Manganosit
Manganosit | |
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scharfkantige, pseudokubische, schwarze Kristalle von Manganosit auf einer Matrix aus massigem Sonolith (rosa, im Bild links und unten) und glänzendem, blättrigem Zinkit (rot) | |
Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Symbol |
Mng[1] |
Chemische Formel | MnO |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Oxide mit Metall:Sauerstoff = 2:1 und 1:1 |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
IV/A.04 IV/A.04-040 4.AB.25 04.02.01.03 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | kubisch |
Kristallklasse; Symbol | m3m |
Raumgruppe | Fm3m |
Gitterparameter | a = 4,44 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen |
Formeleinheiten | Z = 4 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 5 bis 6 |
Dichte (g/cm3) | 5,18 |
Spaltbarkeit | {001}, {010}, {001} vollkommen |
Bruch; Tenazität | faserig |
Farbe | smaragdgrün, an der Luft schwarz werdend |
Strichfarbe | braun |
Transparenz | durchsichtig |
Glanz | glasartig |
Manganosit, chemisch Mangan(II)-oxid, ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide mit einem Mengenverhältnis von Metall zu Sauerstoff von 1:1 mit nur kleinen bis mittelgroßen Kationen. Es gehört zur Periklas-Gruppe.
Manganosit kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Formel MnO und bildet oktaedrische Kristalle, die in Körnern und spaltbaren Aggregaten bis zu 10 cm Größe vorkommen. Es ist bei frischen Bruch von smaragdgrüner Farbe, färbt sich an der Luft aber schnell schwarz.
Etymologie und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Mineral wurde 1817 von C.F. Jasche in der Typlokalität, der Kaiser Franz-Mine in der Nähe von Elbingerode im Harz gefunden. Es wurde nach seinem Bestandteil, dem Element Mangan benannt.
Klassifikation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Systematik nach Strunz wird Manganosit zu den Oxiden mit einem Verhältnis von Metall zu Sauerstoff von 2:1 oder 1:1 gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Calciumoxid, Monteponit, Bunsenit, Murdochit, Periklas und Wüstit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit den gleichen Mineralen außer dem Murdochit eine Untergruppe der Oxide mit einem Verhältnis von Metall zu Sauerstoff von 1:1 und kleinen bis mittelgroßen Kationen (Periklasgruppe).
In der Systematik nach Dana bildet es mit Calciumoxid, Monteponit, Bunsenit, Periklas, Wüstit und Hongquiit die Periklasgruppe, eine Untergruppe der einfachen Oxide mit einer Kationenladung von 2+.[2]
Bildung und Fundorte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Manganosit bildet sich als Verwitterungsprodukt aus anderen Manganmineralen wie Rhodochrosit. Die Bildung geschieht durch Metamorphose unter sauerstoffarmen Bedingungen.
Die meisten Manganosit-Funde sind von der japanischen Insel Honshū bekannt. Dort sind die gefundenen Mengen auch ausreichend für einen wirtschaftlichen Abbau des Manganerzes. Weitere Funde sind unter anderem aus Schweden, Deutschland, China, der Schweiz, Großbritannien und den Vereinigten Staaten bekannt.
Kristallstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Manganosit kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der Raumgruppe mit dem Gitterparameter a = 4,44 Å sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle. Es kristallisiert damit in der Natriumchloridstruktur.
Verwendung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Größere Manganosit-Vorkommen dienen als Rohstoff für die Gewinnung von Mangan.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
- ↑ New Dana Classification of Halogenide Minerals
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Manganosit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf)
- Jean-Raymond Gavarri et al.: Structural Evolution of Manganosite: Comparison of Properties of Nonstoichiometric Manganese and Iron Monoxides. In: Journal of Solid State Chemistry. 1985, 58, 56–70.