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Kurbelradio Test: Kurbelradios 2 Sonstige Elektronik

Das beste Kurbelradio

Aktualisiert:
Letztes Update: 28. Juni 2024

Wir haben den Test überprüft und die Verfügbarkeit einzelner Produkte aktualisiert. Unsere Empfehlungen sind weiterhin aktuell.

14. Dezember 2023

Wir haben den ursprünglichen Testsieger AirGearPro  RB-5000 aus dem Test entfernt und durch das baugliche Kayinow DF-580 ersetzt, weil AirGearPro mittlerweile eine schlechtere Variante des RB-5000 verkauft als die, die uns zum Test angeboten wurde. Dieses Manöver endet für AirGearPro mit einem Totalausschluss.

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Das gute alte Radio ist einfach nicht totzukriegen – laut Statista gab es 2023 über 32 Millionen Personen in der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahre, die täglich Radio hörten. Ein Großteil davon nutzt dabei nicht einmal den digitalen Übertragungsweg DAB+ (Digital Audio Broadcast), sondern vertraut weiter auf das analoge UKW-Band mit seiner fast perfekten Abdeckung.

Aber wozu ein Kurbelradio? Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt jedem Haushalt ein Radio als Teil der Notfallvorsorge, weil es z. B. bei längeren Stromausfällen ein wichtiger und oft der letzte Weg für Behörden ist, wichtige Informationen für die Bevölkerung zu verbreiten. Und wenn man schon vorsorgt, dann ist es nur konsequent, sich mit einem Radio auszustatten, das im Notfall theoretisch ewig ohne externe Stromversorgung oder Batterien betrieben werden kann und zudem zusätzliche Zusatzfeatures für Krisensituationen wie Lampen mit SOS-Lichtsignalen, Notfallsirenen und eine Lademöglichkeit für Kleingeräte wie Handys mitbringt.

Kurbelradios sind auch nützlich, wenn es um Outdoor-Aktivitäten wie Camping oder Trekking geht. Backpacker sparen durch die Kombination der verschiedenen Features Platz und Gewicht und können im Notfall effektiv optisch und akustisch auf sich aufmerksam machen, um etwa Rettungsteams den Weg zu weisen oder Raubtiere zu verscheuchen. Einige der Kurbelradios lassen sich dank Bluetooth auch als zur Musikwidergabe mit dem Smartphone koppeln. Auch die Powerbank-Funktion dürfte bei Naturfreunden gut ankommen und bietet zusätzliche Sicherheit.

Kurzübersicht

Testsieger

Kayinow DF-580

Vielseitigkeit ist beim Kayinow Programm. Brauchbarer Stereosound, Bluetooth-Box, aber trotzdem notfallsicher.

Das beste und vielseitigste Kurbelradio ist für uns das kompakte und robuste Kayinow RDF-580 mit UKW, AM und SW (Kurzwelle). Es bietet als einziges Radio mit Kurbel im Test Stereo-Sound, der zudem besser klingt als bei den weitaus meisten Konkurrenten. Dank Bluetooth 5.0 lässt es sich auch als Bluetooth-Box verwenden. Durch die hohe Akkukapazität von 5.000 Milliamperestunden gibt es eine brauchbare Powerbank ab. Nicht zu kurz kommen dabei die Notfall-Features. Die Bedienung gelingt nach kurzer Eingewöhnung unkompliziert und problemlos. Auf eine Uhr und einen Kopfhörerausgang muss man aber verzichten.

Dauerläufer mit Powerbank

Raddy SH-905

Das Raddy ist ein gutes Notfallradio mit gigantischem Akku und Batteriefach.

Von Raddy kommt mit dem SH-905 das Akkuwunder im Test mit einer Kapazität von beachtlichen 10.000 Milliamperestunden und und zusätzlichem Batteriefach, das natürlich für den Einsatz als Powerbank prädestiniert ist, aber auch sonst weitgehend überzeugt. Es hat ein großes, helles Display und lässt sich dank vieler gelungener Tasten problemlos bedienen. Die Empfangsleistung gab keinen Anlass zur Klage, und auch die Notfallausstattung ist komplett. Für hohe Lautstärken eignet es sich nicht.

DAB+

Mesqool CR1009 Pro DAB

Das CR1009 DAB Pro kombiniert top Notfall-Features mit DAB+, vielen Einstellungsmöglichkeiten und dem besten Display im Test.

Wer Wert auf DAB+ legt und sich langfristig zukunftssicher aufstellen will, wird beim Mesqool CR1009 Pro DAB fündig. Neben Digitalradio ist noch UKW an Bord. Was das Radio selbst angeht, verfügt es über die beste Ausstattung und die meisten Funktionen sowie das mit Abstand informativste Display im Test – und das bei intuitiver Bedienung. Alle DAB-Spezialitäten sind vorhanden. An den Notfall-Features hatten wir nichts auszusetzen. Als Energiereserve können drei AAA-Batterien eingesetzt werden. Der Klang ist angenehm und natürlich, die Maximallautstärke aber zu gering.

