Schaffe, schaffe, ewig baue
Ein Zukunftsprojekt war Stuttgart 21 für seine Gegner nie. Doch auch den Fans fällt ihr Optimismus immer schwerer. Auch nach der Fertigstellung des Bahnhofs stehen der Stadt noch Jahre der Zumutungen bevor.
Die nun wichtigen Gaskraftwerke müssen vor allem im Südwesten entstehen, fordert Transnet-BW-Chef Werner Götz. Ansonsten werde der Kohleausstieg scheitern.
Ein Zukunftsprojekt war Stuttgart 21 für seine Gegner nie. Doch auch den Fans fällt ihr Optimismus immer schwerer. Auch nach der Fertigstellung des Bahnhofs stehen der Stadt noch Jahre der Zumutungen bevor.
Den größten Vorteil von der neuen ICE-Strecke hat die Stadt Ulm. Sie hat die Chance genutzt – ihr Oberbürgermeister ist zuversichtlich.
Zum Fahrplanwechsel wird das Schnellstreckennetz der Bahn länger: Die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm bringt Reisende eine Viertelstunde früher ans Ziel. Hat sich der Milliardenaufwand gelohnt?
Zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember wächst das ICE-Netz um 60 schnelle Kilometer. Es ist der Anschluss an die Neubaustrecke des noch nicht fertigen, umstrittenen Projekts Stuttgart 21.
Das unterirdische Bahnprojekt Stuttgart 21 nähert sich der Vollendung. Zeit für einen Blick in den Untergrund.
Stuttgart 21 ist noch nicht fertig. Aber von Ulm nach München geht es künftig etwas schneller: Zwischen Wendlingen und Ulm können die ICEs jetzt 250 Kilometer pro Stunde fahren.
Die Energiekrise macht vielen Angst vor dem Winter. Die F.A.Z. hat mit denen gesprochen, die dafür sorgen sollen, dass selbst in schwierigen Situationen noch Strom aus der Steckdose kommt.
Die Bahn feiert den Brückenschlag der dritthöchsten Eisenbahnbrücke in Deutschland. Sie soll die Fahrzeit zwischen Stuttgart und Ulm verkürzen. Bis die ersten Schnellzüge rollen, dauert es aber noch.
Am Mittwochnachmittag ist ein 77-Jähriger Autofahrer im baden-württembergischen Wendlingen mit seinem PKW in eine Tankstelle gefahren. Laut Polizei verwechselt der Fahrer des Volvos mehrfach Gas- und Bremspedal bzw. Vorwärts- und Rückwärtsgang. Außer dem Fahrer, der sich leicht verletzt, kommt niemand zu Schaden.
Fünf Jahre nach dem Amoklauf des Schülers Tim K. in Winnenden ist den Opfern der Tat gedacht worden. Ein Mahnmal soll an sie erinnern.
15 Menschen waren bei dem Amoklauf eines Siebzehnjährigen in Winnenden ums Leben gekommen. Fünf Jahre nach der Tat soll nun ein Denkmal des Künstlers Martin Schöneich an die Opfer erinnern.
Nach dem Amoklauf in Winnenden fordern Verletzte, Hinterbliebene und die Stadt von dem Vater des Amokläufer Schadenersatz in Millionenhöhe. Dagegen sperrt sich die Versicherung.
Stuttgart 21 und der Berliner Flughafen haben den Ruf im In- und Ausland gründlich ruiniert. Berlins Hauptbahnhof: Kaum eingeweiht, schon sanierungsreif. Doch die großen Projekte dürfen den Blick auf das gesamte Verkehrsnetz nicht verstellen.
Verkehrsminister Ramsauer will den Flughafen Tegel nach Fertigstellung des BER außer Betrieb nehmen. Im Gespräch mit der F.A.Z. kündigte Ramsauer zudem Kostensteigerungen beim Bau der mit „Stuttgart 21“ verbundenen Strecke Wendlingen-Ulm an.
Stuttgart 21 könnte womöglich erst im Jahr 2024 in Betrieb gehen und bis dahin zusätzliche Ausgaben in Milliardenhöhe erfordern, heißt es in einem internen Vermerk. Als „Quatsch“ bezeichnet Verkehrsminister Ramsauer aber Berichte, der Bund plädiere für einen Ausstieg aus dem Bahnprojekt.
Was passiert, wenn es im Winter zu Stromengpässen kommt und die Versorger das Netz nicht stabilisieren können? Nach einem Plan von ENBW werden dann Verbraucher in einem rollierenden System stundenweise komplett vom Strom abgehängt.
Die Landesregierung stellt „Stuttgart 21“ zur Abstimmung. Die Bahn sieht nur die Wahl: moderner Bahnhof oder hoher Schadensersatz. Einen „Plan B“ gibt es nicht.
Winfried Hermann kämpft als neuer Verkehrsminister gegen Stuttgart 21. Aus seinem Widerwillen gegen „Stuttgart 21“ hat er nie ein Hehl gemacht: Er will den neuen Bahnhof und die Schnellstrecke verhindern.
Wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung ist der Vater des Amokläufers von Winnenden auf Bewährung verurteilt worden. Der 52 Jahre alte Sportschütze hatte seine Waffe, mit der sein Sohn 15 Menschen und sich selbst erschossen hatte, unverschlossen aufbewahrt.
