Anne-Marie Blanc
Anne-Marie Blanc (* 2. September 1919 in Vevey; † 5. Februar 2009 in Zürich) war eine Schweizer Schauspielerin und Rezitatorin.
Leben
BearbeitenAnne-Marie Blanc absolvierte die Primarschule und das Humanistische Gymnasium in Bern. Ihre schauspielerische Ausbildung erhielt sie bei Ernst Ginsberg und Wolfgang Heinz. Ihr Bühnendebüt gab sie 1932 am Stadttheater Bern, von 1938 bis 1952 gehörte sie zum Ensemble am Schauspielhaus Zürich.
Sie gastierte dann am Stadttheater und an der Komödie Basel, am Stadttheater Luzern und insbesondere am Ateliertheater in Bern. Anne-Marie Blanc spielte auch an deutschen und österreichischen Bühnen in Stuttgart, Düsseldorf, Hamburg, München, Berlin, Wien und Innsbruck sowie bei Festspielen.
Mit der Titelrolle in Gilberte de Courgenay wurde sie 1941 zum Schweizer Filmstar. So spielte Anne-Marie Blanc 1943 im Film Matura-Reise neben Leslie Dossenbach, Annemarie Wydler, Blanche Aubry und Marion Chebuliez eine Hauptrolle.[1]
Anne-Marie Blanc spielte 1954 in dem Falk-Harnack-Film Roman eines Frauenarztes mit Rudolf Prack und Winnie Markus, sowie in Fernsehspielen von ZDF, ARD und DRS. Ihr erster ausländischer Film war On ne meurt pas comme ça (1946), mit Erich von Stroheim.
Insgesamt spielte sie in über 250 Theater-, Film- und Medienrollen. Sie war mit dem Filmproduzenten und Gründer der Condor Film A.G. Heinrich Fueter verheiratet und Mutter von drei Söhnen, darunter der Filmproduzent Peter-Christian Fueter.
Anne-Marie Blanc verstarb im Februar 2009 89-jährig im Alterswohnheim Zürich-Enge.[2] Die Abdankungsfeier fand am 14. Februar 2009 in der Kirche St. Peter in Zürich statt.
Filmografie
Bearbeiten- 1939: Wachtmeister Studer
- 1940: Die missbrauchten Liebesbriefe
- 1941: Gilberte de Courgenay
- 1941: Landammann Stauffacher
- 1943: Matura-Reise
- 1944: Marie-Louise
- 1946: On ne meurt pas comme ça
- 1947: White Cradle Inn
- 1949: Das Kuckucksei
- 1952: Gefangene Seele
- 1952: Palace Hotel
- 1952: Ich warte auf Dich
- 1953: Mit siebzehn beginnt das Leben
- 1954: Roman eines Frauenarztes
- 1954: Hoheit lassen bitten
- 1954: Frühlingslied
- 1959: Auskunft im Cockpit
- 1959: SOS – Gletscherpilot
- 1961: Via Mala
- 1963: Der Belagerungszustand
- 1964: Der Gefangene der Botschaft
- 1965: Mademoiselle Löwenzorn
- 1965: Durchs wilde Kurdistan
- 1965: Im Reiche des silbernen Löwen
- 1967: Die Blonde von Peking (La blonde de Pékin)
- 1969: Hotel Royal (Fernsehfilm)
- 1969: Diebelei (TV-Spiel)
- 1973: Ein Abend, eine Nacht, ein Morgen
- 1974: Der Scheingemahl
- 1974: Motiv Liebe: Alte Liebe (TV-Serie)
- 1976: Riedland
- 1977: Violanta
- 1978: Heidi (Serie)
- 1980: Nestbruch
- 1986: Abschiedsvorstellung (TV)
- 1988: Zimmer 36
- 1988: Klassezämekunft
- 1991: Anna Göldin – Letzte Hexe
- 1992: Tatort: Marion
- 1999: Timing
- 1999: Der Vulkan
- 1999: Lüthi und Blanc (Serie)
- 2001: With Fear – Im Namen der Gerechtigkeit
- 2001: Die Manns – Ein Jahrhundertroman
- 2002: Lüthi und Blanc (Serie)
Hörspiele (Auswahl)