Vergleichstabelle

Testsieger
Test Kurbelradio: Kayinow DF-580
Kayinow DF-580
Dauerläufer mit Powerbank
Test Kurbelradio / Notfallradio: Raddy SH-905
Raddy SH-905
DAB+
Test Kurbelradio / Notfallradio: Mesqool 1009 Pro DAB
Mesqool CR1009 Pro DAB
Test Kurbelradio / Notfallradio: Sangean MMR-99
Sangean MMR-99
Test Kurbelradio / Notfallradio: Acta Berg Notfallradio
Acta Berg Notfallradio
Test Kurbelradio / Notfallradio: Mesqool Solar Crank 1009
Mesqool Solar Crank 1009
Test Kurbelradio / Notfallradio: Sangean MMR-88
Sangean MMR-88 Survivor DAB
Test Kurbelradio / Notfallradio: FosPower FOSPWB-2376
FosPower FOSPWB-2376

Testsieger
Kayinow DF-580
Test Kurbelradio: Kayinow DF-580
  • Kompakt und robust
  • Guter Klang
  • Einfache Bedienung mit wenigen Tasten
  • Hohe Akkukapazität
  • Ladestandsanzeige in Prozent
  • Kein Kopfhörerausgang
  • Optionsarme Lampen
  • Doppelt belegte Tasten können zu Bedienfehlern führen
Dauerläufer mit Powerbank
Raddy SH-905
Test Kurbelradio / Notfallradio: Raddy SH-905
  • Batteriefach
  • Sehr hohe Akkukapazität
  • Großes, helles Display
  • Gute Gedienbarkeit
  • Guter Empfang
  • Nach Einschalten immer Bandwechsel erforderlich
  • Hauptlichtkegel viel zu klein
  • Hohe Lautstärken klingen schrill
DAB+
Mesqool CR1009 Pro DAB
Test Kurbelradio / Notfallradio: Mesqool 1009 Pro DAB
  • Batteriefach
  • Hohe Akkukapazität
  • Sehr informatives Display
  • Zahlreiche Einstellmöglichhkeiten
  • Micro-USB
  • Zu gerine Maximallautstärke
  • Vormontierter Tragegurt verdeckt Solarzelle
Sangean MMR-99
Test Kurbelradio / Notfallradio: Sangean MMR-99
  • Bester Klang im Test
  • Drei Lampen mit vielen Optionen
  • 5 Stationstasten
  • Großes, helles Display
  • Als Bluetooth-Box nutzbar
  • Niedrige Akkukapazität
  • Empfang tw. suboptimal
  • Im Vergleich groß und schwer
  • Alarmton zu leise
  • Gewöhnungsbedürftige Bedienung
Acta Berg Notfallradio
Test Kurbelradio / Notfallradio: Acta Berg Notfallradio
  • Batteriefach
  • Hohe Akkukapazität
  • Gelungene Scheinwerferkombo
  • Lange Kurbel
  • Angenehmer Sound mit Dynamik
  • Tasten nicht ablesbar
  • Kein Sendersuchlauf
  • Keine belegbaren Programmplätze
  • Keine Uhr
  • Wackelt auf dem Tisch
Mesqool Solar Crank 1009
Test Kurbelradio / Notfallradio: Mesqool Solar Crank 1009
  • Batteriefach
  • Schnelle Sendersuche
  • Retro-Touch
  • Sehr durchdringendes Sirene
  • Komfortable Lautstärkeanpassung
  • Kein Display
  • Kompass funktioniert nicht
  • Micro-USB
  • Beschriftung zu klein
Sangean MMR-88 Survivor DAB
Test Kurbelradio / Notfallradio: Sangean MMR-88
  • Kompakt und robust
  • Sehr gute Empfangsempfindlichkeit
  • Akku wechselbar
  • Große Solarzelle
  • Zu teuer
  • Extrem niedrige Akkukapazität
  • Kein SOS-Alarmton
  • Micro-USB
  • Winziges Display
FosPower FOSPWB-2376
Test Kurbelradio / Notfallradio: FosPower FOSPWB-2376
  • Batteriefach
  • Auffälliges Alarmsignal
  • Retro-Touch
  • Sehr kompakt
  • Sender können nicht eingestellt werden.
  • Kein Display
  • Micro-USB
  • Dunkle, optionsarme Taschenlampe
  • Geringe Akkukapazität
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Alle Infos zum Thema

Ausfallsicher: Kurbelradios im Test

Namensgebend sind die bei allen Geräten vorhandenen Kurbeln, die sich auf den Rückseiten der Geräte befinden und ins Gehäuse eingeklappt werden können. Sie treiben einen Dynamo an, der den internen Lithium-Ionen-Akku auflädt. Das Kurbeln ist eine mühsame Angelegenheit, mehr als ein paar Minuten hält man es schwerlich durch, weil die Kurbeln der meisten Notfallradios zu kurz sind. Nicht angenehm ist auch das dabei auftretende, sirrende und recht laute Geräusch.

Effizienz kann man dieser Lademethode ebenfalls nicht bescheinigen: Je nach Kurbelradio erhält man pro Kurbelminute mit Glück 5 Minuten Radiozeit – Aufwand und Ertrag stehen in einem alltagsuntauglichen Missverhältnis, aber im Notfall werden wichtige Informationen in hoher Frequenz wiederholt, sodass lange, durchgehende Laufzeiten nicht unbedingt entscheidend sind.

Ebenfalls bei allen Notfallradios vorhanden ist eine zumeist sehr kleine Solarzelle, deren Leistung nicht wirklich dazu ausreicht, das Kurbelradio in annehmbarer Zeit eigenständig aufzuladen. Ihr kommt eine unterstützende Funktion zu, so wird bei Sonnenschein die Laufzeit verlängert.

