumin, Mausserumalbumin
oder Kaninchenserumalbumin, können
ebenfalls als Träger
verwendet werden. Mittel zum Konjugieren eines Polypeptids mit einem
Trägerprotein
sind in der Technik wohlbekannt und umfassen Glutaraldehyd, m-Maleimidobenzoyl-N-hydroxysuccinimidester,
Carbodiimid und bisbiazotiertes Benzidin.
-
Wie
in der Technik ebenfalls wohlbekannt ist, kann die Immunogenität einer
bestimmten Immunogenzusammensetzung durch die Verwendung von unspezifischen
Stimulatoren der Immunantwort, die als Adjuvantien bekannt sind,
verstärkt
werden. Beispielhafte und bevorzugte Adjuvantien sind Freunds vollständiges Adjuvans
(ein unspezifischer Stimulator der Immunantwort, der abgetötetes Mycobacterium
tuberculosis enthält),
Freunds unvollständige
Adjuvantien und Aluminiumhydroxid-Adjuvans.
-
Die
bei der Produktion von polyklonalen Antikörpern verwendete Menge der
Immunogenzusammensetzung variiert je nach der Natur des Immunogens
sowie des für
die Immunisierung verwendeten Tiers. Eine Vielzahl von Wegen kann
verwendet werden, um das Immunogen zu verabreichen (subkutan, intramuskulär, intradermal,
intravenös
und intraperitoneal). Die Produktion von polyklonalen Antikörpern kann überwacht
werden, indem man zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Immunisierung
Blutproben von dem immunisierten Tier entnimmt. Eine zweite Injektion
zum Auffrischen kann ebenfalls gegeben werden. Der Vorgang des Auffrischens
und Titrierens wird wiederholt, bis ein geeigneter Titer erreicht
ist. Wenn ein gewünschtes
Maß der
Immunogenität
erhalten wurde, kann das immunisierte Tier ausbluten gelassen und
das Serum isoliert und gelagert werden, und/oder das Tier kann verwendet
werden, um mAbs zu erzeugen.
-
mAbs
können
leicht unter Verwendung von wohlbekannten Techniken hergestellt
werden, wie solche, die beispielhaft im US-Patent 4,196,265 genannt
sind. Typischerweise beinhaltet diese Technik das Immunisieren eines
geeigneten Tiers mit einer ausgewählten Immunogenzusammensetzung,
z.B. einem gereinigten oder partiell gereinigten Kristallprotein,
Polypeptid oder Peptid. Die immunisierende Zusammensetzung wird so
verabreicht, dass eine Stimulation von antikörperproduzierenden Zellen bewirkt
wird. Nagetiere, wie Mäuse und
Ratten, sind bevorzugte Tiere, doch ist die Verwendung von Kaninchen-,
Schaf- oder Froschzellen ebenfalls möglich. Die Verwendung von Ratten
kann gewisse Vorteile bringen (Goding, 1986, S. 60-61), aber Mäuse sind
bevorzugt, wobei die BALB/c-Maus am meisten bevorzugt ist, da diese
am meisten routinemäßig verwendet
wird und im Allgemeinen einen höheren
Prozentsatz an stabilen Fusionen ergibt.
-
Nach
der Immunisierung werden somatische Zellen mit dem Potential zur
Produktion von Antikörpern, insbesondere
B-Lymphocyten (B-Zellen), zur Verwendung in der Vorschrift zur mAb-Erzeugung
ausgewählt. Diese
Zellen können
aus biopsierten Milzen, Mandeln oder Lymphknoten oder aus einer
Probe peripheren Bluts erhalten werden. Milzzellen und periphere
Blutzellen sind bevorzugt, erstere, weil sie eine reiche Quelle für antikörperproduzierende
Zellen sind, die sich im teilenden Plasmablastenstadium befinden,
und letztere, weil peripheres Blut leicht zugänglich ist. Häufig wird
eine Gruppe von Tieren immunisiert, und die Milz des Tiers mit dem
höchsten
Antikörpertiter
wird entnommen, und die Milzlymphocyten werden durch Homogenisieren
der Milz mit einer Spritze erhalten. Typischerweise enthält eine
Milz aus einer immunisierten Maus ungefähr 5 × 107 bis
2 × 108 Lymphocyten.
-
Dann
werden die antikörperproduzierenden
B-Lymphocyten aus dem immunisierten Tier mit Zellen eines sich unbegrenzt
vermehrenden Myeloms fusioniert, das im Allgemeinen von derselben
Spezies stammt wie das Tier, das immunisiert wurde. Myelomzelllinien,
die zur Verwendung in hybridomerzeugenden Fusionsverfahren geeignet
sind, sind vorzugsweise nichtantikörperproduzierend, haben eine
hohe Fusionseffizienz und weisen Enzymmängel auf, aufgrund derer sie
nicht in bestimmten selektiven Medien wachsen können, die nur das Wachstum
der gewünschten
fusionierten Zellen (Hybridome) unterstützen.
-
Es
können
beliebige von mehreren Myelomzellen verwendet werden, wie sie dem
Fachmann bekannt sind (Goding, S. 65-66, 1986; Campbell, S. 75-83,
1984). Wenn das immunisierte Tier eine Maus ist, kann man zum Beispiel
P3-X63/Ag8, X63-Ag8.653, NS1/1.Ag 4 1, Sp210-Ag14, FO, NSO/U, MPC-11,
MPC11-X45-GTG 1.7
und S194/5XX0 Bul verwenden; für
Ratten kann man R210.RCY3, Y3-Ag
1.2.3, IR983F und 4B210 verwenden; und U-266, GM1500-GRG2, LICR-LON-HMy2 sowie UC729-6
sind alle in Verbindung mit Humanzellfusionen geeignet.
-
Eine
bevorzugte murine Myelomzelle ist die NS-1-Myelomzelllinie (auch
P3-NS-1-Ag4-1 genannt),
die vom NIGMS Human Genetic Mutant Cell Repository leicht erhältlich ist,
indem man die Zelllinien-Hinterlegungsnummer GM3573 anfordert. Eine
andere Maus-Myelomzelllinie, die verwendet werden kann, ist die 8-Azaguanin-resistente
nichtantikörperproduzierende
Maus-Myelom-SP2/0-Zelllinie.
-
Verfahren
zur Erzeugung von Hybriden von antikörperproduzierenden Milz- oder
Lymphknotenzellen und Myelomzellen umfassen gewöhnlich das Mischen von somatischen
Zellen mit Myelomzellen in einem Verhältnis von 2:1, obwohl das Verhältnis von
etwa 20:1 bis etwa 1:1 variieren kann, in Gegenwart eines oder mehrerer
Mittel (chemisch oder elektrisch), die die Fusion von Zellmembranen
fördern.
Fusionsverfahren unter Verwendung von Sendai-Virus wurden beschrieben
(Kohler und Milstein, 1975; 1976), wie auch solche unter Verwendung
von Polyethylenglycol (PEG), wie 37 Vol.-% PEG (Gefter et al., 1977).
Die Verwendung von elektrisch induzierten Fusionsverfahren ist ebenfalls
geeignet (Goding, 1986, S. 71-74).
-
Fusionsverfahren
erzeugen gewöhnlich
lebensfähige
Hybride in geringen Häufigkeiten,
1 × 10–6 bis
1 × 10–8.
Dies stellt jedoch kein Problem dar, da die lebensfähigen fusionierten
Hybride durch Kultivieren in einem selektiven Medium von den nicht
fusionierten Stammzellen (insbesondere den unfusionierten Myelomzellen, die
sich normalerweise unbegrenzt weiterteilen würden) unterschieden werden
können.
Das selektive Medium ist im Allgemeinen eines, das ein Mittel enthält, welches
die de-novo-Synthese von Nucleotiden in den Gewebekulturmedien blockiert.
Beispielhafte und bevorzugte Mittel sind Aminopterin, Methotrexat
und Azaserin. Aminopterin und Methotrexat blockieren die de-novo-Synthese
sowohl von Purinen als auch von Pyrimidinen, während Azaserin nur die Purinsynthese
blockiert. Wenn Aminopterin oder Methotrexat verwendet wird, wird das
Medium mit Hypoxanthin und Thymidin als Quelle für Nucleotide ergänzt (HAT-Medium).
Wenn Azaserin verwendet wird, wird das Medium mit Hypoxanthin ergänzt.
-
Das
bevorzugte Selektionsmedium ist HAT. Nur Zellen, die Nucleotid-Wiederverwendungswege
beschreiten können,
können
in HAT-Medium überleben.
Den Myelomzellen fehlen entscheidende Enzyme des Wiederverwendungswegs,
z.B. Hypoxanthin-Phosphoribosyltransferase (HPRT), und daher können sie
nicht überleben.
Die B-Zellen können
diesen Stoffwechselweg beschreiten, aber sie haben in Kultur nur
eine begrenzte Lebensdauer und sterben im Allgemeinen innerhalb
von etwa zwei Wochen. Daher sind die einzigen Zellen, die in den
selektiven Medien überleben
können,
die Hybride, die aus Myelom- und B-Zellen gebildet wurden.
-
Diese
Kultur ergibt eine Population von Hybridomen, aus denen spezifische
Hybridome ausgewählt werden.
Typischerweise erfolgt die Auswahl von Hybridomen durch Kultivieren
der Zellen durch Einzelklonverdünnung
in Mikrotiterplatten, wobei man die einzelnen Klonüberstände anschließend (nach
etwa zwei bis drei Wochen) auf die gewünschte Reaktivität testet.
Der Assay sollte empfindlich, einfach und schnell sein, wie Radioimmunassays,
Enzymimmunassays, Cytotoxizitätsassays,
Plaqueassays und Dot-Immunbindungsassays.
-
Dann
würde man
mit den ausgewählten
Hybridomen eine Verdünnungsreihe
herstellen und sie in einzelnen antikörperproduzierenden Zelllinien
klonieren, wobei die Klone dann unbegrenzt vermehrt werden können, um
mAbs zu erhalten. Die Zelllinien können mit zwei grundlegenden
Methoden in Bezug auf die mAb-Produktion ausgebeutet werden. Eine
Probe des Hybridoms kann in ein histokompatibles Tier des Typs,
der verwendet wurde, um die somatischen und Myelomzellen für die ursprüngliche
Fusion zu erhalten, injiziert werden (häufig in die Bauchfellhöhle). Das
Tier, das die Injektion erhielt, entwickelt Tumoren, die den spezifischen
monoklonalen Antikörper
sezernieren, der vom fusionierten Zellhybrid produziert wird. Die
Körperflüssigkeiten
des Tiers, wie Serum oder Ascitesflüssigkeit, können dann angezapft werden,
um mAbs in hoher Konzentration zu erhalten. Die einzelnen Zelllinien
könnten
auch in vitro kultiviert werden, wobei die mAbs natürlicherweise
in das Kulturmedium sezerniert werden, aus dem sie leicht in hohen
Konzentrationen erhalten werden können.
-
Nach
beiden Methoden produzierte mAbs können, falls gewünscht, weiter
gereinigt werden, wobei man Filtration, Zentrifugation und verschiedene
chromatographische Verfahren, wie HPLC oder Affinitätschromatographie,
verwendet.
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4.18 ELISAs und Immunfällung
-
ELISAs
können
in Verbindung mit der Erfindung verwendet werden. In einem ELISA-Assay
werden Proteine oder Peptide, in die Kristallprotein-Antigensequenzen
eingebaut sind, auf einer ausgewählten
Oberfläche
immobilisiert, vorzugsweise einer Oberfläche, die Proteinaffinität aufweist,
wie die Näpfe
einer Polystyrol-Mikrotiterplatte.
Nach dem Waschen zum Entfernen von unvollständig adsorbiertem Material
ist es wünschenswert,
die Näpfe
der Assayplatte mit einem unspezifischen Protein zu binden oder
zu beschichten, das bekanntermaßen
antigenneutral in Bezug auf die Testantiseren, wie Rinderserumalbumin
(BSA), Casein oder Lösungen
von Milchpulver, ist. Dies ermöglicht
eine Blockierung von unspezifischen Adsorptionsstellen auf der immobilisierenden
Oberfläche
und reduziert so den Hintergrund, der durch unspezifische Bindung
von Antiseren auf der Oberfläche
verursacht wird.
