Erika Freeman

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Beim Fest der Freude 2022 in Wien

Erika Padan Freeman (geboren als Erika Polesiuk am 1. Juli 1927 in Wien) ist eine US-amerikanisch-österreichische Psychoanalytikerin.

Emigration und Berufsleben

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Erika Freeman wurde 1927, als Tochter eines Arztes und einer Lehrerin, in Wien geboren und musste im Alter von 12 Jahren als Jüdin vor dem Naziregime in die USA, nach New York, flüchten. Dort studierte sie an der Columbia University und wurde zu einer hoch angesehenen Psychoanalytikerin. Sie beriet viele Politiker wie etwa die ehemalige israelische Ministerpräsidentin Golda Meir und wurde zur mentalen Stütze diverser Hollywoodlegenden wie etwa Marilyn Monroe, Marlon Brando oder Woody Allen.

Letztlich wurde Erika Freeman selbst ein Star: Sie war Dauergast in den US-Talkshows der 1970er Jahre und wurde fast zu jedem Ereignis als Psychoanalytikerin befragt. Im hohen Alter näherte sie sich auch ihrer alten Heimat Österreich wieder an und setzt sich als Zeitzeugin unermüdlich gegen das Vergessen ein.

Ihre Mutter überlebte die Judenverfolgung in Wien als „U-Boot“, starb aber am 12. März 1945 bei der Bombardierung des Philipphofs in den letzten Kriegswochen. Ihr Vater war Sozialdemokrat und konnte aus dem KZ Theresienstadt nach Schweden fliehen. Er erfuhr erst 1946, dass die Tochter überlebt hatte.

Sie studierte Psychologie an der Columbia University, wo der aus Wien geflohene Psychoanalytiker und Freudschüler Theodor Reik einer ihrer Lehrer war. Mit Reik veröffentlichte sie einen Band mit Gesprächsprotokollen über die Psychoanalyse. Sie wurde mit einer Dissertation über die Stellung der Familie im Kibbutz promoviert. Ihre Tante, die Zionistin Ruth Klüger-Aliav, half ihr bei ihrem beruflichen Start in New York. Polesiuk hebräisierte ihren Namen zu Padan und heiratete 1954 den Maler, Grafiker, Bildhauer und Kalligrafen Paul Freeman (1929–1980).

Engagement in Österreich

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Erika Freeman beim Ukraine-Benefizkonzert 2022 in Wien

Für das österreichische Erinnerungsprojekt A Letter To The Stars fuhr Erika Freeman seit 2007 immer wieder nach Österreich und setzte sich als Zeitzeugin gegen das Vergessen ein.

Am 2. Januar 2020 sprach Erika Freeman mit Markus Kupferblum im Falter-Radio-Podcast über Wunder und Liebe, ihre Arbeit als Psychoanalytikerin in New York und Hollywood und ihre zahlreichen Weggefährten.[1]

Im Jahr 2022 nahm sie die österreichische Staatsbürgerschaft an. Seither ist Freeman US-amerikanisch-österreichische Doppelstaatsbürgerin.[2] Im November 2022 schenkte sie mehrere persönliche Erinnerungsstücke an das Haus der Geschichte Österreich und konnte die üblicherweise versperrte Altane betreten, auf der Adolf Hitler 1938 den „Anschluss“ verkündete.[3]

  • Erika Freeman Padan: Psychological study of a family in a kibbutz in Israel. Dissertation Columbia University, 1964 Microfilm
  • Erika Freeman: Insights; conversations with Theodor Reik. Englewood Cliffs, N.J. : Prentice-Hall, 1971
  • Georg Markus: Interview, in: Kurier, 7. Dezember 2014
  • Birgit Allesch: „Im Gespräch“ mit Erika Freeman, ORF, 13. September 2018
  • Martin Zips: Ihre Rache an Hitler, in: Süddeutsche Zeitung, 23. Dezember 2019, S. 10
  • Annabel Wahba: Unglücklich zu sein macht dich auch nicht schlauer. In: ZEIT Magazin, Nr. 21, 14. Mai 2020, S. 14–24.
  • Petra Paterno: Man muss ein bisschen meschugge sein, um nicht ganz verrückt zu werden, Wiener Zeitung, 21. Juni 2020
  • Gunther Bauman: Talent ist ein Geheimnis Gottes, filmclicks, 8. Mai 2020
  • Kerstin Kellermann: Ein Wunder geschieht die ganze Zeit, man kann sich darauf verlassen, Augustin 2020
  • Julia Pfligl: Psychoanalytikerin Erika Freeman über die Vorzüge des Lockdowns, Kurier, 4. Dezember 2020
  • Michael Freund: Erika Freemann: Die Welt leidet, das ist das neue Normal, Der Standard, 8. Dezember 2020
  • Christa Zöchling: Erika Freeman: Meine persönliche Rache an Hitler, Profil, 10. Dezember 2020
  • Dirk Stermann: Mir geht’s gut, wenn nicht heute, dann morgen. Rowohlt Hundert Augen, Hamburg, 2023, ISBN 978-3-498-00374-6.
Commons: Erika Freeman – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. „Wunder geschehen – man weiß nur nicht wann“ – #445. Abgerufen am 17. August 2021.
  2. NS-Vertriebe Erika Freeman betrat „Hitler-Balkon“. In: Salzburger Nachrichten. Salzburger Nachrichten Verlagsgesellschaft m.b.H. & Co KG, 7. November 2022, abgerufen am 7. November 2022.
  3. NS-Vertriebene Erika Freeman auf dem Balkon der Hofburg: „Rache an Hitler“. 8. November 2022, abgerufen am 8. November 2022 (österreichisches Deutsch).
  4. Erika Freeman zur Ehrenbürgerin der Stadt Wien ernannt. In: Salzburger Nachrichten/APA. 12. Februar 2024, abgerufen am 16. Februar 2024.