Schnetzenhausen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schnetzenhausen
Ehemaliges Gemeindewappen von Schnetzenhausen
Koordinaten: 47° 41′ N, 9° 27′ OKoordinaten: 47° 40′ 30″ N, 9° 26′ 30″ O
Höhe: 435 m ü. NHN
Eingemeindung: 1. April 1937
Postleitzahl: 88045
Vorwahl: 07541

Schnetzenhausen ist ein Stadtteil von Friedrichshafen am Bodensee, der zur Kernstadt gehört.

Schnetzenhausen wurde 809 als „Snezzinhusin“ erstmals erwähnt. Im 11. Jahrhundert hatte das Kloster Petershausen, nach 1200 die Klöster Weißenau und Löwental sowie die Stadt Buchhorn Besitzungen. Ein Ortsadel taucht im 13. Jahrhundert auf.

Um 1700 hatte die Gemeinde einmal den Namen Amt Fischbach, dann Amt Hagedorn und später Amt Berg – der Name wechselte damals teilweise auch mit dem Wohnsitz des jeweiligen Bürgermeisters. Später herrschten Bürger von Buchhorn (das heutige Friedrichshafen) über den Ort – er gehörte zur Landvogtei Schwaben und war dem Amt Fischbach-Ailingen zugehörig.

Nach dem Übergang an Württemberg war das Gebiet zunächst Teil der Gemeinde Hagendorn/Berg und wurde 1854 eine selbständige Gemeinde im Oberamt Tettnang. Den Namen „Schnetzenhausen“ führt die Gemeinde seit der Abtrennung von der Gemeinde Berg.

Am 1. April 1937 wurde Schnetzenhausen nach Friedrichshafen eingegliedert.[1] Bürgermeister war seit 1913 Hermann Schenk, NSDAP-Mitglied, der als Amtmann in den Dienst der Stadt übernommen wurde.[2]

Während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wurde Schnetzenhausen durch das Mannschaftsquartier der iranischen Nationalmannschaft im Ringhotel Krone bekannt.

Politische Gliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Berg wurden 1850 Schnetzenhausen zugeordnet:

  • Neuhäuser
  • Riedern
  • St. Georgen
  • Seemoos
  • Spaltenstein
  • Trautenmühle
  • Waggershausen
  • Windhag

Zur Gemeinde gehör(t)en folgende Teilorte und Wohnplätze:

  • Grenzhof
  • Rupertshof

1930 wurde Schnetzenhausen ein Wappen verliehen und dieses behielt seine Gültigkeit bis zur Auflösung der Gemeinde im Jahr 1937.

Blasonierung: Geviert von Blau und Gold

  • in 1 ein schräg nach unten fliegendes silbernes Flugboot (Hinweis auf die Hauptindustrie der Gemeinde in Manzell)
  • in 2 ein bewurzelter grüner Apfelbaum mit roten Früchten (Hinweis auf Jettenhausen)
  • in 3 eine grüne Garbe (Hinweis auf Schnetzenhausen)
  • in 4 ein schräg nach oben schwimmender silberner Fisch mit roten Punkten und roten Flossen (Hinweis auf Fischbach)

Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Pfarrkirche St. Peter und Paul
Speicher von 1616

Kirche St. Peter und Paul

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese katholische Pfarrkirche wurde mit einem bestehenden frühmittelalterlichen Turm um 1500 erbaut. 1754 wurde die Kirche neu erbaut und in den Jahren von 1957 bis 1959 im barocken Stil erweitert und erneuert.[3] Für die Außenwand schuf der Allgäuer Künstler Alfred Vollmar eine Sonnenuhr, die als Sgraffito und Mosaik ausgeführt wurde.

Altes Speichergebäude

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das zweistöckige landwirtschaftliche Speichergebäude trägt die Jahreszahl 1616 über der Rundbogentür und liegt an der Ortsausfahrt Richtung Spaltenstein.[4]

  • Otto Saur, Alfred Vögele: 750 Jahre St. Maria Jettenhausen – Eine Kirchen- und Ortsgeschichte von Jettenhausen, Waggershausen, Meistershofen und Heiseloch. ISBN 3-88812-186-8

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. 750 Jahre St. Maria Jettenhausen – Eine Kirchen- und Ortsgeschichte von Jettenhausen, Waggershausen, Meistershofen und Heiseloch (von Otto Saur und Alfred Vögele)
  2. Uwe Schmidt: Hermann Schenk: Innere Distanz zum NS-Regime. In: Wolfgang Proske (Hrsg.): Täter Helfer Trittbrettfahrer. NS-Belastete aus Baden-Württemberg, Band 5: NS-Belastete aus dem Bodenseeraum. Gerstetten : Kugelberg, 2016, ISBN 978-3-945893-04-3, S. 187–200
  3. St. Peter und Paul Schnetzenhausen@1@2Vorlage:Toter Link/www.drs.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Rainer Barth: Friedrichshafener Wanderbuch. Verlag Robert Gessler, 2002, ISBN 3-86136-056-X