Arnsberger Wald

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Der Arnsberger Wald aus Richtung Warstein gesehen
Der Arnsberger Wald südlich des Möhnestausees
Möhnesee, Blick vom Möhneseeturm
Möhnesee, Blick auf das Südufer bei Körbecke

Der Arnsberger Wald ist ein im Hochsauerlandkreis und im Kreis Soest gelegener Landschaftsraum im Regierungsbezirk Arnsberg, Nordrhein-Westfalen. Seine fast siedlungsfreie Fläche zwischen den Flüssen Ruhr und Möhne besteht aus einem uralten Waldland mit nur geringer Zerschneidung durch Straßenverkehr. Der Arnsberger Wald umfasst die Naturräume Oberer Arnsberger Wald, auch Buchwald genannt, Unterer Arnsberger Wald, auch Eichwald genannt, die Glösinger-Enster-Hänge, den Plackwald und westliche Teile des Obermöhne- und Almewaldes. In dem Landschaftsraum eingebettet liegt die Hirschberger Rodungsinsel und das Warsteiner Hügelland, die jeweils eigenständige Landschaftsräume darstellen. Der Arnsberger Wald liegt auf den Gebieten von Arnsberg, Ense, Möhnesee, Meschede, Warstein und Rüthen.[1][2]

Vorwiegend zum Zweck der Erholung und eines nachhaltigen Tourismus wurde 1961 der Naturpark Arnsberger Wald gegründet. Dieser umfasst zusätzlich auch die Hirschberger Rodungsinsel, das Warsteiner Hügelland und das nördlich gelegene Offenlandgebiet zwischen Ense und Belecke bis zum Haarweg. Im Jahr 2020 wurde der Naturpark um fast das gesamte Stadtgebiet von Arnsberg erweitert.

Der Arnsberger Wald ist in Ostwestrichtung führende Höhenrücken und Talmulden gegliedert, die auf 300 bis 400 m ü. NN ansteigen. Geologisch gründet der Naturraum auf gefalteten Grauwackeschiefern des Rheinischen Schiefergebirges. Eine Geländestufe von ca. 50 m auf der Linie NeheimKolonie NeuhausAllagen grenzt den Oberen Arnsberger Wald deutlich vom nördlich gelegenen Unteren Arnsberger Wald ab, der eine deutlich flachere Geländeform und ein milderes Klima aufweist. Im Arnsberger Wald befinden sich heute großflächiger Rotfichtenwald und Laubwald. In tieferen Lagen befinden sich neben Rotfichten viel Eichenwald. In höheren Lagen ist dagegen statt Eichenwald Buchenwald anzutreffen.[1]

Der Arnsberger Wald war früher Teil des größeren Lürwalds, der im Besitz der Grafen von Arnsberg und später der Kurfürsten von Köln war. Außer dem Tourismus hat nur die Forstwirtschaft größere Bedeutung außerhalb der besiedelten Randbereiche im Möhnetal. In dem großen Waldgebiet selbst gibt es nur kleinere Ansiedlungen. Im Unteren Arnsberger Wald liegt das Jagdschloss Sankt Meinolf.

Die einzigen größeren Stillgewässer im Arnsberger Wald sind der Möhnesee und der Enser See. Zahlreiche Fließgewässer durchziehen die bewaldete Landschaft. Dazu gehören insbesondere Ruhr und Möhne, die das Waldgebiet eingrenzen, aber auch weitere im Naturpark entspringenden Möhne- und Ruhr-Zuflüsse:

Der Arnsberger Wald wurden bis auf Siedlungsbereiche als Naturschutzgebiete (NSG) oder als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Gleichzeitig sind die wertvollsten Bereiche als FFH-Gebiete ausgewiesen. Teile der Schutzgebiete liegen auch außerhalb des Arnsberger Waldes.

Im Arnsberger Wald liegen die folgenden Naturschutzgebiete:

Im Arnsberger Wald liegen die folgenden Landschaftsschutzgebiete:

Im Arnsberger Wald liegen die folgenden FFH-Gebiete:

  • FFH-Gebiet Arnsberger Wald
  • FFH-Gebiet Hamorsbruch und Quellbäche
  • FFH-Gebiet Heveoberlauf
  • FFH-Gebiet Kleine Schmalenau und Hevesee