Kapazitäten von 850 bis 10.000 Milliampere­stunden

Die Lithium-Ionen-Akkus der Kurbelradios im Test weisen Kapazitäten von 850 bis 10.000 Milliamperestunden auf. Wechselbar sind sie nur bei einem Radio mit Kurbel. Ab 4.000 Milliamperestunden stellen Sie eine brauchbare Powerbank dar, mit der sich unterwegs Kleingeräte wie Smartphones aufladen lassen. Dazu verfügen alle Kurbelradios über einen USB-A-Port, an dem 5 Volt und minimal 0,5 Ampere (2,5 Watt, USB 2.0) anliegen. Einige Notfallradios bieten hier mehr Power, was Ladevorgänge beschleunigt. An die Ladegeschwindigkeit mit modernen schnell Ladegeräten kommt aber keines der Radios auch nur ansatzweise heran. An der Steckdose geladen werden sie entweder über USB-C oder Micro-USB, wobei letzteres Nutzer dazu zwingt, ein zusätzliches USB-Kabel bei sich zu führen.

Lithium-Ionen-Akkus konterkarieren aufgrund ihrer begrenzten Haltbarkeit gerade bei sporadische Nutzung das Notfall-Konzept ein Stück weit. Was eben nicht passieren darf: Man ist auf das Kurbelradio angewiesen, holt es zum ersten Mal seit Jahren aus dem Schrank, und dann ist der Akku so defekt bzw. totgelagert, dass auch Kurbeln nicht mehr hilft. Besser ist man hier mit den Radios im Test aufgestellt, die noch ein zusätzlichen Fach für drei AAA-Batterien (oder hier nicht zu empfehlende NiMH-Akkus) als zusätzliches Backup mitbringen. Die anderen Geräte sollte man besser im Auge behalten und gelegentlich etwas Akkutraining betreiben.

Alle Kurbelradios verfügen mindestens über UKW, teilweise können Sie auch Mittel- und Kurzwelle empfangen. DAB+ ist stets nur mit UKW kombiniert. Die Notfallradios mit DAB+ sind zukunftssicherer und bieten eine bessere Tonqualität, was wir im Hinblick auf Zweck und Preisniveau unserer Kandidaten nicht so stark gewichtet haben. Im Notfall werden Behördeninformationen sicher noch lange parallel über das UKW-Netz bereitgestellt werden. Die im Aufbau befindliche EWF (Emergency Warning Functionality) setzt allerdings DAB+ voraus, was der Grund dafür sein dürfte, dass inzwischen alle Neuwagen mit einem DAB+-Empfänger ausgestattet sein müssen.

Taschen- oder Leselampen gehören zur Mindest­ausstattung

Eine oder mehrere Taschen- oder Leselampen gehören ebenfalls zur Mindestausstattung jedes Kurbelradios. Die »Taschenlampe« befinden sich stets an der linken Gehäuseseite und besteht aus mindestens einem Scheinwerfer mit kegelförmiger Abstrahlung, der teilweise noch von weiteren Lampen mit anderen Abstrahlungscharakteristika und/oder einem Rotlicht ergänzt wird. Die Leselampen bieten maximal zwei Helligkeitsstufen und befinden sich soweit vorhanden unter den hochklappbaren Solarmodulen an der Oberseite. Durchgeschaltet wird durch mehrmaliges Drücken der entsprechenden Taste.

Bis auf ein Kurbelradio bringen alle Kandidaten eine über einen separaten Knopf auslösbare, mehr oder weniger laute Notfallsirene mit, deren Heulen automatisch von der Taschenlampe oder dem Rotlicht mit Blinksignalen etwa im SOS-Morse-Muster begleitet wird.

Zwei der Testkandidaten verfügen über einen kleinen Kompass, der bei beiden Notfallradios nicht funktioniert. Weitere Ausstattungsmerkmale wie Stereoton, ein Speicherkartensteckplatz zur Musikwiedergabe, ein Stativgewinde oder ein analoger AUX-Eingang sind nur vereinzelt anzutreffen, während ein Kopfhöreranschluss und Befestigungsmöglichkeiten für Schlaufen und Gurte beim Großteil der Radios mit Kurbel nicht vergessen wurde.

Alle Radios mit Kurbel, die über Tasten und nicht über analoge Regler und Schiebeschalter bedient werden, verfügen über ein mehr oder weniger großes und aussagekräftiges Display mit Beleuchtung. Geräte mit DAB+ und/oder RDS zeigen zumeist mehr Informationen an. Häufig anzutreffen ist auch eine (Funk-)Uhr mit oder ohne Alarm. Ein automatischer Sendersuchlauf mit Belegung von Programmplätzen ist mit einer Ausnahme bei allen Tasten-Radios vorhanden. Über den für Outdoor-Aktivitäten wichtigen Wasserschutz informiert unsere Tabelle.

Unser Favorit

Testsieger

Kayinow DF-580

Vielseitigkeit ist beim Kayinow Programm. Brauchbarer Stereosound, Bluetooth-Box, aber trotzdem notfallsicher.

Das beste Kurbelradio ist für uns aufgrund seiner Vielseitigkeit das Kayinow DF-580. Es ist kompakt, wirkt sehr robust, verfügt als einziges Kurbelradio im Test über echten Stereoton in ordentlicher Qualität und lässt sich als Bluetooth-Lautsprecher nutzen. Alle wichtigen Notfall-Features sind trotzdem an Bord.