Bearbeiten- 1959: Mark Twain: Tagebuch von Adam und Eva (Eva) – Bearbeitung und Regie: Guido Baumann (Hörspielbearbeitung – WDR)
- 1961: Louis Verneuil: Lieben und lieben lassen – Regie: Werner Hausmann (Hörspielbearbeitung – HR/DRS)
- 1962: Wilhelm Michael Treichlinger: Bonjour Monsieur (Petra) – Regie: Robert Bichler (Hörspiel – DRS/BR/WDR)
- 1966: Max Frisch: Mein Name sei Gantenbein (Zwei- und dreiteilige Fassung) – Bearbeitung und Regie: Rudolf Noelte (Hörspielbearbeitung – BR/SWF)
- 1968: Arnold Zweig: Geheime Botschaft – Regie: Klaus Gmeiner (Hörspiel – ORF Vorarlberg)
- 1968: Henry de Montherlant: Frauen, die man umarmt – Bearbeitung und Regie: Klaus Gmeiner (Hörspielbearbeitung – ORF Vorarlberg)
- 1984: Wolfgang Hildesheimer: Herrn Walsers Raben (Tante Cosima) – Regie: Mario Hindermann (Hörspielbearbeitung – SRF)
- 1985: Franz Werfel: Die Entfremdung – Bearbeitung und Regie: Ferry Bauer (Hörspielbearbeitung – ORF Vorarlberg)
- 1986: Gerold Späth: Mein Besuch im Städtchen am See (Frau Amsteg) – Regie: Mario Hindermann (Original-Hörspiel – DRS/NDR)
Quellen: ARD-Hörspieldatenbank und Ö1-Hörspieldatenbank
Auszeichnungen
Bearbeiten- 1981: Armin-Ziegler-Preis, als erste Schauspielerin
- 1986: Hans Reinhart-Ring
- 1989: Goldene Nadel des Zürcher Schauspielhauses
- 1996: Ehren-Prix Walo
- 1997: „Maschera d’oro“ (Italien)
- 2004: Anerkennungsmedaille der Stadt Zürich für kulturelle Verdienste
Literatur
Bearbeiten- Felix Aeppli: Blanc, Anne-Marie. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- „Anne-Marie Blanc“. In: Susanna Schwager. Das volle Leben: Frauen über achtzig erzählen. Wörterseh-Verlag, Gockhausen b. Zürich 2007, ISBN 9783952321348, S. 123–139.
- Anne Cuneo: Anne-Marie Blanc – Gespräche im Hause Blanc. Römerhof, Zürich 2009, ISBN 978-3-905894-04-2.
- Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 78.
- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 1: A – C. Erik Aaes – Jack Carson. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 415 f.
Weblinks
Bearbeiten- Anne-Marie Blanc bei IMDb
- Anne-Marie Blanc. In: FemBio. Frauen-Biographieforschung (mit Literaturangaben und Zitaten).
- Publikationen von und über Anne-Marie Blanc im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Tondokumente von und über Anne-Marie Blanc im Katalog der Schweizerischen Nationalphonothek
- Profil auf der Lüthi und Blanc-Fanseite
- Nachruf Neue Zürcher Zeitung, 6. Februar 2009
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ 1943. Gruppenbild-Foto. Matura-Reise. Schweizer Film = Film Suisse: offizielles Organ der Schweiz, abgerufen am 21. Juni 2020.
- ↑ Anne-Marie Blanc mit 89 Jahren gestorben. In: derStandard.at. 6. Februar 2009, abgerufen am 7. Dezember 2017.
Personendaten | |
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NAME | Blanc, Anne-Marie |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Schauspielerin |
GEBURTSDATUM | 2. September 1919 |
GEBURTSORT | Vevey |
STERBEDATUM | 5. Februar 2009 |
STERBEORT | Zürich |