Berlin-Mariendorf

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Mariendorf
Ortsteil von Berlin
Mariendorf auf der Karte von Tempelhof-SchönebergBerlinFriedenauSchönebergTempelhofMariendorfMarienfeldeLichtenradeBrandenburg
Mariendorf auf der Karte von Tempelhof-Schöneberg
Koordinaten 52° 26′ 24″ N, 13° 23′ 24″ OKoordinaten: 52° 26′ 24″ N, 13° 23′ 24″ O
Fläche 9,38 km²
Einwohner 53.553 (31. Dez. 2023)
Bevölkerungsdichte 5709 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Okt. 1920
Postleitzahlen 12105, 12107, 12109
Ortsteilnummer 0704
Bezirk Tempelhof-Schöneberg

Mariendorf ist ein Ortsteil im Bezirk Tempelhof-Schöneberg von Berlin im Süden der Stadt. Überregional bekannt ist Mariendorf hauptsächlich durch seine Trabrennbahn.

Berlin-Mariendorf, 1907 (Ausschnitt)

Der Ortsteil Mariendorf liegt an der Bundesstraße 96 zwischen dem nördlich gelegenen Ortsteil Tempelhof (Richtung Innenstadt) und den Ortsteilen Marienfelde und Lichtenrade (Richtung Teltow) im Süden.

Die Grenze des Ortsteils verläuft im Nordwesten entlang des 1906 eingeweihten Teltowkanals; die nördlich von ihm liegenden Gebiete der früheren mittelalterlichen Gemarkung (darin die Marienhöhe und der ehemalige S-Bahnhof Mariendorf, heute: Attilastraße) wurden aus verwaltungspragmatischen Gründen 1938 dem Ortsteil Tempelhof zugeordnet. Kurz vor dem Mariendorfer Damm springt sie zur Ullsteinstraße 150 und verläuft auf ihr weiter in Richtung Osten. Ab der Gottlieb-Dunkel-Straße verläuft die Grenze am Nordrand des St.-Michael-Kirchhofs bis zur Anschlussstelle 22 – Gradestraße der Bundesautobahn 100. Von diesem Punkt verläuft die östliche Ortsteilgrenze zusammen mit der Bezirksgrenze durch verschiedene Kleingartengelände in Richtung Süden, erreicht den Übergang von der Britzer Straße zur Mohriner Allee, verläuft weiter parallel zum Hochkönigweg und bis zur Einmündung Tauernallee/Quarzweg. Ab diesem Punkt bildet der Ankogelweg und die östliche Grundstücksgrenze des gleichnamigen Hallen- und Freibades die Grenze bis zum Mariendorfer Damm. Die Ortsteilgrenze springt auf die Westseite des Damms und folgt anschließend der Föttinger Zeile und der Daimlerstraße bis zum Titlisweg. Nun bildet das Marienfelder Industriegebiet mit dem Daimlerwerk, der R. Stock AG und dem Fritz-Werner-Werk – begrenzt durch Titlisweg, Hirzerweg und Untertürkheimer Straße (einschließlich der verlängerten Untertürkheimer Straße) – die Grenze bis zur Trasse der Dresdener Bahn. Die Bahnstrecke bildet die westliche Ortsteilgrenze bis zum Teltowkanal.

Das mittelalterliche Dorf Mariendorf wurde auf der sich südlich des Spreetals (etwa 35 Meter) erhebenden Hochfläche des Teltow angelegt, in durchschnittlicher Höhe von etwa 50 m. Die Grenze zum nördlich liegenden Ortsteil Tempelhof bildete im Mittelalter eine Kette von Pfuhlen als Schmelzreste der eiszeitlichen Grundmoräne. Diese Gewässerrinne wurde von 1900 bis 1906 zum Bau des Teltowkanals benutzt. Einer dieser eiszeitlichen Pfuhle wurde bis 1953 als Seebad Mariendorf genutzt und dann zugeschüttet. Der Volkspark Mariendorf mit seinen Pfuhlen hat die gleiche geologische Herkunft. Der dortige Rodelberg ist allerdings eine künstliche Aufschüttung.

Siedlungsstruktur

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Mariendorf weist heute im nördlichen Teil und im Ortskern Alt-Mariendorf eine weitgehend geschlossene Wohnbebauung auf. Städtebaulich prägend sind hier, außer den gründerzeitlichen Altbauten, die in den 1930er Jahren sowie in den 1950er und 1960er Jahren errichteten großen Wohnanlagen und Siedlungen der Berliner Wohnungsbaugenossenschaften oder der mittlerweile privatisierten Wohnungsbaugesellschaften wie GAGFAH oder GEHAG.