Mit einem Gewicht von 442 Gramm gehört das Kayinow zu den kompakteren Kurbelradios im Test. Das Gehäuse macht einen sehr soliden und stabilen Eindruck, abgesehen vom defekten Kompass an der Oberseite sind uns keine Verarbeitungsmängel aufgefallen. Die komplett senkrecht versenkbare Antenne ist erstaunlich kurz, bietet aber trotzdem im UKW-Band zuverlässigen Empfang. Generell können zu kurze Antennen die Senderreichweite verringern. Neben UKW sind auch Mittelwelle und Kurzwelle an Bord (AM: 522-1629 kHz; FM(UKW): 76-108 MHz (unterstützt breites FM), nicht jedoch DAB+.

Bedient wird das Notfallradio mit Kurbel über nur fünf gummierte Tasten am unteren Rand – der Knopf für das auch ordentlich laute Notfallsignal befindet sich an der Unterseite. Die Tasten sind teilweise doppelt belegt, was bei uns aber nur zu Beginn der Nutzung zu wenigen Bedienungsfehlern geführt hat. So dienen die Plus- und Minustasten sowohl zum Tuning als auch zum Verstellen der Lautstärke, wenn man sie gedrückt hält. Der automatische Sendersuchlauf belegt automatisch Programmplätze, die dann einfach umgeschaltet werden können.

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Kurbelradio / Notfallradio Test: Kurbelradios 1
Das »Display« zeigt die Frequenz und den Akkustand in Prozent an (Fotos vom baugleichen AirGearPro 5000).
Kurbelradio / Notfallradio Test: Kurbelradios 6
Links sieht man die Taschenlampe.
Kurbelradio / Notfallradio Test: Kurbelradios 7
Die Kurbel ist leider auch nicht länger als bei den meisten anderen Notfallradios.
Kurbelradio / Notfallradio Test: Kurbelradios 13
Nur unterstützende Funktion hat die kleine Solarzelle. links befindet sich die Taste für die Taschenlampe.
Kurbelradio / Notfallradio Test: Kurbelradios 14
Die Antenne kann vollständig im Gehäuse versenkt werden. Der Alarmknopf befindet sich an der Unterseite.

Die Fotos sind vom baugleichen AirGearPro 5000, das wir mittlerweile aus dem Test entfernt haben.

Auf das Wesentliche beschränkt sich die grün leuchtende Anzeige: Band, Frequenz, Ladevorgang, Restladung in Prozent, Programmplatz. Da wir auf RDS, Uhren und Wecker bei einem Notfallradio weniger Wert legen, haben wir nichts vermisst.

Durch seine ordentliche Kapazität von 5.000 Milliamperestunden stellt der Lithium-Polymer-Akku eine brauchbare Powerbank dar und sorgt für eine lange Radio-Laufzeit, die vom Hersteller mit 35 Stunden bei einer Ladezeit von 3,5 Stunden angegeben wird. Das Kayinow lädt Gadgets Dank 2 Ampere nominaler Leistung am USB-Port schneller als die meisten Konkurrenten im Test. Geladen wird das Kurbelradio selbst über USB-C, sodass man sein normales Handy-Ladekabel dafür verwenden kann. Ein Netzteil liegt wie bei allen Kurbelradios im Test nicht bei.

An der Oberseite befindet sich rechts der defekte Kompass sowie eine Befestigungsmöglichkeit, in der Mitte setzt das hochklappbare Solar-Panel, unter dem sich die Leselampe mit einer Helligkeitsstufe verbirgt. Links gibt es neben der Antenne die Taste für die angenehm helle Taschenlampe an der linken Gehäuseseite, die laut Hersteller mit 3 Watt und 90 Lumen leuchtet. Sie kennt folgende Modi: an, aus, Blinken. Unter der Taschenlampe befindet sich noch eine kleine, rote und etwas zu dunkle Notfallleuchte, die anfängt zu blinken, wenn man den Alarmknopf drückt.

Die Ausstattung des DF-580 weist einige Besonderheiten auf. So kann man eine microSD-Karte (»TF«) einsetzen um Musik im MP3-, WMA- oder WAV-Format abzuspielen. Dafür wurde auf einen Kopfhörerausgang verzichtet. Den Kompass hatten wir schon erwähnt. Unten gibt es ein Standard-Stativgewinde, das dazu dient, das Kurbelradio mithilfe eines separat zu erwerbenden Halters an einem Fahrradlenker befestigen zu können.

Audiophile Menschen werden nicht zufrieden sein, aber das Alleinstellungsmerkmal unseres Favoriten ist sein im Vergleich ordentlicher Klang in Stereo, der sich durch nett angedeutete Bässe, Präsenz und ein gewisses Volumen vom flachen Einheitssound der meisten Konkurrenten abhebt. Zudem ist Bluetooth 5.0 an Bord, sodass sich das Kurbelradio mit wenigen Handgriffen in eine mobile Bluetooth-Box verwandelt. Es ist gemäß IPX5 vor Wasser und Staub geschützt.

HINWEIS: An dieser Stelle stand ursprünglich das AirGearPro RB-5000. Um dem Problem mit der Ladestandsanzeige auf den Grund zu gehen, hatten wir ein weiteres Exemplar bestellt. Erhalten haben wir aber nicht das, was wir getestet hatten. Das zweite RB-5000 kling deutlich schlechter und hat ein teilweise abweichendes Display mit einer Balkenanzeige statt der Prozentzahl für die Restladung. Diese Variante können wir nicht empfehlen. Das Kayinow ist baugleich mit den ursprünglich getesteten AirGearPro, das wir komplett aus dem Test genommen haben.

