Willi Helmut Schreiber

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Willi Helmut Schreiber (* 25. März 1917 in Gießen; † 2008 in München) war ein deutsches Mitglied der SS-Verfügungstruppe, später Waffen-SS, und Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND).

Schreiber war Funktionär der Hitlerjugend im Rang eines Jungbannführers. 1938 meldete er sich zur SS-Verfügungstruppe. Von 1941 bis 1944 gehörte er der SS-Division Das Reich an, zuletzt als Bataillonskommandeur im SS-Dienstgrad eines Sturmbannführers.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er in Frankreich wegen der mutmaßlichen Beteiligung am Massaker von Oradour gesucht.[1] Daher lebte Schreiber unter dem falschen Namen Helmut Kraus. Im Sommer 1957 wurde er von Wolfgang Otto für den BND geworben, dessen Stellvertreter er wurde. Sein Deckname im BND war ebenfalls Helmut Kraus.

Im BND vermutete man eine Beteiligung Schreibers an Gewaltakten in Polen sowie Verbrechen der Einsatzgruppe B. Daher wurde er nicht in ein Beamtenverhältnis übernommen. 1980 ging er als leitender Angestellter in Rente.[2]

  • Peter Schuster: SS-Sturmbannführer Helmut Schreiber : Hitlerjugend-Führer, Ritterkreuzträger, Träger der Nahkampfspange in Gold. Edition Zeitgeschichte, Selent 2012, ISBN 978-3-942145-15-2.

Einzelnachweise

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  1. tagesschau.de: Neue Studie: BND rekrutierte gezielt NS-Verbrecher. Abgerufen am 10. Oktober 2022.
  2. Gerhard Sälter: Kameraden. Nazi-Netzwerke und die Rekrutierung hauptamtlicher Mitarbeiter. Dokumentation der Tagung am 2. Dezember 2013. In: Die Geschichte der Organisation Gehlen und des BND 1945 – 1968: Umrisse und Einblicke (= Jost Dülffer, Klaus-Dietmar Henke, Wolfgang Krieger, Rolf-Dieter Müller [Hrsg.]: Studien der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945 – 1968. Band 2). 2013, ISBN 978-3-9816000-1-8, S. 41–52 (uhk-bnd.de [PDF]).