Ein kleiner Teil des geografischen Zentrums des Ortsteils ist von vier- bis dreizehngeschossigen Wohnhäusern geprägt. Auffallend sind hierbei vor allem die Siedlungen am Hundsteinweg sowie einige Siedlungen nördlich der Trabrennbahn. Südlich des Ortskerns sind entlang der B 96 nach 1950 entstandene zwei- bis viergeschossige Wohnbauten zeilenförmig angeordnet, ansonsten existiert weitgehend offene Einzelhausbebauung. Gewerbe- und Industrieflächen kommen im eigentlichen Mariendorf mit Ausnahme des ehemaligen Gaswerkgeländes nur in geringerem Umfang vor, wohl aber in den angrenzenden Flächen der Ortsteile Tempelhof (besonders am Teltowkanal) und Marienfelde (insbesondere das Daimlerwerk). Bis in die 1950er Jahre erstreckten sich beiderseits der B 96 zwischen den Ortskernen von Alt-Mariendorf und Alt-Lichtenrade weitläufige Ackerflächen, mit Ausnahme der 1913 eröffneten Trabrennbahn Mariendorf, der ab 1919 gebauten Siedlung Daheim,[1] deren Straßen nach Berggipfeln der Alpen wie zum Beispiel Birnhornweg, Buchsteinweg, Säntisstraße u. a. benannt sind und der Adlermühle aus dem Jahr 1899.

Vom beginnenden 13. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts

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Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Rathaus Mariendorf, erbaut 1903–1905, lag an der Kaiser- Ecke Rathausstraße

Mariendorf wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts (wohl um 1230) vom Templerorden als breites Straßendorf gegründet, und zwar als Filialdorf zum Komturhof Tempelhof. Die Dorfkirche Mariendorf entstand im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts. Der Johanniterorden wurde 1318 Rechtsnachfolger des aufgelösten Templerordens auf dem Teltow. Die erstmalige Erwähnung Mariendorfs als Mergendorp ist in einer Urkunde aus dem Jahr 1348 nachgewiesen. Im Landbuch Karls IV. (1375) wurde Mariendorf als Margendorpe / Margendorff / Mariendorff mit 48 Hufen im Besitz des Johanniterordens (cruciferi ordini sancti Johannis) erwähnt, davon drei Pfarrhufen. Erwähnt wurden drei Kossäten. Tempelhof, Marienfelde und Mariendorf wurden 1435 an Berlin und die Schwesterstadt Kölln durch die Johanniter-Ritter verkauft. Die Dienste der Bauern gingen 1448 an das Kurfürstliche Amt Mühlenhof über. Im Jahr 1450 ist der Ort offenbar nachvermessen worden: Es gab jetzt nur noch 47 Hufen: neben den drei Pfarrhufen gab es nun auch eine Kirchenhufe. Inzwischen war im Dorf auch ein Krug entstanden. Erst 1591 wurde ein „Freischulze“ erwähnt.

Die Einführung der Reformation erfolgte um 1539/1540. Berlin verkaufte 1590 seinen Anteil an den Dörfern Tempelhof, Marienfelde und Mariendorf an Kölln.

Im Jahr 1611 wütete die Pest in Mariendorf und von 1630 bis 1648 der Dreißigjährige Krieg, in dessen Verlauf die Pest mehrfach zurückkehrte. Der Kirchturm bekam 1737 seinen hölzernen Aufbau, der bis heute erhalten ist. Bei dem Feuer vom 13. Juli 1748 brannte die Südseite von der Kirche bis zum Dorfkrug nieder. Die Bauernbefreiung im Zuge der Stein-Hardenbergschen Reformen hielt 1807 Einzug. Die Chaussee von Berlin nach Dresden durch Mariendorf wurde 1838 fertiggestellt. Die Dorfstraße wurde 1864 gepflastert. Dabei wurden zwei Pfuhle zugeschüttet. Im Jahr 1872 wurde die Villenkolonie Südende (bis 1920 Teil von Mariendorf) gegründet, parallel wurde ein neues Schulhaus gebaut. 1887 wurde die Pferdebahn zwischen Halleschem Tor und Tempelhof bis nach Mariendorf verlängert, und 1888 erfolgte der Bau der Adlermühle. Der Bahnhof Mariendorf an der Dresdener Bahn (heute: S-Bahnhof Attilastraße) wurde 1895 eröffnet.