Nachteile?

Neben dem defekten Kompass, der natürlich bei anderen Exemplaren funktionieren kann, kam es reproduzierbar zu massiven Empfangsproblemen, wenn das Radio parallel noch ein anderes Kleingerät aufladen sollte – ärgerlich und unnötig. Beim Aufladen des Kurbelradios selbst trat dieses Problem nicht auf. Die Akku-Ladestandsanzeige neigte teilweise zu erratischen Sprüngen etwa von 32  auf 0 Prozent. Das ist allerdings ein Phänomen, das bei vielen neuen Geräten auftritt, mit mangelnder Kalibrierung der Anzeige nach längerer Lagerung zu tun haben kann und sich oft durch den weiteren Betrieb von alleine erledigt. Ob das so ist, behalten wir im Auge.

DAB+ fehlt, was das Kurbelradio weniger zukunftsfähig macht, aber die Nutzung zumindest in den nächsten zehn Jahren noch nicht einschränken dürfte.

Kayinow DF-580 im Testspiegel

Andere Testberichte für das DF-580 haben wir nicht gefunden. Wir tragen sie nach, sobald sich das ändert.

Alternativen

Dauerläufer mit Powerbank

Raddy SH-905

Das Raddy ist ein gutes Notfallradio mit gigantischem Akku und Batteriefach.

10.000 Milliamperestunden? Kein Problem, man nehme das Raddy SH-905, und schon bekommt man neben einem gelungenen Kurbelradio mit enormer Ausdauer gleich noch eine potente Powerbank dazu. Es versteht sich auf die Bänder UKW, AM und SW, aber nicht auf DAB+. Gewogen haben wir es mit 535 Gramm. Das simple Plastikgehäuse macht einen soliden Eindruck, nur um das mit wenig Kraft eindrückbare Lautsprechergitter machen wir uns etwas Sorgen. Dank IPX4-Spritzwasserschutz eignet es sich eingeschränkt für Outdoor-Aktivitäten.

Die Vorderfront wird von schwarzem Hochglanzplastik und sieben gut ablesbar beschrifteten Tasten mit knackigen Druckpunkt dominiert. Es gibt ein großes helles Display sowie eine Uhr mit Alarm, die man händisch stellen muss. RDS fehlt. Nach dem Einschalten landet man zunächst im WX-Band, auf dem in den USA Wetterinformationen ausgestrahlt werden. Durch einmaliges Drücken der Mode-Taste wechselt man zu FM/UKW, wo man zunächst den Sendersuchlauf mit automatischer Programmplatzzuweisung aktivieren kann.

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Kurbelradio / Notfallradio Test: Kurbelradios 2
Großes Display, viele gelungene Tasten und ein zu flexibles Lautsprechergitter.
Kurbelradio / Notfallradio Test: Kurbelradios 5
Die Taschenlampe ist hell, hat aber eine ungünstige Abstrahlungscharakteristik. Darüber ist das Rotlicht zu sehen.
Kurbelradio / Notfallradio Test: Kurbelradios 8
Auch hier kommt wieder die Standard-Kurbel zum Einsatz.
Kurbelradio / Notfallradio Test: Kurbelradios 16
Die Solarzellen sehen bei den meisten der Geräte identisch aus.
Kurbelradio / Notfallradio Test: Kurbelradios 11
Von oben nach unten: Alarm, Leselampe, Taschenlampe.

Geladen wird der dicke Akku über einen USB-C-Anschluss. Das Aufladen externer Geräte geschieht leider nur mit 800 Milliampere, sodass Geduld gefragt ist. Um die Akkukapazität zu prüfen, haben wir das Raddy SH-905 komplett gefüllt und einen vollständig entleerten Smartphone-Akku mit 4.000 Milliamperestunden damit aufgeladen. Hinterher waren von vier Akkubalken noch zwei zu sehen, was 5.000 Milliamperestunden Restkapazität verspricht – passt.

An der Oberseite trifft man das übliche kleine Solarpanel an, darunter verbirgt sich die Leselampe mit zwei Beleuchtungsstufen. Die Antenne ist nicht versenkbar. Es besteht die Möglichkeit, einen im Lieferumfang enthaltenen Tragegurt anzubringen. An der rechten Seite befinden sich die drei Tasten für das akustische und optische Alarmsignal sowie die Leselampe und die Taschenlampe. Letztere befindet sich wie immer links und lässt sich um eine Stufe dimmen. Der Lichtkegel und damit der intensiv beleuchtete Bereich ist uns entschieden zu klein.

Drückt man die Notfall-Signaltaste, erklingt ein weithin hörbarer Sirenenton, dazu blinkt die rote und annehmbar helle Alarm-LED auf.

Die Eigenschaften des Empfangs im UKW-Band waren im besten Sinne unauffällig, der Klang fällt wie bei den meisten Konkurrenten flach und dynamikarm aus, Stimmen klingen aber natürlich. Nähert man sich der Maximallautstärke, wird der Sound zunehmen schrill und unangenehm.

DAB+

Mesqool CR1009 Pro DAB

Das CR1009 DAB Pro kombiniert top Notfall-Features mit DAB+, vielen Einstellungsmöglichkeiten und dem besten Display im Test.

