Benedetto Fellin
Benedetto Fellin (* 1956 in Meran, Südtirol) ist ein österreichischer/Südtiroler Maler.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Benedetto Fellin kam 1956 in Meran als Sohn des Malers Peter Fellin und der Grafikerin Herta Huber zur Welt.[1] Nach der Trennung der Eltern wuchs er ab 1962 zunächst in Graz auf, wo er Volksschule, Gymnasium und Kunstgewerbeschule absolvierte.[2]
1972 übersiedelte die Familie nach Wien, wo Benedetto Fellin nach einem ersten Ausbildungsjahr an der Kunstschule bei Gerda Matejka und Fritz Martinz 1973 an der Akademie der bildenden Künste aufgenommen wurde, wo er zunächst bei Anton Lehmden, ab 1975 bei Rudolf Hausner studierte. Noch während seiner Studienjahre kam er in Kontakt mit weiteren Protagonisten der Wiener Schule des Phantastischen Realismus, nämlich Arik Brauer und Ernst Fuchs.[2] Eine zusätzliche Begünstigung seiner künstlerischen Entwicklung erfuhr Fellin durch die freundschaftliche Förderung seitens der Kunstsammler Margarethe und Peter Infeld.[1]
Fellin unternahm ausgedehnte Studienreisen (unter anderem nach Nepal, Indien, Afghanistan, Ostafrika, Mexiko, Burma, Kambodscha, Laos) und schöpft sowohl aus den – zumeist gebirgigen – Landschaften, als auch aus Philosophie und Spiritualität der ansässigen Kulturen Inspiration für sein Schaffen.[2]
Er lebt und arbeitet in Ungarn (nahe der Burgenländischen Grenze) und Wien.[1]
Stil
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beeindruckt von der handwerklichen Meisterschaft der „Alten Meister“ der Renaissance, fasziniert vom Surrealismus und dem Einfluss der Wiener Schule des Phantastischen Realismus ausgesetzt, hat Fellin zu einer Malerei gefunden, die gewissermaßen über die Abbildungspräzision der Fotografie hinaus geht.[1]
In seinen Bildern fusioniert Fellin „Realistisches mit Imaginiertem, Surreales mit Mystischem, Geträumtes mit Spirituellem. Er versetzt Traum- und Fabelwesen in real anmutende, in Wahrheit oft erdachte Landschaften.“[2] Ein immer wiederkehrendes Motiv sind Draperien, textile Arrangements aus Tüchern und Teppichen, manchmal eine Gestalt verhüllend oder kleidend, manchmal als eigenständiges Bildelement fungierend.[1]
Ausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1983/85 Galerie Infeld, Wien
- 1987 Visual Dhamma Gallery, Bangkok
- 1988 Alte Pfarre, Wolfegg, Allgäu
- 1995 Galerie Pannonia, Sopron
- 1998 Museum für Völkerkunde, Hofburg Wien
- 1998 Volksbank Galerie Meran, Südtirol
- 2001 Freilichtmuseum Gerersdorf, Burgenland
- 2003 Haus der Kultur, Halbturn, Burgenland
- 2005 Pannonia Galerie, Sopron
- 2006 Retrospektive Benedetto Fellin in den Festräumen des Bezirkes Margarethen, Wien[1]
Gruppenausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1981 Meisterschüler Prof. Hausner, Tungsram, Wien
- 1981 Familie Fellin, Kunstpavillon Innsbruck
- 1982 Rudolf Hausner und Meisterschüler, Kiel
- 1983 Kinokuniya Gallery, Tokio
- 1983 Meisterschule Rudolf Hausner, Kirche St. Peter a. d. Sperr, Wiener Neustadt
- 1987 Benedetto und Markus Fellin, Pavillon de Fleur, Meran
- 1992 Salon für internationalen Realismus, Fürth
- 1994 Realismus heute, Stadtmuseum Erlangen
- 1996 10 Jahre ART Meran, Südtirol
- 1996 Landschaft heute – Arik Brauer und Schüler, Wiener Wasserwerke
- 1997 Galerie 1990, Eisenstadt
- 1997 Österreichische Malerei nach 1945, Österreichische Galerie im Oberen Belvedere Wien
- 2000 Figurale Kunst in Österreich, Austria Center, Wien
- 2001 GEGEN STAND, Schottenstift, Wien
- 2001 Gegenständliche Malerei aus Wien, Pasinger Fabrik, München
- 2009 Die Macht der Phantasie, Schloss Riegersburg, Niederösterreich
- 2011 Messner Mountain Museum-Ripa, Schloss Bruneck, Südtirol[1]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1979 Rudolf Hausner-Förderungspreis
- 1982 Preis der Gesellschaft der Freunde der bildenden Künste („Akademiefreundepreis“)[3]
- 1984 Theodor-Körner-Preis[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jens Christian Jensen (Hrsg.): Rudolf Hausner und Meisterschüler. Ausstellungskatalog. Schleswig-Holsteinsche Landesbrandkasse, Kiel 1982.
- Heinrich Fuchs (Hrsg.): Die österreichischen Maler des 20. Jahrhunderts, Bd. 1. Selbstverlag Heinrich Fuchs, Wien 1985.
- Peter Infeld (Hrsg.): Benedetto Fellin. Edition Peter Infeld, Wien 1985.
- Barbara Wild: Mitteilungen der Österreichischen Galerie Schloss Belvedere. Wien 1989.
- Walter Schurian: Benedetto Fellin. Edition Peter Infeld, Wien 2003. ISBN 3851340272
- Reinhold Messner: Der verzauberte Berg. BLV Buchverlag, Lana-Bozen 2006. ISBN 978-3835402270
- Phantastenmuseum Wien, Katalog der Eröffnungs-Ausstellung. Verlag PhantastenMuseum Wien, Wien 2011.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g Georg Mühlberger: Benedetto Fellin in In der Tiefe der Zeit, Katalog zur Ausstellung Oktober/November 2012 im Südtiroler Kulturinstitut Bozen · Waltherhaus, Bozen 2012.
- ↑ a b c d Gregor Auenhammer: Benedetto Fellin in Wiener Schule des Phantastischen Realismus - Benedetto Fellin - Werke aus der Sammlung Infeld. Bibliothek des Schütz Art Museums Engelhartszell, Engelhartszell 2022.
- ↑ Gesellschaft der Freunde der bildenden Künste abgerufen am 1. Oktober 2024
- ↑ Oliver Rathkolb, Klaus-Dieter Mulley: Theodor-Körner-Preisträger, Wien 2013, ISBN 978-3-7035-1546-0
Personendaten | |
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NAME | Fellin, Benedetto |
KURZBESCHREIBUNG | österreichisch-Südtiroler Maler |
GEBURTSDATUM | 1956 |
GEBURTSORT | Meran, Südtirol |