Tausende Thailand-Urlauber sitzen fest Veranstalter sagen Reisen ab
31.03.2011, 13:37 UhrWegen schwerer Überschwemmungen sitzen auf mehreren Inseln im Süden Thailands tausende Urlauber fest. Betroffen ist vor allem die Insel Koh Samui im Golf von Thailand. Einige große deutsche Veranstalter sagen nun vorerst Reisen dorthin ab - allerdings nicht alle.
Die großen deutschen Reiseveranstalter sagen Thailand-Reisen nach schweren Überschwemmungen und Erdrutschen dort ab. TUI Deutschland und Thomas Cook (Neckermann) bringen vorerst bis 5. April keine neuen Gäste mehr auf die beliebte Urlaubsinsel Koh Samui, sagten Sprecherinnen beider Firmen. Kunden könnten ihre Reisen kostenlos umbuchen. Ein Sprecher ergänzte, dass nur Reisen auf die Insel Koh Samui abgesagt seien. Alle anderen Reisen nach Thailand fänden statt.
Jene Urlauber, die vor Ort sind, seien teilweise in andere Hotels gebracht worden. TUI hat derzeit rund 400 Gäste auf der Insel, Cook rund 115. "Es gibt einige, die auf ihren Abflug warten", sagte die TUI-Sprecherin. Der Flughafen auf der Insel werde jedoch immer wieder geschlossen, so dass Maschinen nur sporadisch starten könnten.
Cook bringt die Gäste, die abreisen wollen, daher mit Booten von der Insel weg, um ihnen eine Heimreise zu ermöglichen. "Es regnet immer noch. Es ist nicht absehbar inwieweit sich die Lage verändern wird", sagte die Cook-Sprecherin. Von den insgesamt 17 Hotels, die Cook auf der Insel anbiete, seien drei von Überschwemmungen oder Stromausfällen betroffen.
Stornierungen und Umbuchungen
Die Rewe Touristik hat ihre Reisen nach Koh Samui dagegen nicht gestrichen, erklärte Sprecher Christian Weßels heute. Urlauber könnten Reisen bis zum 3. April kostenlos umbuchen und stornieren. Das gilt sowohl für die Pauschalreisen der Marken ITS, Jahn Reisen und Tjaereborg, als auch für Bausteinreisen von Dertour und Meier's Weltreisen.
Beim Veranstalter FTI sind freie Stornierungen und Umbuchungen für Reisen bis zum 4. April möglich. Diese Frist werde aber bei Bedarf verlängert, sagte ein Sprecher.
Tausende Touristen sitzen fest
Wegen schwerer Überschwemmungen sitzen auf mehreren Inseln im Süden Thailands derzeit tausende Urlauber fest, vor allem auf Koh Samui: allein von dort kamen 13.000 Urlauber wegen des Ausfalls von Fähr- und Flugverbindungen nicht weg, wie der Leiter des örtlichen Touristenbüros, Bannasat Ruangjan, am Mittwoch sagte. Nach Angaben des thailändischen Innenministeriums saßen zudem 1225 Touristen auf der Insel Koh Tao und 1100 auf der Insel Phangan fest, die ebenfalls im Golf von Thailand liegen. Betroffen waren außerdem rund hundert Urlauber auf den Inseln Similan und Surin im Andamanischen Meer.
Seit vergangener Woche hat es im Süden Thailands ungewöhnlich heftig geregnet - normalerweise zählt diese Jahreszeit zu den heißesten und trockensten Perioden. 15 Thailänder kamen seitdem nach Behördenangaben durch Erdrutsche ums Leben oder ertranken. Zahlreiche Straßen und Schienenwege waren überschwemmt, vielerorts gab es Stromausfälle.
Auch deutsche Urlauber betroffen
Am Montag und Dienstag waren sämtliche Flüge nach Koh Samui gestrichen worden, weil der örtliche Flughafen von einem Stromausfall betroffen war. Laut der Fluggesellschaft Bangkok Airways saßen 2000 Passagiere, vor allem Touristen, auf der Insel fest. Am Mittwoch wurden die Flüge wieder teilweise aufgenommen, und etwa 600 Menschen konnten nach Bangkok fliegen.
Das Auswärtige Amt in Berlin teilte mit, nach Informationen der deutschen Botschaft in Thailand setzten Bangkok Airways und Thai Airways derzeit Sonderflüge ein, um durch das Unwetter gestrandete Touristen von den Inseln abzuholen. Auch deutsche Urlauber seien betroffen.
Quelle: ntv.de, rts/AFP