Wenn es ein Kurbelradio mit DAB+ sein soll, empfehlen wir das Mesqool CR1009 Pro DAB. Es kommt mit großem, Powerbank-tauglichem 5.000-Milliamperestunden-Akku, beherrscht neben Digitalradio noch UKW und wiegt 437 Gramm. Das Kunststoffgehäuse (mit blau-grüner oder schwarzer Front) wirkt stabil und ordentlich verarbeitet. Die Antenne kann nicht im Gehäuse versenkt werden. Spritzwasserschutz gemäß IPX4 ist gegeben. Geladen wird das Kurbelradio leider über Micro-USB statt per USB-C-Anschluss.

An der Front gibt es neben dem Lautsprecher ein großes, helles Display, das Uhrzeit, Datum, Sender, Ladestand und Informationen zum gerade laufenden Titel parallel anzeigen kann. Mehr Informationen auf einmal bietet kein anderes Display im Test. Bedient wird das DAB+-Kurbelradio über sieben angenehm große, sauber beschriftete und mit einem knackigen Druckpunkt versehene Tasten unter dem Display. Die Bedienung gelingt nach kurzer Eingewöhnung intuitiv.

Das Menü bietet ungewöhnlich viele Funktionen für ein Kurbelradio dieser Preisklasse. Mit an Bord sind auch eine Stand-by-Funktion eine Funkuhr mit Alarm sowie DAB-Spezialitäten wie die DRC-Dynamikreduzierung und TA (Traffic Announcement). Das Kurbelradio kann alle Bänder selbstständig scannen und die Stationen automatisch maximal 30 Programmplätzen zum Durchschalten zuweisen, das übrigens flott gelingt.

Die schon ordentliche Kapazität des internen Akkus von 5.000 Milliamperestunden wird um die von drei AAA-Batterien ergänzt, die in einem gesonderten Akkufach Platz finden und automatisch als Stromquelle ausgewählt werden, wenn der Lithium-Ionen-Akku leer ist. Man kann natürlich auch NiMH-Akkus verwenden, diese können aber im Radio nicht aufgeladen werden. Im Hinblick auf den Notreserve-Charakter sollte hier Batterien mit ihrer extrem geringen Selbstentladung der Vorzug gegeben werden. Externe Kleingeräte werden mit 5 Volt und 1 Ampere nicht besonders schnell aufgeladen.

1 von 5
Kurbelradio / Notfallradio Test: Kurbelradios 3
Unsere DAB-Empfehlung bietet das informationsreichste Display im Test.
Kurbelradio / Notfallradio Test: Kurbelradios 4
Der Scheinwerfer ist angenehm hell und lässt sich um eine Stufe dimmen. Die rote LED darüber fängt an zu blinken, wenn man den Alarmknopf drückt.
Kurbelradio / Notfallradio Test: Kurbelradios 9
Ebenso wie viele Kurbeln gleichen sich auch die Geräusche beim Aufladen sehr.
Kurbelradio / Notfallradio Test: Kurbelradios 10
Von oben nach unten: Taschenlampe, Leselampe, Alarmknopf.
Kurbelradio / Notfallradio Test: Kurbelradios 15
Ein vor montierter Tragegurt ist schön und gut, verdeckt aber leicht die Solarzelle.

An der Oberseite befindet sich lediglich ein kleines, hochklappbares Solarpanel, unter dem sich die Leselampe versteckt. Es wird vom formatierten Tragegurt verdeckt. Die Tasten für die Steuerung der Lampen mit jeweils zwei Helligkeitsstufen, aber ohne Blinker-Funktion sitzen zusammen mit den Anschlüssen an der rechten Gehäuseseite. Leuchtkraft und Abstrahlungscharakteristik bieten keinen Anlass zur Klage. Das Blinken übernimmt bei Betätigung der Notfalltaste eine helle, rote LED über der Taschenlampe. Dazu ertönt ein ausreichend lauter und durchdringender Sirenenton.

Empfangsprobleme hatten wir mit dem CR1009 Pro DAB weder im UKW-Band noch mit DAB+. Der Sound bleibt über den gesamten Lautstärkebereich hinweg dynamikarm, aber natürlich und angenehm. Zu bemängeln ist aber die zu geringe Maximallautstärke.

Außerdem getestet

Sangean MMR-99

Beim Sangean MMR-99 handelt es sich um das mit Abstand größte und schwerste und auch teuerste Kurbelradio im Test. Ein Gewicht von 825 Gramm und so ein Volumen schmeißt man nicht eben mal so in den Rucksack. Gegen eine mobile Nutzung und eine Nutzung als Powerbank spricht auch der im Vergleich zur Gehäusegröße winzige Akku mit einer Kapazität von nur 2.600 Milliamperestunden. Aber wozu wurde dann die umfangreiche Notfallausstattung verbaut?

Immerhin bietet das voluminöse Radio eine relativ lange Kurbel, die angenehmer zu bedienen ist als die kurzen der meisten Konkurrenzmodelle. Die Solarzelle konnte ebenfalls größer ausfallen, weil mehr Platz zur Verfügung steht. Groß und hell präsentiert sich das Display, es kann aber wegen der großen Schrift immer nur wenige Informationen auf einmal anzeigen. Mit dem Bedienkonzept konnten wir uns trotz vieler, teilweise etwas fummeliger Gummitasten nicht anfreunden. Praktisch sind die fünf separaten Stationstasten.