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Nach
der Bindung von antigenem Material an den Napf, dem Beschichten
mit einem unreaktiven Material zum Reduzieren des Hintergrunds und
dem Waschen zur Entfernung von ungebundenem Material wird die immobilisierende
Oberfläche
mit den Antiseren oder dem zu testenden klinischen oder biologischen
Extrakt in einer Weise in Kontakt gebracht, die zur Bildung eines
Immunkomplexes (Antigen/Antikörper)
führt.
Solche Bedingungen beinhalten vorzugsweise das Verdünnen der
Antiseren mit Verdünnungsmitteln,
wie BSA, Rinder-Gammaglobulin (BGG) und phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS)/Tween®.
Diese hinzugefügten Agentien
unterstützen
auch häufig
die Reduktion des unspezifischen Hintergrunds. Dann werden die geschichteten
Antiseren 2 bis 4 h lang bei Temperaturen vorzugsweise in der Größenordnung
von 25 °C
bis 27 °C
inkubiert. Nach der Inkubation wird die mit Antiseren in Kontakt
gebrachte Oberfläche
gewaschen, um nichtimmunkomplexiertes Material zu entfernen. Ein
bevorzugtes Waschverfahren umfasst das Waschen mit einer Lösung wie
PBS/Tween® oder
Boratpuffer.
-
Nach
der Bildung von spezifischen Immunkomplexen zwischen der Testprobe
und dem gebundenen Antigen und dem anschließenden Waschen kann das Auftreten
und sogar die Menge der Immunkomplexbildung bestimmt werden, indem
man einen zweiten Antikörper
hinzufügt,
der Spezifität
für den
ersten aufweist. Um ein Nachweismittel zu erhalten, weist der zweite
Antikörper
vorzugsweise ein assoziiertes Enzym auf, das beim Inkubieren mit
einem geeigneten chromogenen Substrat eine Farbentwicklung erzeugt.
So möchte
man zum Beispiel die antiserengebundene Oberfläche während einer Zeit und unter
Bedingungen, die die Entwicklung einer Immunkomplexbildung begünstigen
(z.B. 2 h Inkubation bei Raumtemperatur in einer PBS-haltigen Lösung, wie
PBS/Tween®),
mit einem Urease- oder Peroxidase-konjugierten Anti-Human-IgG in
Kontakt bringen und inkubieren.
-
Nach
der Inkubation mit dem zweiten enzymmarkierten Antikörper und
nach dem Waschen zur Entfernung des ungebundenen Materials wird
die Menge des Markers durch Inkubation mit einem chromogenen Substrat,
wie Harnstoff und Bromkresolpurpur oder 2,2'-Azinodi(3-ethyl-benzthiazolin)-6-sulfonsäure (ABTS) und
H2O2 im Falle von
Peroxidase als Enzymmarker, quantifiziert. Die Quantifizierung wird
dann durch Messen des Grades der Farbbildung erreicht, z.B. mit
Hilfe eines Spektrophotometers für
Spektren im Sichtbaren.
-
Die
Anti-Kristallprotein-Antikörper
der vorliegenden Erfindung sind besonders gut für die Isolierung anderer Kristallprotein-Antigene
durch Immunfällung
geeignet. Immunfällung
beinhaltet die Abtrennung der Zielantigenkomponente aus einem komplexen
Gemisch und wird verwendet, um kleinste Proteinmengen zu diskriminieren
oder zu isolieren. Für
die Isolierung von Membranproteinen müssen Zellen zu Detergensmicellen
solubilisiert werden. Nichtionische Salze werden bevorzugt, da andere
Mittel, wie Gallensalze, bei saurem pH-Wert oder in Gegenwart von
zweiwertigen Kationen ausfallen.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
sind die Antikörper
der vorliegenden Erfindung für
die enge Nebeneinanderstellung von zwei Antigenen geeignet. Dies
ist besonders nützlich
zur Erhöhung
der lokalisierten Konzentration von Antigenen, z.B. Enzym-Substrat-Paaren.
-
4.19 Western Blots
-
Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung finden in hohem Maße Verwendung
in der Immunblot- oder Western-Blot-Analyse. Die Anti-Peptid-Antikörper können als
hochaffine primäre
Reagentien für die
Identifizierung von Proteinen verwendet werden, die auf einer festen
Trägermatrix,
wie Nitrocellulose, Nylon oder Kombinationen davon, immobilisiert
sind. In Verbindung mit der Immunfällung und anschließenden Gel-Elektrophorese
können
diese als einstufiges Reagens zur Verwendung beim Nachweis von Antigenen
verwendet werden, gegen welche sekundäre Reagentien, die beim Nachweis
des Antigens verwendet werden, einen nachteiligen Hintergrund verursachen.
Dies ist besonders nützlich,
wenn die untersuchten Antigene Immunglobuline sind (was die Verwendung
von Immunglobulinen, die Komponenten von Bakterienzellwänden binden,
ausschließt),
die untersuchten Antigene mit dem Nachweismittel kreuzreagieren
oder mit demselben relativen Molekulargewicht wandern wie ein Kreuzreaktionssignal.
-
Nachweisverfahren
auf immunologischer Basis zur Verwendung in Verbindung mit Western
Blotting beinhalten enzymatisch, radioaktiv oder fluoreszierend
markierte sekundäre
Antikörper
gegen die Toxin-Struktureinheit und gelten in dieser Hinsicht als
besonders gut geeignet.
-
4.20 Biologisch funktionelle Äquivalente
-
In
der Struktur der Peptide der vorliegenden Erfindung und der DNA-Segmente,
die sie codieren, können
Modifikationen und Änderungen
vorgenommen werden, wobei man dennoch ein funktionelles Molekül erhält, das
ein Protein oder Peptid mit wünschenswerten
Eigenschaften codiert. Folgendes ist eine Diskussion auf der Basis
einer Veränderung
der Aminosäuren
eines Proteins unter Schaffung eines äquivalenten oder sogar verbesserten
Moleküls
der zweiten Generation. In bestimmten Ausführungsformen der Erfindung
gelten mutierte Kristallproteine als geeignet, um die insektizide
Aktivität
des Proteins zu erhöhen
und folglich die insektizide Aktivität und/oder Expression des rekombinanten
Transgens in einer Pflanzenzelle zu erhöhen. Die Aminosäureänderungen
können
erreicht werden, indem man die Codons der DNA-Sequenz gemäß den in
Tabelle 9 angegebenen Codons ändert. Tabelle
9
-
Zum
Beispiel können
bestimmte Aminosäuren
anstelle von anderen Aminosäuren
in einer Proteinstruktur verwendet werden, ohne dass ein nennenswerter
Verlust der wechselwirkenden Bindungskapazität mit Strukturen wie zum Beispiel
antigenbindenden Bereichen von Antikörpern oder Bindungsstellen
auf Substratmolekülen
erfolgt. Da es die Wechselwirkungsfähigkeit und natur eines Proteins
ist, die die biologisch funktionelle Aktivität dieses Proteins definiert,
können
bestimmte Aminosäuresequenzsubstitutionen
in einer Proteinsequenz und selbstverständlich auch in der zugrundeliegenden
codierenden DNA-Sequenz vorgenommen und dennoch ein Protein mit ähnlichen
Eigenschaften erhalten werden. Die Erfinder gehen also davon aus,
dass verschiedene Veränderungen
in den Peptidsequenzen der offenbarten Zusammensetzungen oder entsprechenden
DNA-Sequenzen, die die Peptide codieren, ohne nennenswerten Verlust
ihrer biologischen Nützlichkeit
oder Aktivität
vorgenommen werden können.
-
Wenn
solche Änderungen
vorgenommen werden, kann der hydropathische Index der Aminosäuren berücksichtigt
werden. Die Bedeutung des hydropathischen Aminosäureindex bei der Übertragung
einer wechselwirkenden biologischen Funktion auf ein Protein ist
in der Technik allgemein bekannt (Kyte und Doolittle, 1982).
-
Es
wird anerkannt, dass der relative hydropathische Charakter der Aminosäure zur
Sekundärstruktur des
resultierenden Proteins beiträgt,
die wiederum die Wechselwirkung des Proteins mit anderen Molekülen, zum
Beispiel Enzymen, Substraten, Rezeptoren, DNA, Antikörpern, Antigenen,
definiert.
-
Jeder
Aminosäure
ist ein hydropathischer Index auf der Basis ihrer Hydrophobie und
Ladungsmerkmale zugeordnet (Kyte und Doolittle, 1982); dies sind:
Isoleucin (+4,5); Valin (+4,2); Leucin (+3,8); Phenylalanin (+2,8);
Cystein/Cystin (+2,5), Methionin (+1,9); Alanin (+1,8); Glycin (–0,4); Threonin
(–0,7);
Serin (–0,8); Tryptophan
(–0,9);
Tyrosin (–1,3);
Prolin (–1,6);
Histidin (–3,2);
Glutamat (–3,5);
Glutamin (–3,5);
Aspartat (–3,5);
Asparagin (–3,5);
Lysin (–3,9)
und Arginin (–4,5).
-
Es
ist in der Technik bekannt, dass bestimmte Aminosäuren durch
andere Aminosäuren
mit einem ähnlichen
hydropathischen Index oder Score ersetzt werden können, was
immer noch ein Protein mit ähnlicher biologischer
Aktivität
ergibt, d.h., wobei man immer noch ein biologisch funktionell äquivalentes
Protein erhält. Wenn
solche Änderungen
vorgenommen werden, ist die Substitution von Aminosäuren, deren
hydropathische Indices innerhalb von ±2 gleich sind, bevorzugt,
solche, die innerhalb von ±1
gleich sind, sind besonders bevorzugt, und solche, die innerhalb
von ±0,5
gleich sind, sind ganz besonders bevorzugt.
-
In
der Technik wird auch davon ausgegangen, dass die Substitution von ähnlichen
Aminosäuren
effektiv auf der Basis der Hydrophilie vorgenommen werden kann.
In US-Patent 4,554,101 heißt
es, dass die größte lokale
mittlere Hydrophilie eines Proteins, die von der Hydrophilie seiner
benachbarten Aminosäuren beherrscht
wird, mit der biologischen Eigenschaft des Proteins korreliert.
-
Wie
im US-Patent 4,554,101 ausgeführt
ist, wurden den Aminosäurereste
die folgenden Hydrophiliewerte zugeordnet: Arginin (+3,0); Lysin
(+3,0); Aspartat (+3,0±1);
Glutamat (+3,0±1);
Serin (+0,3); Asparagin (+0,2); Glutamin (+0,2); Glycin (0); Threonin
(–0,4);
Prolin (–0,5±1); Alanin
(–0,5);
Histidin (–0,5);
Cystein (–1,0); Methionin
(–1,3);
Valin (–1,5);
Leucin (–1,8);
Isoleucin (–1,8);
Tyrosin (–2,3);
Phenylalanin (–2,5);
Tryptophan (–3,4).
-
Es
wird davon ausgegangen, dass eine Aminosäure anstelle einer anderen
mit einem ähnlichen
Hydrophiliewert verwendet werden kann, wobei man dennoch ein biologisch äquivalentes
und insbesondere ein immunologisch äquivalentes Protein erhalten
wird. Bei solchen Änderungen
ist die Substitution von Aminosäuren,
deren Hydrophiliewerte innerhalb von ±2 gleich sind, bevorzugt,
solche, die innerhalb von ±1
gleich sind, sind besonders bevorzugt, und solche, die innerhalb
von ±0,5
gleich sind, sind ganz besonders bevorzugt.
-
Wie
oben skizziert wurde, beruhen Aminosäuresubstitutionen daher im
Allgemeinen auf der relativen Ähnlichkeit
der Aminosäure-Seitenkettensubstituenten,
zum Beispiel ihrer Hydrophobie, Hydrophilie, Ladung und Größe. Beispielhafte
Substitutionen, bei denen verschiedene der obigen Merkmale berücksichtigt
werden, sind dem Fachmann wohlbekannt; dazu gehören: Arginin und Lysin; Glutamat
und Aspartat; Serin und Threonin; Glutamin und Asparagin; sowie
Valin, Leucin und Isoleucin.
-
5.0 Beispiele
-
Die
folgenden Beispiele sind mit aufgenommen, um bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung aufzuzeigen. Der Fachmann sollte sich darüber im Klaren
sein, dass die in den folgenden Beispielen offenbarten Techniken
Ansätze
darstellen, von denen die Erfinder herausgefunden haben, dass sie
bei der praktischen Ausführung
der Erfindung gut funktionieren, und diese können daher als bevorzugte praktische
Ausführungsweisen
derselben gelten.
