Antweiler
Antweiler ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Adenau an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 24′ N, 6° 50′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Ahrweiler | |
Verbandsgemeinde: | Adenau | |
Höhe: | 289 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,46 km2 | |
Einwohner: | 480 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 108 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 53533 | |
Vorwahl: | 02693 | |
Kfz-Kennzeichen: | AW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 31 004 | |
LOCODE: | DE 5AS | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Kirchstraße 15 53518 Adenau | |
Website: | www.antweiler.de | |
Ortsbürgermeister: | Wolfgang Schäfer | |
Lage der Ortsgemeinde Antweiler im Landkreis Ahrweiler | ||
Geographie
BearbeitenAntweiler befindet sich etwa 50 Kilometer westlich von Koblenz am Südrand des Ahrgebirges im oberen Ahrtal. Auf 286 m ü. NHN (Messpunkt an der Kirche) unterhalb des Arembergs wird der Ort von der Ahr durchflossen. Zu Antweiler gehören die Wohnplätze Alte Burg und Haus Ginsterhahn.[2]
Geschichte
BearbeitenIn Antweiler befand sich bereits in der Zeit der Merowinger eine Siedlung. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahr 975, als der Trierer Archidiakon Wicfried der Abtei St. Maximin in Trier verschiedene Ländereien zusprach, die an „Amentwilere“ (Antweiler) und „Musca“ oder „Musche“ (Müsch) angrenzten. Vom 12. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort der Herrschaft, zuletzt dem Herzogtum Arenberg an. Die Ortsentwicklung der vergangenen 300 Jahre spiegelt sich in zahlreichen, guterhaltenen Gebäuden wider.
Im Jahr 1794 hatten französische Revolutionstruppen das Linke Rheinufer besetzt. Unter der französischen Verwaltung gehörte Antweiler zum Kanton Adenau, der dem Rhein-Mosel-Departement zugeordnet war. Nach den auf dem Wiener Kongress geschlossenen Verträgen kam die Region, damit auch Antweiler, 1815 zum Königreich Preußen. Antweiler gehörte von 1816 an zur Bürgermeisterei Aremberg im Kreis Adenau, der Teil des Regierungsbezirks Coblenz und von 1822 an der Rheinprovinz war. Bereits 1820 wurde der Sitz des Bürgermeistereiamtes in das verkehrsgünstigere und größere Antweiler verlegt, jedoch wurde die Bezeichnung des Verwaltungsbezirks „Bürgermeisterei Aremberg“ bis ins 20. Jahrhundert beibehalten. Ihm gehörten 20 Gemeinden an. Ende der 1920er Jahre erfolgte die Umbenennung in „Amt Antweiler“. 1932 wurde der Kreis Adenau aufgelöst, das Amt Antweiler wurde dem Kreis Ahrweiler zugeordnet. Seit 1946 gehört die Gemeinde zum Land Rheinland-Pfalz und seit 1970 der Verbandsgemeinde Adenau an.
In Antweiler besteht ein Schullandheim, das vom Schullandheimverein Antweiler/Ahr betrieben wird und hauptsächlich Schüler aus Duisburg zu Gast hat.
Derzeit entsteht das Neubaugebiet „Auf den Dreivierteln“.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Antweiler, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3][1]
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Politik
BearbeitenGemeinderat
BearbeitenDer Gemeinderat in Antweiler besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[4]
Bürgermeister
BearbeitenWolfgang Schäfer wurde am 1. Juli 2024 Ortsbürgermeister von Antweiler.[5] Da bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 kein Wahlvorschlag eingereicht wurde,[6] oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß rheinland-pfälzischer Gemeindeordnung dem Rat der Gemeinde, der sich für Schäfer entschied.[7]
Schäfers Vorgänger Peter Richrath hatte das Amt 2014 von Egon Honerbach übernommen und bei der Wahl 2024 nicht erneut kandidiert.[8][9]
Wappen
BearbeitenWappenbegründung: Die drei gelben Mispeln weisen auf die frühere Zugehörigkeit zur Herrschaft Arenberg hin; Buch (hl. Schrift), Bischofsstab, Mitra und Wandertasche sind die Attribute des Heiligen Maximin, dem Schutzpatron des Ortes; Hammer und Schlegel weisen auf den früheren Bergau hin. |
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenZu den Sehenswürdigkeiten der Gemeinde zählen:
- katholische Pfarrkirche St. Maximin, barocker Saalbau, 1762
- eine funktionsfähige Wassermühle
- restaurierte Bauerngehöfte
- ein Gemeindehaus mit Fachwerk
- historische Ahrbrücke
- Bahnhofsgebäude der ehemaligen Bahnstrecke Dümpelfeld–Lissendorf
- Grundschule und Kindergarten
- stillgelegte Bergwerksanlage der Grube Wilhelm
Touristische Einrichtungen
BearbeitenPersönlichkeiten
Bearbeiten- Theodor Lerner (1866–1931), Journalist und Polarforscher
- Wolfgang Schumacher (1944–2023), Biologe und Geobotaniker
Literatur
Bearbeiten- Agnes Gillig: Antweiler/Ahr im Wechsel der Jahrhunderte. Begebenheiten, Geschichten, Kommentare. Ahrweiler 1992 (nicht ausgewertet)
Weblinks
Bearbeiten- Ortsgemeinde Antweiler
- Literatur über Antweiler in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 5 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
- ↑ Wolfgang Schäfer (Wahlleiter): Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Ortsgemeinderat der Ortsgemeinde Antweiler am 09.06.2024. In: Adenauer Nachrichten, Ausgabe 25/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 12. Juni 2024, abgerufen am 12. August 2024.
- ↑ Wolfgang Schäfer: Bekanntmachung des Wahlleiters für die Ortsgemeinderatswahl nach § 66 Kommunalwahlordnung. In: Adenauer Nachrichten, Ausgabe 29/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 11. Juli 2024, abgerufen am 12. August 2024.
- ↑ Antweiler, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 13. Juli 2024.
- ↑ Der Gemeinderat in Antweiler. In: Adenauer Nachrichten, Ausgabe 27/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 12. August 2024.
- ↑ Antweiler hat neuen Bürgermeister Wahl Neu konstituierter Rat stimmt mehrheitlich für Peter Richrath. In: Rhein-Zeitung. Genios Pressearchiv, 21. Juni 2014, abgerufen am 6. August 2020.
- ↑ Peter Richrath: Information. In: Adenauer Nachrichten, Ausgabe 23/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 12. August 2024.