20. Jahrhundert

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Von 1903 bis 1905 wurde an der Kaiserstraße das Rathaus Mariendorf errichtet und die anliegende Straße in Rathausstraße benannt. Das Rathaus wurde im Zweiten Weltkrieg bei einem alliierten Luftangriff in der Nacht vom 23. auf den 24. August 1943 durch Bomben zerstört und die Trümmer 1949 abgerissen. 1911 bezog das von der Architektensozietät Reinhardt & Süßenguth geplante Realgymnasium Mariendorf (seit 1930 nach Hugo Eckener als Eckener-Gymnasium benannt) seinen Standort gegenüber dem Rathaus an der Kaiser- Ecke Rathausstraße, 1912–1913 wurde nach Plänen von Amtsbaurat W. Gerbens die Feuerwache und das Polizeidienstgebäude in der Rathausstraße 70–72 errichtet und 1913 öffnete das ebenfalls von den Architekten Reinhardt und Süßenguth geplante Öffentliche Lyzeum Berlin-Mariendorf als Mädchenoberschule (im Gebäude der heutigen Johanna-Eck-Schule,[2] zwischenzeitlich: Dag-Hammarskjöld-Oberschule) an der Ringstraße seine Pforten; von 1937 bis 1953 trug sie mit kurzer Unterbrechung nach dem Zweiten Weltkrieg den Namen Gertrud-Stauffacher-Schule. Zwischen 1911 und 1919 wohnte Rosa Luxemburg bis zu ihrer Ermordung in der Lindenstraße 2 (heute: Biberacher Weg) in Südende, das noch bis 1920 zu Mariendorf gehörte. Mit Hugo Eberlein war noch ein anderes sehr prominentes USPD, Spartakusbund und KPD-Gründungsmitglied in Mariendorf aktiv, es existiert eine Überlieferung seiner Rede am 19. November 1918 während der kurzen Machtübernahme durch Arbeiter- und Soldatenräte in der Novemberrevolution.[3]

Einfahrt zum Fruchthof in der Ringstraße im Jahr 1949, im Hintergrund die Askania-Werke

Die Trabrennbahn Mariendorf eröffnete ihren Betrieb 1913.

Die erste längere Hochspannungsfreileitung Deutschlands, 1918 errichtet, führte vom Kraftwerk Zschornewitz nach Rummelsburg (heute: Standort des Kraftwerkes Klingenberg) am Südrand von Mariendorf (am südlichen Rand des heutigen Ankogelbades auf der verlängerten Trasse des – später danach benannten – Hochspannungsweges in Neukölln) vorbei, um die kriegsbedingte Aluminiumproduktion zu unterstützen.

Baubeginn für die Gartenstadt Siedlung Daheim östlich der Trabrennbahn Mariendorf war im Jahr 1919. Ein Jahr später wurden Tempelhof, Mariendorf, Marienfelde und Lichtenrade aus dem Landkreis Teltow nach Berlin eingemeindet. Die Gemeinden bildeten nun den 13. Bezirk Tempelhof von Groß-Berlin. Der Mariendorfer Ortsteil Südende wurde abgetrennt und fiel an den Bezirk Steglitz.

Im Auftrag der Deutschen Bank entstand zwischen 1929 und 1930 eine Wohnanlage in der Tauernallee nach Plänen des Architekten Hans Jessen, die seit den 1980er Jahren unter Denkmalschutz steht.[4][5]

Gedenktafel zur Erinnerung an das Bialik-Center

Der Volkspark Mariendorf entwickelte sich 1923 und wurde 1931 durch das symbolische Anstellen eines Springbrunnens offiziell eingeweiht.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Mariendorf mit dem gesamten Bezirk Tempelhof ab 1945 zum Amerikanischen Sektor. In Mariendorf wurde am 26. Juli 1946 in dem Wohnblock zwischen Eisenacher Straße 39, Rixdorfer Straße, Dirschelweg und Äneas-/Didostraße durch die UNRRA ein jüdisches DP-Lager für sogenannte „Displaced Persons“ eingerichtet.[6][7] Das Mariendorf-Bialik-Center wurde Ende Juli 1948 wieder aufgelöst. Die Bewohner kamen in das DP-Lager Berlin-Düppel bzw. nach dem Beginn der Berlin-Blockade mit Flugzeugen auf dem Rückweg der Luftbrücke in DP-Lager der amerikanischen Besatzungszone in Westdeutschland.