-
5.1 Beispiel 1 – Isolierung
von B. thuringiensis EG4140
-
Getreidestaubproben
wurden aus verschiedenen Quellen in den gesamten USA und im Ausland,
typischerweise Kornspeichereinrichtungen, erhalten. Die Getreidestaubproben
wurden behandelt und auf Agarplatten ausgebreitet, um individuelle
Kolonien des Bacillus-Typs zu isolieren, wie es beschrieben ist
(Donovan et al., 1992). EG4140 ist ein Wildtyp-B.-thuringiensis-Stamm,
der aus einer Getreidestaubprobe aus Pennsylvania isoliert wurde.
Phasenkontrastmikroskopie wurde verwendet, um die Morphologie von
parasporalen Kristallen, die von Bakterienkolonien aus diesem Getreidestaub
erzeugt werden, visuell zu untersuchen. Die als EG4140 bezeichnete
Kolonie enthielt Endosporen und kristalline Einschlüsse mit
einer einzigartigen Morphologie, die Spindeln ähnelte. Das Komplement von
nativen Plasmiden, die in isoliertem B. thuringiensis EG4140 enthalten
sind, wurde durch modifizierte Eckhardt-Agarose-Gel-Elektrophorese
bestimmt, wie sie in Gonzalez et al. (1982) beschrieben ist. Das
Muster der nativen Plasmide entsprach nicht den Mustern von typischen
bekannten Serovarianten (Gonzalez und Carlton, 1984). Die Plasmidgrößen betrugen
ungefähr
110 MDa, 80 MDa und 33 MDa.
-
5.2 Beispiel 2 – Bioassaybewertung
von B.-thuringiensis-Stämmen
in Bezug auf Toxizität
gegenüber
Coleoptera-Insekten
-
Ein
dreischichtiges Bioassayschema wurde übernommen, um B.-thuringiensis-Stämme mit
Toxizität gegenüber Larven
des Coleoptera-Insekts Diabrotica virgifera virgifera (Westlicher
Maiswurzelbohrer; WCRW) zu identifizieren. Da WCRW-Larven empfindlich
sind, sind Bioassays mit diesem Insekt zeitraubend und führen häufig zu
hohen Kontrollsterblichkeiten. Um die Zahl der WCRW-Bioassays, die durchgeführt werden
mussten, zu beschränken,
wurden zuerst gegenüber
Coleoptera toxische B.-thuringiensis-Stämme identifiziert, indem man zuerst
ein Bioassay-Screening gegen Larven des Kartoffelkäfers (Leptinotarsa
decemlineata, CPB) durchführte,
ein Insekt, das eine größere Empfindlichkeit
als WCRW gegenüber
Coleoptera-toxischen B.-thuringiensis-Cry-Proteinen zeigt. Bei Stämmen mit
CPB-Toxizität
wurden weiterhin Schwerpunkte gesetzt, indem man ein Bioassay-Screening
gegen Larven des Coleoptera-Insekts Diabrotica undecimpunctata howardi
(Südlicher
Maiswurzelbohrer, SCRW) durchführte,
eine nahe verwandte Wurzelbohrerspezies, die robuster und leichter
einem Bioassay zu unterziehen ist als WCRW. B.-thuringiensis-Stämme, die
Toxizität
gegenüber SCRW-
und/oder CPB-Larven aufwiesen, wurden in Bioassays gegen WCRW bewertet.
Auf diese Weise wurden mehrere hundert B.-thuringiensis-Stämme einem
Screening im Bioassay unterzogen, und Stämme, die WCRW-Toxizität aufweisen,
wurden identifiziert. Der Stamm EG4096, ein Wildtyp-B.-thuringiensis-Stamm, der ein gegenüber Coleoptera
toxisches Protein, CryET29, produziert, wurde als positive Kontrolle
in diesen Bioassays verwendet.
-
B.-thuringiensis-Stämme wurden
vier Tage lang bei 25 °C
in C2-Medium (Donovan et al., 1988) gezüchtet; zu diesem Zeitpunkt
hatten Sporulation und Lyse bereits stattgefunden. Die Kulturen,
die Sporen gebildet hatten, wurden direkt in einem Screening gegen
CPB verwendet. Für
SCRW- und WCRW-Bioassays wurden
die Kulturen durch Zentrifugation geerntet, in ungefähr dem 2,5fachen
des ursprünglichen
Volumens mit Wasser gewaschen und in 0,005% Triton X-100® in
einem Zehntel des ursprünglichen
Kulturvolumens resuspendiert. Die Sporen-Kristall-Suspensionen wurden
direkt im Bioassay verwendet.
-
Die
insektizide Aktivität
gegen CPB- und SCRW-Larven wurde durch einen Oberflächenkontaminationsassay
auf einer künstlichen
Nahrung in einer Kunststoff-Futterschale
(175 mm2 Oberfläche), wie sie von Rupar et
al. (1991) beschrieben wird, bestimmt. Alle Bioassays wurden unter
Verwendung von 128-Napf-Platten, die ungefähr 1 ml Nahrung pro Napf enthielten,
mit perforierten Mylar-Folienabdeckungen durchgeführt (C-D
International Inc., Pitman, NJ). In jede Schale wurde eine Larve
im ersten Häutungsstadium
gesetzt und nach 3-5 Tagen (CPB) oder 7 Tagen (SCRW) in Bezug auf
die Mortalität
bewertet. Zweiunddreißig
Larven wurden pro Bioassay-Screening mit 50 μl einer Sporen-Kristall-Suspension
pro Nahrungsnapf getestet.
-
Bioassay-Screening
gegen WCRW-Larven wurde durch einen Oberflächenkontaminationsassay unter Verwendung
einer künstlichen
Nahrung (20 g Agar, 50 g Weizenkeim, 39 g Saccharose, 32 g Casein,
14 g Faser, 9 g Wesson-Salzgemisch, 1 g Methylparaben, 0,5 g Sorbinsäure, 0,06
g Cholesterin, 9 g Vaderzant-Vitaminmischung,
0,5 ml Leinsaatöl,
2,5 ml Phosphorsäure/Propionsäure pro
Liter) bestimmt. In jeden Nahrungsnapf wurde eine Larve im ersten
Häutungsstadium
gesetzt, und die Mortalität
wurde nach 7 Tagen bewertet.
-
Eine
Kultur des Stamms EG4140, die Sporen gebildet hatte und lysiert
war, wies in einem Bioassay-Screening Toxizität gegenüber CPB-Larven auf. Anschließend wurde
der Stamm einem Screening in einem Bioassay gegen SCRW-Larven unterzogen
und zeigte, wenn überhaupt,
nur wenig Toxizität.
Dennoch wurde der Stamm einem Screening in einem Bioassay gegen
WCRW-Larven unterzogen, und es zeigte sich, dass er eine erhebliche
insektizide Aktivität
aufwies (Tabelle 10). EG4140 zeigte auch Toxizität gegenüber Larven des Lepidoptera-Schädlings Plutella
xylostella. Tabelle
10 Insektizide
Aktivität
des Stamms EG4140 gegen WCRW-Larven
- Dosis: EG4096 – 31 μg/Napf
- EG4140 – 38 μg/Napf
-
5.3 Beispiel 3 – Charakterisierung
des CryET70-Polypeptids
-
EG4140
wurde vier Tage lang bei 25 °C
in C2-Medium (Donovan et al., 1988) gezüchtet, und während dieser
Zeit wuchs die Kultur bis zur stationären Phase, bildete Sporen und
lysierte, so dass die Proteineinschlüsse in das Medium freigesetzt
wurden. Zweihundert Mikroliter der Kultur wurden zu einem Milliliter
1 M NaCl, 1 mM EDTA, pH 8, gegeben, und es wurde zentrifugiert,
um die Sporen und Kristalle zu sedimentieren. Das Sediment wurde
in Wasser mit der Hälfte
des ursprünglichen
Volumens resuspendiert.
-
Kristallprotein
wurde solubilisiert, indem man die Sporen-Kristall-Suspension 5
min lang bei 100 °C
in einem SDS-Solubilisierungspuffer inkubierte und durch SDS-Polyacrylamid-Gel-Elektrophorese
(SDS-PAGE) (Laemmli, 1970) nach Größe aufgetrennt. Nach der Auftrennung
nach Größe wurden
die Proteine durch Anfärben
mit Coomassie Brilliant Blue R-250 sichtbar gemacht. Diese Analyse
zeigte, dass das größere Kristallprotein,
das in der Kultur von EG4140, die Sporen gebildet hatte, vorhanden
war, eine Größe von ungefähr 86 kD
hatte. Dieses neue Protein wurde als CryET70 bezeichnet. Zusätzliche
Proteine von 39 kD, 34 kD und 32 kD werden ebenfalls von diesem
Stamm produziert.
-
Um
CryET70 näher
zu charakterisieren, wurde die NH2-terminale
Aminosäuresequenz
des Proteins bestimmt. Eine Kultur von EG4140, die Sporen gebildet
hatte, wurde in Wasser gewaschen und in dem ursprünglichen
Volumen Wasser resuspendiert. Die Proteine wurden durch SDS-PAGE
nach Größe aufgetrennt, wobei
die von Brussock und Currier (1990) beschriebene Vorschrift befolgt
wurde. Das Verfahren wurde so modifiziert, dass der Neutralisationsschritt
mit 3 M HEPES weggelassen wurde. Nach der Elektrophorese wurde die
Proteine auf eine Immobilon-P-Membran (Millipore, Bedford, MA) übertragen,
wobei Standard-Western-Blotting-Verfahren befolgt wurden (Towbin
et al., 1979). Nach der Übertragung
wurde die Membran viermal in dH2O gespült und in
0,025% Coomassie Blue R-250, 40% Methanol gewaschen. Der Filter
wurde in 50% Methanol von Farbstoff befreit und 4 × in dH2O gespült.
Der Teil des Filters, der die Proteinbande von ungefähr 86 kD
enthielt, wurde mit einer Rasierklinge herausgeschnitten.
-
Die
Bestimmung der NH
2-terminalen Aminosäuresequenz
des auf der Membran immobilisierten gereinigten CryET70-Polypeptids
wurde im Department of Physiology an der Tufts Medical School, Boston,
MA, durchgeführt,
wobei Standardverfahren des automatischen Edman-Abbaus verwendet
wurden. Die NH
2-terminale Sequenz wurde
bestimmt zu:
-
Der
FASTA-Algorithmus (Lipman und Pearson, 1985) im PCGene-Programm
(Intelligenetics, Mountain View, Kalif.) wurde verwendet, um die
N-terminate Sequenz des CryET70-Polypeptids mit Aminosäuresequenzen
aller B.-thuringiensis-Kristallproteine,
von denen die Erfinder zu dieser Zeit: wussten, einschließlich der
Sequenzen aller B.-thuringiensis-Kristallproteine, die in der wissenschaftlichen
Literatur, in internationalen Patentanmeldungen oder erteilten Patenten
veröffentlicht
worden waren, zu vergleichen. Es zeigte sich, dass die N-terminale
Sequenz des CryET70-Polypeptids den Sequenzen der bekannten B.-thuringiensis-Kristallproteine
nicht ähnlich
ist.
-
5.4 Beispiel 4 – Klonierung
des CryET70-Gens
-
Gesamt-DNA
wurde nach dem folgenden Verfahren aus EG4140 extrahiert. Vegetative
Zellen wurden in einem Lysepuffer, der 50 mM Glucose, 25 mM Tris-HCl (pH 8,0), 10
mM EDTA und 4 mg/ml Lysozym enthielt, resuspendiert. Die Suspension
wurde eine Stunde lang bei 37 °C
inkubiert. Nach der Inkubation wurde SDS bis 1% hinzugefügt. Dann
wurde die Suspension mit dem gleichen Volumen Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol
(50:48:2) extrahiert. DNA wurde durch Zugabe von einem Zehntel Volumen
3 M Natriumacetat und zwei Volumina 100% Ethanol aus der wässrigen
Phase ausgefällt.
Die ausgefällte
DNA wurde mit einem Glasstab gesammelt, mit 70% Ethanol gewaschen
und in dH2O resuspendiert.
