„Naher Osten“ – Versionsunterschied
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Version vom 12. September 2010, 19:55 Uhr
Der Nahe Osten ist eine geographische Bezeichnung, die heute im Allgemeinen für arabische Staaten Vorderasiens und Israel benutzt wird. Häufig werden außerdem die Türkei, Ägypten und der Iran dazugezählt.[1] Der Nahe Osten schließt insbesondere die Region des Fruchtbaren Halbmondes und die Arabische Halbinsel mit ein.
Historisch bezeichnete der Begriff „Naher Osten“ seit dem Neunzehnten Jahrhundert das Gebiet des Osmanischen Reiches außerhalb Europas.[1]
Der deutsche Begriff Naher Osten überschneidet sich mit dem englischen Begriff Middle East, ist aber nicht mit ihm geographisch gleichzusetzen (siehe unten).
Begriff
Da der Begriff Naher Osten im Westen geprägt wurde, wohnt ihm eine kontinentaleuropäische Perspektive vom „Westen“ auf den „Osten“ inne.
Naher und Mittlerer Osten
Im Deutschen wird zwischen dem Nahen Osten, dem Mittleren Osten (Südasien, Afghanistan und oft auch Iran) und dem Fernen Osten unterschieden. Verwirrung stiftet manchmal, dass die Region im Englischen (Middle East) sowie in vielen nahöstlichen Sprachen als mittlerer Osten bezeichnet wird, insbesondere auf arabisch الشرق الأوسط asch-scharq al-awsat, DMG aš-šarqu l-ausaṭ, hebräisch המזרח התיכון haMizrach haTichon, türkisch Orta Doğu, kurdisch nêz rojhilat und persisch خاورمیانه.
Im Englischen existiert allerdings neben Middle East auch der bedeutungsgleiche, aber seltener benutzte Begriff Near East (wörtlich: naher Osten). Beide bezeichnen heute Länder in Südwestasien und Nordostafrika von Libyen bis Afghanistan[2] und sind damit nicht bedeutungsgleich mit dem deutschen Nahen Osten, der nur einen Teil des Middle East bildet. Die G8-Definition von Middle East bezieht sogar das gesamte Nordafrika (Mittelmeeranrainerstaaten) mit ein. Der Begriff Near East wiederum wird im englischsprachigen Raum von Archäologen, Geographen und Historikern in einer Sonderbedeutung benutzt; dort umfasst er vor allem Anatolien, die Levante und Mesopotamien. Historisch wurde außerdem im Englischen allgemein zwischen Near East und Middle East unterschieden: Der britische Begriff Near East wurde ab etwa 1850 bis zum Ende des Osmanenreiches für den Balkan und das Osmanische Reich ohne den Iran – und damit auch für Teile des Nahen Ostens – benutzt. Middle East bezeichnete damals das Gebiet vom Iran über Afghanistan und Kaukasus bis nach Zentralasien.
Orient, Vorderer Orient
In einem eher religiös-kulturellen Sinne wird meist Orient oder Morgenland für das Gebiet des Mittleren und Nahen Ostens im politischen oder geographischen Sinne verwendet; der Vordere Orient ist dabei unscharf entsprechend der Nahe Osten. Die Welt des Orients beschäftigte viele europäische Dichter und Schriftsteller, siehe zum Beispiel Johann Wolfgang von Goethes „West-östlicher Diwan“, Hermann Hesses Roman „Morgenlandfahrt“ oder die abenteuerlichen Orient-Erzählungen des Hermann von Pückler-Muskau, die Bestseller waren und zur Erzählfigur des Münchhausen führten. Der Orient ist kultur- und sittengeschichtlich eine Ansammlung von gegenteiligen Zuschreibungen und fantastischen Vorstellungen im Spiegelbild westlicher Kultur. Man kann sagen, dass der Orient in diesem religiös-kulturgeschichtlichen Sinne das ist, was der Okzident, das Abendland, nicht ist.
