Eisenbahn: Alstom und Deutsche Bahn testen Akkuzug

Künftig sollen keine Züge mit Dieselantrieb mehr fahren und unter anderem durch Züge mit Akkus ersetzt werden. Die Bahn testet einen solchen Zug in Süddeutschland.

Artikel veröffentlicht am ,
Akkuzug von Alstom: wochentags in Baden Württemberg, sonntags in Bayern
Akkuzug von Alstom: wochentags in Baden Württemberg, sonntags in Bayern (Bild: Alstom)

Ein elektrischer Zug für nicht elektrifizierte Strecken: In den kommenden Wochen starten zwei Pilotprojekte mit Akkuzügen von Alstom. Die Züge sollen bis Anfang Mai im Fahrgastbetrieb getestet werden.

Beide Teststrecken liegen in Süddeutschland: In Baden-Württemberg wird der Akkuzug ab dem 24. Januar jeweils werktags zwischen Stuttgart und Horb unterwegs sein. Ab dem 5. Februar fährt er dann auch in Bayern: Er verkehrt sonntags zwischen Pleinfeld und Gunzenhausen im Fränkischen Seenland. Projektpartner sind die Deutsche Bahn (DB) sowie die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) und die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG).

Die Trassen hätten ein unterschiedliches Profil für den Zug, heißt es in einer Firmenmitteilung. Zudem könnten unterschiedliche Aufladeweisen getestet werden: Auf der Strecke in Baden-Württemberg könne während der Fahrt geladen werden, teilte Alstom mit. In Bayern hingegen sei die Strecke nicht elektrifiziert, so dass nur am Start- und am Zielbahnhof geladen werden könne.

Der Zug wurde mit der TU Berlin entwickelt

Die Battery Electric Multiple Unit (BEMU) ist der erste voll zugelassene Akkuzug von Alstom. Entwickelt wurde er seit 2016 in Kooperation mit der Technischen Universität Berlin. Die Premierenfahrt fand im September vergangen Jahres in Sachsen statt. Damals ging es von Chemnitz nach Zschopau.

"Wir wollen als Deutsche Bahn bis 2040 klimaneutral sein. Mit dem ersten Batteriezug im Kundenbetrieb gehen wir nun im Regionalverkehr den nächsten großen Schritt auf dem Weg zu einer emissionsfreien Bahn in Deutschland", sagte DB Regio-Chef Jörg Sandvoß. "DB Regio will mit diesem Test Praxis-Erfahrungen sammeln, um diese Zukunftstechnologien im Betrieb und in der Wartung zu beherrschen." Der Testbetrieb liefere neue technische und betriebliche Erkenntnisse im Umgang mit der innovativen klimafreundlichen Antriebstechnologie.

Der Zug ist als Nachfolger für Dieselzüge gedacht: Etwa ein Drittel des deutschen Schienennetzes ist nicht elektrifiziert, 450 Linien werden bisher ausschließlich mit Dieselzügen befahren. Züge mit alternativen Antrieben ermöglichen hier einen effizienten und emissionsfreien Betrieb. Neben dem Zug von Alstom hat die DB auch die Mireo-Triebzüge von Siemens getestet.

Ein anderer möglicher Dieselersatz sind elektrische Züge, die ihren Strom selbst mit Brennstoffzellen an Bord produzieren. Alstom hat vor einigen Jahren den Brennstoffzellenzug Coradia iLint vorgestellt, der auch schon im Regelbetrieb in Niedersachsen getestet wurde.

Mehrere Bundesländer, darunter Brandenburg, Hessen und Thüringen, wollen die Züge anschaffen. Konkurrent Siemens plant einen Test mit seinem Brennstoffzellenzug Mireo Plus H im Jahr 2024.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


reinhardm 24. Jan 2022

Ich weiß nicht, was dieser Hype um den Akku-Antrieb in Schienenfahrzeugen soll? Diese...

firefligher 23. Jan 2022

Aus meiner Sicht liegt das häufig auch am fehlenden politischen Willen auf Bundesebene...

interlingueX 21. Jan 2022

Das scheint soweit seinen Gang zu gehen: https://www.electrive.net/2019/06/21/schleswig...

ezadoo 21. Jan 2022

Der Zug wurde auf der Strecke Annaberg-Chemnitz getestet und im anschließend im Rahmen...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Scholz entlässt Lindner  
Ampel-Koalition nach drei Jahren geplatzt

SPD, Grüne und FDP konnten sich im Haushaltsstreit nicht mehr einigen. Bundeskanzler Scholz entlässt Finanzminister Lindner und strebt Neuwahlen an.

Scholz entlässt Lindner: Ampel-Koalition nach drei Jahren geplatzt
Artikel
  1. Verbraucherschützer warnen: Smarte Fritteusen lauschen und senden Daten nach China
    Verbraucherschützer warnen
    Smarte Fritteusen lauschen und senden Daten nach China

    Verbraucherschützer haben bei verschiedenen smarten Geräten Datenschutzprobleme aufgedeckt. Ganz vorne mit dabei: Heißluftfritteusen!

  2. US-Wahlen 2024: Was der Wahlsieg Trumps für die IT-Branche bedeutet
    US-Wahlen 2024
    Was der Wahlsieg Trumps für die IT-Branche bedeutet

    Von der zweiten Amtszeit Trumps dürfte nicht nur sein Unterstützer Elon Musk profitieren. Vor allem die KI- und Kryptobranche kann jubeln.
    Eine Analyse von Friedhelm Greis

  3. Windows 10 läuft aus: Unternehmer, folgt mir zu Linux!
    Windows 10 läuft aus
    Unternehmer, folgt mir zu Linux!

    Umstieg statt Upgrade auf Windows 11: Linux bringt weniger Kosten, höhere Rendite, mehr Sicherheit - und keine Probleme mehr mit Microsoft.
    Ein Gastbeitrag von Jon Hall

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Finde einen Job mit
Mach dich schlauer mit
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Samsung G5 34" Curved Ultrawide UWQHD 165Hz 259€ • Philips OLED TV 55"/120Hz Ambilight 999€ • Samsung 990 Pro 2TB 151,89€ • Gigabyte Eagle Wifi7 Intel Z890 234,78€ • Samsung Neo QLED TV (2024) 65"/120Hz -66% • Patriot DDR5-5600 32GB Kit 81,90€ [Werbung]
    •  /