-
Die
DNA wurde mit der Restriktions-Endonuclease MboI partiell abgebaut
und auf einem 0,6% Agarose-Gel in 1X TAE über Nacht mit 2 V/cm nach Größe aufgetrennt.
Das Gel wurde mit Ethidiumbromid angefärbt, so dass die abgebaute
DNA sichtbar gemacht werden konnte, wenn sie langwelligem UV-Licht
ausgesetzt wurde. Gelscheiben, die DNA-Fragmente mit einer Größe zwischen
etwa 9 und etwa 12 kb enthielten, wurden mit einer Rasierklinge
aus dem Gel herausgeschnitten. Die DNA wurde unter Verwendung des
GENECLEAN II® Kit
(BIO 101 Inc., La Jolla, CA) aus dem Gel extrahiert und in H2O eluiert.
-
Um
eine Bibliothek in E. coli zu schaffen, wurden die 9- bis 12-kb-MboI-Restriktionsfragmente
von DNA aus EG4140 in den E.-coli/B.-thuringiensis-Shuttle-Vektor pHT315 (Arantes
und Lereclus, 1991) ligiert. Der Vektor pHT315 kann sich in E. coli
replizieren und trägt
das Gen für
die Resistenz gegen das Antibiotikum Ampicillin, das als Selektionsmarker
verwendet werden kann. Der Vektor pHT315 kann sich auch in hoher
Kopienzahl in B. thuringiensis replizieren und trägt das Gen
für die
Resistenz gegen das Antibiotikum Erythromycin, das als Selektionsmarker
für diesen
Organismus verwendet werden kann. Die Fragmente aus EG4140 wurden
mit pHT315, das mit BamHI abgebaut und mit Alkalischer Phosphatase
aus Kälberdarm
(Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN) behandelt worden war, um
die terminalen 5'-Phosphatgruppen
von den abgebauten Plasmid zu entfernen, ligiert, wodurch die Religierung
des Vektors mit sich selbst verhindert wurde. T4-Ligase und ein
Ligierungspuffer (Promega Corporation, Madison, WI) wurden zu der
Reaktion gegeben, die das abgebaute pHT315 und die MboI-Fragmente enthielt.
Diese wurden mehrere Stunden lang bei Raumtemperatur inkubiert,
um die Insertion und Ligierung der MboI-Fragmente in die pHT315-Vektor-DNA zu ermöglichen.
-
Das
oben beschriebene Ligierungsgemisch wurde verwendet, um elektroporationskompetente
SURETM-Zellen (Stratagene, La Jolla, CA)
zu Ampicillin-Resistenz zu transformieren, wobei die vom Hersteller
beschriebenen Vorgehensweisen befolgt wurden. Aliquote der transformierten
Zellen wurden bei –70 °C in LB (Maniatis
et al., 1982), das 15% Glycerin enthielt, eingefroren. Die transformierten
E.-coli- Zellen wurden
später aufgetaut
und auf LB-Agarplatten, die 50 μg/ml
Ampicillin enthielten, ausgestrichen und über Nacht bei 37 °C inkubiert.
Das Wachstum von ampicillinresistenten Kolonien zeigte die Anwesenheit
eines rekombinanten Plasmids in den Zellen jeder Kolonie an.
-
Um
die Kolonien, die die klonierten Fragmente beherbergen, welche die
cryET70-Gensequenzen
enthalten, zu isolieren, wurden die transformierten E.-coli-Kolonien
zuerst auf Nitrocellulose-Filter übertragen. Dies wurde bewerkstelligt,
indem man einen Rundfilter (Millipore HATF 085 25, Millipore Corp.,
Bedford, MA) direkt auf die LB-Ampicillin-Agarplatten legte, die
die transformierten Kolonien enthielten. Wenn der Filter langsam
von der Platte abgelöst
wird, bleiben die Kolonien an dem Filter kleben und ergeben eine
exakte Kopie des Musters von Kolonien von der ursprünglichen
Platte. Von jeder Kolonie bleiben genügend Zellen auf der Platte
zurück,
so dass die Kolonien durch 5 bis 6 Stunden Wachstum bei 37 °C wiederhergestellt
werden. Dann wurden die Platten bei 4 °C aufbewahrt, bis sie benötigt werden.
Dann wurden die Nitrocellulosefilter mit den übertragenen Kolonien mit der
Kolonieseite nach oben auf frische LB-Ampicillin-Agarplatten gelegt
und bei 37 °C
wachsen gelassen, bis sie eine Größe von ungefähr 1 mm
im Durchmesser erreichten.
-
Um
die DNA aus den rekombinanten E.-coli-Zellen auf den Nitrocellulosefilter
freizusetzen, wurden die Filter 15 min lang mit der Kolonieseite
nach oben auf Whatman 3 MM Chromatography Paper (Whatman International
Ltd., Maidstone, England), das mit 0,5 N NaOH, 1,5 M NaCl getränkt war,
gelegt. Dann wurden die Filter neutralisiert, indem man sie 10 min
lang mit der Kolonieseite nach oben auf Whatman Paper legte, das mit
1M NH4-Acetat, 0,02 M NaOH getränkt war.
Dann wurden die Filter in 3X SSC, 0,1% SDS abgespült, an der
Luft getrocknet und eine Stunde lang bei 80 °C in einem Vakuumofen gebrannt,
um sie für
die Hybridisierung vorzubereiten.
-
Um
das Gen zu identifizieren, das das CryET70-Polypeptid codierte,
wurde eine Oligonucleotidsonde entworfen, die für die NH2-terminale
Aminosäuresequenz
des Proteins spezifisch war, wobei Codons verwendet wurden, die
man typischerweise in B.-thuringiensis-Toxin-Genen findet. Das folgende
Oligonucleotid, das als AM24 bezeichnet wird, wurde von Integrated
DNA Technologies, Inc. (Coralville, IA) synthetisiert:
5'-GCITCIGATTATATTGATATTAGATCAATTTTTCAAAC-3' (SEQ ID Nr. 4)
wobei
I = Inosin.
-
Das
für das
cryET70-Gen spezifische NH2-terminale Oligonucleotid,
AM24, wurde am 5'-Ende
mit γ-32P markiert und als Hybridisierungssonde
verwendet. Um die Sonde radioaktiv zu markieren, wurden 40 pmol
AM24 zu einer Reaktion (20 μl
Gesamtvolumen) gegeben, die [γ-32P]ATP (3 μl mit 3000 Ci/mmol bei 10 mCi/ml),
2 μlq eines
10X-Reaktionspuffers (700 mM Tris-HCl, pH 7,8, 100 mM MgCl2, 50 mM DTT) und 10 Einheiten T4-Polynucleotid-Kinase
(Promega Corporation, Madison, WI) enthielt. Die Reaktion wurde
20 min lang bei 37 °C
inkubiert, um die Übertragung
des radioaktiven Phosphats auf das 5'-Ende des Oligonucleotids zu ermöglichen,
so dass es als Hybridisierungssonde geeignet ist.
-
Die
markierte Sonde wurde zu den Filtern in 3X SSC, 0,1% SDS, 10X Denhardt-Reagens (0,2% Rinderserumalbumin
(BSA), 0,2% Polyvinylpyrrolidon, 0,2% Ficoll®),
0,2 mg/ml Heparin gegeben und über
Nacht bei 37 °C
inkubiert. Diese Bedingungen wurden gewählt, um eine Hybridisierung
des markierten Oligonucleotids mit verwandten Sequenzen zu ermöglichen,
die sich auf den Nitrocellulose-Blots
der transformierten E.-coli-Kolonien befanden. Nach der Inkubation
wurden die Filter bei 40 °C
in dreimal gewechseltem 3X SSC, 0,1% SDS gewaschen. Die Filter wurden
trockengelöscht
und über
Nacht bei –70 °C mit einer
Verstärkerfolie
(Fisher Biotech, Pittsburgh, PA) auf Kodak X-OMAT AR Röntgenfilm
(Eastman Kodak Company, Rochester, NY) einwirken gelassen.
-
Mehrere
Kolonien hybridisierten mit AM24. Diese Kolonien wurden identifiziert,
indem man die Signale auf dem Autoradiogramm mit den Kolonien auf
den ursprünglichen
Transformationsplatten abglich. Dann wurden die isolierten Kolonien
in LB-Ampicillin-Flüssigmedium
gezüchtet,
aus dem die Zellen geerntet werden konnten, und rekombinantes Plasmid
wurde nach dem Standard-Miniprep-Verfahren
mit alkalischer Lyse präpariert
(beschrieben in Maniatis et al., 1982). Die isolierten Plasmide
wurden mit der Restriktionsendonuclease EcoRI abgebaut. Die DNA
aus diesen Plasmid-Abbaufragmenten wurde durch Agarose-Gel-Elektrophorese aufgetrennt
und nach dem Verfahren von Southern (1975) auf ein Immobilon-NC-Nitrocellulosefilter
(Millipore Corp., Bedford, MA) übertragen.
DNA wurde durch Backen bei 80 °C
in einem Vakuumofen auf dem Filter fixiert.
-
Anschließend wurde
der Blot mit dem Oligonucleotid AM24, das unter Verwendung von T4-Polynucleotid-Kinase
am 5'-Ende mit γ-32P radioaktiv markiert worden war, hybridisiert.
EcoRI-Fragmente von fünf
der 16 Plasmide hybridisierten mit der Sonde, was die Anwesenheit
eines cryET70-Gens in diesen Klonen bestätigte. Eines der Plasmide,
die ein cryET70-Gen enthielten, wurde als pEG1648 bezeichnet (1).
Der E.-coli-Stamm, der pEG1648 enthielt, wurde als EG11841 bezeichnet.
-
5.5 Beispiel 5 – Sequenzierung
des cryET70-Gens und Bestimmung der darin codierten Aminosäuresequenz
-
Eine
partielle DNA-Sequenz des auf pEG1648 klonierten Gens wurde bestimmt,
wobei bewährte
Didesoxy-Kettenabbruch-DNA-Sequenzierungsverfahren (Sanger et al.,
1977) befolgt wurden. Die Herstellung der doppelsträngigen Plasmid-Matrizen-DNA erfolgte
unter Verwendung eines Wizard® SV Miniprep Kit (Promega,
Madison, WI) gemäß den Anweisungen
des Herstellers oder eines Qiagen Plasmid Kit (Qiagen Inc., Chatsworth,
CA) gemäß den Anweisungen
des Herstellers, und danach erfolgte eine Extraktion mit Phenol:Chloroform:Isoamylalkohol
(50:48:2) und dann eine Extraktion mit Chloroform:Isoamylalkohol
(24:1). Die Sequenzierungsreaktionen wurden unter Verwendung des
SequenaseTM Version 2.0 DNA Sequencing Kit (United
States Biochemical/Amersham Life Science Inc., Cleveland, OH) gemäß den Anweisungen
des Herstellers und unter Verwendung von 35S-dATP als Markerisotop
(erhalten von DuPont NEN® Research Products, Boston, MA)
durchgeführt.
Eine denaturierende Gelelektrophorese der Reaktionen wurde auf einem
Sequenzierungsgel mit 6% (w/v) Acrylamid, 42% (w/v) Harnstoff oder
auf einem CastAwayTM-Precast-Sequenzierungsgel
mit 6% Acrylamid (Stratagene, La Jolla, CA) durchgeführt. Das
getrocknete Gel wurde über
Nacht bei Raumtemperatur auf Kodak X-OMAT AR Röntgenfilm (Eastman Kodak Company,
Rochester, NY) einwirken gelassen.
-
Das
NH
2-terminate spezifische Oligonucleotid
AM24 wurde als anfänglicher
Sequenzierungsprimer verwendet. Eine partielle DNA-Sequenz für das cryET70-Gen
auf pEG1648 wurde unter Verwendung der oben beschriebenen Verfahren
erhalten. Die sukzessiven Oligonucleotide, die als Primer für Sequenzierungsreaktionen
verwendet werden sollten, wurden anhand der Sequenzierungsdaten
der vorigen Gruppe von Reaktionen entworfen. Ein ungefähr 5,8 kb
großes
EcoRI-HindIII-Fragment,
das das gesamte cryET70-Gen enthielt, wurde aus pEG1648 in pUC18
subkloniert. Dieses Plasmid, das als pEG1657 bezeichnet wurde (
1),
wurde verwendet, um die cryET70-Sequenz durch automatisches Sequenzieren
zu vervollständigen.
