World Marathon Majors

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Teilnehmende Marathons Tokio-Marathon
Boston-Marathon
London-Marathon
Berlin-Marathon
Chicago-Marathon
New-York-Marathon
Marathon bei Olympischen Spielen
Marathon bei Weltmeisterschaften
Erste Austragung 2006/07
Preisgeld 500.000 US-Dollar
Rekordsieger Eliud Kipchoge
5× (2015/16, 2016/17, 2017/18, 2018/19, 2022)
Rekordsiegerin Irina Mikitenko
3× (2007/08, 2008/09, 2009/10)
Edna Kiplagat
3× (2010/11, 2013/14 2016/17)
Mary Keitany
3× (2011/12, 2015/16, 2017/18)
Website Offizielle Website
Letzte Aktualisierung der Infobox: 8. Oktober 2022

Die World Marathon Majors (kurz WMM, Sponsorenname: Abbott World Marathon Majors) sind ein Zusammenschluss von Marathon-Veranstaltern. Sie wurden am 23. Januar 2006 von den Direktoren Guy Morse (Boston-Marathon), David Bedford (London-Marathon), Mark Milde (Berlin-Marathon), Carey Pinkowski (Chicago-Marathon) und Mary Wittenberg (New-York-City-Marathon) initiiert. Seit dem 2. November 2012 ist auch der Tokio-Marathon Teil der WMM. Sie sind offen für weitere Großveranstalter. Seit 2015 sind die Abbott Laboratories offizieller Namenssponsor der Laufserie.[1]

Durch die Einrichtung dieser internationalen Laufcup-Wertung wollten die fünf Veranstalter den Laufsport weiterentwickeln, mehr Aufmerksamkeit auf die Athleten lenken und das öffentliche Interesse an den Eliterennen fördern.

Weltbester Marathonläufer

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Im November 2003 kündigte die ING Groep überraschend die Einführung des ING World Marathon Ranking an, um damit geschlechterübergreifend einen weltbesten Marathonläufer zu bestimmen.[2] In das komplexe Bewertungssystem sollten unter anderem der Abstand zum Weltrekord und zu Streckenrekorden zugehöriger Marathonveranstaltungen ebenso einfließen wie Boni für Platzierungen der schnellsten Läufer. In einer zweijährigen Auswertungsperiode sollten neben dem Marathon in New York City als Finalist und den Marathons der Olympischen Spiele und der Leichtathletik-Weltmeisterschaften auch folgende Rennen berücksichtigt werden:

Preisgelder waren für die ersten Zehn vorgesehen.

Umgehend protestierten die Veranstalter von London, Boston, Chicago und Berlin dagegen[3] – nicht nur, weil sie Konflikte mit ihren Sponsoren sahen, sondern vor allem, weil das Bewertungssystem erhebliche Schwächen aufweise. Sie argumentierten, dass das Feststellen von Rekorden Angelegenheit von Gremien wie World Athletics sei und nicht die kommerzieller Unternehmen.

Obwohl ING ankündigte, das Projekt mit den verbleibenden Veranstaltern durchführen zu wollen, verlief diese Initiative zunächst im Sande.

Weltgrößter Wettlauf

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Unter dem Namen The Greatest Race on Earth oder auch GROE kündigte im Oktober 2004 die Standard Chartered Bank eine übergreifende Teamauswertung der von ihr gesponserten vier Marathons (Nairobi-Marathon, Mumbai-Marathon, Singapur-Marathon und Hong Kong Marathon) an, die noch im selben Monat mit dem Nairobi-Marathon eröffnet und im Folgejahr mit dem Hong-Kong-Marathon abgeschlossen wurde.[4] Die Teams durften beliebig zusammengestellt sein, also auch geschlechterübergreifend oder nur aus ein und demselben Läufer bestehen. Voraussetzung war allerdings eine Anmeldung, in der vorab festgelegt wurde, welches Teammitglied bei welchem Lauf teilnehmen würde.

Gewertet wurde die akkumulierte Gesamtzeit aus allen vier Rennen. Neben einer Hauptauswertung wurden auch solche nach Nationalität, Geschlecht und Individualleistungen vorgenommen.

Das Bewertungssystem der World Marathon Majors wurde in Abstimmung mit World Athletics entwickelt. Es stellt im Laufsport ein Novum dar. Anders als bei sonstigen Leistungsvergleichen werden nicht die erzielten Zeiten, sondern lediglich die Platzierungen berücksichtigt. Damit versucht man, den unterschiedlichen Streckenprofilen und -bedingungen der zugehörigen Veranstaltungen und den daraus resultierenden unterschiedlichen Zeiten gerecht zu werden.

Bei den sechs jährlichen Rennen in Tokio, Boston, London, Berlin, Chicago und New York sowie den Marathonrennen bei den Olympischen Spielen und den Leichtathletik-Weltmeisterschaften von World Athletics können Athleten Punkte für die jeweiligen Serien sammeln. Nach jedem dieser Rennen erhalten die jeweils fünf besten Männer und Frauen ihren Platzierungen entsprechend Punkte.