Von 1949 bis 1965 befand sich in den Hallen der Askania-Werke der Berliner Fruchthof, ein zentraler Großmarkt für Obst- und Gemüsehandel.

Die Bauarbeiten für die Erweiterung der U-Bahn von Tempelhof nach Mariendorf begannen 1961, und 1966 wurde der Teilabschnitt von U-Bahnhof Tempelhof bis U-Bahnhof Alt-Mariendorf der Linie U6 eingeweiht. Dadurch entfiel die Straßenbahnlinie 99.

Mit dem Mauerfall zogen die amerikanischen Besatzungstruppen aus Mariendorf ab, einige der Militäreinrichtungen dienten nun zu Wohnzwecken, Wirtschafts- und Kulturgebäude wurden vom Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg (zu dem Mariendorf seit der letzten Verwaltungsreform aus dem Jahr 2001 gehört) weiter genutzt.

Der an der Eisenacher Straße gelegene Dreifaltigkeitsfriedhof soll entsprechend einem im Jahr 2018 vom Berliner Senat beschlossenen Stadtentwicklungsplan (STEP 2025) in Teilen umgenutzt und mit Wohnhäusern bebaut werden, nur im mittleren und südlichen Bereich des Begräbnisplatzes fanden überhaupt Beerdigungen statt. Vorgesehen sind vor allem Sonderwohnformen wie Betreutes Wohnen oder Gemeinschafts- und Ausbildungseinrichtungen. Insgesamt sieht das Projekt den Bau von 250 bis 500 Wohnungen vor. Die historisch gewachsene Baumallee auf dem Friedhofsgelände soll erhalten bleiben.[8]

Jahr Einwohner[9]
1749 0114
1765 0137
1800 0162
1858 0839
1871 1.435
1880 2.437
1890 3.606
1900 5.764
1905 9.018
1910 15.423
1919 20.699
Jahr Einwohner[10]
1925 23.187
1930 28.643
1938 28.859
1945 20.658
1950 30.603
1960 40.390
1970 43.856
1987 41.091
2000 40.969
Jahr Einwohner[11]
2007 49.146
2010 49.620
2015 51.308
2020 52.734
2021 52.138
2022 53.020
2023 53.553

Sehenswürdigkeiten und Kultur

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Bauliche Sehenswürdigkeiten

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  • Gedenksteine
    • Franz Klühs, Eingang Heidefriedhof
    • Edward Drory, Gaswerk Mariendorf
    • Friedrich Küter, Volkspark Mariendorf am Eckernpfuhl
    • Zwangsarbeiter und Kriegsopfer, Dreifaltigkeitskirchhof III
    • Kriegsopfer der letzten Kampftage 1945, Heidefriedhof
  • Stolpersteine
    • Eva-Maria Buch, Hochfeilerweg 23a
    • Gerti und Richard Davidsohn, Königstraße 29 Ecke Mariendorfer Damm
    • Erich Gentsch, Äneasstraße 8
    • Günther Keil, Richterstraße 48
    • Kurt Rühlmann, Dirschelweg 16
    • Willy Matthes, Schützenstraße 17a

Im alten Schulhaus in Alt-Mariendorf 43 befindet sich seit 1960 das Tempelhof-Museum, wo es eine Dauerausstellung in vier Bereichen und in Zusammenarbeit mit Geschichtsinitiativen, Schulen oder Vereinen temporäre Ausstellungen an anderen Orten oder im Stadtraum gibt.[24]

Im ganzen Ortsteil gibt es keine kulturellen Orte wie Theater oder Kinos. Als letzte der acht bekannten Standorte von Kinos in Mariendorf beendeten die Viktoria-Lichtspiele in der Eisenacher Straße 21 den Betrieb im Jahr 1976.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Alter Wasserturm des ehemaligen Gaswerks im Marienpark

Die GASAG nahm Anfang 2011 in Zusammenarbeit mit der Solon SE auf dem Gaswerkgelände südlich des Hafens Mariendorf eine Photovoltaikanlage in Betrieb, die mit einer Höchstleistung von zwei Megawatt das größte Solarkraftwerk Berlins ist. Des Weiteren befinden sich auf dem Gelände des Gewerbegebiets Marienpark Berlin mehrere Logistikstützpunkte u. a. von DHL. Die amerikanische Craft-Beer-Brauerei Stone Brewing aus Kalifornien investierte dort 25 Millionen Euro in eine Brauerei sowie eine Großgastronomie mit Restaurant und Biergarten für insgesamt bis zu 1200 Gästen.[25][26] Zum 30. April 2019 wurde der Betrieb eingestellt und das Gebäude an die schottische Brauerei Brewdog[27] verkauft. Am 10. August 2019 wurde die Location wiedereröffnet.[28][29]

