Was Millionen Frauen vom Arbeiten abhält
Ehegattensplitting, beitragsfreie Krankenkasse, bürokratische Hürden für Betriebskitas – das alles ließe sich ändern. Es könnte große Teile der Arbeitskräftelücke schließen, zeigt eine Studie.
Die Kinderbetreuung in Deutschland funktioniere nicht, sagt die oberste „Wirtschaftsweise“. Das treibe Arbeitnehmer in die Teilzeit. Für Monika Schnitzer ist das Ehegatten-Splitting Teil des Problems.
Das Ehegatten-Splitting wurde 1958 eingeführt und 1982 vom
Bundesverfassungsgericht bestätigt. Nach Einschätzung des Gerichts stellt es keine Steuervergünstigung dar. Und so funktioniert das Ehegatten-Splitting:
Ehepaare können bei der Einkommensteuer die gemeinsame Veranlagung wählen. Dann wird zur Berechnung der Steuerschuld das Splittingverfahren angewendet. Dabei werden die Einkommen der Eheleute zusammengeszählt und durch zwei geteilt. Die darauf errechnete Steuer wird verdoppelt. Dadurch soll erreicht werden, dass die Steuerbelastung trotz Steuerprogression immer gleich hoch ist, egal wie sich das Einkommen auf die Eheleute verteilt. Ehepartner, die beide annähernd gleich viel verdienen, profitieren nicht vom Splitting, vorteilhaft ist es indes für Paare mit großem Gehaltsgefälle.
Ehegattensplitting, beitragsfreie Krankenkasse, bürokratische Hürden für Betriebskitas – das alles ließe sich ändern. Es könnte große Teile der Arbeitskräftelücke schließen, zeigt eine Studie.
Angeführt von der grünen Familienministerin Paus läuft ein neuer Versuch, das Splitting zu beenden. Dabei ist es nicht nur viel besser als sein Ruf – die Kritiker verkennen auch etwas anderes.
Familienministerin Paus möchte das Ehegattensplitting abschaffen. Nicht nur der hessische CDU-Ministerpräsident widerspricht – auch von der FDP kommt eine klare Ansage.
Ehe und Familie müssen weiterhin privilegiert und entlastet werden – gerade in Zeiten von Orientierungslosigkeit, Beliebigkeit und Freiheitsbeschränkungen.
Die traditionellen Steuerklassen III und V für Ehepaare sollen nach dem Willen der Ampelkoalition bald wegfallen. Das „Faktorverfahren“ steht als Ersatz breit. Es kann den Wegfall großenteils ausgleichen – aber nicht ganz.
Später in Rente, das Ehegattensplitting reformieren und Bildungsinvestitionen von der Schuldenbremse ausnehmen – Nicola Fuchs-Schündeln, die künftige Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin, hat klare Rezepte, was sich in Deutschland ändern muss.
Die Regierung will die Steuerklassen III und V abschaffen und damit die Begünstigung des besser verdienenden Partners beenden. Wir haben ausgerechnet, was das kostet.
Der Präsident des Bundessozialgerichts, Rainer Schlegel, wünscht sich weniger Perfektion und staatliche Bevormundung. Er kritisiert subventionierte Teilzeit, Minijobs und die beitragsfreie Mitversicherung der Ehepartner in der Krankenkasse.
Mehr Investitionen in Schulen, Kitas und Pflege: Mit staatlicher Unterstützung will die SPD-Vorsitzende erreichen, dass in Deutschland mehr Frauen in Vollzeit arbeiten.
Man kann nicht das Ehegattensplitting abschaffen und gleichzeitig das Rentensplitting einführen. Eine solche Willkürpolitik sollten die „Wirtschaftsweisen“ nicht vorschlagen.
Elterngeld-Reform, Ehegattensplitting und Hinterbliebenenrente verringern für viele Frauen die Anreize zu arbeiten. Das zu ändern, hätte Vorteile für die Gleichstellung und den Arbeitsmarkt. Ein Gastbeitrag der „Wirtschaftsweisen“.
Der SPD-Chef Lars Klingbeil will mehr Steuern von Eheleuten, um die Gleichstellung zu fördern. Dabei geht das auch ohne Steuererhöhung.
Der Finanzminister hat den Vorstoß der Ampel-Partner zurückgewiesen. Der Schritt sei weder in der Koalition verabredet noch für die Steuerzahler fair.
Der Bundeskanzler kann sich zumindest perspektivisch vorstellen, das Ehegattensplitting für Vielverdiener abzuschaffen. Im Blick hat er jene Bürger, „die viele Hunderttausend Euro im Jahr verdienen“.
