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Details in Gerichtsdokumenten So kam es zur Schießerei in Kansas City

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Bei der Parade wurde eine Frau erschossen, 22 weitere Menschen wurden verletzt.

Bei der Parade wurde eine Frau erschossen, 22 weitere Menschen wurden verletzt.

(Foto: IMAGO/Xinhua)

Bei den Super-Bowl-Feiern am 14. Februar in Kansas-City fallen Schüsse, eine Frau stirbt. Die Gerichtsunterlagen zeigen nun, dass die Auseinandersetzung einen sehr banalen Ausgangspunkt hatte. Offenbar gerieten zwei Besuchergruppen miteinander in Streit - weil jemand "blöd geguckt" hatte.

Nach den tödlichen Schüssen während der Siegesparade der Football-Mannschaft Kansas City Chiefs in der vergangenen Woche sind zwei Männer wegen des Verdachts auf Totschlag angeklagt worden. Das gaben die Behörden im US-Bundesstaat Missouri bekannt. Die beiden Verdächtigen lägen seit dem Gewalteklat im Krankenhaus, sagte die Staatsanwältin von Jackson County, Jean Peters Baker, auf einer Pressekonferenz. Bei der Feier der Mannschaft, die zuvor den Super Bowl gewonnen hatte, waren eine Frau getötet und 22 weitere Menschen im Alter zwischen acht und 47 Jahren verletzt worden.

Die beiden Männer hätten sich vor der Schießerei nicht gekannt. Dann habe sich ein Streit zwischen mehreren Besuchern der Parade entwickelt, in deren Verlauf einer der Angeklagten "fast sofort seine Pistole zog", wie es in den Gerichtsakten hieß. Auslöser des Streits war demnach, dass Mitglieder einer Besuchergruppe in Rage gerieten, weil sie das Gefühl hatten, von einer anderen Gruppe angestarrt zu werden.

Auf einem Überwachungsvideo sei zu sehen, wie der Angeklagte und eine Begleitperson aggressiv auf die andere Gruppe zugehen, so die Polizei. Das Video soll belegen, dass er der Erste war, der zu schießen begann - obwohl er inmitten einer Menschenmenge stand, zu der auch Kinder gehörten.

Beweise auf Video

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Mehrere weitere an dem Streit beteiligte Personen hätten ebenfalls Waffen gezogen, so Peters Baker. Der andere Beschuldigte wurde angeklagt, weil aus seiner Waffe der Schuss abgegeben worden sei, der die unbeteiligte Frau tötete. Dieser Mann hatte im Gespräch mit Polizisten zunächst behauptet, er und seine Freunde seien weggerannt, nachdem sie Schüsse gehört hätten, und dass er am Rücken getroffen worden sei, wie aus einer eidesstattlichen Erklärung hervorging. Als die Ermittler ihn darauf hinwiesen, sie hätten ein Video, auf dem zu sehen sei, wie er jemanden aus der anderen Gruppe verfolgt und schießt, gab der Mann schließlich zu, vier bis fünf Schüsse abgegeben zu haben. Aus den Gerichtsakten ging hervor, dass der erste Angeklagte Anfang 20 und der andere 18 oder 19 Jahre alt ist.

Bereits kurz nach dem Vorfall hatte die Polizei zwei Jugendliche unter anderem wegen Waffenbesitzes festgenommen. Es werde womöglich zu weiteren Anklagen in der Sache kommen, machte die Staatsanwaltschaft deutlich. "Ich möchte, dass Sie verstehen, dass wir versuchen, jeden Schützen für seine Taten an diesem Tag zur Rechenschaft zu ziehen. Jeden einzelnen", sagte Peters Baker. "Wir sind zwar noch nicht bei jedem Einzelnen angekommen, aber wir werden es schaffen."

Quelle: ntv.de, sba/AP

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