Schienenverkehr

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Die Linie U6 (ehemals: Linie C) der Berliner U-Bahn endet am U-Bahnhof Alt-Mariendorf im Zentrum des Ortsteils. Dieser U-Bahnhof ist ein wichtiger Umsteigepunkt zum Busnetz, das Lichtenrade, Marienfelde und Lankwitz an die U-Bahn anbindet. Im Ortsteil liegt auch der U-Bahnhof Westphalweg.

Die S-Bahn tangiert Mariendorf mit der durch die Linie S2 befahrenen Strecke zwischen Bernau und Blankenfelde (Bahnstrecke Berlin–Dresden), es gibt allerdings keinen Halt im Bereich des Ortsteils. Der S-Bahnhof Attilastraße – gelegen im Ortsteil Tempelhof – trug früher den Namen Mariendorf, da der westlich liegende Ortsteil Südende bis 1920 zu Mariendorf gehörte.

An der Kreuzung der Dresdener Bahn mit der Lankwitzer Straße (zwischen den S-Bahnhöfen Attilastraße und Marienfelde) ist langfristig ein weiterer S-Bahnhof Kamenzer Damm geplant,[30] bisher fehlt ein Zeitplan für diesen Ausbau. Zwischenzeitlich hatte dieser Bahnhof durch die angedachte – aber dann aufgegebene – Nutzung des ehemaligen Gaswerk-Geländes für die Erlebniswelt Polaris eine höhere Priorität.[31] Aktuell gibt es seit Dezember 2015 einen Antrag der SPD-Fraktion[32] in der BVV Tempelhof-Schöneberg[33] zur Realisierung des S-Bahnhofs am Kamenzer Damm, das Gebiet des ehemaligen Gaswerks wird nun als Marienpark stark mit Gewerbe und Gastronomie entwickelt.

Folgende Buslinien verbinden Mariendorf mit den umliegenden Ortsteilen:

Individualverkehr

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Die Hauptverkehrsachse Mariendorfs ist der Mariendorfer Damm (früher: Chausseestraße) im Zug der B 96. Er stellt die Verbindung zwischen der Berliner Mitte und dem Ortsteil Tempelhof im Norden sowie mit dem Ortsteil Lichtenrade und weiter mit Mahlow und Zossen im Süden her. Eine zweite Verkehrsachse führt mit der Lankwitzer Straße vom westlich gelegenen Lankwitz (aus Richtung Steglitz) über die Britzer Straße ins östlichere Britz (Richtung Neukölln). Die Achsen kreuzen sich mit anderen Straßen in Alt-Mariendorf, bei denen – über einen im Einrichtungsverkehr befahrenen Straßenring – insgesamt acht abgehende Hauptstraßen angeschlossen sind. Hier beginnt auch die B 101 in Richtung Marienfelde, Großbeeren, Trebbin und Jüterbog.

Die Nordgrenze Mariendorfs wird teilweise durch den Teltowkanal gebildet. Hier liegt der Hafen Mariendorf, der mit der Stilllegung des Gaswerkes Mariendorf seine Funktion als Umschlagplatz für Kohle oder Heizöl verloren hat.

An der Ortsteilgrenze, aber bereits auf Tempelhofer Gebiet, liegt der Tempelhofer Hafen, der das östlich gelegene Industriegebiet versorgte. Auch er wird nicht mehr für den Güterverkehr genutzt. In seinem großen Speichergebäude war bis zur politischen Wende ein Teil der Berliner Senatsreserve eingelagert. Im Jahr 2009 wurde im dafür ausgebauten Speichergebäude ein Einkaufszentrum eröffnet, das auch von vielen Mariendorfern besucht wird. In diesem Zusammenhang wird nun auch das Hafenbecken umgestaltet, um Freizeitaktivitäten zu ermöglichen.