Nationalpark Arnsberger Wald

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Im September 2023 veröffentlichten Umwelt-, Wirtschafts- und Landwirtschaftsministerium in NRW eine Liste mit sechs potenziellen Gebieten, darunter der Arnsberger Wald, für einen zweiten Nationalpark in NRW. In einem Bewerbungsverfahren sollen bis Ende des ersten Quartals 2024 formale Bewerbungen für den neuen Nationalpark eingereicht werden.[3] Über den möglichen Nationalpark Arnsberger Wald gab es in der Folge intensive Diskussionen.[4] Im Dezember 2023 lehnten es die Kreistage vom Hochsauerlandkreis und vom Kreis Soest ab, am Prozess der Nationalpark-Bewerbung teilzunehmen. Im HSK waren 28 zu 22 Stimmen gegen den Nationalpark Arnsberger Wald.[5]

Im Frühjahr 2024 startete ein Bürgerbegehren Nationalpark Arnsberger Wald im Hochsauerlandkreis.[6][7] Das Bürgerbegehren scheiterte, da nur etwa 5000 Stimmen für einen Nationalpark Arnsberger Wald abgeben wurde, aber 8614 Stimmen für einen Erfolg notwendig gewesen wären.[8]

Tourismus und Wandern

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Der Möhnesee wird für Wassersport aller Art genutzt. Das Motorbootfahren ist verboten, mit der Ausnahme von Ausflugschiffen und von Rettungsbooten.

Viele Wanderwege erschließen den Arnsberger Wald und dessen Berge und Täler. Die bekanntesten sind der Uplandweg, der in Nord-Süd-Richtung von Soest über Körbecke nach Neuhaus, Breitenbruch und Arnsberg verläuft, und der Rennweg, der in Ost-West-Richtung auf der ersten Anhöhe südlich des Möhnestausees angelegt wurde und nach Warstein führt. Weitere Wanderwege sind der Plackweg und die Sauerland-Waldroute.

Von vielen Parkplätzen, die sich unter anderen an der Südseite des Möhnestausees und im Hevetal befinden, kann man Rundwanderungen unternehmen. Etliche Ausflugs-Gaststätten, beispielsweise am Südrand des Stausees sowie in den im Arnsberger Wald liegenden Dörfern Neuhaus und Breitenbruch gelegen, stehen den Wanderern zu Diensten.

Ab 2018 gab es massiven Streit um den geplanten Bau von 15 Windrädern im Arnsberger Wald auf Warsteiner Stadtgebiet.[9] Im Oktober 2018 gab es einen Appell an die Landesregierung einer Warsteiner Anti-Windkraft-Initiative. Diesen Appell unterzeichneten auch Erzbischof Hans-Josef Becker, der frühere Chef der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Friedrich Merz, und die Inhaberin der Warsteiner Brauerei, Catharina Cramer.[10] [11][12]

  • Ralf Günther: Der Arnsberger Wald im Mittelalter. Forstgeschichte als Verfassungsgeschichte. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, Nr. 22/Geschichtliche Arbeiten zur westfälischen Landesforschung, Band 20. Aschendorff, Münster 1994, ISBN 3-402-06782-X (345 (IX) Seiten).
Commons: Arnsberger Wald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Martin Bürgener: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 110 Arnsberg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1969. → Online-Karte (PDF; 5,6 MB)
  2. Martin Bürgener1963: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 111 Arnsberg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1963. → Online-Karte (PDF; 4,1 MB)
  3. Pläne für neuen Nationalpark sorgen für SkepsisWDR am 13. September 2023, abgerufen am 19. November 2023.
  4. Nationalpark – ja oder nein? Arnsberger Wald im Fokus der Diskussionen sauerlandkurier.de am 13. September 2023, abgerufen am 19. November 2023.
  5. Kreistag hat entschieden: Kein Nationalpark „Arnsberger Wald“sauerlandkurier.de am 13. Dezember 2023, abgerufen am 31. Dezember 2023.
  6. Bürgerbegehren für den Nationalpark „Arnsberger Wald“ startet sauerlandkurier.de am 22. März 2024, abgerufen am 24. März 2024.
  7. Bürgerbegehren Nationalpark Arnsberger Wald Homepage Sauerländer Bürgerliste abgerufen am 24. März 2024.
  8. Nationalpark Arnsberger Wald vom Tisch: Begehren scheitert wp.de am 17. April 2024, abgerufen am 7. Mai 2024.
  9. Verfahren für Windpark startet
  10. Prominente Unterstützung gegen Windkraft im Arnsberger Wald
  11. Paderborner Erzbischof kämpft gegen Windräder
  12. Originaldokument des Prominenten-Aufrufs vom 17. Oktober 2018