Es geschah an einem eigentlich so friedlichen und schönen Ort. Der Aschaffenburger Park Schöntal ist keine normale städtische Grünanlage, sondern ein historischer Landschaftspark aus dem 18. Jahrhundert. Hier, direkt am Rande der kleinen Innenstadt, erstach ein Afghane am Mittwoch ein kleines Kind und einen Mann, der zu Hilfe eilte. Der Park mit der malerischen Ruine beginnt unmittelbar an den Überresten der alten Stadtmauer und diente vor 1776 als Tiergarten, aus dem sich die nahe Schlossküche mit Wildbret versorgte. Unter dem Mainzer Kurfürsten und Erzbischof Friedrich Carl Joseph von Erthal entstand sodann der hübsche Landschaftsgarten, der unter anderem die malerische Ruine der Kirche zum Heiligen Grabe einbezieht. Diese stand nur sieben Jahre und wurde schon 1552 durch Krieg zerstört. Der Park Schöntal liegt mitten in der heutigen Stadt, ist ein beliebtes Ziel zum Spaziergehen und bietet viele Spielflächen für Kinder – wie jene, die nun zum Opfer eines entsetzlichen Angriffs wurden. Allerdings war die Idylle des Schöntals durch Drogen- und Gewaltdelikte schon länger getrübt, weshalb die Polizei das nicht immer gut einsehbare Areal bereits zum gefährlichen Ort erklärt hatte.
Aktuelles Lexikon:Park Schöntal
Historische Landschaftsanlage aus dem 18. Jahrhundert in Aschaffenburg, nun Schauplatz eines Verbrechens, das Bayern aufwühlt.
Von Joachim Käppner
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