Pieve Tesino
Pieve Tesino (deutsch veraltet: Tesin) ist eine Trentiner Gemeinde in der Region Trentino-Südtirol mit 652 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022).
Pieve Tesino | ||
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Staat | Italien | |
Region | Trentino-Südtirol | |
Provinz | Trient (TN) | |
Koordinaten | 46° 4′ N, 11° 37′ O | |
Höhe | 843 m s.l.m. | |
Fläche | 74 km² | |
Einwohner | 652 (31. Dez. 2022)[1] | |
Postleitzahl | 38050 | |
Vorwahl | 0461 | |
ISTAT-Nummer | 022142 | |
Website | www.comune.pievetesino.tn.it | |
Panorama von Pieve Tesino |
Geografie
BearbeitenDer Ort liegt 38 km östlich von Trient im Tesinotal (Bassa Valsugana e Tesino), einem Untertal des Valsugana, an den Flüssen Grigno und Solcena. Er ist Teil der Talgemeinschaft Comunità Valsugana e Tesino und liegt an der Römerstraße Via Claudia Augusta.
Der Hauptort ist unterteilt in vier Unterbezirke (Colmelli genannt): Angara, Broccati, Grotto und Riba.[2]
Zum Gemeindegebiet gehören die Ortsteile
- Pradellano (862 Höhenmeter, liegt 3 km nordwestlich vom Hauptort)
- Malene (liegt 4 km nördlich vom Hauptort)
Angrenzende Gemeinden sind Bieno, Canal San Bovo, Castello-Molina di Fiemme, Castello Tesino, Cavalese, Cinte Tesino, Ospedaletto, Panchià, Scurelle, Castel Ivano, Telve, Tesero, Ziano di Fiemme.
Geschichte
BearbeitenErste, 1882 entdeckte, Siedlungen stammen aus der Bronzezeit. Durch die Nähe zu der Römerstraße Via Claudia Augusta entstanden um 50 v. Chr. Siedlungen und Burgen in der Gegend. Hier gehörte der Ort zur Regio X Venetia et Histria (10. Region Venetien und Istrien) der Regioni dell’Italia augustea. Die namensgebende Pieve entstand um das Jahr 125, ist heute aber nicht mehr vorhanden. Seit dem Jahr 750 unterstand der Ort dem Bischof von Feltre.[3] Pieve war bekannt für seine wandernden Händler, die – zunächst mit Feuersteinen, dann mit Kupferstichen, zumeist von Heiligen – vor allem im ausgehenden 18. Jh. ganz Europa durchzogen und dort zahlreiche Handelsniederlassungen gründeten.[4] Italiens langjähriger Ministerpräsident Alcide De Gasperi wurde 1881 in Pieve Tesino geboren, als das Gebiet noch zu Österreich-Ungarn gehörte.
Demographische Entwicklung
BearbeitenSehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Pieve dell’Assunta, 1184 geweihte und 1872 restaurierte Kirche älteren Datums, zeigt auf der Außenseite (Südseite) Fresken aus dem 16. Jahrhundert.
- Pieve di San Sebastiano auf dem Hügel Colle di San Sebastiano, eigentlich Chiesa dei Ss. Fabiano e Sebastiano, 1479 errichtete und 1883 restaurierte Kirche.
- Museo Casa De Gasperi: Der italienische Staat hat sein Geburtshaus, das seit dem 18. August 2006 ein Museum beherbergt, mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Die Eröffnungsreden zur Einweihung des Museums hielten unter anderem Giulio Andreotti und Carlo Azeglio Ciampi. Das Museum entstand nach dem Vorbild der Museen der Gründungsväter Europas[5] wie Konrad Adenauer (Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus in Rhöndorf), Jean Monnet (La maison de Jean Monnet, Houjarray, Ortsteil von Bazoches-sur-Guyonne, Département Yvelines[6]) und Robert Schuman (Europazentrum Robert Schuman in Scy-Chazelles[7]).
- Museo Tesino delle Stampe e dell’Ambulantato, Druckereimuseum, 2014 entstanden[8]
- Villa Daziaro, Haus und Sommerresidenz der Familie Dazario kurz außerhalb des Ortszentrum, wurde 1865 begonnen und zehn Jahre später fertiggestellt[9]
- Arboreto del Tesino, 2002 eröffneter Pflanzenpark in den Colle Danè am Fluss Rio Solcena[10]
- Rifugio Cima d’Asta – Ottone Brentari, Schutzhütte am Berg Cima d’Asta.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Alcide de Gasperi (1881–1954), Staatsmann
Bilder
Bearbeiten-
De Gasperi Museum
-
Villa Dazario
-
Alcide de Gasperi
Literatur
Bearbeiten- Touring Club Italiano: Trentino Alto Adige. Mailand 1976, ISBN 88-365-0008-0, S. 187 f.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
- ↑ Gemeinde Pieve Tesino: Geografie. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 16. August 2011; abgerufen am 25. November 2011 (italienisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gemeinde Pieve Tesino: Ortsgeschichte. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. Mai 2012; abgerufen am 25. November 2011 (italienisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Johann Peter Hebel, Kalendergeschichten 1808.
- ↑ Museo Casa De Gasperi: Luoghi, Simboli, Suggestioni. Fondazione Trentina Alcide De Gasperi, Roncalli 2009.
- ↑ Association Jean Monnet: Offizieller Webauftritt. Abgerufen am 26. November 2011 (englisch).
- ↑ Europazentrum Robert Schuman: Offizieller Webauftritt. Abgerufen am 26. November 2011 (französisch).
- ↑ Per Via: Museo Tesino delle Stampe e dell’Ambulantato in Pieve Tesino, abgerufen am 10. Juni 2014 (italienisch)
- ↑ Silvia Fattore: Villa Daziaro. La Valsugana, abgerufen am 26. November 2011 (italienisch).
- ↑ Universität Tuscia: Offizieller Webauftritt. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 3. März 2017; abgerufen am 3. März 2017 (italienisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.