Anna Schudt

deutsche Schauspielerin

Anna Schudt (* 23. März 1974 in Konstanz) ist eine deutsche Schauspielerin und International-Emmy-Preisträgerin. Einem breiteren Publikum wurde sie unter anderem in ihrer Rolle als Tatort-Kommissarin Martina Bönisch, die sie zwischen 2012 und 2022 spielte, bekannt. Neben zahlreichen Theaterinszenierungen wie Maria Stuart am Residenztheater München stand sie seit 2002 bislang in über 70 Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera.

Anna Schudt (2023)

Herkunft und Ausbildung

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Anna Schudt, die ältere von zwei Töchtern aus der Ehe eines Biochemikers und einer Körpertherapeutin,[1] wuchs in Konstanz-Egg auf. Erste Erfahrungen sammelte sie am Theater Konstanz. Schudt verließ das Gymnasium nach der elften Klasse und begann als 17-Jährige ihre Ausbildung an der Otto-Falckenberg-Schule in München.[2][3]

1994 wurde Schudt im Alter von 19 Jahren festes Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele unter der Intendanz von Dieter Dorn. Zwei Spielzeiten war sie an der Berliner Schaubühne engagiert und ab 2001 am Bayerischen Staatsschauspiel in München, wo sie u. a. die Louise in Schillers Kabale und Liebe und die Sonja in Onkel Wanja spielte. Zusammen mit den anderen Darstellerinnen aus dem Chor der kriegsgefangenen Frauen von Troja in Hekabe erhielt Schudt 2002 den Kurt-Meisel-Preis des Vereins der Freunde des Bayerischen Staatsschauspiels.

Ab Januar 2006 war Schudt als Maria Stuart im gleichnamigen Drama neben Juliane Köhler auf der Bühne des Residenztheaters des Staatsschauspiels in München zu sehen. Für ihre schauspielerische Leistung erhielt sie 2006 als Solo-Künstlerin erneut den Kurt-Meisel-Preis.[4]

2010 gab sie die Anna Karenina am Düsseldorfer Schauspielhaus.[5]

Film und Fernsehen

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Seit 2002 steht Schudt auch regelmäßig in Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera. Ihr Debüt gab sie unter der Regie von Diethard Klante an der Seite von Edgar Selge als heimliche Geliebte Margarete Boschinsky eines verheirateten Ehemanns im Fernsehdrama Im Chaos der Gefühle.

2006 übernahm Schudt neben Christian Berkel und Frank Giering als Kriminalkommissarin Anne Vogt eine der Hauptrollen in der ZDF-Krimiserie Der Kriminalist. Nach einer Staffel stieg sie wieder aus, weil sie sich nach eigenen Angaben nicht auf eine Rolle festlegen lassen wollte und sich unterfordert fühlte.[6] Von 2008 bis 2011 spielte sie an der Seite von Michaela May in der ARD-Fernsehreihe Alles was recht ist die Staatsanwältin Dr. Nike Reichert.

 
Anna Schudt mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet (2019)

Nachdem sie bereits seit 2004 in mehreren Folgen der ARD-Krimireihe Tatort gastierte, bildete sie mit Jörg Hartmann von 2012 bis 2022 das Dortmunder Ermittlungsduo Faber und Bönisch. Sie entschied sich, nach 10 Jahren aus der Rolle auszuscheiden, und stirbt in der im Februar 2022 erstausgestrahlten Folge Liebe mich! den Serientod.[7] Von 2016 bis 2017 war sie gemeinsam mit Oliver Mommsen in der dreiteiligen ARD-Filmreihe Eltern allein zu Haus als Ehepaar Busche zu sehen, in der Folge Frau Busche übernahm sie die Titelrolle.

In der vierteiligen ARTE-Dokuserie Der Traum von der Neuen Welt verkörperte sie 2017 die Kinderärztin und Publizistin Hertha Nathorff. In dem historischen ZDF-Fernsehfilm Zwischen Himmel und Hölle über den Beginn der Reformation in Wittenberg spielte sie im selben Jahr die Ehefrau des von Christoph Maria Herbst dargestellten Lukas Cranach. Für ihre Rolle als Komikerin Gaby Köster im Fernsehfilm Ein Schnupfen hätte auch gereicht wurde Schudt 2018 mit dem International Emmy Award als beste Schauspielerin ausgezeichnet[8] und für den Deutschen Fernsehpreis 2018 nominiert.[9]

