Chinati Foundation
Die Chinati Foundation ist ein Künstlermuseum in Marfa, Texas, das vornehmlich dem Werk seines Gründers, des nordamerikanischen Minimalisten Donald Judd, gewidmet ist. Gegründet hat Judd diese 1987 mit Hilfe der New Yorker Dia Art Foundation als eine private Stiftung auf dem heute öffentlich zugänglichen Gelände eines ehemaligen Militärforts. Sie umfasst ein Areal von 140 Hektar mit mehr als 30 Baracken der früheren Munitionsdepots und Flugzeughangars.
Die Initiative geht zurück auf eine Kooperation zwischen Judd und der Mitbegründerin der Dia Art Foundation, Philippa de Ménil, die Tochter von John und Dominique de Ménil, die im Jahr 1940 nach der Besetzung Frankreichs von Paris nach Houston emigrieren mussten.[1] Im Jahr 1973, nachdem Judd von New York nach Marfa gezogen war, realisierte er seine Vorstellungen von Architektur und Kunst in einer einzigartigen Landschaft, mitten in der Wüste, umgeben von den Chinati-Bergen. Seiner Intention folgend, stellt das Museum dauerhaft, neben den Werken seines Gründers, großräumige Installationen einer begrenzten Zahl von Künstlern aus. Zu diesen gehören: John Chamberlain, Dan Flavin, Richard Long, Claes Oldenburg, David Rabinowitch und John Wesley.
Das spezielle Artists-in-Residence Programm ermöglicht Künstlern aus der ganzen Welt die Möglichkeit, ihr Werk in einer großzügigen und stimulierenden Umgebung weiterzuentwickeln und auszustellen.
Direktorin des Museums war nach Judds Tod im Jahr 1994 bis 2010 seine deutsche Lebensgefährtin, Marianne Stockebrand. 2011 übernahm der ehemalige Direktor der Kunsthalle Bielefeld, Thomas Kellein die Leitung.[2][3] Kellein trat jedoch nach nur 15-monatiger Amtszeit im Mai 2012 zurück.[4] Seit 2014 amtiert Jenny Moore als Leiterin der Chinati Foundation.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marianne Stockebrand (Hrsg.): Chinati: The Vision of Donald Judd. Yale University Press, New Haven (Connecticut) 2010.
- Deutsch: Marianne Stockebrand (Hrsg.): CHINATI. Das Museum von Donald Judd, DuMont, Köln 2010, ISBN 978-3-8321-9330-0
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Michael Agresta: Miracle in the Desert. Texas Monthly, abgerufen am 15. Mai 2020 (englisch).
- ↑ Anti-New-York in der Wüste von Texas. In: Süddeutsche Zeitung vom 29./30. Januar 2011, S. 14.
- ↑ Bilbao in Texas.
- ↑ Thomas Kellein kehrt Texas den Rücken. nw-news.de vom 3. Mai 2012. Abgerufen am 3. Mai 2012.
- ↑ Brian Boucher: Jenny Moore Named Executive Director Of The Chinati Foundation. In: Art in America. Abgerufen am 18. Mai 2020 (englisch).
Koordinaten: 30° 17′ 50″ N, 104° 1′ 40″ W