Dietmar Preißler
Dietmar Preißler (* 24. Juni 1956 in Schwäbisch Gmünd) ist ein deutscher Historiker. Er war erster Sammlungsdirektor der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland bis April 2022.[1]
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Abitur am Parler-Gymnasium Schwäbisch Gmünd und der Ableistung des Wehrdienstes studierte er Geschichte, Politische Wissenschaft, Sportwissenschaft und Jura an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.[2] 1988 wurde Preißler mit der Arbeit „Frühantisemitismus in der Freien Stadt Frankfurt und im Großherzogtum Hessen (1810 bis 1860)“ in Heidelberg promoviert.[3][4] Preißler war für das Institut für Politische Wissenschaft der Universität Heidelberg und die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg tätig. Danach wurde er im Jahr 1988 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
Seit 1990 war er Abteilungsleiter Sammlungen, von 2002 bis 2022 Sammlungsdirektor des Hauses der Geschichte. Für das Haus der Geschichte erarbeitete er ein neues Sammlungskonzept, das im Jahr 2014 publiziert wurde.[5] Von 2001 bis 2008 war er Geschäftsführer des Netzwerks Mediatheken.[2][6]
Lehrbeauftragter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An den Universitäten Greifswald, Düsseldorf und Bonn hielt Preißler Lehrveranstaltungen zur Verfassungsgeschichte, Linksterrorismus und Museologie. Zuletzt war er Lehrbeauftragter am Historischen Seminar des Lehrstuhls von Michael Kißener an der Universität Mainz.[2][7][8][9]
Projektleiter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Preißler entwickelte als Projektleiter das Konzept für den 2004 in Bonn eröffneten „Weg der Demokratie“.[10]
Er war inhaltlich verantwortlich für zwei Projekte über die Verfassungsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland: das Internet-Projekt „Beobachtungen – Der Parlamentarische Rat 1948/49“ (2008)[11] und die Dauerausstellung „Unser Grundgesetz“ im Bundesratsgebäude in Bonn (2016).[12]
Mitgliedschaften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Seit 1990 Mitglied der Auswahlkommission beim Institut für Begabtenförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung.
- Seit 1996 Mitglied im Deutschen Museumsbund und in der Fachgruppe Dokumentation des Deutschen Museumsbundes.[2]
- 2004 bis 2009 Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat von nestor I+II – Kompetenznetzwerk Langzeitarchivierung.[13][14]
- 2010 Mitglied der Arbeitsgruppe der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung „Informationsinfrastruktur in Deutschland“.[15]
- 2010 bis März 2019 im Wissenschaftlichen Beirat im Haus der Geschichte Baden-Württemberg in Stuttgart.[16]
- 2014 ff.: Mitglied im Think Tank „Kulturelles Gedächtnis digital“ der Deutschen Digitalen Bibliothek.[17]
- Von 2018 bis 2021 im Wissenschaftlichen Beirat des „Landshut“-Projekts, der das Dornier-Museum in Friedrichshafen bei der Entwicklung und Umsetzung der Ausstellung über die Entführung des Flugzeugs „Landshut“ begleitet.[18]
- Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Hauses der Europäischen Geschichte in Brüssel (Stand 2024).[19]
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Frühantisemitismus in der Freien Stadt Frankfurt und im Grossherzogtum Hessen (1810 bis 1860). Winter, Heidelberg 1989.
- Kulturelles Erbe im Internet sichtbar machen. Positionspapier Deutscher Museumsbund. In: Der Vergangenheit eine Zukunft. Kulturelles Erbe in der digitalen Welt. Eine Publikation der Deutschen Digitalen Bibliothek. Herausgegeben von Paul Klimpel und Ellen Euler. Berlin 2015, S. 296–301 (online).
