Landkreis Amberg

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Wappen Deutschlandkarte
Landkreis Amberg
Deutschlandkarte, Position des Landkreises Amberg hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1972)
Koordinaten: 49° 27′ N, 11° 51′ OKoordinaten: 49° 27′ N, 11° 51′ O
Bestandszeitraum: 1862–1972
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Verwaltungssitz: Amberg
Fläche: 782 km2
Einwohner: 53.000 (31. Dez. 1971)
Bevölkerungsdichte: 68 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: AM
Kreisschlüssel: 09 3 31
Kreisgliederung: 27 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
8450 Amberg
Landrat: Hans Raß (CSU)
Lage des Landkreises Amberg in Bayern
Karte
Karte

Der Landkreis Amberg gehörte zum bayerischen Regierungsbezirk Oberpfalz.

Bei seiner Auflösung hatte der Landkreis 27 Gemeinden.

Geographie

Wichtige Orte

Die größten Orte waren Hirschau, Vilseck, Hahnbach und Schnaittenbach.

Nachbarkreise

Der Landkreis grenzte Anfang 1972 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Eschenbach in der Oberpfalz, Neustadt an der Waldnaab, Nabburg, Burglengenfeld, Parsberg, Neumarkt in der Oberpfalz und Sulzbach-Rosenberg sowie an die kreisfreie Stadt Amberg.

Geschichte

Landgericht

Im Zuge der Verwaltungsneugliederung Bayerns wurde 1803 das Landgericht Amberg errichtet. Nach Gründung des Königreichs Bayern wurde das Land in Verwaltungskreise eingeteilt und diese wiederum in Landgerichtsbezirke untergliedert. Das Landgericht Amberg gehörte ab 1808 zum Regenkreis dessen Hauptstadt anfangs Straubing war und ab 1810 Regensburg wurde. 1809 wurde Amberg eine kreisunmittelbare Stadt. 1838 wurde zusätzlich das Landgericht Vilseck gebildet, dem Gemeinden des bisherigen Landgerichtsbezirks Amberg zugeschlagen wurden, das aber auch Orte des Landgerichts Sulzbach erhielt. Im selben Jahr wurde der Regenkreis, nach dem Vorbild der alten Herzogtümer, in Kreis Oberpfalz umbenannt. Später entstand daraus der gleichnamige Regierungsbezirk.

Bezirksamt

Das Bezirksamt Amberg wurde im Jahr 1862 durch den Zusammenschluss der Landgerichte älterer Ordnung Amberg und Vilseck neu gebildet.[1]

Am 1. Juli 1927 wurde das Bezirksamt Amberg um Gemeinden des Bezirksamtes Burglengenfeld vergrößert.

Landkreis

Am 1. Januar 1939 wurde wie überall im Deutschen Reich die Bezeichnung Landkreis eingeführt.[2] So wurde aus dem Bezirksamt der Landkreis Amberg.

Am 1. Januar 1963 wurde der Landkreis Amberg um Gemeinden des Landkreises Parsberg vergrößert.

Damit hatte der Landkreis 64 Gemeinden.[3]

Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Amberg im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst und mit dem Landkreis Sulzbach-Rosenberg zusammengefasst.[4] Die Stadt Amberg selbst blieb kreisfrei.

Am 1. Mai 1973 erhielt der neue Landkreis den heutigen Namen Landkreis Amberg-Sulzbach.[5]

Landräte

Gemeinden

Bei seiner Auflösung hatte der Landkreis folgende Gemeinden:

frühere Gemeinde heutige Gemeinde heutiger Landkreis
01 Ammersricht Stadt Amberg Kreisfreie Stadt Amberg
02 Ammerthal Gemeinde Ammerthal Landkreis Amberg-Sulzbach
03 Ebermannsdorf Gemeinde Ebermannsdorf Landkreis Amberg-Sulzbach
04 Ensdorf Gemeinde Ensdorf Landkreis Amberg-Sulzbach
05 Freihung Markt Freihung Landkreis Amberg-Sulzbach
06 Freudenberg Gemeinde Freudenberg Landkreis Amberg-Sulzbach
07 Gailoh Stadt Amberg Kreisfreie Stadt Amberg
08 Gebenbach Gemeinde Gebenbach Landkreis Amberg-Sulzbach
09 Hahnbach Markt Hahnbach Landkreis Amberg-Sulzbach
10 Hirschau Stadt Hirschau Landkreis Amberg-Sulzbach
11 Hohenburg Markt Hohenburg Landkreis Amberg-Sulzbach
12 Holzhammer Stadt Schnaittenbach Landkreis Amberg-Sulzbach
13 Karmensölden Stadt Amberg Kreisfreie Stadt Amberg
14 Kötzersricht Markt Hahnbach Landkreis Amberg-Sulzbach
Stadt Sulzbach-Rosenberg
15 Kümmersbruck Gemeinde Kümmersbruck Landkreis Amberg-Sulzbach
16 Kürmreuth Gemeinde Edelsfeld Landkreis Amberg-Sulzbach
Markt Königstein
Stadt Grafenwöhr Landkreis Neustadt an der Waldnaab
17 Massenricht Stadt Hirschau Landkreis Amberg-Sulzbach
18 Raigering Stadt Amberg Kreisfreie Stadt Amberg
19 Rieden Markt Rieden Landkreis Amberg-Sulzbach
20 Schmidmühlen Markt Schmidmühlen Landkreis Amberg-Sulzbach
21 Schnaittenbach Stadt Schnaittenbach Landkreis Amberg-Sulzbach
22 Sigras Gemeinde Edelsfeld Landkreis Amberg-Sulzbach
Markt Königstein
Stadt Grafenwöhr Landkreis Neustadt an der Waldnaab
23 Traßlberg Stadt Amberg Kreisfreie Stadt Amberg
Gemeinde Poppenricht Landkreis Amberg-Sulzbach
24 Ursensollen Gemeinde Ursensollen Landkreis Amberg-Sulzbach
25 Vilseck Stadt Vilseck Landkreis Amberg-Sulzbach
26 Weißenberg Gemeinde Edelsfeld Landkreis Amberg-Sulzbach
27 Winbuch Markt Schmidmühlen Landkreis Amberg-Sulzbach

