Ludwig Tieck: Das jüngste Gericht. In: Poetisches Journal, S. 221–246 | |
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läugnen, daß du große und angesehene Männer in demselben Werke heruntergesetzt und verachtet hast, sie zum Theil mit Nahmen genannt, zum Theil in Wortspielen hämischer Weise versteckt, wie dir denn fast Niemand recht ist. So sind der verunglückten Seelen, die um Rache schreien, viele, als: Bötticher, Herder, Feßler, Wieland, Klinger, Kotzebue, Spieß, Cramer, La Fontaine, Voß, Iffland, Engel, Meißner, Müller, Nikolai, Schlenkert, Genz, Biester, Gedike, Falk, Starke, Grosse, Hagedorn, Gesner, Wächter, Schmidt, Zschokke, Rambach, Fried. Brun, nebst andern.
Es war so böse nicht gemeint, fiel ich zitternd ein, ich habe gedacht, du hieltet vom Spaße was.
Das ist deine ewige Ausrede, war die Antwort, wenn du nicht weiter kannst, aber wenn ich dir auch alles vergeben wollte, kannst du es läugnen oder entschuldigen, daß du schon gegenwärtiges jüngstes Gericht im voraus geschildert und lächerlich gemacht hast?
Ludwig Tieck: Das jüngste Gericht. In: Poetisches Journal, S. 221–246. Frommann, Jena 1800, Seite 245. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Tieck_Das_juengste_Gericht_1800.pdf/25&oldid=- (Version vom 22.12.2016)