Olaf Scholz verrät sein Politikkonzept: Jede Regelung müsste bei einer Volksabstimmung Bestätigung finden. Für die SPD ist das keine gute Nachricht. Ob es als Rezept gegen die AfD taugt, ist auch fraglich.
Für Normalverdiener solle es in der Steuerpolitik keine Verschlechterung geben, betont der Bundeskanzler. Kurz vor seinem Urlaub stellt sich Olaf Scholz am Freitage den Fragen der Hauptstadtpresse.
Das Ehegattensplitting für künftige Ehen abzuschaffen, sei nicht durchdacht, so der frühere Finanzminister. Ein Wirtschaftsweiser und der Kinderschutzbund wünschen sich ganz andere Modelle, um Familien mit Kindern zu fördern.
In Folge 263 fragen wir den Bundesfinanzminister nach dem Streit um das Elterngeld und das Ehegattensplittung. Außerdem analysieren wir, warum das Bundesverfassungsgericht die zweite und dritte Lesung des Heizungsgesetzes untersagt hat.
„Lars Klingbeil hat recht“; In die Debatte um die Abschaffung des Ehegattensplitting mischt sich nun auch SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert. Er plädiert für eine „vorurteilsfreie Debatte“.
Nur die Verbindung von Mann und Frau bringt Kinder hervor. Ehe und Familie zu bewahren bleibt Verfassungsauftrag.
Ein Abrücken vom Ehegattensplitting dürfte indes in der rot-grün-gelben Koalition kaum durchsetzbar sein, weil die FDP dies kategorisch ablehnt. Daran ändert auch ein Passus im Koalitionsvertrag nichts, den Reformbefürworter gern zitieren.
Natürlich wird die FDP beim Streichen des Ehegattensplittings nicht mitmachen. Dem SPD-Chef ist das egal – er bringt sich in die Schlagzeilen, und die Ampel taumelt durch den Sommer.
SPD-Chef Lars Klingbeil hat vorgeschlagen, das Ehegattensplitting in seiner jetzigen Form abzuschaffen. Während DGB und Linke das befürworten, bremst das Bundesfinanzministerium.
SPD-Chef Lars Klingbeil will das Elterngeld in der bisherigen Form erhalten – und stattdessen dem „antiquierten Steuermodell“ ein Ende setzen. Auch die FDP ist gegen die Elterngeldkürzung für Gutverdiener.
Das deutsche Steuerrecht passt nicht mehr in die Zeit. Das gilt für das Splitting und die Progression.
Über Paarbeziehungen, Geschlechter-Stereotypen – und das leidige Splitting.
Die DGB-Chefin sieht das Ehegattensplitting als einen Anreiz für Frauen, weniger zu arbeiten. Dabei sollte im Kampf gegen den Fachkräftemangel die Erwerbstätigkeit von Frauen vielmehr gefördert werden.
Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer fordert im F.A.Z.-Interview eine dringende Reform des Rentensystems. Ändere sich nichts, habe die junge Generation keine Chance, ihre Zukunft zu gestalten. Auch zum Ehegattensplitting hat sie eine klare Meinung.
Die heutige Besteuerung von Eheleuten schützt Arbeiter – nicht aber Ärzte, Bauern und Industrielle. Finanzwissenschaftler fordern eine Reform. Dabei sollte das System nicht mit den Steuerklassen verwechselt werden.
Viele Ehefrauen verdienen wenig und haben kaum einen Anreiz das zu ändern. Die Bertelsmann Stiftung fordert deshalb eine Doppelreform – sie könnte den Ampel-Parteien gefallen.
Das geltende Splittingverfahren steht zu unrecht in der Kritik. Es ist die logische und stimmige Konsequenz des Modells der Zugewinngemeinschaft.
Friedrich Merz verteidigt im F.A.Z.-Gespräch die teuren Pläne der Union zu Steuern, Rente und Klima. Und er macht klar, dass er künftig mit am Kabinettstisch sitzen möchte.
Forscher, die mit Ministerin Giffey den Familienbericht vorstellten, fordern Maßnahmen, um die Erziehung gleichberechtigter zu gestalten. Es soll mehr Anreize für Väter zur Elternzeit geben.
Viele dreschen auf das Splitting ein. Es festige traditionelle Rollenbilder, belohne Paare mit nur einem Verdiener. Doch es gibt Gründe, es beizubehalten.
In Deutschland arbeiten verheiratete Frauen deutlich weniger als in anderen Ländern. Woran das liegt, hat die Frankfurter Ökonomin Fuchs-Schündeln untersucht.
Er bringt das Geld nach Hause, sie hält ihm den Rücken frei. So kannte und liebte es Herr K. Bis ein Doppelkopf-Abend ihn ins Grübeln brachte. Die Kolumne „Nine to five“.