Mauchiga
Mauchiga | ||
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Daten | ||
Fläche | 50,76 km²[1] | |
Einwohnerzahl | 3.110 (2022)[2] | |
Chefe de Suco | Guilherme Rodrigues Soares (Wahl 2016) | |
Aldeias | Einwohner (2015)[1] | |
Goulora | 497 | |
Hato-Quero | 751 | |
Leotelo I | 709 | |
Leotelo II | 76 | |
Mauchiga | 425 | |
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Mauchiga (Mau-Chiga, Mau Chiga, Mauxiga) ist ein osttimoresischer Suco. Er gehört zum Verwaltungsamt Hatu-Builico (Gemeinde Ainaro).
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mauchiga | ||
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Orte | Position[3] | Höhe |
Boetua | 8° 55′ 45″ S, 125° 34′ 38″ O | 1025 m |
Ernaro | 8° 55′ 43″ S, 125° 34′ 17″ O | 1055 m |
Goulora | 8° 57′ 4″ S, 125° 33′ 59″ O | 1462 m |
Hato-Quero | 8° 56′ 6″ S, 125° 35′ 44″ O | 1472 m |
Karaulun | 8° 55′ 41″ S, 125° 34′ 33″ O | 1065 m |
Leotelo | 8° 57′ 51″ S, 125° 32′ 24″ O | 862 m |
Mauchiga | 8° 56′ 20″ S, 125° 35′ 11″ O | 1357 m |
Mauchiga nimmt den Südosten des Verwaltungsamts Hatu-Builico ein. Nordwestlich liegen die Sucos Mulo und Nuno-Mogue. Nordöstlich befindet sich das Verwaltungsamt Maubisse mit seinem Suco Aituto, südwestlich das Verwaltungsamt Ainaro mit seinen Sucos Manutaci und Soro und südlich das Verwaltungsamt Hato-Udo mit seinem Suco Leolima. Im Osten grenzt Mauchiga an das Verwaltungsamt Same (Gemeinde Manufahi) mit seinen Sucos Holarua, Letefoho und Rotuto.[4] Die Grenze zu Soro, Mantuaci und zum größten Teil von Mulo bildet der Fluss Belulik. Nur im Norden reicht Mauchiga über den Fluss hinaus. Dieses Gebiet kam erst 2015 von Mulo zu Mauchiga. Dafür gab Mauchiga Gebiete im Süden an Leolima ab.[5] Mauchiga hat eine Fläche von 50,76 km².[1] und teilt sich auf in die fünf Aldeias Goulora, Hato-Quero (Hatu-Quero, Hatuquero, Hatoquero), Leotelo I (Leotelo 1), Leotelo II (Leotelo 2) und Mauchiga.[4][6]
Das Dorf Mauchiga liegt im Norden mit dem Sitz des Sucos. Östlich davon befindet sich das Dorf Hato-Quero. In dem 2015 von Mulo erhaltenen Gebiet liegen die Ortschaften Ernaro, Karaulun und Boetua. An der Westgrenze Mauchigas liegt das Dorf Leotelo. Das Dorf Goulora befindet sich nah dem Zentrum, westlich der Cablac-Berge, die den Osten des Sucos einnehmen und bis in die benachbarten Sucos reichen. In Mauchiga liegen die Berge Halocmelalu (2115 m, 08° 58′ S, 125° 34′ O ), Hatocabir (2344 m, 08° 58′ S, 125° 35′ O ) und Berelaca (2491 m, 08° 57′ S, 125° 36′ O ).[4][7] In den Bergen finden sich steile Schluchten und hohe Felsen. Zwischen 800 und 1500 m wächst ein dichter Kasuarinenwald. Das Gebiet gilt als für Ornithologen interessant, auch wenn sie zoologisch noch relativ unerforscht ist.[8] Gipfel und umliegender Wald sind seit dem Jahr 2000 ein Wildschutzgebiet (Protected Natural Area PNA).[9] 2015 wurde die Region deswegen zum Nationalpark Kay Rala Xanana Gusmão erklärt.[10]
Grundschulen gibt es in Mauchiga, Leotala, Goulora und Boetua. Mauchiga und Goulora haben eine Kapelle, in Leotala gibt es einen Marienschrein. Das einzige Hospital steht in Mauchiga.[4][11]
Am 23. Dezember 2023 wurde der Anschluss Mauchigas an das nationale Stromnetz feierlich eingeweiht.[12]
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Die Cablac-Berge nahe dem Dorf Mauchiga
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Das Dorf Mauchiga
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Die Kapelle im Dorf Mauchiga
Einwohner
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Suco leben insgesamt 3.110 Menschen (2022), davon sind 1.598 Männer und 1.512 Frauen. Im Suco gibt es 480 Haushalte.[2] Etwa 55 % der Einwohner geben Tetum Prasa als ihre Muttersprache an. Etwa 45 % sprechen Mambai.[13]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mauchiga war 1982 der Schauplatz von Kämpfen zwischen der FALINTIL und den indonesischen Besatzern.