Schulen

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter des Ortsteils

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Mit Mariendorf verbundene Persönlichkeiten

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Commons: Berlin-Mariendorf – Album mit Bildern
Commons: Berlin-Mariendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Siedlung Daheim e. V., abgerufen am 20. November 2022
  2. Johanna-Eck-Schule Webseite
  3. Hugo Eberlein und die kurze Räteherrschaft in Berlin-Mariendorf Mit einer unveröffentlichten Rede des Spartakusführers Eberlein vom 19. November 1918.
  4. Wohnanlage Tauernallee Denkmalkarte Berlin
  5. Wohnanlage Tauernallee Eintrag 09055083 in der Berliner Landesdenkmalliste
  6. Berlin – Jüdisches DP-Lager Mariendorf (Tempelhof) Jüdische DP Lager und Gemeinden in Westdeutschland auf after-the-shoah.org
  7. Kleine jüdische Städte mitten im Nachkriegsberlin: Als Yehudi Menuhin spielte und kaum einer kam. In: Der Tagesspiegel. 11. November 2021, abgerufen am 20. November 2021.
  8. Ulrich Paul: Auf Feld und Flur. Wo Berlin wächst: Der Senat plant elf neue Wohngebiete. Die Berliner sollen mitreden. In: Berliner Zeitung (Printausgabe), 29. Mai 2018, S. 14.
  9. 1871–1919 Gross-Berlin: Geographie der Weltstadt, Friedrich Leyden 1933
  10. 1930–1987 Statistisches Jahrbuch von Berlin (jeweilige Jahre)
  11. Statistischer Bericht A I 5 – hj 2 / 23. Einwohnerregisterstatistik Berlin 31. Dezember 2023. (PDF) Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, S. 25, abgerufen am 2. März 2024.
  12. Ländliche Baukultur (Memento des Originals vom 5. Dezember 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.laendliche-baukultur.de
  13. Eintrag 09055085 in der Berliner Landesdenkmalliste
  14. Eintrag 09055069 in der Berliner Landesdenkmalliste
  15. Eintrag 09055081 in der Berliner Landesdenkmalliste
  16. Eintrag 09055079 in der Berliner Landesdenkmalliste
  17. Eintrag 09055077 in der Berliner Landesdenkmalliste
  18. Eintrag 09055065 in der Berliner Landesdenkmalliste
  19. Eintrag 09046268 in der Berliner Landesdenkmalliste
  20. Heidefriedhof in der Reißeckstraße
  21. Eintrag 09055078 in der Berliner Landesdenkmalliste
  22. Heilig Kreuz-Kirchhof, abgerufen am 1. Dezember 2022
  23. Nathan Söderblom Haus. In: Ev. Kirchengemeinde Mariendorf Süd. Abgerufen am 1. Dezember 2020.
  24. Tempelhof Museum Übersicht
  25. Michael Pöppl: Verliebt in Mariendorf. (PDF; 901 kB) In: Tagesspiegel Köpfe. 15. April 2017, S. 48–49, archiviert vom Original;.
  26. Bernd Matthies: Amerikanische Brauerei in Mariendorf eröffnet. In: Der Tagesspiegel, 14. September 2016, abgerufen am 15. April 2017.
  27. Brewdog-Information
  28. Nina Kugler: Brauerei und Biergarten in Mariendorf schließen. In: Berliner Morgenpost. 10. April 2019, abgerufen am 21. Juni 2019.
  29. DOGTAP BERLIN IS HERE. Abgerufen am 29. April 2020 (englisch).
  30. Mitteilung über Wiederaufbau der Dresdner Bahn mit dem S-Bahnhof Kamenzer Damm (PDF; 102 kB) Drucksache 14/1583.
  31. Zusätzliche Haltestelle der S-Bahn-Linien S2 an der Lankwitzer Brücke Bezirksverordnetenversammlung Steglitz-Zehlendorf, 15. Oktober 2008.
  32. Realisierung des S-Bahnhofs Kamenzer Damm SPD-Fraktion Tempelhof-Schöneberg 7. Dezember 2015.
  33. Drucksache – 1734/XIX Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg von Berlin 16. Dezember 2015.
  34. Eintrag 09080628 in der Berliner Landesdenkmalliste
  35. Eintrag 09076015 in der Berliner Landesdenkmalliste
  36. Homepage Mascha-Kaléko-Grundschule
  37. Eintrag 09055075 in der Berliner Landesdenkmalliste
  38. Internetpräsenz Deutsch-Skandinavische Gemeinschaftsschule
  39. Sven Goldmann: Die Lieblingsfeindschaft begann vor 108 Jahren. In: Der Tagesspiegel, 26. März 2016, abgerufen am 15. April 2015.