Vorträge (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mythennähe oder Mythenferne? – Die Entstehung des Grundgesetzes 1948/49. Vortrag im Rahmen des trinationalen Doktorandenkollegs der Universitäten Paris IV (Sorbonne), Bonn und Florenz, Miti fondatori dell'Europa nelle Arti e nella Letteratura am 3. November 2011 in Florenz.[20]
- Das vergessene 20. Jahrhundert. Zeitgeschichte sammeln. Vortrag auf der Arbeitstagung der Museumsakademie Universalmuseum Joanneum in Kooperation mit dem Haus der Geschichte Österreich und dem Wien Museum am 16. Juni 2016.[21]
- Les interrogations fondatrices d'un musée d’histoire allemande de l’après 1945. Einführungsvortrag beim Kolloquium L’Europe et ses intellectuels an der Universität Warschau am 30. Mai 2016.[22]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Dietmar Preißler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Dietmar Preißler: Störfaktor Urheberrecht vocer.org, 17. Mai 2012
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Thomas Kliemann: Sammlungsdirektor des Hauses der Geschichte: „Wenn wir manche Objekte jetzt nicht sammeln, sind sie weg“. 5. Mai 2022, abgerufen am 24. September 2022.
- ↑ a b c d Dr. Dietmar Preißler zugang-gestalten.org
- ↑ Speaker DDBforum – Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 13. April 2019.
- ↑ Abgeschlossene Promotionen im Historischen Seminar und Seminar für Osteuropäische Geschichte der Universität Heidelberg, 1954 bis 2014. 13. April 2019, archiviert vom am 13. April 2019; abgerufen am 13. April 2019.
- ↑ Dietmar Preißler zusammen mit Annabelle Petschow: Sammlungskonzept in der Fassung vom Oktober 2014 (online).
- ↑ Netzwerk Mediatheken. Abgerufen am 17. Januar 2017.
- ↑ Lehrbeauftragte | Arbeitsbereich Zeitgeschichte. 12. April 2019, archiviert vom am 12. April 2019; abgerufen am 12. April 2019.
- ↑ Philosophische Fakultät der HHUD: Personal. 12. April 2019, archiviert vom am 12. April 2019; abgerufen am 12. April 2019.
- ↑ Mitarbeitende A-Z – Fakultät – Universität Greifswald. 12. April 2019, archiviert vom am 12. April 2019; abgerufen am 12. April 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Weg der Demokratie. Abgerufen am 12. Januar 2017.
- ↑ Impressum zum Internet-Projekt „Beobachtungen – Der Parlamentarische Rat 1948/49“, siehe Idee.
- ↑ Ausstellung Unser Grundgesetz. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 10. Februar 2017; abgerufen am 12. Januar 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Wayback Machine. 12. April 2019, archiviert vom am 12. April 2019; abgerufen am 12. April 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Dietmar Preißler: Bilder-Los: digitale Welt, Urheberrecht und Museen. In: Mit gutem Recht erinnern Gedanken zur Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen des kulturellen Erbes in der digitalen Welt. Paul Klimpel, 2018, S. 69–77, abgerufen am 1. April 2018.
- ↑ Mitglieder des Gesamtkonzepts für die Informationsinfrastruktur in Deutschland. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 13. April 2018; abgerufen am 19. April 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Das Team | Haus der Geschichte Baden-Württemberg. 15. Mai 2018, abgerufen am 1. März 2019.
- ↑ Der Think Tank „Kulturelles Gedächtnis Digital“ | DDBpro. 1. März 2019, archiviert vom am 1. März 2019; abgerufen am 1. März 2019.
- ↑ Landshut | Das Ausstellungsprojekt. 10. April 2019, archiviert vom am 10. April 2019; abgerufen am 10. April 2019.
- ↑ Der Akademische Ausschuss historia.europa.eu, abgerufen am 13. Juni 2024.
- ↑ Programm des trinationalen Doktorandenkollegs in Florenz im November 2011 (online).
- ↑ Programm der Arbeitstagung Das vergessene 20. Jahrhundert. Zeitgeschichte sammeln in Wien im Juni 2016 (online).
- ↑ Programm des Kolloquiums L’Europe et ses intellectuels in Warschau im Mai/Juni 2016 (online)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Preißler, Dietmar |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historiker |
GEBURTSDATUM | 24. Juni 1956 |
GEBURTSORT | Schwäbisch Gmünd |