WMM-Veranstaltungen von zwei aufeinander folgenden Jahren bildeten eine WMM-Serie. Die erste startete am 17. April 2006 mit dem Boston-Marathon und endete am 4. November 2007 mit dem New-York-City-Marathon. Damit umfasste die erste Serie elf Rennen einschließlich des Marathons der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2007. Die Folgeserie beinhaltete immer auch das zweite Jahr der vorherigen, sodass eine Überlappung stattfand und damit jedes Jahr die Sieger ermittelt wurden.

Eine Änderung erfolgte im Jahr 2015. Die Serie geht nur noch über ein Jahr, das erste und das letzte Rennen ist am gleichen Ort. So wird in jeder Stadt alle sechs Jahre das finale Rennen stattfinden. Die bereits begonnene Serie 2014/15 wurde nachträglich gestrichen. Jeder Läufer kommt nur noch mit maximal zwei Ergebnissen in die Wertung.[5]

Erzielbare Punkte:

  • 25 für einen Sieg
  • 15 für eine Zweitplatzierung
  • 10 für eine Drittplatzierung
  • 5 für eine Viertplatzierung
  • 1 für einen fünften Platz

Mit der Regeländerung 2015 wurde ebenfalls die Punkteverteilung geändert:

  • 25 für einen Sieg
  • 16 für eine Zweitplatzierung
  • 9 für eine Drittplatzierung
  • 4 für eine Viertplatzierung
  • 1 für einen fünften Platz

Die besten maximal vier, seit 2015/16 maximal zwei Ergebnisse einer Serie werden addiert. Bis 2013/14 musste an mindestens einem Wettbewerb pro Kalenderjahr teilgenommen werden. Bei Punktegleichstand entscheidet ein direkter Vergleich, erforderlichenfalls entscheidet ein Mehrheitsbeschluss der fünf WMM-Race-Direktoren abschließend.

Der jeweilige Gesamtsieger bei den Männern und den Frauen erhält 500.000 US-Dollar, für die Platzierten gibt es kein Preisgeld. Die Sieger wurden bis 2014 jeweils in New York City geehrt.

Serie Männer Frauen
2006/07 Robert Kipkoech Cheruiyot (KEN) Gete Wami (ETH)
2007/08 Martin Kiptoo Lel (KEN) Irina Mikitenko (DEU)
2008/09 Samuel Kamau Wanjiru (KEN) Irina Mikitenko (DEU) -2-
2009/10 Samuel Kamau Wanjiru (KEN) -2- Irina Mikitenko (DEU) -3-
2010/11 Emmanuel Kipchirchir Mutai (KEN) Edna Ngeringwony Kiplagat (KEN)
2011/12 Geoffrey Kiprono Mutai (KEN) Mary Jepkosgei Keitany (KEN)
2012/13 Tsegay Kebede (ETH) Priscah Jeptoo (KEN)
2013/14 Wilson Kipsang (KEN) Edna Ngeringwony Kiplagat (KEN) -2-
2015/16 Eliud Kipchoge (KEN) Mary Jepkosgei Keitany (KEN) -2-
2016/17 Eliud Kipchoge (KEN) -2- Edna Ngeringwony Kiplagat (KEN) -3-
2017/18 Eliud Kipchoge (KEN) -3- Mary Jepkosgei Keitany (KEN) -3-
2018/19 Eliud Kipchoge (KEN) -4- Brigid Kosgei (KEN)
2019/21 Albert Korir (KEN) Peres Jepchirchir (KEN) & Joyciline Jepkosgei (KEN)
2022 Eliud Kipchoge (KEN) -5- Gotytom Gebreslase (ETH)
2023 Kelvin Kiptum (KEN) Sifan Hassan (NED)
2024

Six Star Finishers

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Six Star Finisher werden Marathonläufer genannt, die alle sechs World Marathon Majors absolviert haben. Nach dem Tokio-Marathon 2016 wurde die Six Star Finisher Medaille eingeführt.[6] Im Juli 2018 wurde die Kampagne #ReachForTheStars gestartet. Dabei wurde eine Online-Datenbank vorgestellt, in der alle Ergebnisse der Marathon Majors bis 2006 bzw. Tokio 2013 abrufbar sind. Das System ermöglicht es Läufern, ein Profil zu erstellen, nach ihren „Stars“ zu suchen und sie ihrem Profil hinzuzufügen.[7]

In der öffentlichen Six Star Finishers-Hall of Fame werden derzeit 15.327 Finisher (5.147 Frauen, 10.179 Männer, 1 nichtbinäre Person) aufgeführt.[8]

Commons: World Marathon Majors – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Abbott Celebrates the Power of Health and Achievement as First-Ever Title Sponsor of World Marathon Majors (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  2. https://www.ing.com/group/showdoc.jsp/?docid=074722_EN&menopt=prm%257Cpre%257Capr%257C003
  3. Four top marathons reject proposed ranking system (Memento vom 30. Oktober 2007 im Internet Archive)
  4. Standard Chartered presents ‘The Greatest Race on Earth’ (Memento vom 14. März 2006 im Internet Archive)
  5. Neues Wertungssystem der WMM – Ein Eigentor der World-Marathon-Majors-Serie? (Memento vom 18. Oktober 2017 im Internet Archive)
  6. The Crown Jewel of Race Medals? World Marathon Majors Debuts “Six Star” Finisher Medal
  7. Runners invited to #ReachForTheStars
  8. Six Star Finishers – Hall of Fame (Stand: 30. März 2024)