500 ng gereinigtes Plasmid wurden zu 100 ng Primer in einem Gesamtvolumen
von 20 μl
gegeben. Alle Primer wurden unter Verwendung der OLIGO-Primer-Analyse-Software
(National Biosciences, Inc., MN) entworfen. DNA-Proben wurden unter Verwendung des ABI
PRISM DyeDeoxy Sequencing Chemistry Kit (Applied Biosystems, CA)
gemäß den vorgeschlagenen
Anweisungen des Herstellers sequenziert. Die vollständigen Reaktionen wurden
auf einem automatischen ABI377-DNA-Sequenzierer laufen gelassen. Überlappende
DNA-Sequenzfragmente wurden analysiert und mit Hilfe der DNA-Analyse-Software
Sequencher v2.1 (Gene Codes Corporation, MI) zusammengesetzt. Die
DNA-Sequenz von cryET70 ist in Abschnitt 5.5.1 gezeigt (SEQ ID Nr.
1). Der proteincodierende Bereich beginnt bei Nucleotid 92. Die
davon abgeleitete Aminosäuresequenz
des CryET70-Polypeptids ist in Abschnitt 5.5.1 gezeigt (SEQ ID Nr.
2). 5.5.1
DNA-Sequenz des cryET70-Gens (SEQ ID Nr. 1)
5.5.2
Aminosäuresequenz
des CryET70-Polypeptids
-
5.6 Beispiel 6 – Analyse
von Sequenzhomologien zu cryET70/CryET70-Sequenzen
-
Datenbank-Recherchen
wurden durchgeführt,
um zu bestimmen, ob die Aminosäuresequenz
des CryET70-Polypeptids teilweise mit den Sequenzen anderer charakterisierter
Proteine, insbesondere anderer insektizider Proteine, identisch
ist. Datenbank-Recherchen unter Verwendung von Online-Servern wurden durchgeführt, wobei
man die Aminosäuresequenz
von CryET70 mit dem BLASTP-Programm
(Altschul et al., 1990) verwendete, das vom National Center for
Biotechnology Information (Bethesda, MD) zur Verfügung gestellt
wurde. Die BLASTP-Recherchen wurden mit der BLOSUM62-Matrix durchgeführt. Die
durchsuchte Datenbank bestand aus nichtredundanten GenBank-CDS-Translationen
plus den Datenbanken PDB, SwissProt, SPupdate und PIR.
-
Nur
ein Protein in diesen Datenbanken wurde identifiziert, das eine
signifikante Ähnlichkeit
mit CryET70 aufwies: Cry22, ein gegenüber Hymenoptera toxisches Protein
aus B. thuringiensis PS211B2, das als SEQ ID Nr. 51 von US-Patent
Nr. 5,596,071 identifiziert wurde, zeigte 88,9% Sequenzidentität mit CryET70.
-
Eine
Datenbank mit B.-thuringiensis-Toxinen (die alle bisher veröffentlichten
Toxingene und -proteine umfasst) wurde nach Proteinen mit Homologie
zu CryET70 abgesucht, wobei der FASTA-Algorithmus (Lipman und Pearson,
1985) im PCGene-Programm (Intelligenetics, Mountain View, CA) verwendet
wurde. Wiederum zeigte nur Cry22 eine signifikante Sequenzidentität mit CryET70.
-
5.7 Beispiel 7- Expression
von rekombinantem CryET70-Polypeptid
-
Um
die Eigenschaften des CryET70-Polypeptids zu charakterisieren, war
es notwendig, das klonierte cryET70-Gen in einem B.-thuringiensis-Stamm
zu exprimieren, der keine anderen Kristallproteine produziert (d.h.
in einem Cry-negativen Stamm). Das Plasmid, das das klonierte cryET70-Gen
enthielt, pEG1648, enthält einen
B.-thuringiensis-Replikationsstartpunkt sowie einen Startpunkt,
der die Replikation in E. coli anleitet, wie es oben beschrieben
ist. Das Plasmid pEG1648 wurde verwendet, um den Cry-negativen B.-thuringiensis-Stamm
EG10650 durch Elektroporation (Macaluso und Mettus, 1991) zu Erythromycin-Resistenz
(EmR) zu transformieren. Zu EmR transformierte
Zellen wurden durch über
Nacht erfolgende Inkubation auf LB-Agarplatten, die 25 μg/ml Erythromycin
enthielten, selektiert. Eine EmR-Kolonie
aus jeder Transformation wurde für
die weitere Analyse ausgewählt.
Ein Isolat wurde als EG11839 bezeichnet.
-
EG11839
wurde vier Tage lang bei 25 °C
in C2-Medium gezüchtet,
das 25 μg/ml
Erythromycin enthielt; zu diesem Zeitpunkt hatten Sporulation und
Lyse bereits stattgefunden. Die mikroskopische Untersuchung der Kulturen,
die Sporen gebildet hatten, zeigte, dass der rekombinante Stamm
große
dunkle spindelförmige
kristalline Einschlüsse
produzierte. Diese Kristalle ähneln
den Kristallen, die der Wildtypstamm EG4140 produziert, was darauf
hinweist, dass das cryET70-Gen
im rekombinanten Stamm EG11839 ein funktionelles Gen ist, das die
Expression des CryET70-Polypeptids anleiten kann.
-
Die
Kultur von EG11839, die Sporen gebildet hatte, wurde durch Zentrifugation
geerntet, gewaschen und in einem Zehntel des ursprünglichen
Volumens H2O resuspendiert. Das Kristallprotein
in der Suspension wurde durch SDS-PAGE-Analyse charakterisiert, die die Produktion
eines Proteins von ungefähr
86 kD ergab.
-
5.8 Beispiel 8 – Toxizität von CryET70
gegenüber
Insekten
-
Die
Toxizität
des CryET70-Polypeptids gegenüber
WCRW-Larven (Diabrotica virgifera virgifera) wurde bestimmt.
-
EG11839
wurde vier Tage lang bei 25 °C
in C2-Medium gezüchtet,
bis Sporulation und Zelllyse stattgefunden hatten. Die Kultur wurde
durch Zentrifugation geerntet, in ungefähr dem 2,5fachen des ursprünglichen
Volumens mit H2O gewaschen und in 0,005%
Triton X-100® in
einem Zehntel des ursprünglichen
Volumens resuspendiert. Zum Vergleich mit EG11839 wurde ein rekombinanter
B.-thuringiensis-Stamm, EG11204, der das gegenüber Coleoptera toxische Protein
Cry3Bb produzierte (Donovan et al., 1992), in derselben Weise gezüchtet und
geerntet. Toxinproteine aus den Proben wurden durch SDS-PAGE quantifiziert,
wie es von Brussock und Currier (1990) beschrieben wurde. Das Verfahren
wurde so modifiziert, dass der Neutralisationsschritt mit 3 M HEPES
weggelassen wurde.
-
WCRW-Larven
wurden einem Bioassay durch Oberflächenkontamination einer künstlichen
Nahrung (20 g Agar, 50 g Weizenkeim, 39 g Saccharose, 32 g Casein,
14 g Faser, 9 g Wesson-Salzgemisch, 1 g Methylparaben, 0,5 g Sorbinsäure, 0,06
g Cholesterin, 9 g Vaderzant-Vitaminmischung, 0,5 ml Leinsaatöl, 2,5 ml Phosphorsäure/Propionsäure pro
Liter) unterzogen. Jeder Bioassay von EG11839 (CryET70) und EG11204 (Cry3Bb)
bestand aus einer Verdünnungsreihe
aus acht wässrigen
Verdünnungen,
wobei Aliquote auf die Oberfläche
der Nahrung aufgetragen wurden. Nachdem das Verdünnungsmittel (eine wässrige 0,005%ige
Triton-X-100
®-Lösung) getrocknet
war, wurden Larven des ersten Häutungsstadiums
auf die Nahrung gesetzt und bei 28 °C inkubiert. Pro Dosis wurden
zweiunddreißig Larven
getestet. Die Mortalität
wurde nach sieben Tagen bewertet. Daten aus parallel durchgeführten Bioassays
wurden für
eine Probitanalyse (Daum, 1970) vereinigt, wobei die Mortalität um die
Kontrollmortalität
korrigiert wurde, wobei die Kontrolle nur aus Verdünnungsmittel
bestand (Abbott, 1925). Die Ergebnisse werden als Menge des Kristallproteins
pro Napf (175 mm
2 Nahrungsoberfläche) angegeben,
was zu einem LC
50-Wert führte, der Konzentration, die
50% der Testinsekten tötete.
95%-Konfidenzintervalle für
die LC
50-Werte werden ebenfalls angegeben
(Tabelle 11). Tabelle
11 Insektizide
Aktivität
des CryET70-Proteins gegenüber
WCRW-Larven
-
Kontrollmortalität 12,5%
-
Die
in Tabelle 11 gezeigten Ergebnisse beweisen, dass das CryET70-Polypeptid
eine signifikante Aktivität
auf Larven des Westlichen Maiswurzelbohrers hat. CryET70 ist wenigstens
so aktiv wie Cry3Bb.
-
Eine
Sporen-Kristall-Suspension von EG11839, wie sie in Beispiel 2 beschrieben
ist, wurde einem Screening auf Aktivität gegen Lepidoptera-Insekten
unterzogen. EG2001, der Cry1-enthaltende Stamm HD1, wurde als Kontrolle
getestet. EG2001 wurde in C2-Medium gezüchtet, wie es in Beispiel 2
beschrieben ist, gewaschen und in einem ursprünglichen Volumen von 0,005%
Triton X-100
® resuspendiert.
EG11839 zeigte keine signifikante Aktivität gegen Agrotis ipsilon, Heliothis
virescens, Helicoverpa zea, Ostrinia nubilalis, Spodoptera exigua,
Spodoptera frugiperda, Diabrotica undecimpunctata howardi und Leptinotarsa decemlineata. EG11839
zeigte eine gewisse Aktivität
gegen Plutella xylostella und Trichoplusia ni (Tabelle 12). Tabelle
12 Insektizide
Aktivität
von EG11839 gegen P. xylostella und T. ni
- * Dosis 10 000 nl/Napf
- ** Dosis 10 nl/Napf
-
CryET70
weist also Toxizität
gegenüber
Larven sowohl von Coleoptera- als auch von Lepidoptera-Spezies auf.
-
CryET70
ist mit Cry22 zu 88,9% homolog. Der Escherichia-coli-Stamm NRRL
B-21150, der das Plasmid pMYC2371 enthält, das das cry22-Gen trägt, wurde
von der USDA-ARS, Patent Culture Collection (Peoria, IL), erhalten.
Das Plasmid wurde unter Verwendung des Wizard
® SV
Miniprep Kit (Promega, Madison, WI) isoliert, und die Plasmid-DNA
wurde verwendet, um Bt EG10650 zu Em
R zu
transformieren. Der resultierende Stamm ist EG11860. EG11860 und
EG11839 wurden so gezüchtet,
wie es in Beispiel 2 beschrieben ist, und einem Screening gegen
WCRW unterzogen, wie es oben beschrieben ist. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 13 gezeigt. Tabelle
13 Insektizide
Aktivität
von CryET70 und Cry22 gegen WCRW
-
CryET70
zeigt eine signifikante Toxizität
gegenüber
WCRW, während
Cry22 keine zeigt. Die Sequenzunterschiede zwischen CryET70 und
Cry22 verleihen CryET70 WCRW-Aktivität.
-
Ein
Abgleich zwischen den CryET70- und den Cry22Aa-Aminosäuresequenzen
zeigte, dass die Aminosäuresequenzunterschiede
nicht auf einen bestimmten Bereich lokalisiert sind, sondern über die
gesamte Länge
der beiden Proteine verstreut sind. Dennoch sind mehrere Bereiche
der Verschiedenheit zu bemerken. Zum Beispiel sind die aminoterminalen
Sequenzen der beiden Proteine von Position 3 bis 8 völlig verschieden. Außerdem enthält Cry22Aa
einen zusätzlichen
Alaninrest auf Position 17. Die CryET70-Sequenz von Rest 506 bis
516 zeigt nur 45% Sequenzidentität
mit der homologen Sequenz 507-517 in Cry22Aa. Unter Verwendung des
ANTIGEN-Programms [auf der Basis des Verfahrens von Hopp und Woods
(1981)] im PC/GENE-Sequenzanalysepaket wurde bestimmt, dass die
CryET70-Sequenz von 508 bis 514 erheblich hydrophiler ist als die homologe
Cry22A-Sequenz. Da hydrophile Bereiche häufig an der Oberfläche von
globulären
Proteinen lokalisiert sind und folglich an Wechselwirkungen mit
anderen Molekülen
beteiligt sein können,
kann dieser hydrophile Bereich wichtig sein, um die Unterschiede
in der insektiziden Aktivität,
die zwischen CryET70 und Cry22Aa festgestellt wurden, zu bestimmen.
