„Barringtonia asiatica“ – Versionsunterschied
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Version vom 26. Februar 2009, 12:16 Uhr
Barringtonia asiatica | ||||||||||||
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Barringtonia asiatica | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Barringtonia asiatica | ||||||||||||
(L.) Kurz |
Barringtonia asiatica ist eine Pflanzenart aus der Familie der Topffruchtbaumgewächse (Lecythidaceae). Sie wächst als Baum an den Meeresküsten von Indischem Ozean und westlichem Pazifik. Aus den Früchten, die häufig als Treibgut an den Stränden angespült werden, lässt sich ein Gift zum Fischfang herstellen.
Beschreibung
Dieser immergrüne Baum wird etwa fünf bis zwanzig Meter hoch. Die Krone ist abgerundet; die dicken Zweige verzweigen sich nicht oft. Die ledrigen, ganzrandigen und ungeteilten Blätter werden 20 bis 40 Zentimeter lang und zehn bis 20 breit. Sie sind spiralig an den Ästen angeordnet und sitzen quirlartig gehäuft an den Zweigenden. Die jungen Blätter sind rötlich überhaucht mit roten Blattadern. Ältere Blätter färben sich gelblich oder bekommen rote Flecken zwischen den Blattadern.
Die Blütenrispen erscheinen terminal und sind bis 15 Zentimeter lang; sie stehen aufrecht oder waagrecht seitlich ab. Die duftenden Blüten sind in der kugeligen Knospe von den verwachsenen Kelchblättern umschlossen, die in zwei oder drei unregelmäßige Teile aufbrechen, wenn sich die Blüte entfaltet. Die Kelchblätter bleiben lange erhalten, sie sind noch an der reifen Frucht zu sehen. Die vier weißen, länglichen Blütenblätter werden fünf bis sieben Zentimeter lang, auffälliger sind aber die zahlreichen, bis zehn Zentimeter langen Staubblätter. Sie sind ebenfalls weiß, zur Spitze hin rosa, die Antheren sind gelb. Die Staubblätter sind an der Basis in sechs Gruppen verwachsen. Der Griffel ist noch länger und ragt aus den Staubblättern hervor. Die Blüten öffnen sich nur für eine Nacht und werden von Nachtfaltern und Fledermäusen bestäubt.
Die entstehenden einsamigen Früchte sind wie eine Pyramide auf quadratischem Grundriss geformt, wobei die Kelchblätter an der Pyramidenspitze sitzen. Sie färben sich bei der Reife von grün nach braun. Das Perikarp ist schwammartig geformt, so dass die Früchte im Wasser schwimmen. Sie bleiben auch nach mehrmonatigem Aufenthalt im Salzwasser keimfähig, so dass der Baum eine weite Verbreitung an den Küsten von Ostafrika bis zum Pazifik hat. Der Keimling erscheint an der „Pyramidenspitze“; die harte Fruchtschale bleibt noch eine Weile am Stammfuß erhalten.
Verbreitung
Durch die schwimmenden Früchte ist Barringtonia asiatica weit verbreitet, vom tropischen Ostafrika und Madagaskar über Indien, Südostasien bis zu den Philippinen, südlich noch bis nach Queensland. Durch Anpflanzungen ist der Baum inzwischen auch in der Karibik anzutreffen.
Barringtonia asiatica besiedelt dabei strandnahe Habitate, allerdings etwas weiter landeinwärts als die Mangroven. Vergesellschaftet ist diese Art z. B. mit Calophyllum inophyllum und Lindenblättrigem Eibisch.
Verwendung
Die Früchte enthalten Saponine, die vor allem auf Fische giftig wirken. Sie wurden traditionell zum Fischfang verwendet. Verschiedene Pflanzenteile sind auch Bestandteil traditioneller Medikamente. Heute ist die häufigste Verwendung wohl die als anspruchsloser Alleebaum in den Tropen.
Namensgebung
Der wissenschaftliche Name asiatica, also „asiatische Barringtonie“, erscheint wenig sinnvoll, wenn man bedenkt, dass auch die anderen etwa 50 Arten der Gattung Barringtonia in Asien verbreitet sind. Carl von Linné beschrieb die Art 1753 allerdings als Mammea asiatica, und grenzte sie mit diesem Namen von der einzigen anderen damals bekannten Mammea-Art, Mammea americana, ab.[1]
In der "Entdeckungsreise nach Tahiti und in die Südsee 1772-1775" von Georg Forster findet sich folgender Eintrag:
"Nun wanderten wir mit unserem Begleiter über One-Tree-Hill weg und gelangten in eins der vorderen Täler von O-Parre. Hier war uns das Glück hold, und wir machten eine botanische Entdeckung. Wir fanden nämlich einen Baum, der das prächtigste Aussehen von der Welt hatte. Er prangte mit einer Menge schöner Blüten, die so weiß wie Lilien, aber größer und mit einer Menge Staubfäden versehen waren, die an den Spitzen eine karmesinrote Farbe hatten. Es waren ihrer bereits so viele abgefallen, daß der ganze Boden voll davon lag. Diesen schönen Baum nannten wir Barringtonia, in der Landessprache aber heißt er Huddu, und die Einwohner versicherten uns, daß die nußartige Frucht, wenn sie zerstoßen und mit dem Fleisch von Muscheln vermischt ins Meer geworfen wird, die Fische auf einige Zeit betäubt, so daß sie an die Oberfläche kommen und sich mit den Händen fangen lassen. Wir waren über unsere botanischen Funde viel zu sehr erfreut, als daß wir mit der näheren Untersuchung bis zur Rückkehr aufs Schiff hätten warten können." *[2]
Erst 1875 wurde sie von Wilhelm Sulpiz Kurz in die Gattung Barringtonia eingeordnet.[2]