Das terrestrische Laserscanning (TLS) ist eine bodengestützte Vermessungstechnik mit einem enormen Leistungsspektrum und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten im Bereich der 3D-Erfassung.
Dazu zählen u.a. die Vermessung von Bauwerken, Bewegungs- und Setzungsmessungen, archäologische Aufnahmen als auch Tunnelvermessungen.
Mit einer Scanrate von bis zu 1.000.000 Punkte/Sekunde werden Objekte schnell, präzise und berührungslos erfasst und ermöglichen eine Vielfalt von Auswertemöglichkeiten auf Basis hochdetaillierter 3D-Punktwolken.
Funktionsweise
Laserscanning aus der Luft (Airborne Laserscanning, ALS) ist schon seit Jahren im oberösterreichischen Landesdienst, Abteilung Geoinformation und Liegenschaft, fester Bestandteil, um großflächig digitale Geländedaten zu erfassen.
Um je nach Messdistanz, bis auf wenige Millimeter (± 3mm bei 50m) genaue 3D-Informationen von Objekten vom Boden zu erfassen, hat sich das terrestrische Laserscanning inzwischen als ein voll etabliertes Messverfahren entwickelt.
Dabei dreht sich der TLS horizontal und vertikal um die eigene Achse und generiert eine, bis zu mehrere hundert Millionen 3D-Messpunkte, umfassende „Punktwolken“. Obwohl für eine TLS Messung selbst keine Lichtquelle benötigt wird,
können zusätzlich auch farbige Aufnahmen mithilfe der eingebauten HDR-Kamera gemacht werden, wobei jedem gemessenen Punkt die entsprechende Farbinformation zugewiesen wird.
Dadurch werden komplexe Objekte in kurzer Zeit vollständig erfasst und erweitern in idealer Weise die klassische Ingenieurgeodäsie.
Entsprechend der jeweiligen Aufgabenstellung lassen sich aus den 3D-Geometrie- und Farbdaten beliebige 2D-Pläne oder dreidimensionale Visualisierungen als Planungsgrundlage erstellen.
Einsatzmöglichkeiten
Die Einsatzmöglichkeiten eines TLS sind sehr vielfältig und reichen von der klassischen Vermessung von Bauwerken (Innen- und Außenaufnahmen von kulturhistorischen Gebäuden), sowie zur Beweissicherung und Gutachten.
Dunkle Räume, Schächte, Tunnel und Stollensysteme lassen sich per Laserscanning bei Dunkelheit ebenso bis ins Detail geometrisch erfassen.
3D-Visualisierung mittels Potree
Für die Visualisierung der Projekte wurde das externe „open source“ Tool Potree (potree.org) verwendet.
Die Darstellung der Potree-3D-Punktwolken von ausgewählten Projekten kann via DORIS-webOffice sowie unter folgenden Links aufgerufen werden.
Einige Hinweise zur Bedienung des Tools:
- Mit einem Doppelklick kann der Fokus (Rotationszentrum) gesetzt werden.
- Im Tool unter „Aussehen“ – „Other“ - „Splat Quality“ lässt sich die Qualität reduzieren, die Darstellung dafür beschleunigen.
- Im Tool unter „Szene“ lassen sich andere, falls vorhandene, Punktwolken ein/-ausblenden.
- Im Tool unter „Tools“ lassen sich Objekte bemaßen. Außerdem können auch Schnitte/Profildarstellungen erstellt werden.
Bei einigen Projekten wurden sowohl Außen- als auch Innenaufnahmen durchgeführt. Damit sind auch, wie im Folgenden beschrieben, Profildarstellungen möglich.
- Auf die „Orthographic“ Ansicht wechseln (zuvor die Qualität auf Standard ändern) und dann am besten von oben auf den gewünschten Bereich schauen.
- Bei „Clipping“ das dritte Rechteck Symbol anklicken.
- Ein schmales Rechteck über den gewünschten Bereich ziehen (dabei die linke Maustaste gedrückt halten).
- Anschließend direkt unter dem „Clipping“ Werkzeug auf „Inside“ klicken (d.h. alle Daten „Inside“ bleiben sichtbar).
- Jetzt die Selektion aufheben, mit einem Klick irgendwo in das leere Fenster und dann die Ansicht schwenken.