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden 36 Gemeinden zwischen 1970 und 1972 in andere Gemeinden eingegliedert.

frühere Gemeinde Datum Eingliederung in
28 Adlholz 1. April 1971 Markt Hahnbach
29 Adertshausen 1. Januar 1972 Markt Hohenburg
30 Aschach 1. April 1971 Gemeinde Freudenberg
31 Diebis 1. April 1971 Gemeinde Ebermannsdorf
32 Egelsheim 1. Januar 1972 Markt Hohenburg
33 Ehenfeld 1. Januar 1971 Stadt Hirschau
34 Etsdorf 1. April 1971 Gemeinde Freudenberg
35 Gärmersdorf 1. Januar 1972 Gemeinde Kümmersbruck
36 Garsdorf 1. April 1971 Gemeinde Ensdorf
Gemeinde Ursensollen
37 Gressenwöhr 1. April 1971 Stadt Vilseck
38 Großschönbrunn 1. Januar 1972 Markt Freihung
Markt Hahnbach (Ortsteil Ölhof)
Stadt Hirschau (Ortsteil Krickelsdorf)
39 Haag 1. April 1971 Gemeinde Ursensollen
40 Hiltersdorf 1. April 1971 Gemeinde Freudenberg
41 Hohenkemnath 1. April 1971 Gemeinde Ursensollen
42 Iber 1. April 1971 Markt Hahnbach
43 Irlbach 1. April 1971 Markt Hahnbach
Stadt Vilseck
44 Köfering 1. Januar 1972 Gemeinde Kümmersbruck
45 Langenbruck 1. April 1971 Stadt Vilseck
46 Lintach 1. April 1971 Gemeinde Freudenberg
47 Mendorferbuch 1. Januar 1972 Markt Hohenburg
48 Mimbach 1. Januar 1972 Markt Hahnbach
Stadt Hirschau (Ortsteil Steinigloh)
49 Pittersberg 1. April 1971 Gemeinde Ebermannsdorf
50 Pursruck 1. April 1971 Gemeinde Freudenberg
51 Schlicht 1. April 1971 Stadt Vilseck
52 Seugast 1. Januar 1972 Markt Freihung
53 Sigl 1. April 1971 Stadt Vilseck
54 Steiningloh 1. Januar 1970 Gemeinde Mimbach, am 1. Januar 1972 zur Stadt Hirschau
55 Süß 1. April 1971 Markt Hahnbach
56 Thanheim 1. April 1971 Gemeinde Ensdorf
57 Thansüß 1. Januar 1972 Markt Freihung
58 Theuern 1. April 1971 Gemeinde Köfering, am 1. Januar 1972 zur Gemeinde Kümmersbruck
59 Ullersberg 1. April 1971 Gemeinde Ursensollen
60 Ursulapoppenricht 1. Januar 1972 Markt Hahnbach
61 Vilshofen 1. Januar 1971 Markt Rieden
62 Weiher 1. April 1972 Stadt Hirschau
Stadt Schnaittenbach
63 Wolfsbach 1. April 1971 Gemeinde Ensdorf
64 Wutschdorf 1. Januar 1970 Gemeinde Freudenberg
65 Zant 1. April 1971 Gemeinde Ursensollen

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen AM zugewiesen. Es wird nur in der Stadt Amberg durchgängig bis heute ausgegeben. Im Landkreis Amberg-Sulzbach wurde es bis zum 11. Februar 1979 ausgegeben.

Literatur

  • Hans Frank: Stadt- und Landkreis Amberg (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberpfalz. Bd. 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1975, ISBN 3-7696-9891-6.

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 418.
  2. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 97.
  3. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus d. Volkszählung 1961 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 260). Süddeutscher Verlag, München 1964, S. 507–518 (online [abgerufen am 28. November 2012]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 638 f. (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 639 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).