Ralf Blank

deutscher Historiker
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Ralf Blank (* 12. November 1962 in Schwerte) ist ein deutscher Historiker, Archiv- und Museumsleiter.

Blank studierte Geschichte, Ur- und Frühgeschichte und Klassische Archäologie in Münster, Köln und Bochum, unter anderem bei Hans Mommsen und Ferdinand Seibt. Nach dem Magister artium über Albert Hoffmann, Gauleiter von Westfalen-Süd und Reichsamtsleiter in der Parteikanzlei, promovierte er mit einer Arbeit über Bombenkrieg, Rüstung und Kriegsalltag in Hagen während des Zweiten Weltkriegs. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Historische Archäologie, die Sozial- und Gesellschaftsgeschichte an der Heimatfront im Ersten und Zweiten Weltkrieg, die Gedenkkultur in der Nachkriegszeit, zur Entnazifizierung und Strafverfolgung von NS-Tätern sowie die Westfälische Landesgeschichte und die Stadt- und Regionalgeschichte. Zu Beginn der 1990er Jahre engagierte er sich als einer der ersten deutschen Historiker im Internet. Er war mehrere Jahre Redaktionsmitglied der wissenschaftlichen Fachforen H-Soz-u-Kult und H-Net sowie in der Virtual Library. Im Historischen Centrum Hagen leitete er die Abteilung Geschichte und Archäologie, seit 2012 ist er Fachdienstleiter Wissenschaft, Museen und Archive der Stadt Hagen, sowie Leiter der historischen Museen und des Stadtarchivs Hagen. Seit 2001 ist er Lehrbeauftragter für Zeitgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum und seit Mai 2014 ordentliches Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen.

Publikationen (Auswahl)

