MeinungRechtsextremismus:Der Bundespräsident muss Klartext reden

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Kolumne von Heribert Prantl

Lesezeit: 4 Min.

Frank-Walter Steinmeier wünscht sich widerstandskräftige Bürger. Jetzt ist er selbst als oberster Bürger gefordert. (Foto: Friedrich Bungert)

Die AfD rüttelt an den Fundamenten der Demokratie. Jetzt ist der Moment, in dem Frank-Walter Steinmeier eine große Ansprache gegen Hass und Hetze halten muss – auch wenn es ein Eingriff in den Wahlkampf ist.

„Demokratie klingelt nicht, wenn sie geht. Auf einmal kann sie weg sein.“ Christian Wulff, Bundespräsident a.D., hat diesen warnenden Satz vor einem Jahr gesagt – bei einer der vielen Demonstrationen, auf denen damals Hunderttausende gegen die sogenannten Remigrationspläne von Rechtsextremisten protestierten. Die Extremisten hatten bei einer Konferenz in Potsdam geplant, dass missliebige Menschen mit migrantischen Wurzeln aus dem Land getrieben werden sollen. Er hätte sich allerdings, so meinte Wulff damals, „das Aufstehen gegen den Rechtsextremismus schon früher gewünscht“. Da hatte er recht. Aber noch viel mehr wünscht man sich ein solches Aufstehen heute; man wünscht sich, 37 Tage vor der Bundestagswahl, den großen Aufstand gegen den völkischen Nationalismus.

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