Unter Verwendung des SOAP-Programms [auf der Basis des Verfahrens
von Kyle und Doolittle (1982)] im PC/GENE-Sequenzanalysepaket konnten
die Hydropathieindices für CryET70
und Cry22Aa miteinander verglichen werden. Die beiden Proteine zeigten
offensichtliche Unterschiede in der Hydrophobie am Aminoterminus
in der Nähe
von Rest Q124 in CryET70, in der Nähe der Reste 506-516 in ET70,
in der Nähe
der Reste 569-573 in CryET70 und in der Nähe von Rest K662 in CryET70.
Diese Bereiche stellen Angriffspunkte für zukünftige Untersuchungen dar.
Zum Beispiel könnte
jeder einzigartige CryET70-Bereich
systematisch durch in-vitro-Mutagenese in das cry22Aa-Gen eingeführt werden,
um diejenigen Bereiche zu identifizieren, die Cry22Aa WCRW-Toxizität verleihen.
-
5.9 Beispiel 9 – Zusätzliche
Stämme
mit Sequenzen, die mit cryET70 verwandt sind
-
Bisher
wurden 26 Wildtypstämme
mit Sequenzen, die mit cryET70 verwandt sind, identifiziert. Diese Stämme wurden
durch Kolonie-Blot-Hybridisierungsexperimente unter Verwendung einer
cryET70-spezifischen Hybridisierungssonde identifiziert. Wildtypstämme wurden
fleckenförmig
auf LB-Platten aufgetragen und vier Stunden lang bei 30 °C inkubiert.
Dann wurde ein Rundmembranfilter (82 mm Durchmesser) des Typs Nytran® Maximum-Strength
Plus (Schleicher und Schuell, Keene, NH) auf die Platten gelegt,
und die Platten und Filter wurden über Nacht bei 25 °C inkubiert.
Dann wurden die Filter, die eine genaue Kopie der Flecken enthielten,
auf frische LB-Platten gelegt, und die Filter und die ursprünglichen
Platten wurden 4 h lang bei 30 °C
inkubiert, um ein Wachstum der Kolonien zu ermöglichen. Nach vier Stunden
wurden die Filter denaturiert, neutralisiert, gewaschen und gebacken,
wie es in Beispiel 4 beschrieben ist.
-
Primer
wurden auf der Basis der cryET70-Sequenz entworfen.
AM34:
5'-GACATGATTTTACTTTTAGAGC-3' (SEQ ID NO:5)
AM43:
5'-CATCACTTTCCCCATAGC-3' (SEQ ID NO:6)
-
Ein
PCRTM mit den Primern AM34 und AM43 wurde
verwendet, um ein cryET70-Fragment
aus pEG1648-DNA zu amplifizieren. Dieses PCRTM-Produkt
wurde unter Verwendung des Prime-a-Gene® Kit
(Promega Corporation, Madison, WI) mit [α-32P]dATP
markiert, um eine cryET70-spezifische Sonde zu erzeugen. Hybridisierungen
wurden so durchgeführt,
wie es in Beispiel 4 beschrieben ist, mit der Ausnahme, dass die Hybridisierungstemperatur
63 °C betrug.
Filter wurden bei 63 °C
in 1X SSC, 0,1% SDS gewaschen. Hybridisierende Kolonien wurden durch
Autoradiographie unter Verwendung von Kodak X-OMAT AR Röntgenfilm nachgewiesen.
Die Stämme,
die durch Kolonie-Blot-Hybridisierung identifiziert wurden, sind
in Tabelle 14 aufgeführt.
-
5.10 Beispiel 10 – Produktion
von Antikörper
gegen CryET70
-
CryET70-Polypeptid
wurde für
die Antikörperproduktion
hergestellt, so dass CryET70-Antikörper verwendet werden konnten,
um mit CryET70 verwandte Proteine zu identifizieren. EG11839 wurde
vier Tage lang bei 25 °C
in C2-Medium gezüchtet.
Die Kultur wurde im 2,5fachen Volumen H2O
gewaschen und in 1/20 des ursprünglichen
Volumens an 0,005% Triton X-100® resuspendiert.
Dann wurde die Sporen-Kristall-Suspension auf einen Saccharose-Stufengradienten
aufgetragen, der aus 79%, 72% und 55% Saccharose bestand. Der Gradient
wurde über
Nacht mit 18 000 U/min in einer Beckman SW28 rotieren gelassen.
CryET70-Kristalle bildeten eine Bande zwischen den Schichten mit
79% und 72% Saccharose. Die CryET70-Kristalle wurden mehrmals in
H2O gewaschen und in 0,005% Triton X-100® resuspendiert.
Dann wurden die gereinigten Kristalle in 50 mM Natriumcarbonat (pH
10), 5 mM DTT, gelöst,
und alle kontaminierenden vegetativen Zellen oder Sporen wurden
durch Zentrifugation entfernt. Der Überstand wurde mit Borsäure auf
pH 8,4 neutralisiert, und die gelösten Kristalle wurden für die Antikörperproduktion
in Kaninchen nach Standardverfahren zu den Rockland Laboratories
(Gilbertsville, PA) geschickt. Die Kaninchen erhielten zwei intradermale
Injektionen an den Tagen 0 und 7 mit 50% CryET70-Polypeptid in steriler
phosphatgepufferter Kochsalzlösung,
50% Freunds vollständiges
Adjuvans. Zwei zusätzliche
Auffrischimpfungen wurden an den Tagen 14 und 28 subkutan gegeben,
bevor am Tag 38 eine Testblutentnahme erfolgte. Für die anfängliche
Injektion wurden 250 μg
CryET70 pro Kaninchen verwendet, und für die anschließenden Auffrischimpfungen
wurden 125 μg
CryET70 pro Kaninchen verwendet. Am Tag 56 erhielten die Kaninchen
erneut eine Auffrischimpfung wie zuvor, bevor am Tag 71 eine Produktionsblutentnahme
erfolgte. Die letzte Auffrischimpfung erfolgte mit 160 μg CryET70
am Tag 80, gefolgt von einer Abschlussblutentnahme am Tag 90.
-
5.11 Beispiel 11 – Analyse
von Stämmen,
die mit cryET70 verwandte Sequenzen enthalten
-
Die
Stämme,
die in Beispiel 9 als Stämme
identifiziert wurden, die Sequenzen enthalten, die mit cryET70 verwandt
sind, wurden einem Screening in einem Bioassay gegen WCRW unterzogen,
wie es in Beispiel 2 beschrieben ist. Außerdem wurden die Stämme weiterhin
durch Southern- und Western-Blot-Analysen untersucht.
-
Gesamt-DNA
wurde aus den Stämmen
präpariert,
wie es in Beispiel 4 beschrieben ist. Die Gesamt-DNA wurde mit EcoRI
abgebaut und auf einem 0,8% Agarose-Gel in TAE-Puffer (40 mM Tris-Acetat,
2 mM Na2EDTA, pH 8) aufgetrennt. Die DNA
wurde nach dem Verfahren von Southern (1975) auf ein Immobilon-NC-Nitrocellulosefilter
(Millipore Corp., Bedford, MA) übertragen.
DNA wurde durch Backen bei 80 °C
in einem Vakuumofen auf dem Filter fixiert.
-
Dann
wurde der Blot mit der in Beispiel 9 beschriebenen cryET70-spezifischen
Sonde hybridisiert. Die Hybridisierungen wurden wie in Beispiel
4 durchgeführt,
mit der Ausnahme, dass die Hybridisierungs- und Waschtemperatur
60 °C betrug.
Stämme,
die hybridisierende DNA-Fragmente enthalten, sind in Tabelle 14 aufgeführt.
-
Für die Western-Blot-Analyse
wurden Proteine aus 10fach konzentrierten Kulturen der Stämme auf
einem 10% SDS-Polyacrylamid-Gel (Owl Separation Systems, Woburn,
MA) laufen gelassen. 20 μl
Kultur wurden zu 10 μl
3 × Laemmli-Puffer
gegeben, und es wurde fünf
Minuten lang auf 100 °C
erhitzt. Pro Bahn wurden 15 μl
aufgetragen. Nach der Elektrophorese wurde das Gel nach Standard-Western-Blotting-Verfahren
(Towbin et al., 1979) auf Nitrocellulose übertragen. Der Filter wurde
mit TBSN (10 mM Tris, pH 7,8, 0,9% NaCl, 0,1% globulinfreies BSA,
0,03% NaN
3) + 2% BSA blockiert. Dann wurde
das Filter zweimal mit TBSN gewaschen und dann mit einer 1/1000-Verdünnung von
Anti-CryET70 in TBSN inkubiert. Der Filter wurde nach der Inkubation
mit Antikörper
in TBSN gewaschen und dann mit dem mit Alkalischer Phosphatase konjugierten Schaf-Anti-Kaninchen- IgG (1/1000 Verdünnung in
TBSN) inkubiert. Nach dem Waschen in TBSN wurden die antigen mit
CryET70 verwandten Proteine mit dem ImmunoPure
® NBT/BCIP
Substrate Kit (Pierce, Rockford, IL) nachgewiesen. Die Ergebnisse
der Southern-Blot-,
Western-Blot- und Bioassayanalyse sind in Tabelle 14 gezeigt. Tabelle
14 Stämme, die
mit cryET70 verwandte Gene enthalten
-
Die
obigen Daten weisen darauf hin, dass es eine Familie von mit cryET70
verwandten Genen gibt, von denen einige mit CryET70 verwandte Proteine
codieren, welche Aktivität
gegen WCRW aufweisen. Es können
verwandte Proteine mit erhöhter
Aktivität
gegen WCRW oder mit einem erweiterten Spektrum der insektiziden
Aktivität
gefunden werden.
-
5.12 Beispiel 12 – Isolierung
von transgenen Pflanzen
-
5.12.1 Konstruktion eines
Pflanzengens
-
Die
Expression eines Pflanzengens, das in Form einer doppelsträngigen DNA
vorliegt, beinhaltet die Transcription von Messenger-RNA (mRNA)
ausgehend von einem Strang der DNA durch RNA-Polymerase-Enzym und
die anschließende
Prozessierung des primären
mRNA-Transcripts innerhalb des Zellkerns. Diese Prozessierung beinhaltet
einen 3'-untranslatierten
Bereich, der Polyadenylat-Nucleotide
an das 3'-Ende der
RNA hinzufügt.
Die Transcription von DNA zu mRNA wird durch einen DNA-Bereich reguliert,
der gewöhnlich
als "Promotor" bezeichnet wird.
Der Promotorbereich enthält
eine Sequenz von Basen, die der RNA-Polymerase signalisiert, sich an die
DNA anzulagern und die Transcription von mRNA einzuleiten, wobei
einer der DNA-Stränge
als Matrize verwendet wird, so dass ein entsprechender RNA-Strang
entsteht.
-
Mehrere
Promotoren, die in Pflanzenzellen aktiv sind, wurden in der Literatur
beschrieben. Solche Promotoren können
aus Pflanzen oder Pflanzenviren erhalten werden und umfassen unter
anderem die Promotoren der Nopalin-Synthase (NOS) und der Octopin-Synthase
(OCS) (die auf tumorinduzierenden Plasmiden von Agrobacterium tumefaciens
vorhanden sind), der 19S- und der 355-Promotor des Blumenkohl-Mosaikvirus (CaMV),
der lichtinduzierbare Promotor von der kleinen Untereinheit der
Ribulose-1,5-bisphosphat-Carboxylase (ssRUBISCO, ein sehr häufiges Pflanzen-Polypeptid)
und der Braunwurz-Mosaikvirus(FMV)-35S-Promotor. Alle diese Promotoren
werden verwendet, um verschiedene Typen von DNA-Konstrukten zu schaffen,
die in Pflanzen exprimiert wurden (siehe z.B. US-Patent Nr. 5,463,175).
