Landkreis Aichach
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten (Stand 1972) | ||
Koordinaten: | 48° 28′ N, 11° 8′ O | |
Bestandszeitraum: | 1862–1972 | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Verwaltungssitz: | Aichach | |
Fläche: | 518,13 km2 | |
Einwohner: | 44.000 (31. Dez. 1971) | |
Bevölkerungsdichte: | 85 Einwohner je km2 | |
Kfz-Kennzeichen: | AIC | |
Kreisschlüssel: | 09 1 31 | |
Kreisgliederung: | 73 Gemeinden | |
Adresse der Kreisverwaltung: |
8890 Aichach | |
Lage des Landkreises Aichach in Bayern | ||
Der Landkreis Aichach gehörte zum bayerischen Regierungsbezirk Oberbayern. Vor dem Beginn der Gebietsreform in Bayern umfasste der Landkreis 73 Gemeinden. Sein ehemaliges Gebiet liegt heute in den Landkreisen Aichach-Friedberg im Regierungsbezirk Schwaben sowie Dachau in Oberbayern.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wichtige Orte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die einwohnerstärksten Orte waren Aichach, Pöttmes, Altomünster und Kühbach.
Nachbarkreise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis grenzte 1972 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Neuburg an der Donau, Schrobenhausen, Pfaffenhofen an der Ilm, Dachau, Friedberg, Augsburg und Wertingen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 1862
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Bamberger Königsmord und der Schleifung der Stammburg der Wittelsbacher im heutigen Aichacher Ortsteil Oberwittelsbach 1208/09 fasste Herzog Ludwig der Kelheimer die Pfalzgrafengüter und den eigenen Grundbesitz an der Paar zum Kastenamt Aichach zusammen. Zum mittelalterlichen Landgericht Aichach gehörte auch der Raum um Friedberg und Schrobenhausen, wo um 1420 eigene Landgerichte entstanden. Seit 1255 gehörte der Aichacher Raum zum Teilherzogtum Oberbayern, von 1392 bis 1447 zu Bayern-Ingolstadt, dann bis 1506 zu Niederbayern und ab diesem Zeitpunkt zum wieder vereinigten Herzogtum Bayern.
Bezirksamt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Bezirksamt Aichach wurde im Königreich Bayern zum 1. Juli 1862 durch den Zusammenschluss der Landgerichte älterer Ordnung Aichach und Rain gebildet.[1]
Anlässlich der Reform des Zuschnitts der bayerischen Bezirksämter trat das Bezirksamt Aichach am 1. Januar 1880 den Distrikt Rain (zugleich Amtsgerichtsbezirk) mit 38 Gemeinden an das Bezirksamt Neuburg an der Donau ab.
Bis 1928 zählte das Bezirksamt noch 75 Gemeinden. In jenem Jahr wurden die Gemeinden Edenhausen und Eisingersdorf der Gemeinde Pichl angeschlossen, die heute Teil des Marktes Aindling ist.[1]
Landkreis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Januar 1939 wurde die reichseinheitliche Bezeichnung Landkreis eingeführt.[2] So wurde aus dem Bezirksamt der Landkreis Aichach.
Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Aichach im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst:
- Die Gemeinden Altomünster, Hilgertshausen, Hohenzell, Kiemertshofen, Kleinberghofen, Oberzeitlbach, Randelsried, Stumpfenbach, Tandern, Thalhausen und Wollomoos kamen zum Landkreis Dachau.
- Alle übrigen Gemeinden wurden mit dem größten Teil des aufgelösten Landkreises Friedberg sowie einzelnen Gemeinden der Landkreise Fürstenfeldbruck, Neuburg an der Donau und Schrobenhausen zum neuen Landkreis Augsburg-Ost zusammengefasst, dem heutigen Landkreis Aichach-Friedberg oder auch Wittelsbacher Land.[3][4]
Dadurch wechselte der größere Teil des Altlandkreises Aichach vom Regierungsbezirk Oberbayern in den Regierungsbezirk Schwaben.[5] 1973 legte der Kreistag mit knapper Mehrheit Aichach als Kreisstadt fest und der Landkreis erhielt mit Wirkung vom 1. Mai den Namen Aichach-Friedberg.[6]
Bezirksamtmänner/Bezirksoberamtmänner bis 1939, Landräte ab 1939
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1917–1937: Josef Echter
- 1938–1945: Karl Beinhardt (NSDAP)
- 1962–1972: Josef Bestler (CSU)
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Einwohner | Quelle |
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1864 | 36.675 | [7] |
1885 | 26.926 | [8] |
1900 | 26.929 | [9] |
1910 | 29.505 | [9] |
1925 | 30.114 | [10] |
1939 | 29.730 | [11] |
1950 | 43.441 | [12] |
1960 | 39.300 | [13] |
1971 | 44.000 | [14] |
Gemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 73 Gemeinden des Landkreises Aichach vor der Gemeindereform in den 1970er Jahren.[15] (Die Gemeinden, die es heute noch gibt, sind fett geschrieben.)
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Kfz-Kennzeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen AIC zugewiesen. Es wird im Landkreis Aichach-Friedberg durchgängig bis heute ausgegeben.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fritz Mayer, Rudolf Wagner (Hrsg.): Der Altlandkreis Aichach. Beiträge zur Ortsgeschichte. Aichach 1979.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 415 f.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 566 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Verordnung zur Neugliederung Bayerns in Landkreise und kreisfreie Städte vom 27. Dezember 1971
- ↑ Bereits von 1817 bis 1837 gehörte das damalige Landgericht Aichach zum Oberdonaukreis wegen der engen Verkehrs- und Wirtschaftsbeziehungen nach Augsburg. 1837 ordnete König Ludwig I. eine Neueinteilung der Kreise nach stammesgeschichtlichen und historischen Gegebenheiten an.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 734 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Eugen Hartmann: Statistik des Königreiches Bayern. Hrsg.: Königlich bayerisches statistisches Bureau. München 1866, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1864 (Digitalisat).
- ↑ Königlich bayerisches statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. München 1888, Einwohnerzahlen der Bezirksämter 1885 (Digitalisat).
- ↑ a b www.gemeindeverzeichnis.de
- ↑ Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern, nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925
- ↑ Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich 1940
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1952
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Aichach. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.