Am 6. Juli 1982 planten die FALINTIL und lokale Widerstandsgruppen eine Reihe von Angriffen auf indonesische Militärposten in der Umgebung von Mauchiga. Die Pläne wurden verraten. Am 10. Juli begannen die Streitkräfte Indonesiens jedes Haus in den Orten Mauchiga, Goulora und Hato-Quero zu durchsuchen. 30 Personen wurden verhaftet und in das militärische Hauptquartier in Ainaro gebracht, davon 13, die an den Planungen am 6. Juli beteiligt waren. In den nächsten Tagen folgten weitere Verhaftungen. Am 20. August 1982 griff die FALINTIL mit Männern aus Mauchiga und Dare mehrere indonesische Stützpunkte in der Region an (Cabalaki-Aufstand). Noch am selben Tag starteten indonesische Soldaten Vergeltungsaktionen. Bis zum 24. August zerstörten und plünderten die Truppen die Dörfer der Region. Bis Januar 1986 wurden 464 Einwohner des Sucos (etwa 20 % der Bevölkerung) nach Atauro, Ainaro, Dotik und Dare zwangsumgesiedelt, darunter 226 Frauen und 180 Kinder. Auf diese Weise sollten soziale Bindungen zerstört und operationale Unterstützungen für den Widerstand unterbunden werden.[14] Auch zahlreiche Vergewaltigungen in dieser Zeit wurden dokumentiert.[15]
Zwischen 1978 und 1984 wurden durch die Indonesier und pro-indonesische Milizen insgesamt 117 Einwohner Mauchigas im Krieg getötet, davon waren 42 Zivilisten. 145 Menschen starben aufgrund des Konflikts an Hunger und Krankheiten, vor allem während der Zwangsumsiedelungen. Nur einer von ihnen war ein Kämpfer im Widerstand.[14]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Guilherme Rodrigues Soares zum Chefe de Suco gewählt[16] und 2009 und 2016 in seinem Amt bestätigt.[17][18]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Mauchiga (tetum; PDF; 8,2 MB)
- Ergebnisse des Zensus 2015 für den Suco Mauchiga (tetum; PDF)
- Seeds of Life: Suco information sheets Hatu-Builico (tetum)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- ↑ a b Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
- ↑ Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 ( vom 17. Januar 2021 im Internet Archive) (Direcção-Geral de Estatística DGE).
- ↑ a b c d Direcção-Geral de Estatística: Atlas der Gemeinde Ainaro ( des vom 14. August 2022 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 28. Dezember 2021.
- ↑ Timor-Leste GIS-Portal ( vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
- ↑ Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 ( vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
- ↑ Myra Keep: Deformation of the Cablac Mountain Range, East Timor: An overthrust stack derived from an Australian continental terrace, Juni 2009, Journal of Asian Earth Sciences 35(2):150-166.
- ↑ Turismo Timor-Leste ( vom 21. November 2007 im Internet Archive) (englisch)
- ↑ UNTAET Regulation No. 2000/19 - On protected places ( vom 18. Oktober 2000 im Internet Archive) (PDF-Datei; 39 kB)
- ↑ Government of Timor-Leste: Timor-Leste builds National Park Kay Rala Xanana Gusmão, 26. Oktober 2015, abgerufen am 11. November 2015.
- ↑ UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 ( vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 583 kB)
- ↑ EDTL: 𝐌𝐎𝐏 𝐇𝐚𝐦𝐮𝐭𝐮𝐤 𝐇𝐨 𝐄𝐃𝐓𝐋, 𝐄.𝐏 𝐈𝐧𝐚𝐠𝐮𝐫𝐚 𝐏𝐫𝐨𝐣𝐞𝐭𝐮 𝐄𝐥𝐞𝐭𝐫𝐢𝐟𝐢𝐤𝐚𝐬𝐚𝐮𝐧 𝐈𝐡𝐚 𝐒𝐮𝐤𝐮 𝐌𝐚𝐮𝐜𝐡𝐢𝐠𝐚, 23. Dezember 2023, abgerufen am 26. Dezember 2023.
- ↑ Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Mauchiga (tetum; PDF; 8,2 MB)
- ↑ a b „Chapter 6: The Profile of Human Rights Violations in Timor-Leste, 1974 to 1999“ ( vom 4. Februar 2016 im Internet Archive) (PDF; 456 kB) aus dem Abschlussbericht der Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission von Osttimor (englisch)
- ↑ Chapter 7.7: Sexual Violence ( vom 4. Februar 2016 im Internet Archive) (PDF; 1,2 MB) aus dem Abschlussbericht der Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission von Osttimor (englisch)
- ↑ Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 – Resultados ( vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- ↑ Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 – Resultados ( vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- ↑ Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016 (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven), abgerufen am 17. Juni 2020.