Während Übertragung der EM :
Explosion in Mogadischu tötet mehrere Menschen

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Ein somalischer Soldat sichert im Herbst des Jahres 2021 das Gebiet nach einem Selbstmordattentat  in der Hauptstadt. (Archiv-Bild)
Sie wollten das Finale der Fußball-EM sehen. Doch dann explodierte in der somalischen Hauptstadt eine Autobombe und riss mehrere Menschen in den Tod. Die Tat erinnert an einen Anschlag während der WM 2010.

Während der Übertragung des EM-Finales ist vor einem Café in der somalischen Hauptstadt Mogadischu eine Autobombe explodiert. Mindestens elf Menschen kamen dabei ums Leben, dutzende Besucher des stark besuchten Lokals wurden nach Angaben eines Polizeisprechers verletzt.

Die Autobombe sei vor dem „Top Coffee Restaurant“ detoniert, berichtete Somalias Nationale Nachrichtenagentur (Sonna). Der Sprengsatz sei dort von der islamistischen Al-Schabab-Miliz platziert worden.

Ein Polizeisprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur, es sei noch unklar, ob in dem Fahrzeug ein Selbstmordattentäter gesessen habe und ob zusätzlich bewaffnete Angreifer beteiligt waren.

Die Zahl der Toten und Verletzten könne noch weiter steigen, befürchten die Ermittler. Durch die Wucht der Explosion seien auch benachbarte Gebäude schwer beschädigt worden. Das angegriffene Lokal ist beliebt bei Regierungsangestellten. Bisher hat sich keine Gruppe als verantwortlich für den Anschlag erklärt.

Düstere Parallelen zur WM 2010

Die Tat erinnert an den Terroranschlag der radikalislamischen Miliz Al-Schabab während der Fußballweltmeisterschaft 2010. Die somalische Terrorgruppe hatte damals im ugandischen Kampala Bomben in einem Lokal gezündet, in dem mehrere hundert Menschen das WM-Finale verfolgten. Damals starben 74 Menschen.

Al-Schabab lehnt Fußball als „haram“ (unrein) ab und hatte vor wenigen Monaten einen Anschlag während eines Fußballturniers in Mogadischu auf das dortige Stadion versucht.

Die somalische Regierung kämpft seit Jahren gegen die Terrormiliz, die Teile Somalias kontrolliert. In den vergangenen Monaten kam es wiederholt auch in Mogadischu wieder zu Anschlägen. So griffen Terroristen im März ein Hotel nahe dem Präsidentenpalast an und verschanzten sich dort stundenlang.