Frankfurter im DFB-Team :
Warum Robin Koch um seine EM-Nominierung bangen muss

Von Tobias Rabe, Nürnberg
Lesezeit: 2 Min.
Gehört zu Nagelsmanns Streichkandidaten: Frankfurts Robin Koch
Bundestrainer Julian Nagelsmann darf nur 26 Spieler mit zur EM nehmen und spielt auf Zeit. Für Robin Koch ist das eine Hängepartie, denn der Abwehrchef von Eintracht Frankfurt zählt zu den Streichkandidaten.

Robin Koch blickt sehr gespannt diesem Freitag entgegen. Nach dem EM-Testspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Mönchengladbach gegen Griechenland (20.45 Uhr/RTL) muss Bundestrainer Julian Nagelsmann der Europäischen Fußball-Union UEFA sein endgültiges Aufgebot für die Europameisterschaft melden – und abseits der U-21-Nationalspieler Rocco Reitz und Brajan Gruda noch einen streichen, um die Maximalzahl von 26 nicht zu überschreiten.

Bis zum 0:0 am Montagabend gegen die Ukraine in Nürnberg galt allenthalben der junge Hoffenheimer Stürmer Maximilian Beier als erster Streichkandidat. Doch er nutzte sein Länderspiel-Debüt zu einer starken Bewerbung. „Es fällt keiner so richtig ab, dass man sagen könnte, der hat es verdient, nach Hause zu fahren“, sagte Nagelsmann über die knifflige Aufgabe, sollte nicht noch ein Spieler eine Verletzung erleiden. Der Bundestrainer spielt daher auf Zeit: „Die Jungs haben noch eine Woche, sich das Ticket zu verdienen.“

Koch möchte die Zeit mit zwei Trainingseinheiten und einem Spiel nutzen. „Ich gebe Gas und habe mich gefreut, nach längerer Zeit wieder ein Spiel für die Nationalmannschaft zu machen. Es ist immer eine Riesenehre.“ Fast auf den Tag drei Jahre waren bis zur Einwechslung gegen die Ukraine seit seinem bisher letzten Länderspiel vergangen. Seinerzeit wurde er gegen Dänemark ebenfalls in der 60. Minute eingewechselt, auch damals gab es ein Remis (1:1), auch damals war es ein EM-Test. 2021 schaffte es Koch in den Kader, spielte aber bis zum Turnier-Aus im Achtelfinale keine Minute. Der Abwehrchef von Eintracht Frankfurt war vor der vergangenen Saison auch deswegen von Leeds United nach Deutschland zurückgekehrt, um wieder in den Fokus der Landesauswahl zu rücken.

Das gelang, die abermalige EM-Teilnahme ist dennoch unsicher. Nagelsmann hat sich auf Jonathan Tah und Antonio Rüdiger als Stammspieler in der Innenverteidigung festgelegt, Waldemar Anton sieht der Bundestrainer einen „Tick“ vor Koch. Ein weiterer Innenverteidiger, Nico Schlotterbeck, reiste erst am Dienstag ins Trainingslager nach Herzogenaurach, weil er mit Borussia Dortmund am Samstag noch im Champions-League-Finale gespielt hatte. Während Anton gegen die Ukraine Rüdiger ersetzte, wurde Koch erst später für Tah eingewechselt.

Kurz vor Abpfiff stand der 27 Jahre alte Frankfurter im Mittelpunkt. Er spielte auf Torwart Manuel Neuer einen Rückpass, der jedoch etwas schwach geriet, weil er „Manu ein bisschen weiter draußen erwartet“ hatte. Neuer verlor den Ball, der ukrainische Treffer danach wurde allerdings wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt. Das ging gerade noch gut. Ob die Woche für Koch mit der EM-Nominierung ebenso glücklich endet, wie sie mit der Einwechslung begonnen hat, muss sich allerdings, spätestens am Freitagabend, erst noch zeigen.