Aktuelles Lexikon:Zölle

(Foto: Collage: Florian Gmach)

Altes Mittel zum Schutz von Wirtschaftsräumen, dessen Nachteile allerdings die Vorteile überwiegen.

Von Harald Freiberger

Am zweiten Tag seiner Amtszeit kündigte US-Präsident Donald Trump an, dass China, Kanada und Mexiko von 1. Februar an mit Schutzzöllen rechnen müssten. Wie hoch diese ausfallen, ließ er offen; in früheren Äußerungen nannte er die Zahl von 25 Prozent. Trump greift damit auf ein Mittel zurück, das es seit dem Altertum gibt, das in den vergangenen Jahrzehnten aber wegen seiner negativen Wirkungen aus der Mode gekommen ist. Durch das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen (Gatt) wurden Zölle von 1947 an weltweit stark verringert. Seit 1995 übernimmt die Welthandelsorganisation (WTO) diese Funktion. Trump unterzeichnete bereits ein Dekret zum Austritt aus der WTO. Er strebt Schutzzölle an, die importierte Waren aus dem Ausland verteuern und US-Unternehmen schützen. Der Vorteil kann aber in einen Nachteil umschlagen, wenn andere Staaten ebenfalls Strafzölle verhängen. Unabhängig davon sehen Ökonomen Zölle generell kritisch, da sie den internationalen Warenhandel behindern. Die Theorie des komparativen Kostenvorteils dazu stammt vom Ökonomen David Ricardo (1772 bis 1823). Demnach ist Freihandel für alle beteiligten Nationen von Vorteil – auch für solche mit höheren Produktionskosten.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: