Altstore für iPhones ausprobiert: So wenig Spaß macht die Installation alternativer Appstores

Was auf Macs schon ewig funktioniert, ist seit iOS 17.4.1 innerhalb der EU nun auch auf iPhones möglich: die Installation von Software, die nicht aus Apples offiziellen Kanälen stammt. Beispielsweise über alternative App-Marktplätze sollen iPhone-Nutzer ab sofort Anwendungen installieren können, die es im App Store selbst nicht gibt.

Der Altstore des Entwicklers Riley Testut ist einer der ersten alternativen Marktplätze, die für iOS an den Start gegangen sind. Golem.de hat sich durch den Installationsprozess gequält und den Store ausprobiert. Dabei zeigt sich: Apple macht es iPhone-Nutzern nicht leicht, dazu kommen Unklarheiten aufseiten der Altstore-Betreiber.

Um den Altstore zu installieren, müssen wir auf die Homepage des Anbieters gehen. Der Bestellvorgang an sich ist unkompliziert. Um den Altstore verwenden zu können, müssen Nutzer 1,79 Euro im Jahr zahlen.

Wie Testut in einem langen Blogpost erklärt, deckt dieser Betrag die Gebühren, die Apple für die Installation von App-Marktplätzen verlangt. Die sogenannte Core Technology Fee verlangt Apple eigentlich erst ab einer Million Installationen – App-Marktplätze sind allerdings davon ausgenommen.

Altstore für iPhones kostet Geld

Der Altstore an sich ist nicht neu – man kann ihn auch unter MacOS installieren; dort ist er kostenlos. Um ihn als App-Marktplatz direkt auf iPhones zu bringen, müssen die Betreiber allerdings Geld verlangen; ansonsten wäre das Unterfangen dank Apples Gebühren wohl ein Minusgeschäft für sie.

Das Abo können wir mit einer Kreditkarte oder Apple Pay zahlen, abgewickelt wird der Bestellvorgang über den Dienst Stripe. Anschließend wird uns eine Webseite mit einem Download-Button und dem Hinweis angezeigt, dass wir zum Herunterladen Safari verwenden müssen.

Wer wie wir Chrome verwendet hat, muss den Link der Webseite kopieren und in Safari einfügen. Wir gehen stark davon aus, dass dies eine Anforderung seitens Apple ist – und gefühlt ein erster Stein, der uns während des Installationsvorgangs vor die Füße geworfen wird.

In Safari können wir den Button dann drücken. Sofern mindestens iOS 17.4.1 installiert ist, öffnet sich ein Pop-up-Fenster – oder auch nicht, dazu gleich mehr. Darin werden wir darauf hingewiesen, dass die Einstellungen unseres iPhones keine Marktplatz-Installationen zulassen. Tippen wir auf OK, schließt sich das Fenster ohne weitere Informationen. Erst ein Druck auf "Weitere Infos" erklärt uns auf einer Webseite, wie wir fortfahren müssen.

Wir müssen manuell in die Einstellungen unseres iPhones wechseln, um am oberen Ende der Optionsauflistung den Zugriff für Altstore zu gewähren. Dieser Menüpunkt erscheint erst, nachdem wir den ersten Installationsversuch gestartet haben; ein grundsätzliches Marktplatzmenü gibt es nicht. Nachdem wir Altstore bestätigt haben, müssen wir zurück zu Safari und den Download-Button noch einmal drücken. Dann startet der Download des Altstore.

Installationsprozess ist nicht nutzerfreundlich

Es scheint so, als hätte Apple versucht, den gesamten Prozess möglichst unintuitiv und kompliziert zu machen. Zunächst scheiterte der Installationsprozess bei uns auch, gleich auf zwei iPhones mit unterschiedlichen Konten. Bei einem Kollegen tat sich nach Abschluss der Bezahlung schlicht gar nichts – ein Druck auf den Download-Button resultierte in gähnender Leere.

Ein anderer Kollege konnte in den Einstellungen des iPhones zwar die Erlaubnis für Altstore gewähren, anschließend den Download aber nicht anstoßen. Wir sind mit diesen Problemen nicht allein, wie ein Blick auf Reddit zeigt. Die Altstore-Webseite ist bei Problemen aktuell keine Hilfe.