Das Sangean Kurbelradio beherrscht DAB+ und UKW. Dank Bluetooth 4.0 lässt es sich etwa mit dem Handy verbinden und als externe Box nutzen. Das bietet sich an, weil das Kurbelradio trotz Monolautsprecher den mit Abstand besten Klang im Testfeld mitbringt. Der Lautsprecher schafft es zwar nicht, eine Bühne aufzubauen, der Sound ist aber gut aufgelöst, vermittelt etwas Tiefe und Fülle und kommt sogar mit echten Bässen daher, die aber auf den oberen Bassbereich beschränkt bleiben. Zum guten Sound passt auch der analoge AUX-Eingang.

Eine Taschenlampe unter dem Solarpanel sucht man vergeblich, dafür gibt es an der linken Seite gleich drei Lampen, eine davon rot, bei denen verschiedene Helligkeiten und Blinkermuster eingestellt werden können. Geladen wird anstelle von Micro-USB erfreulicherweise über einen USB-C-Anschluss. Zu leise ist der anschwellende Alarmton des Radios ausgefallen.

Sangean MMR-88 Survivor DAB

Allein schon wegen der fehlenden Alarmtaste können wir das Sangean MMR-88 nicht empfehlen. Zudem hat der immerhin wechselbare Akku nur eine kümmerliche Kapazität von 850 Milliamperestunden, was eine sinnvolle Nutzung als Powerbank ausschließt. Es beherrscht DAB+ und UKW und kann am ehesten mit seiner hohen Empfindlichkeit im Empfang glänzen. Wir hatten mit dem Kurbelradio noch an Orten störungsfreien Empfang, wo die Konkurrenz bereits ausgestiegen war – vielleicht hat das etwas mit der ungewöhnlich langen Antenne zu tun.

Das Display ist winzig, der Klang flach, die Maximallautstärke unzureichend. Nichts auszusetzen gibt es an den großen und deutlich beschrifteten Gummitasten. Die Solarzelle fällt relativ groß aus. Aufgeladen wird das Kurbelradio über Micro-USB und leider nicht mit USB-C, auch das ist im Gegensatz zum vorhandenen Kopfhörerausgang kein Pluspunkt. Immerhin macht die kompakte Konstruktion einen sehr robusten Eindruck. Gespart wurde bei der zu dunklen Taschenlampen-Funktion, die nur die Zustände an oder aus kennt. Alles in allem ist das Kurbelradio seinen hohen Preis im Vergleich nicht wert; es kostet mehr als doppelt so viel wie unsere Empfehlungen und ist deutlich unterlegen. Ob und wie Wasser fest das Notfallradio ist, konnten wir nicht ermitteln.

Mesqool Solar Crank 1009

Retro-Fans könnten sich vom nicht mehr besonders kompakten Mesqool Solar Crank 1009 (426 Gramm) angesprochen fühlen, das statt auf Knöpfe auf Drehregler und Schiebeschalter setzt. Ein Display wurde konsequenterweise eingespart. So kann man zwar schnell zwischen verschiedenen, benachbarten Sendern wechseln, muss aber die genaue Frequenz mit dem kleinen Regler auch erst einmal treffen, was sich teilweise mühsam gestaltete. Einen echten Vorteil bietet hingegen die analoge Lautstärkeanpassung. Zu klein und schwer ablesbar ist die Beschriftung der Bedienelemente geraten.

Der 4.000-Milliamperestunden-Akku kann bei Bedarf durch drei handelsübliche AAA-Zellen in einem extra Fach für Batterien abgelöst werden, wenn er leer ist. Das Kurbelradio versteht sich auf UKW, Mittel- und Kurzwelle, logischerweise aber nicht auf DAB+. Anschluss ans Stromnetz findet es suboptimal über Micro-USB anstelle von USB-C. Die helle Taschen- und die Leselampe bieten jeweils zwei Helligkeitsstufen, aber kein Blinken. Überhören kann man die laute und durchdringende sowie von einem hellen, roten Lichtsignal begleitete Alarmsirene kaum. Der Kompass ähnelt dem unseres Favoriten wie ein Ei dem anderen und funktioniert ebenfalls nicht.

Ein Tragegurt ist am Radio mit Kurbel vormontiert. Informationen zum Wasser- und Staubschutz konnten wir nicht finden. Ein Kopfhöreranschluss ist vorhanden. Flach und penetrant hell fällt im Vergleich der Klang aus, die höchste Lautstärke ist ausreichend, nervt aber.

FosPower FOSPWB-2376

FosPower möge sein »FOSPWB-2376« bitte behalten. Da es uns trotz ernsthafter Bemühungen nicht gelungen ist, auch nur einen einzigen Sender einzustellen, erübrigen sich weitere Ausführungen zu diesem Notfallradio.

Acta Berg Notfallradio

Acta Berg scheiterte bei seinem Radio mit Kurbel (UKW, AM, SW) hauptsächlich an zwei No-Gos: Erstens lassen sich die acht frontseitigen Tasten kaum ablesen und zweitens gibt es weder einen echten Sendersuchlauf noch Programmplätze. Das bedeutet, dass man bei jedem Senderwechsel mühsam eine Taste gedrückt halten muss, bis das Kurbelradio auf der nächsten gefundenen Frequenz anhält. Wenn man ans entgegengesetzte Ende des Bandes will, ist das eigentlich niemandem mehr zuzumuten.

