TBHB 1947-02-28
Einführung
[Bearbeiten]Der Artikel TBHB 1947-02-28 zeigt die ungekürzten Tagebuchaufzeichnungen von Hans Brass vom 28. Februar 1947. Diese Aufzeichnungen erstrecken sich über eine Seite.
Tagebuchauszüge
[Bearbeiten][1] Der starke Wind gestern hat solche Schneeverwehungen verursacht, daß Johannsen mit seinem Auto gestern Abend nicht mehr durchgekommen ist. Seine Passagiere mußten in Dähndorf aussteigen u. sind zu Fuß hier angekommen, in völlig erschöpftem Zustande nachts 1 Uhr. Heute war der Wind nach Norden gegangen u. hat sich noch erheblich verstärkt u. um 4 Uhr nachmittags begann starkes Schneetreiben. So ist nun eine Reise nach Leipzig völlig ausgeschlossen, da man ummöglich nach Ribnitz gelangen kann, es ist alles verweht. Dabei hat der Frost um nichts nachgelassen. Heute Abend verkündete der Nordwestdeutsche Rundfunk endlich eine Aussicht auf Besserung der Wetterlage, aber wann sich diese auch östlich der Elbe auswirken wird, ist noch ungewiß. Doch selbst wenn nun Tauwetter eintreten sollte, ist damit nicht gleich geholfen, da der Boden etwa einen Meter tief gefroren ist u. das Schmelzwasser nicht ablaufen kann, es wird zunächst einen fürchterlichen Morast geben, der die Wege ebenso unpassierbar machen wird, wie jetzt der Schnee. Auch kalt wird es bleiben, da die Ostsee zugefroren ist u. die große Eisfläche wie ein Eiskeller wirkt. Bis das Eis auf der Ostsee u. auf dem Bodden verschwunden sein wird, wird es eine Zeit dauern, es sei denn es gäbe Regen u. Sturm.