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Monographien

Auswahl von wichtigen Beiträgen in Sammelbänden und Fachzeitschriften

  • Caspar Butz (1825–1885). Redakteur – Revolutionär – Republikaner, in; Gräfenberg, Felix (Hg.): 1848/49 in Westfalen und Lippe. Biografische Schlaglichter aus der revolutionshistorischen Periphrie, Münster 2023 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen NF 48), S. 635–681.
  • Fragmente der Heimatfront. Erinnerungsort Bombenkrieg, in: Berger, Stefan/ Borsdorf, Ulrich/ Claßen, Ludger/ Grütter, Heinrich Theodor/ Nellen, Dieter (Hg.): Zeit-Räume Ruhr. Erinnerungsorte des Ruhrgebiets, Essen 2019, S. 788-804.
  • Westfälische Museen und der Nationalsozialismus, in: Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), LWL-Museumsamt für Westfalen (Hg.): Die Geschichte der Dinge. Zur Herkunft der Objekte in nordrhein-westfälischen Sammlungen, Münster 2020, S. 22-35.
  • (zus. mit Marra, Stephanie): Synagogen-Hauptgemeinde Hagen, in: Göttmann, Frank (Hg.): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Arnsberg, Münster 2016, S. 355-372.
  • Mobilisierung im Krieg. Der Gau Westfalen-Süd 1943–1945. In: Oliver Werner (Hrsg.): Mobilisierung im Nationalsozialismus. Institutionen und Regionen in der Kriegswirtschaft und der Verwaltung des „Dritten Reiches“ 1936 bis 1945 (= Nationalsozialistische Volksgemeinschaft. Bd. 3). Schöningh, Paderborn 2013, ISBN 978-3-506-77558-0, S. 195–213.
  • The Battle of the Ruhr, 1943. Aerial Warfare against an Industrial Region. In: Labour History Review. Bd. 70 (2012), S. 35–48.
  • mit Michael Baales, Eva Cichy und Jörg Orschiedt: Archäologische Untersuchungen zu einem abgeschossenen englischen Lancaster-Bomber des Zweiten Weltkrieges bei Hagen. In: Begleitband zur Landesausstellung Archäologie in Nordrhein-Westfalen im Römisch-Germanischen Museum in Köln. Mainz 2010, S. 308–311.
  • Zerstört und vergessen? Hagen, das Ruhrgebiet und das Gedächtnis des Krieges. In: Jörg Arnold, Dietmar Süß, Malte Thießen (Hrsg.): Luftkrieg. Erinnerungen in Deutschland und Europa. Wallstein, Göttingen 2009, ISBN 978-3-8353-0541-0, S. 162–182.
  • Wartime Daily Life and the Air War on the Home Front. In: Germany and the Second World War. Bd. 9/1, Clarendon, London 2008, ISBN 978-0-19-928277-7, S. 370–476.
  • Energie für die „Vergeltung“. Die Accumulatoren Fabrik AG Berlin-Hagen und das deutsche Raketenprogramm im Zweiten Weltkrieg. In: Militärgeschichtliche Zeitschrift. Bd. 66 (2007), S. 101–118.
  • Die Verfolgung von Kriegsverbrechen. In: Der Neubeginn. Deutschland zwischen 1945 und 1949. Mit Beiträgen von Axel Schildt, Michael Wildt, Gerd Hardach u. a. Zeitgut, Hamburg 2005, ISBN 978-3-933336-18-7, S. 138–145.
  • Kriegsalltag und Luftkrieg an der „Heimatfront“. In: Die deutsche Kriegsgesellschaft 1939 bis 1945 (= Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Bd. 9). Teilbd. 1: Politisierung – Vernichtung – Überleben. Hrsg. im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes von Jörg Echternkamp. DVA, München 2004, ISBN 3-421-06236-6, S. 357–461.
  • Die Kriegsendphase an Rhein und Ruhr 1944/1945. In: Bernd-A. Rusinek (Hrsg.): Kriegsende 1945. Verbrechen, Katastrophen, Befreiungen in nationaler und internationaler Perspektive (= Dachauer Symposien zur Zeitgeschichte. Bd. 4). Göttingen 2004, ISBN 3-89244-793-4.
  • Jörg Friedrich. Der Brand – Deutschland im Bombenkrieg. Eine kritische Auseinandersetzung. In: Militärgeschichtliche Zeitschrift. Bd. 63 (2004), H. 1, S. 175–186.
  • Albert Hoffmann als Reichsverteidigungskommissar im Gau Westfalen-Süd, 1943–1945. Eine biografische Skizze. In: Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus. Bd. 17 (2001), S. 189–210.
  • Neuere Geschichte und Zeitgeschichte. In: Stuart Jenks, Stephanie Marra (Hrsg.): Internet-Handbuch Geschichte (= UTB. Bd. 2255). Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2001, ISBN 3-8252-2255-1, S. 91–115.
  • Ersatzbeschaffung durch „Beutemachen“. Die „M-Aktionen“ – ein Beispiel nationalsozialistischer Ausplünderungspolitik. In: Alfons Kenkmann, Bernd-A. Rusinek (Hrsg.): Verfolgung und Verwaltung. Die wirtschaftliche Ausplünderung der Juden und die westfälischen Finanzbehörden. Villa ten Hompel/Oberfinanzdirektion, Münster 1999, ISBN 3-00-004973-8, S. 87–101.
  • Die Stadt Dortmund im Bombenkrieg. In: Gerhard E. Sollbach (Hrsg.): Dortmund. Bombenkrieg und Nachkriegsalltag 1939–1948. Mit einer Einleitung von Hans Mommsen. Lesezeichen, Dortmund 1996, ISBN 3-930217-12-0, S. 15–55.

Als Historiker arbeitete Blank an mehreren TV-Produktionen mit, darunter für die BBC, die ARD und den WDR, bekannt geworden ist er besonders durch mehrere ausführliche Kommentare in der mit verschiedenen Preisen ausgezeichneten NDR-Dokumentation:

  • Das Schweigen der Quandts. Dokumentation, 60 Min., Produktion: NDR, Erstsendung, ARD, 30. September 2007, 23:30 h. Am 22. November 2007 wurde ab 21.15 Uhr eine 90-minütige Langfassung der Dokumentation im NDR gesendet.[1][2]
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Einzelnachweise

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  1. Ende des Schweigens. In: Der Spiegel. Nr. 41, 2007 (online – Rezension).
  2. Pressemitteilung, NDR, 1. Oktober 2007.