Emesa (der Name wird sehr verschieden geschrieben: Euseb. Onom. ed. Lagarde 257, 13 Ἐμέσσης = Hieron. ebd. 120, 31 Emesa; Plin. n. h. V 81 Hemisa; Strab. XVI 753 τῶν Ἐμισηνῶν; Ptol. V 14, 15 Ἔμισα; Ammian. Marc. XIV 8, 9 Emissa, XVI 6, 20 Emesa; Hierokl. 717, 2 Ἔμισσα, ebenso Steph. Byz. mit der Bemerkung: ‚einige schreiben Ἔμεσα‘; Itin. Ant. 46 Emiza; Joh. Malal. XII p. 269 ed. Bonn. Ἐμίση; vgl. ferner Herodian. V 3. Theodoret. hist. eccl. III 7), Stadt in SyriaApamene, später zu Phoenice Libanesia geschlagen (Ammian. Marc. Hierokl.), am Orontes gelegen, nahe bei Arethusa. Sie war der Sitz eines arabischen Fürstengeschlechts (über diese Dynastie vgl. Marquardt Römische Staatsverwaltung [2497] I² 403f.). Schon zur Zeit des Pompeius und Caesar wird ein Sampsigeram erwähnt. Einen seiner Nachkommen desselben Namens nennt Josephus (ant. XIX 338ff.) als römischen Vasallenfürsten zur Zeit des Herodes Agrippa I. Er und sein Nachfolger Azizus waren mit Agrippa verschwägert (Joseph. ant. Iud. XVIII 135. XX 139). Dessen Bruder und Nachfolger Soëmus mußte den Römern in den J. 66–72 mehrfach Heerfolge leisten (Joseph. ant. Iud. XX 158; bell. Iud. II 501. III 68. VII 226. Tac. hist. II 51). Unter Domitian wurde E. römisch. Sie war die Heimatstadt der Iulia Domna, Mammaea, des Elagabal und des Severus Alexander. Mit der Thronbesteigung des Elagabal (217 n. Chr.) begann die Blütezeit der Stadt. Sie erhielt Metropolisrang (vgl. die Münzen) und das Ius Italicum (Digest. L 15, 1. 8). Berühmt war der Tempel des ‚Sonnengottes‘ (Baʿal) und die zu Ehren des Sol gefeierten Spiele (s. Münzen). In der Nähe von E. besiegte Aurelian die Königin Zenobia von Palmyra (Hist. Aug. Aurel. 25). Der Perserkönig Sapores verwüstete die ganze Gegend bis E. (Joh. Malal.). Unter den Arabern war die Stadt bedeutend und hatte eine feste Burg. Das heutige Ḥömṣ ist eine stattliche Stadt mit ca. 60 000 Einwohnern in fruchtbarer Ebene, unweit des Orontes schön gelegen; schon Ammian rühmt die amoenitas der Stadt.
Münzen von Domitianus, Antoninus Pius, Iulia Domna, Caracalla, Elagabal, Sulpicius Antoninus bei Eckhel III 311. Mionnet V 227f.; Suppl. VIII 156. Inschriften: Révue archéol. 3. Série, t. XXXVII 1900, 471. Le Bas-Waddington III nr. 2564 u. 2567. Schürer Geschichte des jüd. Volkes I³ 557. Baedeker Paläst.⁶ 324f.