Amt Boslar

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Das Amt Boslar (mit Linnich) war eines der 25 Ämter des Herzogtums Jülich.

Das Amt Boslar teilte sich ursprünglich in zwei Dingstühle auf: den Dingstuhl Boslar und der Dingstuhl Körrenzig. 1790 wurde der Dingstuhl Körrenzig aufgehoben und dem Dingstuhl Boslar zugeordnet. Die Stadt Linnich gehörte nicht zum Amt, wurde aber in Personalunion mitverwaltet. Der Dingstuhl Boslar umfasste Boslar mit Hompesch, Gevenich, Müntz, Hottorf, Ralshoven, Burg Erzelbach, Haus Kiffelberg und das Dorf Glimbach zur Hälfte. Der Dingstuhl Körrenzig umfasste Körrenzig, Rurich und einen Teil von Baal.

Nach der Volkszählung von 1767 ergeben sich folgende Einwohnerzahlen:

Ort Größe (ha) Einwohner
Stadt Linnich 911 1018
Baal (anteilig) 426 196
Boslar, Erzelbach 725 562
Gevenich 539 512
Glimbach 388 321
Hompesch 230 145
Hottorf 550 364
Körrenzig und Kofferen 671 358 und 260
Münz 445 444
Ralshoven 315 112
Rurich, Schloss Rurich, Kippingen 432 177

Das Gebiet des Amtes Boslar gehörte vor 1200 wohl zum Herzogtum Limburg. 1334 erhielt Dietrich Herr zu Montjoie den „Hof van Buesselaer“ samt Zubehör vom Herzog von Brabant und Limburg zu Lehen. Nach mehreren Besitzwechseln verkaufte Robert von Virneburg 1414 seine Pfandrechte am Amt Boslar an Werner von Palant, Landesherr wurde Herzog Reinhard von Jülich. Nach der Einlösung des Pfandes war das Amt ganz in Jülichem Besitz. Die Stadt Linnich kam mit der Herrschaft Randerath 1392 an Jülich.

  • Wilhelm von Mirbach: Zur Territorialgeschichte des Herzogthums Jülich, Band 2, 1881, S. 10 f., Digitalisat.
  • Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, Einteilung und Entwickelung der Territorien von 1600 bis 1794, Band 12, Teil 1, 1898, S. 263, Digitalisat