In über 50 Märkten hat Rewe eine vegane Bedientheke eingeführt und sorgt damit für Furore. Dabei ist die Idee gar nicht so neu. Und wie fallen die Reaktionen aus?
Rewe wagt sich an ein Thema, an dem so manch anderer Markt gescheitert ist: In über 50 Märkten verteilt über ganz Deutschland bietet das Unternehmen ab der zweiten September-Hälfte vegane Wurst- und Fleischwaren in den Bedientheken an. Das Angebot umfasst unter anderem vegane Salami, vegane Leberwurst, vegane Grillspieße und veganes Steak, verschiedene gereifte Käsealternativen oder auch vegane Feinkostsalate. In größeren Städten wie Berlin, Hamburg oder Köln hat das Unternehmen bereits früher durchgestartet. Postings erstaunter Veganer, Flexitarier und Vegetarier wabern durchs Netz.
Neu ist das Thema jedoch nicht: Bereits andere Märkte von Edeka bis Rewe haben sich daran versucht – und wieder aufgeben. 2015 hat Edeka in 50 Märkten eine „Vegithek“ eingeführt – mit mäßigem Erfolg.
Nice, Edeka in Offenbach hat jetzt eine Vegan-Theke. pic.twitter.com/tVm4JD2dvT
— Raphael Rychetsky - raphael.fyi (@raphaelfyi) March 23, 2015
Auch Rewe Stanislawski hat sich 2015 daran probiert - und wieder aufgehört.
Ja aber die gibt es doch schon lange nicht mehr. War nach paar Monaten weg.
— 😷💉💉💉💉🌱 (@KapkasTochter) September 10, 2022
Vielleicht war die Zeit noch nicht reif? Oder vielmehr der Kunde?
Seitdem hat sich einiges geändert: Der Handel erlebt einen wahren Vegan-Boom. Das Sortiment ist gefragt wie nie und die Kaufleute wissen gar nicht mehr, wohin sie ihre Regale erweitern sollen. Doch an die Bedientheken hat sich bislang, außer zur Grillsaison, kaum einer mehr dauerhaft herangewagt. Noch vor kurzem sagte eine Edeka-Kauffrau zur LZ direkt: „Wenn Sie einen Tipp haben, wie es funktioniert, wir würden uns freuen, es zu erfahren.“
Veganer an die Bedientheke locken - aussichtslos? Ob es die Nähe zu den tierischen Fleisch- und Wurstwaren ist oder es einfach noch nicht zum gewohnten Kaufverhalten passt, wer weiß. Versuch macht klug.
Rewe hat es so gelöst: Die veganen Produkte liegen möglichst neben Käse und Feinkost. Mit Plexiglasscheiben ist die Ware von tierischen Produkten abgetrennt.
Ein User freut sich, dass er eine Wurstscheibe zum Probieren bekommen hat. Wie früher. Und er erzählt, dass auch eine ältere Dame auf diese Weise überzeugt wurde.
Leute, diese Zahlen sind krass!
— ClearSky 🌱 (@Chris_Ethics) September 10, 2022
Ich war nun dort. Was eine geile Kauferfahrung!
Die Verkäuferin (die super nett war!) hat sich extra die Hände gewaschen und wollte Handschuhe anziehen!
Uuund das Beste?
Ich habe eine Scheibe Wurst bekommen :D
Wie früher!!! pic.twitter.com/tdNSMERwhA
Die Reaktionen im Netz schwanken zwischen absoluter Begeisterung:
Wow das ist stark! Könnten wir auch gebrauchen!
— tubag313 (@tubag313) September 21, 2022
Wiederum andere haben Sorge, dass es die vegane Theke nur in Großstädten gibt und nicht im ländlichen Raum.
Nice. Aber sowas wird es wohl nur in den Großstädten geben. Auf dem Land werde ich durgehend schief anheschaut, wenn ich als Einziger mal etwas fleischloses essen will.
— Cab T. Hanks (@cab_hanks) September 21, 2022
Bin kein Vegetariere, aber währe trotzdem angebracht, wichtig und richtig.
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