Wand an Wand mit Nofretete? : König Tut bittet um Geduld
Es klingt wie ein Aprilscherz. Die groß angekündigte Sensation im Tal der Könige am westlichen Nilufer gegenüber der Stadt Luxor bleibt erst mal aus. Die Pressekonferenz, bei der Ägypten an diesem Freitagnachmittag über bisher unentdeckte Kammern im berühmten Grab des Pharaos Tutanchamun berichten wollte, ist kurzfristig verschoben worden. Alle nach Luxor angereisten Journalisten wurden um eine Woche vertröstet.
Es gebe noch keine absolute Gewissheit über jene Hohlräume, die man in der Sargkammer des Grabs mit der Nummer KV 62 vermutet, begründete der neue ägyptische Antikenminister Khaled al-Enani am Freitag in Luxor die Verschiebung. Man benötige noch eine Woche für die Analyse der neuer Radarmessungen, die man noch in der vergangenen Nacht an den Wänden der Sargkammer ausgeführt hat. „Nichts wird vor der Untersuchung der Scans bekanntgegeben, um wissenschaftliche Glaubwürdigkeit sicherzustellen“, sagte al-Enani.
Vorherige Radarscans an den Mauern in der Grabkammer hatten die Existenz weiterer bisher unbekannter Räume nahegelegt, aber noch nicht bewiesen. Der britische Ägyptologe Nicholas Reeves vermutet, das in einer der Kammern die Königin Nofretete bestattet ist. Nun wird man frühestens erst in einer Woche genaueres über die geheimnisvolle Grabkammer im Grab von Tutanchamun erfahren können.