-
Der
besondere ausgewählte
Promotor sollte eine ausreichende Expression der enzymcodierenden Sequenz
bewirken können,
die zur Produktion einer wirksamen Menge Protein führt. Eine
Gruppe von bevorzugten Promotoren sind konstitutive Promotoren,
wie der CaMV-35S- oder FMV-35S-Promotor, die in den meisten Pflanzenorganen
hohe Expressionsniveaus ergeben (US-Patent Nr. 5,378,619).
-
Eine
andere Gruppe von bevorzugten Promotoren sind wurzelverstärkte oder
-spezifische Promotoren, wie der von CaMV abgeleitete 4as-1-Promotor
oder der Weizen-POX1-Promotor (US-Patent Nr. 5,023,179, Hertig et
al., 1991). Die wurzelverstärkten
oder -spezifischen Promotoren wären
besonders für
die Bekämpfung
des Maiswurzelbohrers (Diabrotica spp.) in transgenen Maispflanzen
bevorzugt.
-
Die
in den DNA-Konstrukten der vorliegenden Erfindung verwendeten Promotoren
können
gegebenenfalls so modifiziert werden, dass ihre Kontrolleigenschaften
beeinflusst werden. Zum Beispiel kann der CaMV35S-Promotor mit dem
Teil des ssRUBISCO-Gens ligiert werden, der die Expression von ssRUBISCO in
Abwesenheit von Licht reprimiert, wobei ein Promotor entsteht, der
in Blättern,
aber nicht in Wurzeln aktiv ist. Der resultierende chimäre Promotor
kann so verwendet werden, wie es hier beschrieben ist. Für die Zwecke
dieser Beschreibung beinhaltet der Ausdruck "CaMV35S"-Promotor also Variationen des CaMV35S-Promotors,
z.B. Promotoren, die mittels Ligierung mit Operatorbereichen, statistischer
oder kontrollierter Mutagenese abgeleitet sind. Weiterhin können die
Promotoren so verändert
werden, dass sie multiple "Enhancersequenzen" enthalten, was die
Steigerung der Genexpression unterstützt.
-
Die
durch ein DNA-Konstrukt der vorliegenden Erfindung produzierte RNA
enthält
auch eine 5'-untranslatierte
Leadersequenz. Diese Sequenz kann von dem Promotor abgeleitet sein,
der ausgewählt
wurde, um das Gen zu exprimieren, und er kann spezifisch modifiziert
werden, um die Translation der mRNA zu erhöhen. Die 5'-untranslatierten Bereiche können auch
aus viralen RNAs, aus geeigneten eukaryontischen Genen oder aus
einer synthetischen Gensequenz erhalten werden. Die vorliegende
Erfindung ist nicht auf Konstrukte beschränkt, bei denen der untranslatierte
Bereich von der 5'-untranslatierten
Sequenz, die die Promotorsequenz begleitet, abgeleitet ist.
-
Für eine optimierte
Expression in Einkeimblättrigen
Pflanzen, wie Mais, sollte auch ein Intron in das DNA-Expressionskonstrukt
aufgenommen werden. Dieses Intron würde man typischerweise in der
Nähe des 5'-Endes der mRNA in
der untranslatierten Sequenz platzieren. Dieses Intron könnte unter
anderem aus einer Gruppe von Introns erhalten werden, die aus dem
Mais-hsp70-Intron (US-Patent
Nr. 5,424,412) oder dem Reis-Act1-Intron (McElroy et al., 1990)
besteht. Wie im Folgenden gezeigt wird, ist das Mais-hsp70-Intron
für die
vorliegende Erfindung geeignet.
-
Wie
oben angemerkt, enthält
der 3'-untranslatierte
Bereich der chimären
Pflanzengene der vorliegenden Erfindung ein Polyadenylierungssignal,
das in Pflanzen die Funktion hat, dass es die Addition von Adenylatnucleotiden
an das 3'-Ende der
RNA bewirkt. Beispiele für
bevorzugte 3'-Bereiche
sind (1) die 3'-transcribierten,
untranslatierten Bereiche, die das Polyadenylierungssignal von tumorinduzierenden
(Ti) Plasmidgenen von Agrobacterium, wie das Nopalin-Synthase(NOS)-Gen,
enthalten, und (2) Pflanzengene wie das Erbsen-ssRUBISCO-E9-Gen (Fischhoff
et al., 1987).
-
5.12.2 Pflanzentransformation
und Expression
-
Ein
Transgen, das eine strukturelle codierende Sequenz der vorliegenden
Erfindung enthält,
kann nach irgendeinem geeigneten Verfahren, wie den hier ausführlich beschriebenen,
in das Genom einer Pflanze eingefügt werden. Zu den geeigneten
Pflanzentransformationsvektoren gehören solche, die von einem Ti-Plasmid
von Agrobacterium tumefaciens abgeleitet sind, sowie solche, die
zum Beispiel von Herrera-Estrella (1983), Bevan (1983), Klee (1985)
und
EP 0 120 516 offenbart
werden. Außer
Pflanzentransformationsvektoren, die von den Ti- oder wurzelinduzierenden
(Ri) Plasmiden von Agrobacterium abgeleitet sind, können alternative
Verfahren verwendet werden, um die DNA-Konstrukte dieser Erfindung
in Pflan zenzellen einzufügen. Solche
Verfahren können
zum Beispiel die Verwendung von Liposomen, Elektroporation, Chemikalien,
die die Aufnahme freier DNA erhöhen,
Abgabe freier DNA über
Mikroprojektil-Bombardierung und Transformation unter Verwendung
von Viren oder Pollen (Fromm et al., 1986; Armstrong et al., 1990;
Fromm et al., 1990) beinhalten.
-
5.12.3 Konstruktion von
Pflanzenexpressionsvektoren für
cryET70-Transgene
-
Für eine effiziente
Expression der hier offenbarten Polynucleotide in transgenen Pflanzen
muss der ausgewählte
Sequenzbereich, der das insektizide Polypeptid codiert, eine geeignete
Sequenzzusammensetzung haben (Diehn et al., 1996).
-
Um
ein cry-Gen in einen Vektor einzusetzen, der für die Expression in Einkeimblättrigen
Pflanzen geeignet ist (d.h. unter der Kontrolle des verstärkten Blumenkohlmosaikvirus-355-Promotors
und verknüpft
mit dem hsp70-Intron, gefolgt von einer Nopalin-Synthase-Polyadenylierungsstelle,
wie im US-Patent Nr. 5,424,412), wird der Vektor mit geeigneten
Enzymen, wie NcoI und EcoRI, abgebaut. Dann wird die größere Vektorbande
von ungefähr
4,6 kb einer Elektrophorese unterzogen, gereinigt und mit T4-DNA-Ligase
mit dem geeigneten Restriktionsfragment ligiert, das das plantisierte
cry-Gen enthält.
Dann wird die Ligierungsmischung in E. coli transformiert, Carbenicillin-resistente
Kolonien werden gewonnen, und Plasmid-DNA wird durch DNA-Miniprep-Verfahren
gewonnen. Dann kann die DNA einer Restriktions-Endonuclease-Analyse
mit Enzymen wie NcoI und EcoRI (zusammen), NotI und PstI unterzogen
werden, um Klone zu identifizieren, die die cry-Gen-codierende Sequenz,
die mit dem hsp70-Intron fusioniert ist, unter der Kontrolle des
verstärkten CaMV35S-Promotors
enthalten.
-
Um
das Gen in einen Vektor einzusetzen, der für die Gewinnung stabil transformierter
und insektenresistenter Pflanzen geeignet ist, kann das Restriktionsfragment
aus pMON33708, das die codierende Sequenz von Lysin-Oxidase, die
mit dem hsp70-Intron fusioniert ist, unter der Kontrolle des verstärkten CaMV35S-Promotors enthält, durch
Gel-Elektrophorese und Reinigung isoliert werden. Dann kann dieses Fragment
mit einem Vektor wie pMON30460 ligiert werden, der mit NotI und
Alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm
behandelt wurde (pMON30460 enthält
die Neomycin-Phosphotransferase-codierende Sequenz unter der Kontrolle
des CaMV35S-Promotors). Dann können
kanamycinresistente Kolonien durch Transformation dieser Ligierungsmischung
in E. coli erhalten werden, und Kolonien, die das resultierende
Plasmid enthalten, können
durch Restriktions-Endonuclease-Abbau
von Plasmid-Miniprep-DNAs identifiziert werden. Restriktionsenzyme
wie NotI, EcoRV, HindIII, NcoI, EcoRI und BglII können verwendet
werden, um die richtigen Klone zu identifizieren, die das Restriktionsfragment,
das richtig in die entsprechende Stelle von pMON30460 eingesetzt
ist, in einer solchen Orientierung enthalten, dass sich beide Gene
in Tandemstellung befinden (d.h., das 3'-Ende der cry-Gen-Expressionscassette
ist mit dem 5'-Ende
der nptII-Expressionscassette
verknüpft).
Dann wird die Expression des CryET70-Polypeptids durch den resultierenden
Vektor in Pflanzenprotoplasten durch Einführen des Vektors in Protoplasten
durch Elektroporation und anschließende Protein-Blot- und ELISA-Analyse
bestätigt.
Dieser Vektor kann durch Bombardierung mit der Teilchenkanone in
die genomische DNA von Pflanzenembryos, wie Mais, eingeführt werden,
woraufhin eine Paromomycin-Selektion erfolgt, wobei man Maispflanzen
erhält,
die das cry-Gen exprimieren, im Wesentlichen so, wie es im US-Patent
Nr. 5,424,412 beschrieben ist. In diesem Beispiel wurde der Vektor
durch Cobombardierung mit einem Hygromycin-Resistenz verleihenden
Plasmid in unreifes embryonales Scutellum (IES) von Mais eingeführt, und
dann erfolgte eine Hygromycin-Selektion
und Regeneration. Dann werden transgene Maislinien, die das CryET70-Polypeptid exprimieren,
durch ELISA-Analyse identifiziert. Dann werden Nachkommensamen aus
diesen Ereignissen anschließend
auf Schutz vor Insektenfraßanfälligkeit
getestet.
-
5.13 Beispiel 13 – Modifizierung
von cryET70-Genen für
die Expression in Pflanzen
-
Es
ist bekannt, dass viele Wildtypgene, die bakterielle Kristallproteine
codieren, in Pflanzen nur schlecht als Gen voller Länge oder
als verkürztes
Gen exprimiert werden. Typischerweise ist der G+C-Gehalt eines cry-Gens
gering (37%), und oft enthält
es viele A+T-reiche Bereiche, potentielle Polyadenylierungsstellen
und zahlreiche ATTTA-Sequenzen. Tabelle 15 zeigt eine Liste von
potentiellen Polyadenylierungssequenzen, die vermieden werden sollten,
wenn man das "plantisierte" Genkonstrukt herstellt. Tabelle
15 Liste
von Sequenzen potentieller Polyadenylierungssignale
- * zeigt eine potentielle Hauptpolyadenylierungsstelle
bei Pflanzen an.
- ** zeigt eine potentielle Nebenpolyadenylierungsstelle bei Tieren
an.
-
Alle
anderen sind potentielle Nebenpolyadenylierungsstellen bei Pflanzen.
-
Die
Bereiche für
die Mutagenese können
in folgender Weise ausgewählt
werden. Alle Bereiche der DNA-Sequenz des cry-Gens, die fünf oder
mehr aufeinanderfolgende Basenpaare enthalten, die A oder T sind, werden
identifiziert. Diesen wurde in Abhängigkeit von der Länge und
dem höchsten
Prozentsatz an A+T in der umgebenden Sequenz über einen Bereich von 20-30
Basenpaaren ein Rang zugewiesen. Die DNA wird auf Bereiche analysiert,
die Polyadenylierungsstellen oder ATTTA-Sequenzen enthalten könnten. Dann
werden Oligonucleotide entworfen, die die Beseitigung von Bereichen
von aufeinanderfolgenden A+T, die eine oder mehrere Polyadenylierungsstellen
oder ATTTA-Sequenzen enthalten, maximieren. Auf der Basis von veröffentlichten
Berichten hat sich gezeigt, dass zwei potentielle Pflanzen-Polyadenylierungsstellen
entscheidender sind. Es werden Codons ausgewählt, die den G+C-Gehalt erhöhen, aber
keine Restriktionsstellen für
Enzyme erzeugen, welche für
die Klonierung und den Zusammenbau des modifizierten Gens geeignet
sind (z.B. BamHI, BglII, SacI, NcoI, EcoRV). Ähnlich werden Codons vermieden,
die die Dubletten TA oder GC enthalten und von denen berichtet wurde,
dass es Codons sind, die man in Pflanzen nicht häufig findet.