Überblick über Staaten, Gebiete und Regionen
Belege[5]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b "Mittlerer Osten", Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG, 2000
- ↑ http://www.merriam-webster.com/dictionary/Near%20East Near East. (2008). In Merriam-Webster Online Dictionary.
Middle East. (2008). In Merriam-Webster Online Dictionary. (beide engl.; abgerufen 28. November 2008) - ↑ a b Israelischer Zensus 2006: The Million Person Gap: The Arab Population in the West Bank and Gaza 2006 (pdf-Datei)
Bennett Zimmerman & Michael Wise (Frühjahr 2008). Defusing the demographic time bomb. inFocus, Bd. 2(1) (engl.; abgerufen 28. November 2008)
Yoram Ettinger (11. Februar 2008). The Palestinian census: Smoke & mirrors. Ynet abgedruckt auf israelinsider (engl.; abgerufen 28. November 2008) - ↑ a b Palästinensischer Zensus 2007: Palestinian Central Bureau of Statistics (Februar 2008). Population, housing and establishment Census-2007. Press conference on the preliminary findings (Population, buildings, housing units and establishments). (S. 14) auf den Seiten des Palestinian Central Bureau of Statistics (pdf-Datei; arab./engl., abgerufen 28. November 2008)
- ↑ The World Factbook (en), United States Central Intelligence Agency (CIA), 14 November 2006, [1]
The Million Person Gap: The Arab Population in the West Bank and Gaza; B. Zimmerman, R. Seid and M. L. Wise; The Begin-Sadat Center for Strategic Studies, Bar-Ilan University; February, 2006 The Million Person Gap: The Arab Population in the West Bank and Gaza
Sergio DellaPergola, „Letter to the editor“, Azure, 2007, No. 27, [2] Sergio DellaPergola kritisiert die Autoren der Studie zum „Palästinensischen Zensus 2007“ wegen gravierender statistischer und methodischer Mängel.
Literatur (chronologisch geordnet)
- Gil Yaron: "Jerusalem - ein historisch-politischer Reiseführer", Jerusalem 2009, Beck Verlag, ISBN 978-3406601675
- Jeremy Salt:The Unmaking of the Middle East. A History of Western Disorder in Arab Lands, University of California Press, 2008, ISBN 978-0-520-26170-9
- Bernhard Chiari, Dieter H. Kollmer (Hrsg.): Wegweiser zur Geschichte Naher Osten. 2. Aufl., Ferdinand Schöningh, Paderborn u.a. 2009, PDF-Download 5 MB [4]
- Reiner Bernstein: Von Gaza nach Genf. Die Genfer Friedensinitiative von Israelis und Palästinensern, Schwalbach/Ts 2005 (Wochenschau-Verlag)
- Pawelka/Richter: Religion, Kultur und Politik im Vorderen Orient. VS Verlag, 2004, ISBN 3-531-14098-1
- V. Perthes: Geheime Gärten – Die neue arabische Welt. Goldmann, 2003, ISBN 3-442-15274-7
- V. Perthes: Vom Krieg zur Konkurrenz – Regionale Politik und die Suche nach einer neuen arabisch-nahöstlichen Ordnung. Nomos Verlag, 2000, ISBN 3-7890-6712-1
- Abdoldjavad Falaturi (Hrsg.): Islam: Raum – Geschichte – Religion. Bd. 1 Der Islamische Orient, Köln 1990
- Margret Boveri: Wüsten, Minarette und Moscheen – Im Auto durch den alten Orient. Mit einem Vorwort von Peter Scholl-Latour. Berlin 2004, wjs-Verlag, ISBN 3-937989-06-4 (Reisebericht 1938)
Weblinks
- Nahost-Konflikt aus der Bundeszentrale für politischen Bildung
- Richard N. Haass, The New Middle East („Foreign Affairs“, November/Dezember 2006 – Richard N. Haass ist seit 2003 Präsident des Council on Foreign Relations)
- Aktuelle News und Nachrichten aus dem Nahen Osten
- Making the Middle-East understandable