Umweltkosten

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Umweltkosten (englisch environmental cost) sind in der Betriebswirtschaftslehre und Umweltökonomik internalisierte Kosten, die durch die Vermeidung, Beseitigung, Verwertung und Überwachung von Umweltbelastungen (Umweltschutzkosten) und der Beanspruchung der Umwelt (Umweltnutzungskosten) verursacht werden.

Umweltkosten müssen internalisiert sein, also durch Gesetze oder sonstige Rechtsnormen dem Verursacher angelastet werden (etwa Investitionsausgaben für Filteranlagen) oder durch sonstige Rechtsnormen anfallen (etwa Abwassergebühren).[1] Dagegen bleiben externe Kosten wegen ihrer besonderen Erfassungs- und Bewertungsproblematik im Regelfall unberücksichtigt (wie etwa Emissionsschäden).

Das Bundesumweltministerium teilt die Umweltkosten in Umweltschutzkosten und Kosten der Umweltwirkungen ein.[2]

Allgemein wird unterschieden im Hinblick darauf, wo die Umweltkosten entstehen, zwischen externen, außerhalb eines Unternehmens entstehenden und internen, innerhalb eines Unternehmens entstehenden Umweltkosten:

Zudem wird im Hinblick auf die Präventivwirkung unterschieden zwischen

Der größte Teil der Umweltkosten versteckt sich in verschiedenen Kostenarten und kann durch ein traditionelles Rechnungswesen nicht transparent gemacht werden.[10] In begrenztem Maße kann eine Flusskostenrechnung zur Transparenz beitragen, indem sie umweltrelevante Produktionsprozesse wie „Sonderabfälle beseitigen“ oder „nachhaltige Rohstoffe beschaffen“ analysiert.

Die ISO 14007 (August 2020) enthält Leitlinien zur Bestimmung von Umweltkosten und -nutzen. Sie behandelt vor allem die Monetarisierung von Umweltschäden, um sie für die Umweltkostenrechnung quantifizierbar zu machen.

Wirtschaftliche Aspekte

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In Unternehmen anfallende Umweltkosten in Form von Steuern, Abgaben oder Gebühren können durch Überwälzung auf die Preise die Güternachfrage und somit den Verbrauch senken (Internalisierung).[11] Die Preisüberwälzung kann dazu führen, dass als Substitutionsgut verstärkt Naturprodukte nachgefragt werden.

Die Umweltkosten weisen in der Kostenstruktur noch einen relativ geringen Anteil auf (Umweltkostenquote).[12] Die zunehmende Internalisierung von bisher nicht den verursachenden Unternehmen angelasteten Kosten und Schäden dürfte jedoch künftig den Anteil der Umweltkosten überproportional erhöhen.

In der Umweltökonomik ist das ökonomische Optimum erreicht, wenn die Grenzkosten von Umweltverbesserungsmaßnahmen (etwa Luftreinhaltung) mit dem Grenznutzen von Umweltverbesserungsmaßnahmen (Abnahme von Umweltkosten) identisch sind. Das ökologische Maximum ist erreicht, wenn das Umweltqualitätsziel erfüllt wird.[13]

Einzelnachweise

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  1. Hans-Ulrich Küpper/Burkhard Pedell, Umweltkostenrechnung, in: Wolfgang Lück (Hrsg.), Lexikon der Betriebswirtschaft, 2004, S. 680
  2. Bundesumweltministerium/Umweltbundesamt (Hrsg.), Handbuch Umweltkostenrechnung, 1996, S. 44; ISBN 978-3-8006-2110-1
  3. Michael Olsson/Dirk Piekenbrock, Gabler Lexikon Umwelt- und Wirtschaftspolitik, 1996, S. 133
  4. Michael Olsson/Dirk Piekenbrock, Gabler Lexikon Umwelt- und Wirtschaftspolitik, 1996, S. 188
  5. VDI 4075-1:2014-10: Produktionsintegrierter Umweltschutz (PIUS); Grundlagen und Anwendungsbereich (Cleaner production (PIUS); Basic principles and area of application), Beuth Verlag/Berlin, 2014, S. 3.
  6. Heinz Karl Prammer, Integriertes Umweltkostenmanagement, 2008, S. 249; ISBN 978-3-8349-1690-7
  7. Verband der Chemischen Industrie/Betriebswirtschaftlicher Ausschuss (Hrsg.), Umweltschutzkosten, 1973, S. 2055
  8. Christoph Lange/Regina Fischer, Umweltschutzbezogene Kostenrechnung auf Basis der Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung als Instrument des Controlling, in: Zeitschrift für Betriebswirtschaft, Ergänzungshaft 1/98, 1998, S. 109
  9. Matthias Kramer, Integratives Umweltmanagement, 2010, S. 351
  10. Siegfried G. Häberle, Das neue Lexikon der Betriebswirtschaftslehre, Band 1, 2008, S. 925
  11. Dirk Piekenbrock, Gabler Kompakt-Lexikon Volkswirtschaft, 2002, S. 419
  12. Michael Funke, Betriebliches Ökocontrolling, 1996, S. 112
  13. Michael Olsson/Dirk Piekenbrock, Gabler Lexikon Umwelt- und Wirtschaftspolitik, 1996, S. 362