Gerhard Richter hat die Motive der von ihm bearbeiteten Fotos aus Auschwitz malerisch unsichtbar gemacht und in Kommentaren wieder ans Licht geholt. Sein Umgang mit diesem Korpus von Bildern spiegelt auch den Wandel unserer Beziehung zur Kunst.
Als nach 1982 die Wende unterblieb, produzierten ihre Denkfabrikanten nur noch für die Nische: Josefine Preißler hat die lehrreiche Geschichte des Studienzentrums Weikersheim erforscht.
Weltweit steigen die Zahlen der Diagnosen von ADHS bei Kindern. Soziologen überlegen nun, was die Gründe hierfür sein könnten. Liegt es an zu viel Aufmerksamkeit hypersensibilisierter Eltern?
Rechte Parteiführer und ihre popkulturellen Idole versprechen den Wählern gleichzeitig Normalität und Disruption. Dass das nicht zusammenpasst, ist der Witz ihrer Sache: Sie machen Politik ohne Begründungen.
Die Leuphana Universität Lüneburg hat der Darmstädter Soziologin Cornelia Koppetsch die Habilitation entzogen. Das will die schon mehrfach mit Plagiaten aufgefallene Wissenschaftlerin nicht hinnehmen.
An die Stelle der Anthropologie ist die Bilderstrecke getreten. Doch selbst noch die sozialen Medien schreiben die biblische Schöpfungsgeschichte fort. Zeit für einen Versuch, über den Begriff des Menschenbildes ins Klare zu kommen.
Der Versuch, die Opfer aufzurechnen, die der Klimawandel im Laufe des Jahrhunderts verursachen könnte, ist gewagt. Modellierung stößt hier an Grenzen. Mit großen Zahlen ist man in einer neuen Studie nicht kleinlich, der Erkenntniszuwachs dagegen ist winzig.
Eine Vormenschengruppe ernährte sich offenbar vegan, wie sich jetzt herausgestellt hat. Doch allzu grundsätzliche Schlüsse auf den modernen Menschen sollte man daraus nicht ziehen.
Er revolutionierte das Genre des Campusromans zwischen scherzhaften Realitätsbezügen und postmodernem Experiment. Aber auch als Erzähler von Zeitgeschichte war David Lodge herausragend. Ein Nachruf.
Die angelesene Überlebensaufgabe: Don Quijote, der im Roman für sich in Anspruch nimmt, etwas von einem Dichter zu haben, bot ein Modell für die literarische Existenz Franz Kafkas.
Wo man die Ärzte noch länger an dem Sinnlosen hantieren sah, sammelt sich das Leben im Weckglas, und die Zeit steht still: Thomas Manns Roman „Der Zauberberg“, auf seine sprachlichen Mittel untersucht.
Eine leider nicht ganz so große Parodie: Bei der Bearbeitung der „Verwandlung“ betätigten sich die italienischen Disney-Künstler Andrea Freccero und Nino Russo als Käferkiller.
Der Ruf eines Spartakisten eilte Walter Kaesbach voraus, als er vor 100 Jahren von Erfurt nach Düsseldorf berufen wurde. An der Kunstakademie leitete der Freund und Förderer der Expressionisten nachwirkende Reformen ein.
Der Schriftsteller Raoul Schrott hat die Sternhimmel 17 verschiedener Kulturen aus Geschichte und Gegenwart zusammengestellt. Ein Gespräch über die Hintergründe eines einmaligen Projekts.
Peter Trawny möchte den Weltbezug der Philosophie retten und nimmt zu diesem Zweck Martin Heideggers Begriff der Weltanschauung in Schutz. Ein Vortrag in Wien bot Anlass zu Nachfragen.
Das anthropische Prinzip ist eine vernünftige, aber keine naturwissenschaftliche Aussage. Trotzdem behaupten zwei Forscher nun, es ließe sich durch Messungen eventuell testen. Tatsächlich wäre damit aber etwas anderes getestet.
Hier endet der lange Weg nach Westen: Zwei junge Politikwissenschaftler holen mit prominenten Rednern aus Amerika und Großbritannien die Debatte über den Postliberalismus in die Mitte Deutschlands.
Werden gravierende Probleme aufgedeckt, stellt sich für Organisationen die Frage, wer verantwortlich zu machen ist. Oft nutzen sie einen altertümlichen Mechanismus.
Warum die Genealogie der Begierdelosigkeit koreanische Leser anspricht: Der Roman „Die Vegetarierin“ von Literaturnobelpreisträgerin Han Kang ist ein Protestbuch.
Traurige Singles verkaufen sich besser als glückliche, so ist es zumindest bei Bananen, berichten Psychologen. Dabei läuft es für Alleinstehende gerade sehr gut.
Ehrenhalber in Rom: Unter dem Eindruck der Pandemie spitzt die frisch gekürte Balzan-Preisträgerin Lorraine Daston ihre Theorie der Objektivität medienkritisch zu.
Es ist seltsam: Gerade die Personen, die einem besonders nahestehen, sind nicht immer diejenigen, denen man sich anvertraut. Warum das so ist, erklären drei amerikanische Soziologen.
Behörden, Museen, und Unternehmen veröffentlichen Texte in Leichter Sprache. Doch hilft sie der Zielgruppe wirklich, Texte zu verstehen? Und wie verhält es sich mit dem Gendern?