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Bezirksgericht Zürich
So soll der Ex-Elvetino-Chef die SBB betrogen haben

Wolfgang Winter begrüsst im Jahr 2013 die Kochnationalmannschaft. Fast 20’000 Franken verdiente Winter im Monat, gemäss der Zürcher Staatsanwaltschaft soll ihm dies aber nicht genug gewesen sein.
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Gut fünf Jahre lang war Wolfgang Winter Chef der SBB-Gastrotochter Elvetino. Gemäss Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Zürich soll der heute 68-Jährige sich in dieser Zeit auf mannigfaltige Art und Weise selbst bereichert haben.

Winter, der 2017 freigestellt wurde, steht ab Mittwoch mit zwei Mitangeklagten vor dem Bezirksgericht Zürich. Dabei geht es unter anderem um die Vorwürfe des Betruges, der Urkundenfälschung und der qualifizierten ungetreuen Geschäftsbesorgung.

Bei den zwei Mitangeklagten handelt es sich gemäss Anklageschrift um langjährige Freunde von Wolfgang Winter. Den einen soll er von früheren Arbeitgebern gekannt haben, den anderen aus dem Freizeitsportbereich. Einen der Freunde soll Winter unter Umgehung diverser Vorschriften schon sehr früh mit üppigen Beratungsmandaten für einen hohen sechsstelligen Betrag versorgt haben. Winter soll davon auf verschlungenen Wegen «Rückvergütungen» aufs Privatkonto bekommen haben, unter anderem für ein Projekt rund 107’000 Franken.

Der China-Deal und selbst genehmigte Lohnerhöhungen

Mit dem anderen Freund, so der Vorwurf, soll Winter eine Firma gegründet haben, die als Zwischenhändlerin Gastroartikel aus China zu überzogenen Preisen und von minderwertiger Qualität an Elvetino verkaufte. Unter anderem soll sich herausgestellt haben, dass die Menühalter zu scharfe Kanten aufwiesen.

Winter soll sich bei den China-Geschäften also gewissermassen selbst die Aufträge zugespielt haben, von denen er später profitierte. Er sei dabei so weit gegangen, dass er sich Spesen für einen Besuch in China sowohl vom Zwischenhändler als auch von den SBB habe rückerstatten lassen wollen. In Wahrheit habe es sich beim Besuch aber um Ferien mit der Familie gehandelt. Darüber hinaus soll er seine Geschäftskreditkarte regelmässig mit üppigen Beträgen belastet haben.

Schaden von über 220’000 Franken für die SBB

Durch die China-Geschäfte soll dem Zwischenhändler ein Gewinn von mindestens 223’500 Franken und Elvetino dementsprechender Schaden entstanden sein. Auch in anderen Bereichen soll Winter keine Möglichkeit ausgelassen haben, selbst Kasse zu machen. Beispielsweise indem er sich selbst mehrfach, obwohl dies eigentlich nicht möglich war, Lohnerhöhungen zugesprochen haben soll – dabei hatte Winter bereits einen durchaus üppigen Jahreslohn von bis zu 300’000 Franken. Oder indem er sich hohe Zusatzprämien habe auszahlen lassen, weil er überbrückungsweise die Aufgabe eines freigestellten Mitglieds der Geschäftsleitung habe übernehmen müssen. Und sich die «Prämie» gemäss Staatsanwaltschaft auch weiter auszahlen liess, als die Stelle längst wieder besetzt war.

Welches Strafmass die Staatsanwaltschaft für Winter und die zwei Mitangeklagten fordert, gibt sie erst an der Verhandlung selbst bekannt. Für die Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.

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