2019 erhielt sie für ihre Darstellung in Aufbruch in die Freiheit den Bayerischen Fernsehpreis[10] und eine Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis als beste Schauspielerin.[11] 2022 wurde sie mit dem Ehrenpreis des Deutschen FernsehKrimi-Festivals für besondere Verdienste um den Fernsehkrimi gewürdigt.[12]

Privates

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Anna Schudt ist seit 2010 mit dem Schauspieler Moritz Führmann, mit dem sie zwei Söhne hat, verheiratet und hat einen weiteren Sohn aus einer früheren Beziehung mit Jens-Daniel Herzog, Intendant am Staatstheater Nürnberg. Die Familie lebt mit den drei Söhnen in Düsseldorf.[13][14]

Filmografie (Auswahl)

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Fernsehserien und -reihen

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Theater (Auswahl)

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Hörspiele (Auswahl)

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  • 1996: Johanna – Vision/War/Death von Ali N. Askin und Markus Vanhoefer, Regie: die Autoren, Bayerischer Rundfunk
  • 1996: Die Brautjungfer von Ruth Rendell, Regie: Otto Düben, Süddeutscher Rundfunk
  • 2008: No Go Area. Vorläufiger Bericht aus dem Außen von Friedemann Schulz, Regie: Ulrich Lampen, Hessischer Rundfunk
  • 2012: Born a fox – Als Fuchs geboren von A. L. Kennedy, Regie: Iris Drögekamp, Südwestrundfunk
  • 2013: Olivia – Manchmal kommt das Glück von ganz allein von Jowi Schmitz, Regie: Kirstin Petri, Südwestrundfunk[15]
  • 2024: The Belles. Fantasy-Hörspiel-Serie nach Dhonielle Clayton. Hörspiel. WDR[16]
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Commons: Anna Schudt – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Anna Schudt im Munzinger-Archiv, abgerufen am 23. April 2023 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. „Konstanzer TV-Star Anna Schudt: "Die Natur hält mich am Boden"“, Südkurier vom 2. April 2017, abgerufen am 31. März 2019
  3. „Emmy-Glanz am Bodensee: Was die Preisträgerin Anna Schudt mit Konstanz verbindet“, Südkurier vom 21. November 2018, abgerufen am 31. März 2019.
  4. Freunde des Residenztheaters – Kurt-Meisel-Preis. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. November 2018; abgerufen am 20. November 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.freunde-des-residenztheaters.de
  5. „Die Theaterliebe der Anna Schudt“ (Memento vom 24. September 2013 im Internet Archive), RP Online vom 3. Juni 2010.
  6. Katharina Riehl: „Kommissarin für Dortmund-Tatort. Unter Männern“, Sueddeutsche.de vom 4. Februar 2012
  7. „WDR stellt Team des neuen Tatort Dortmund vor – Vierköpfiges Ermittlerteam“ auf daserste.de, abgerufen am 15. Mai 2012
  8. News – News – Item Detail – International Academy of Television Arts & Sciences. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. November 2018; abgerufen am 20. November 2018 (amerikanisches Englisch).
  9. 2018 Beste Schauspielerin – Deutscher Fernsehpreis 2019. Abgerufen am 20. November 2018.
  10. Bayerischer Fernsehpreis 2019 vergeben (Memento des Originals vom 25. Mai 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.deutschlandfunkkultur.de, DlfK, erschienen und abgerufen am 25. Mai 2019.
  11. Nominierungen auf deutscher-fernsehpreis.de, abgerufen am 1. Februar 2019
  12. Triumph für den „Polizeiruf 110 – An der Saale hellem Strande“ beim 18. Deutschen FernsehKrimi-Festival. (PDF) In: fernsehkrimifestival.de. 13. Mai 2022, abgerufen am 16. Mai 2022.
  13. Britta Bingmann: Anna Schudt - die neue Dortmunder Tatort-Ermittlerin. In: NRZ. 23. September 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. März 2019; abgerufen am 20. Februar 2022 (deutsch).
  14. Anna Schudt: Zum „Tatort“ kommt „Mordshunger“ (Memento vom 26. Mai 2014 im Internet Archive)
  15. Olivia – Manchmal kommt das Glück von ganz allein (Memento des Originals vom 4. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swr.de Fotos von den Hörspielaufnahmen bei swr.de, abgerufen am 7. Dezember 2013
  16. The Belles - Infos und Hintergründe. 14. April 2024, abgerufen am 15. April 2024.