Narzisstische Männer: Sechs typische Merkmale ihrer Persönlichkeitsstörung
Narzisstische Persönlichkeitsstörungen sind weiter verbreitet, als viele denken – und vor allem Männer sind häufiger betroffen. Welche Verhaltensweisen geben Hinweise?
In vielen zwischenmenschlichen Beziehungen, ob beruflich oder privat, können narzisstische Persönlichkeitsmerkmale erhebliche Herausforderungen darstellen. Diese Störung ist häufiger als angenommen: Schätzungen zufolge ist etwa einer von hundert Menschen betroffen. Die ersten Anzeichen zeigen sich oft schon in der Jugend oder im frühen Erwachsenenalter. Dabei ist Narzissmus mehr als nur Selbstverliebtheit. Ein Verständnis der verschiedenen Merkmale kann helfen, besser auf Narzissten reagieren zu können, um die eigene psychische Gesundheit zu schützen.
Narzisstische Persönlichkeitsstörung: Mindestens fünf von neun Kriterien müssen erfüllt sein
Im internationalen Klassifikationssystem ICD-10 wird die narzisstische Persönlichkeitsstörung unter „Sonstige spezifische Persönlichkeitsstörungen“ geführt. Voraussetzung für die Diagnose sind nicht nur die allgemeinen Merkmale einer Persönlichkeitsstörung, sondern auch das Vorliegen von mindestens fünf der neun spezifischen Kriterien, wie es auf dem Internetportal der „Oberbergkliniken“ beschrieben wird:
- Übersteigertes Selbstbild: Eigene Leistungen und Talente werden maßlos übertrieben, während gleichzeitig ständige Bewunderung eingefordert wird.
- Fantasien von Perfektion: Tagträume von unbegrenztem Erfolg, Macht, Schönheit, Ruhm oder idealisierter Liebe prägen die Gedankenwelt.
- Gefühl von Einzigartigkeit: Die Überzeugung, nur von ebenso besonderen oder hochrangigen Personen verstanden zu werden oder ausschließlich mit diesen verkehren zu können.
- Unstillbares Bedürfnis nach Bewunderung: Permanente Suche nach Bestätigung und Anerkennung durch andere.
- Anspruchsdenken: Erwartung besonderer Behandlung und automatischer Erfüllung persönlicher Wünsche.
- Ausbeutung anderer: Zwischenmenschliche Beziehungen werden genutzt, um eigene Ziele durch Manipulation und Übervorteilung zu erreichen.
- Mangelnde Empathie: Kaum Bereitschaft, Gefühle oder Bedürfnisse anderer wahrzunehmen, geschweige denn, sich in sie hineinzuversetzen.
- Neid und Missgunst: Andere werden beneidet, während gleichzeitig die Überzeugung besteht, selbst Ziel des Neids zu sein.
- Arroganz und Überheblichkeit: Verhalten und Auftreten wirken oft herablassend und selbstgefällig.
In manchen Fällen liegt zusätzlich noch eine weitere psychische Störung oder Erkrankung vor, wie die Borderline-Persönlichkeitsstörung oder Depressionen.
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Typische Verhaltensweisen eines narzisstischen Mannes
Bei Männern, deren Verhalten durch eine narzisstische Persönlichkeitsstörung gekennzeichnet ist, zeigen sich insbesondere sechs Wesensmerkmale:
- Ein zentrales Merkmal narzisstischer Männer ist ihr übersteigertes Selbstwertgefühl. Sie neigen dazu, ihre eigenen Fähigkeiten und Leistungen zu überschätzen und erwarten von ihrem Umfeld ständige Bewunderung.
- Ihr Mangel an Empathie kann dazu führen, dass sie wenig einfühlsam gegenüber Anderen wirken.
- Manipulation, wie Gaslighting, stellt die Wahrnehmung und das Erinnerungsvermögen des Gegenübers enorm infrage.
- Zudem reagieren narzisstische Männer häufig empfindlich auf Kritik und zeigen unberechenbare Stimmungsschwankungen.
- Ihr Bedürfnis nach Dominanz und Kontrolle kann zu einem ständigen Machtkampf im Beruf oder im Privatleben führen.
- Kritik können Männer mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung meist nur schwer ertragen, sodass sie oft mit Abwehr oder Aggression darauf reagieren.