Für das Acta Berg sprechen das Batteriefach, die hohe Akkukapazität von 5.000 Milliamperestunden, die gelungene Kombination aus drei Scheinwerfern, das ausreichend laute Notsignal sowie die lange Auflade-Kurbel. Eine einstufige Taschenlampe ist ebenfalls vorhanden und befindet sich wie üblich unter dem kleinen Solar-Panel. Über den gesamten, ausreichend großen Lautstärkebereich hinweg präsentiert sich ein angenehmer und sogar ansatzweise dynamischer Sound.

So haben wir getestet

Die Kurbelradios haben wir auf unterschiedlichste Eigenschaften hin gründlich untersucht. Der erste Blick gilt stets der Stabilität und äußeren Verarbeitung des Gehäuses. Welches Material kommt zum Einsatz? Gibt es überstehende Kanten oder sonstige Verarbeitungsmängel? Wie empfindlich sind die Oberflächen?

Ebenfalls wichtig ist die Gestaltung, Ergonomie und Leistungsfähigkeit der Bedienelemente und Ausstattungsmerkmale. Hier geht es vor allem um Tasten, Drehräder, in diesem Fall Kurbeln, Lampen/Scheinwerfer/Rotlichter, Lautstärke und Penetranz des Alarmsignals, Länge und Versenkbarkeit der Antenne, Anzahl Art und Platzierung der Anschlüsse und ihre Zugänglichkeit.

Wir schauen uns – soweit vorhanden – die Displays genauer an: Wie groß sind sie, wie gut ablesbar, beleuchtet oder nicht, wie hell, wie viele und welche Informationen können auf einmal angezeigt werden? Bei jedem Kurbelradio versucht der technisch versierte Tester, sich das Bedienkonzept ohne Anleitung zu erschließen, gelingt das nicht oder nicht vollständig, kommt es auf die Qualität, Verständlichkeit und Lesbarkeit der Bedienungsanleitung an.

Kurbelradio Test: Kurbelradios 1
Alle Kurbelradios aus der ersten Testreihe 11/2023.

Für den Test der Empfangsempfindlichkeit absolvieren wir mit jedem Kurbelradio bei konstanten Wetterverhältnissen mit immer demselben, gut empfangbaren Sender (DAB+ und UKW) einen festgelegten Parcours, der im Keller endet. Auf eingehende Tests von AM und SW verzichten wir, da sich die Empfangsqualität als völlig volatil darstellt.

Obwohl der Klang und im Prinzip auch die maximale Lautstärke bei Kurbelradios eine untergeordnete Rolle spielen, prüfen wir diese Aspekte und vermerken Besonderheiten im Test.

Bei unseren Empfehlungen haben wir die Powerbank-Funktion eingehender getestet und verschiedene leere Geräte mit bekannten Akkukapazitäten mit den Radios aufgeladen, oder wir haben die Radios sich gegenseitig aufladen lassen und dabei darauf geachtet, ob die Ladestandsanzeigen in etwa die Realität abbilden.

Zuletzt haben wir bei unseren Empfehlungen nach vorheriger Entladung einige Minuten an der Kurbel gedreht und geprüft, wie lange man danach Radio hören oder die Taschenlampe aktiv halten kann. Da die Ergebnisse sich nicht reproduzieren lassen, einmal sind es beim selben Kurbelradio nach drei Minuten Kurbeln fünf Minuten Radio, dann beim nächsten Versuch zehn Minuten Radio, haben wir auf entsprechende Angaben zu den einzelnen Geräten verzichtet und einen Gesamt-Schätzwert im allgemeinen Teil hinterlassen.

Die wichtigsten Fragen

Welches ist das beste Kurbelradio?

Das beste und vielseitigste Kurbelradio ist für uns das kompakte und robuste Kayinow RDF-580 mit UKW, AM und SW (Kurzwelle). Es bietet als einziges Radio im Test Stereo-Sound, der zudem besser klingt als bei den weitaus meisten Konkurrenten. Dank Bluetooth 5.0 lässt es sich auch als Bluetooth-Box verwenden. Durch die hohe Akkukapazität von 5.000 Milliamperestunden gibt es eine brauchbare Powerbank ab. Nicht zu kurz kommen dabei die Notfall-Features. Die Bedienung gelingt nach kurzer Eingewöhnung unkompliziert und problemlos. Auf eine Uhr und einen Kopfhörerausgang muss man aber verzichten.

Eignet sich ein Kurbelradio zum Musikhören?

Nur bedingt, weil der Klang mit wenigen Ausnahmen zu schlecht ist. Es fehlt an Volumen und Dynamik. Notfallradios sind auf klare Sprachwiedergabe ausgelegt.

Kurbelradios werden teilweise als "Solar-Radios" beworben. Was ist davon zu halten?

Wenig, denn nur mit den kleinen Solarzellen lassen sich die Radios nicht in annehmbarer Zeit aufladen – es würde Ewigkeiten dauern. Die Solarzellen können aber bei hellem Licht die Laufzeit verlängern oder Ladevorgänge unterstützen.

Kann man in die Batteriefächer von Kurbelradios auch aufladbare NiMH-Akkus einlegen?

Grundsätzlich ja, sie werden aber nicht im Notfallradio wieder aufgeladen. Wir empfehlen Batterien, weil man die aufgrund ihrer überaus geringen Selbstentladung einlegen und dann vergessen kann. Die Batteriefächer dienen als letzte Reserve, niemandem ist damit geholfen, wenn da Akkus drin sind, die sich im Notfall schon entladen haben.

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