Nachher ist man immer schlauer. Das ist so. Gerade deshalb wäre es wichtig gewesen, dass man sich mit dieser Schläue an die Arbeit gemacht hätte. Das ist nicht geschehen. Immerhin: Es gab eine Enquete-Kommission im Landtag von Baden-Württemberg. Und es gab einen Untersuchungsausschuss im Landtag von Brandenburg. Das war und ist verdienstvoll, aber nicht ausreichend. Eine Corona-Aufarbeitung auf Bundesebene gab es nicht; CDU/CSU und SPD haben das erfolgreich verhindert. Sie hatten und haben die Sorge, dass mit der Aufarbeitungsarbeit der Zorn, die Wut und die Giftigkeiten der Corona-Jahre neu entfacht werden, dass die Szene zum Tribunal wird und die Mühlen von AfD und BSW davon angetrieben werden. Das war und ist falsch. Die Mühlen werden nicht von einer Aufarbeitung, sondern von der Nichtaufarbeitung getrieben.
MeinungCorona-Aufarbeitung:Nicht vorbei und nicht vergessen
Kolumne von Heribert Prantl
Lesezeit: 4 Min.
Fünf Jahre nach dem ersten Covid-Fall in Deutschland gibt es noch immer keine Aufarbeitung der Krise. Was war richtig, was war schlecht? Und was unverzeihlich? Für einen Frieden in der Gesellschaft müssten darauf endlich Antworten gefunden werden.
Post-Covid bei Jugendlichen:Das Schlimmste? „Dass ich keine Pläne mehr machen kann"
Die Schülerinnen Filippa und Samira können kaum noch das Haus verlassen. Sie leiden nach einer Corona-Infektion an ME/CFS. Wie fühlt es sich an, wenn das Leben mitten im Heranwachsen pausiert?
Lesen Sie mehr zum Thema