Im Prozess um den Amoklauf in Winnenden hat der angeklagte Vater von Tim K. erstmals den Hinterbliebenen sein Mitgefühl ausgesprochen. Die Verteidigung beantragte seinen Freispruch, da die Tat nicht vorhersehbar gewesen sei.
„Es ist sehr schwer. Ja, es ist nicht möglich“. Mit diesen Worten brachte der Stuttgart-21-Schlichter Heiner Geißler die Grenzen seiner Möglichkeiten zum Ausdruck. Kurz vor Bekanntgabe seines Schlichterspruchs stellte er klar: Er glaubt nicht mehr an eine Einigung. Und hält auch einen Volksentscheid für unmöglich.
Die Grünen waren im Einklang mit protestierenden Bürgern schon immer gegen ICE-Bahnstrecken. Ihre Argumentation gegen die Projekte war im Großen und Ganzen immer dieselbe. Mittlerweile wird dieser Bürgerinitiativen-Klientelismus sogar für die eigene grüne Politik hinderlich.
Die Gegner von „Stuttgart 21“ haben ihr Konzept vorgestellt. Dabei sollen das Gleisnetz des Kopfbahnhofs und das Bahnhofsgebäude saniert werden. Die Vorstellung einer Alternative ist für das Aktionsbündnis strategisch wichtig.
Neun geplante Bahnstrecken dürfen nach einer neuen Berechnung nicht mehr vom Bund bezahlt werden. Wegen fehlender Wirtschaftlichkeit. Nicht dazu zählt Wendlingen–Ulm, obwohl deren Nutzen umstritten ist.
Die Schlichtungsverhandlungen in Stuttgart verschaffen dem Fernsehsender „Phoenix“ Rekordquoten. Der Grüne Boris Palmer nutzt die zweite Runde für einen Schaulauf - trotz Elternzeit. Die eigentliche Diskussion aber kommt kaum vom Fleck.
CDU und FDP im baden-württembergischen Landtag haben einen landesweiten Volksentscheid über das Bahnprojekt „Stuttgart 21“ abgelehnt. Unterdessen hat der Untersuchungsausschuss zum Polizeieinsatz gegen eine Demonstration von Gegnern des Projekts seine Arbeit aufgenommen.
Am Tag, als die Bahn bestreikt wurde, verlagerten die „Stuttgart 21“-Gegner ihren Protest in die Hauptstadt. Auffällig unauffällig bleibt Bundesverkehrsminister Ramsauer: Mit öffentlichen Bekundungen zum umstrittenen Großprojekt hält er sich zurück.
Vermittler Geißler mahnte zu sachlichen Gesprächen - und tatsächlich lieferten sich Gegner und Befürworter des Infrastrukturprojekts Stuttgart 21 in der ersten Schlichtungsrunde eine faire Auseinandersetzung. Gleichwohl wurden Differenzen deutlich - etwa beim Thema Güterverkehr.
Es gebe in Berlin „einige Leute, die halten uns für verrückt“, sagt Vermittler Geißler, aber die Schlichtung bei „Stuttgart 21“ könne der „Prototyp für eine bessere Bürgerbeteiligung“ sein. Ministerpräsident Mappus freut sich auf den „Faktencheck“.
Heiner Geißler soll den „Gesprächsfaden knüpfen“ zwischen Gegnern und Befürwortern des Bahnprojektes „Stuttgart 21“. Baden-Württembergs Ministerpräsident Mappus hat den früheren Bundesminister als „Moderator“ vorgeschlagen. Geißler hat schon zugesagt.
Nach den Ausschreitungen in Stuttgart rufen Baden-Württembergs Ministerpräsident Mappus und Kanzlerin Merkel zur Mäßigung auf. Es gebe viele Möglichkeiten des Dialogs - einen Baustopp lehnen sie ab. Am Abend demonstrierten wieder Zehntausende.
Erst Verlust belehrt über den Wert der Dinge: Der Stuttgarter Hauptbahnhof, ein Denkmal der Moderne, ist das aktuelle, aber beileibe nicht das einzige Beispiel für die Abrisswut der baden-württembergischen Hauptstadt.
Dunkle Räume, schwarze Bildschirme, bunte Fieberkurven: Wie die Deutsche Bahn in der Frankfurter Netzleitzentrale den Betrieb im Netz steuert und Bauprojekte wie Stuttgart 21 begründet.
Der Ulmer Oberbürgermeister Ivo Gönner (SPD) betont im Gespräch mit der F.A.Z. die Bedeutung des Infrastrukturprojektes „Stuttgart 21“ auch für seine Stadt und warnt eindringlich vor einem Baustopp: Das würde uns um dreißig Jahre zurückwerfen.
Während in Stuttgart wieder Tausende gegen das Bahnprojekt „Stuttgart 21“ demonstrierten, gibt es in Thüringen Streit über ein Gutachten, das die ICE-Neubaustrecke München-Berlin über Erfurt in Frage stellt.
Man hätte es den Stuttgartern nicht zugetraut, aber inzwischen geht es auf ihren Demonstrationen gegen das Milliardenprojekt „Stuttgart 21“ zu wie in der Hamburger Hafenstraße. Verbissen kämpfen sie um ihren alten Bahnhof. Ein Blick auf Deutschlands größte Baustelle.