-
Obwohl
der CaMV35S-Promotor in den meisten Pflanzengeweben im Allgemeinen
ein konstitutiver Promotor mit hohem Niveau ist, ist das Expressionsniveau
von Genen, die vom CaMV35S-Promotor angetrieben werden, in Blütengewebe
niedrig im Vergleich zu den Niveaus, die man in Blattgewebe beobachtet.
Da die ökonomisch
wichtigen Angriffspunkte, die von einigen Insekten beschädigt werden,
die Blütenteile
oder von Blütenteilen
abgeleitet (z.B. Baumwollknospen und -kapseln, Tabakknospen, Tomatenknospen
und -früchte) sind,
ist es häufig
vorteilhaft, die Expression von Kristallproteinen in diesen Geweben
gegenüber
der mit dem CaMV35S-Promotor erhaltenen Expression zu erhöhen.
-
Der
35S-Promotor des Braunwurz-Mosaikvirus (FMV) ist zum CaMV35S-Promotor
analog. Dieser Promotor wurde isoliert und in einen Pflanzentransformationsvektor
eingefügt.
Im Vergleich zum CaMV-Promotor wird der FMV-355-Promotor im Blütengewebe
auf hohem Niveau exprimiert, während
er immer noch ähnlich
hohe Niveaus der Genexpression in anderen Geweben, wie Blättern, ergibt.
Es kann ein Pflanzentransformationsvektor konstruiert werden, bei
dem das synthetische cry-Gen
in voller Länge
vom FMV-35S-Promotor angetrieben wird. Tabakpflanzen können mit
dem Vektor transformiert und in Bezug auf die Expression des Kristallproteins
durch Western Blot oder ELISA-Immunoassay in Blatt- und Blütengewebe verglichen
werden. Der FMV-Promotor wird verwendet, um relativ hohe Konzentrationen
an Kristallprotein in Blütengewebe
im Vergleich zum CaMV-Promotor zu produzieren.
-
5.14 Beispiel 14 – Expression
von synthetischen cry-Genen mit ssRUBISCO-Promotoren und Chloroplasten-Transitpeptiden
-
Die
Gene in Pflanzen, die die kleine Untereinheit von RUBISCO (SSU)
codieren, werden häufig
auf hohem Niveau exprimiert, durch Licht reguliert und zeigen zuweilen
Gewebespezifität.
Diese Expressionseigenschaften sind weitgehend auf die Promotorsequenzen
dieser Gene zurückzuführen. Es
ist möglich, SSU-Promotoren
zu verwenden, um heterologe Gene in transformierten Pflanzen zu
exprimieren. Typischerweise enthält
eine Pflanze multiple SSU-Gene, und die Expressionsniveaus und die
Gewebespezifität
von verschiedenen SSU-Genen ist unterschiedlich. Die SSU-Proteine
werden im Zellkern codiert und im Cytoplasma als Vorstufen synthetisiert,
die eine N-terminale Verlängerung
enthalten, welche als Chloroplasten-Transitpeptid (CTP) bekannt
ist. Das CTP lenkt die Vorstufe zum Chloroplasten und fördert die
Aufnahme des SSU-Proteins in den Chloroplasten. Bei diesem Vorgang
wird das CTP vom SSU-Protein abgespalten. Diese CTP-Sequenzen werden
verwendet, um heterologe Proteine in die Chloroplasten transformierter
Pflanzen zu lenken.
-
Die
SSU-Promotoren könnten
bei der Expression von heterologen Genen in Pflanzen mehrere Vorteile haben.
Einige SSU-Promotoren werden auf sehr hohem Niveau exprimiert und
könnten
zu Expressionsniveaus führen,
die genauso groß oder
größer sind
als diejenigen, die man mit dem CaMV35S-Promotor beobachtet. Die
Gewebeverteilung der Expression ausgehend von SSU-Promotoren unterscheidet
sich von derjenigen des CaMV35S-Promotors, und daher kann es zur
Bekämpfung
einiger Schadinsekten vorteilhaft sein, die Expression von Kristallproteinen
zu denjenigen Zellen zu lenken, in denen SSU auf dem höchsten Niveau exprimiert
wird. Obwohl er zum Beispiel relativ konstitutiv ist, wird der CaMV35S-Promotor
im Blatt in Gefäßgewebe
auf höherem
Niveau exprimiert als in anderen Teilen des Blatts, während die
meisten SSU-Promotoren in den Mesophyllzellen des Blatts am höchsten exprimiert
werden. Einige SSU-Promotoren sind auch stärker gewebespezifisch, so dass
es möglich
sein könnte,
einen spezifischen SSU-Promotor zu verwenden, um das Protein der
vorliegenden Erfindung nur in einer Teilmenge von Pflanzengeweben
zu exprimieren, wenn sich zum Beispiel erwiesen hat, dass die Expression
eines solchen Proteins in bestimmten Zellen nachteilig für diese
Zellen ist. Zur Bekämpfung
des Kartoffelkäfers
bei der Kartoffel kann es zum Beispiel vorteilhaft sein, SSU-Promotoren
zu verwenden, um die Expression des Kristallproteins zu den Blättern, aber
nicht zu den essbaren Knollen zu lenken.
-
Die
Verwendung von SSU-CTP-Sequenzen, um Kristallproteine im Chloroplasten
zu lokalisieren, könnte
ebenfalls vorteilhaft sein. Die Lokalisierung der B.-thuringiensis-Kristallproteine
im Chloroplasten könnte
sie vor Proteanen schützen,
die man im Cytoplasma findet. Dies könnte die Proteine stabilisieren
und zu höheren
Niveaus der Akkumulation des aktiven Toxins führen. cry-Gene, die das CTP
enthalten, können
in Kombination mit dem SSU-Promotor oder mit anderen Promotoren,
wie CaMV35S, verwendet werden.
-
5.15 Beispiel 15 – Zielsteuerung
von CryET70-Polypeptiden zum extrazellulären Raum oder in Vakuolen mit Hilfe
von Signalpeptiden
-
Die
hier beschriebenen B.-thuringiensis-Polypeptide sind primär im Cytoplasma
der Pflanzenzelle lokalisiert, und diese Lokalisierung im Cytoplasma
führt zu
Pflanzen, die insektizid wirksam sind. In bestimmten Ausführungsformen
kann es jedoch vorteilhaft sein, das B.-thuringiensis-Polypeptid
in andere Kompartimente der Pflanzenzelle zu lenken. Die Lokalisierung
von B.-thuringiensis-Proteinen in anderen Kompartimenten als dem
Cytoplasma kann zu einer geringeren Einwirkung von cytoplasmatischen
Proteanen auf die B.-thuringiensis-Proteine führen, was eine größere Akkumulation
des Proteins und damit eine verstärkte insektizide Aktivität zur Folge
hat. Eine extrazelluläre
Lokalisierung könnte
zu einer effizienteren Einwirkung der B.-thuringiensis-Proteine
auf bestimmte Insekten und damit zu einer größeren Wirksamkeit führen. Wenn
sich herausstellen würde,
dass ein B.-thuringiensis-Protein
nachteilig für
die Pflanzenzellfunktion ist, könnte
eine Lokalisierung in einem nichtcytoplasmatischen Kompartiment
diese Zellen vor dem Protein schützen.
-
In
Pflanzen sowie in anderen Eukaryonten werden Proteine, die entweder
für eine
extrazelluläre
Lokalisierung oder für
eine Lokalisierung in mehreren speziellen Kompartimenten vorgesehen
sind, typischerweise mit einer N-terminalen Aminosäureverlängerung
synthetisiert, die als Signalpeptid bekannt ist. Dieses Signal peptid
lenkt das Protein auf den Kompartimentalisierungsweg, und es wird
typischerweise in einem frühen Schritt
der Kompartimentalisierung von dem reifen Protein abgespalten. Bei
einem extrazellulären
Protein beinhaltet der Sekretionsweg typischerweise die cotranslationale
Insertion ins Endoplasmatische Retikulum, wobei die Abspaltung des
Signalpeptids in diesem Stadium erfolgt. Dann tritt das reife Protein
durch den Golgi-Apparat in Vesikeln, die mit der Plasmamembran verschmelzen
und so das Protein in den extrazellulären Raum freisetzen. Proteine,
die für
andere Kompartimente vorgesehen sind, folgen einem ähnlichen
Weg. Zum Beispiel folgen Proteine, die für das Endoplasmatische Retikulum
oder den Golgi-Apparat
vorgesehen sind, diesem Schema, aber sie werden in dem geeigneten
Kompartiment spezifisch zurückgehalten.
In Pflanzen werden einige Proteine auch zur Vakuole gesteuert, ein
anderes membrangebundenes Kompartiment im Cytoplasma vieler Pflanzenzellen.
Zur Vakuole gesteuerte Proteine zweigen am Golgi-Apparat von dem
obigen Weg ab, wo sie in Vesikel eintreten, die mit der Vakuole
verschmelzen.
-
Ein
gemeinsames Merkmal dieser Protein-Zielsteuerung ist das Signalpeptid,
das den Kompartimentalisierungsvorgang einleitet. Das Fusionieren
eines Signalpeptids mit einem Protein führt in vielen Fällen zur Zielsteuerung
dieses Proteins zum Endoplasmatischen Retikulum. Die Effizienz dieses
Schritts kann auch von der Sequenz des reifen Proteins selbst abhängen. Die
Signale, die ein Protein in ein spezifisches Kompartiment und nicht
in den extrazellulären
Raum lenken, sind nicht so klar definiert. Anscheinend sind viele
der Signale, die das Protein in spezifische Kompartimente lenken,
in der Aminosäuresequenz
des reifen Proteins enthalten. Dies wurde für einige zur Vakuole gelenkte
Proteine gezeigt, aber es ist noch nicht möglich, diese Sequenzen genau
zu definieren. Anscheinend ist die Sekretion in den extrazellulären Raum
der "Standardweg" für ein Protein,
das eine Signalsequenz, aber keine anderen Kompartimentalisierungssignale
enthält. Eine
Strategie, um B.-thuringiensis-Proteine aus dem Cytoplasma herauszulenken,
ist also die Fusion der Gene für
synthetische B.-thuringiensis-Gene mit DNA-Sequenzen, die bekannte Pflanzensignalpeptide
codieren. Diese Fusionsgene ergeben B.-thuringiensis-Proteine, die
den Sekretionsweg betreten, und führen zu einer extrazellulären Sekretion
oder Zielsteuerung zur Vakuole oder anderen Kompartimenten.
-
Signalsequenzen
für mehrere
Pflanzengene wurden beschrieben. Eine solche Sequenz für das mit
Tabak-Pathogenese zusammenhängende
Protein PR1b wurde bereits beschrieben (Cornelissen et al., 1986). Das
PR1b-Protein ist normalerweise im extrazellulären Raum lokalisiert. Ein anderer
Typ von Signalpeptid befindet sich an Samenspeicherproteinen von
Leguminosen. Diese Proteine sind im Eiweißkörper von Samen lokalisiert,
ein vakuolenartiges Kompartiment, das man in Samen findet. Eine
Signalpeptid-DNA-Sequenz für die β-Untereinheit
des 7S-Speicherproteins der Gartenbohne (Phaseolus vulgaris), PvuB,
wurde beschrieben (Doyle et al., 1986). Auf der Grundlage dieser
veröffentlichten
Sequenzen können
Gene chemisch synthetisiert werden, wobei man Oligonucleotide verwendet,
die die Signalpeptide für
PR1b und PvuB codieren. Um eine Sekretion oder Kompartimentalisierung
von heterologen Proteinen zu erreichen, kann es in einigen Fällen notwendig
sein, eine Aminosäuresequenz über die
normale Abspaltungsstelle des Signalpeptids hinaus mit aufzunehmen.
Dies kann notwendig sein, um eine richtige Abspaltung des Signalpeptids
zu gewährleisten.
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