Pedro Henriquez de Acevedo

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Zeitgenössisches Porträt in der Publikation Atrium heroicum Caesarum, regum, […] imaginibus […] illustr[atum], 1600–1602

Pedro Henriquez de Acevedo y Toledo, Graf von (Conde de) Fuentes (* 18. September 1525 in Zamora, in älteren Quellen auch * 18. September 1560 in Valladolid; † 22. Juli 1610 in Mailand), auch Pedro Enríquez de Acevedo, war ein spanischer Feldherr und Staatsmann.

In jungen Jahren diente Fuentes als Page am Hofe Philipps II. Seinen ersten Feldzug machte er 1580 unter dem Herzog von Alba in Portugal mit, wo die Spanier die Erbansprüche des spanischen Königs auf den portugiesischen Thron rasch durchsetzten. 1582 erhielt Fuentes den Oberbefehl über die spanischen Besatzungstruppen.

1591 wurde Fuentes vom spanischen König in die sich im Aufstand befindenden Niederlande gesandt. Nach dem Tod des dortigen Statthalters Alexander Farnese unterstützte er dessen beiden Nachfolger, Peter Ernst Graf von Mansfeld, und Erzherzog Ernst von Österreich. 1595 übernahm Fuentes das Statthalteramt interimistisch. Das überzogene Vorgehen gegen die Niederländer bewog Philipp II., ihn im Jahr darauf durch Albrecht VII. von Österreich zu ersetzen.

Das 1603/1604 bei Colico errichtete Fort Fuentes (Forte de Fuentes)

Von 1600 bis zu seinem Tod 1610 war Fuentes Gouverneur und Generalkapitän zu Mailand. Nordöstlich Colico ließ er zwischen 1603 und 1609[1] eine Festung, das nach ihm benannte Forte di Fuentes errichten, deren Ruinen heute als Museum zugänglich sind.[2] Diese Festung sperrte den Verkehr vom und zum Splügen-, Septimer und Malojapass und sollte den Vorstößen der Drei Bünde Einhalt gebieten, die seit 1512 das Valchiavenna und das Veltlin als Untertanenlande besetzt hielten. Der Festungsbau provozierte indes aber auch die Republik Venedig, die an offenen Handelswegen über die Alpen Interesse hatte.

1599 erwirkte er ein Bündnis mit Herzog Karl Emanuel I. von Savoyen zur Zerstückelung Frankreichs. Gleichzeitig soll er dem französischen Marschall Biron das (nicht gehaltene) Versprechen abgerungen haben, in einer Verschwörung gegen den eigenen König, Heinrich IV., vorzugehen.

Quellenproblematik

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  • Geburts- und Todesdatum sorgten in der älteren Literatur für Verwirrung. Spanische, französische wie auch deutschen Lexika (z. B. Pierer’s Universal-Lexikon, 1857) nannten den 18. September 1560, Geburtsort Valladolid. Auch das Geburtsjahr 1535, mit dem Geburtsort Zamora, ist zu finden (ohne Tag und Monat, so Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 7, Leipzig 1907). Die moderne Literatur des 20./21. Jahrhunderts verweist indes auf den 18. September 1525 (Geburtsort Zamora).
  • Das Todesdatum gibt Pierer’s Universal-Lexikon mit dem 19. Mai 1643 (Schlacht von Rocroi) an. Pierer’s unterliegt damit einer Verwechslung mit Paul Bernard, Graf von Fontaine, einem spanischen General lothringischer Herkunft. Dessen französischer Herkunftsname („Fontaine“ = frz. „Quelle“) wurde bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hinein oft in „Fuentes“ (sp. „Quelle“) fälschlich rückübersetzt (so auch im Pariser Armeemuseum, das laut einem Ausstellungsvermerk den Tragestuhl des „Generals Fuentes“, in Wahrheit also Fontaines, aufbewahrt). Die Rückübersetzung geschah vielleicht bewusst, um die französische Herkunft dieses spanischen Generals zu verschleiern.
  • Cesare Fernandez Duro: Don Pedro Enrequez de Acevedo conde de Fuentes. Edition der Real Academia de la Histora en ja junta, Madrid 1884 (als E-Book in spanischer Sprache verfügbar)
Commons: Pedro Henriquez de Acevedo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Forte di Fuentes - La Storia. Museo della Guerra Bianca, Temù, abgerufen am 6. Oktober 2024 (italienisch).
  2. Forte di Fuentes - Il Museo. Museo della Guerra Bianca, Temù, abgerufen am 5. Oktober 2024 (italienisch).
VorgängerAmtNachfolger
Ernst von ÖsterreichStatthalter der habsburgischen Niederlande
1595–1596
Albrecht VII. von Österreich
Juan Fernández de VelascoGouverneur von Mailand
1595–1596
Juan Fernández de Velasco