Rettungsarbeiten fortgesetzt :
Zahl der Toten nach Erdrutsch in China steigt auf mehr als 30

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China: Rettungskräfte suchen nach einem Erdrutsch im Dorf Liangshui im Kreis Zhenxiong nach Überlebenden in der Nähe der beschädigten Häuser.
Einen Tag nach dem Erdrutsch im Südwesten Chinas ist die Zahl der Toten abermals auf mehr als 30 gestiegen. 24 Menschen werden weiterhin vermisst. Eine Expertengruppe äußerte sich zur Unglücksursache.

Nach dem Erdrutsch in einer entlegenen Bergregion im Südwesten Chinas schwindet die Hoffnung, noch Überlebende zu finden. Am Unglücksort in der Provinz Yunnan wurden bis Dienstag mehr als 30 Todesopfer gefunden, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Die Suche nach noch einigen weiteren Verschütteten sei ein „Wettlauf gegen die Zeit“.

Knapp 36 Stunden nach dem Unglück lag die Zahl der bestätigten Todesopfer bei 31. Zuvor war in Staatsmedien von 20 Todesopfern und 24 Vermissten die Rede gewesen.

Rund 200 Einsatzkräfte wurden an den Unglücksort im Landkreis Zhenxiong entsandt. Auch Bewohner von Nachbardörfern beteiligten sich an der Suche nach Verschütteten.

Der Feuerwehrmann Li Shenglong sagte Xinhua, trotz Minustemperaturen sei der Rettungseinsatz die ganze Nacht lang fortgesetzt worden. Weiter hieß es in dem Xinhua-Bericht, der Unglücksort sei von einer dicken Schneedecke bedeckt und die Einsatzkräfte verwendeten „alle möglichen Geräte, um nach Überlebenden zu suchen“.

In dem kleinen Dorf Liangshui waren am frühen Montagmorgen (Ortszeit) 18 Häuser verschüttet worden. Der Behördenvertreter Wu Junyao sagte Xinhua, der Erdrutsch habe sich im oberen Bereich einer steilen Felswand ereignet. Ein etwa 100 mal 60 Meter großes Gebiet sei verschüttet worden, die Erdschicht auf den Häusern sei etwa sechs Meter dick gewesen. Auf Bildern des staatlichen Fernsehsenders CCTV war zu sehen, wie die Einsatzkräfte unter verbogenen Metallträgern und Beton nach Verschütteten suchten.

Laut Xinhua stellte eine Expertengruppe fest, dass der Abbruch an der Spitze des Hügels die weiter abwärts liegenden Erdmassen in Bewegung gesetzt haben dürfte. Die Lawine habe sich anschließend 150 Meter in die Tiefe gewälzt.

Wegen des Erdrutsches mussten mehr als 200 Menschen ihre Häuser verlassen. Staatsmedien zufolge versorgten Bewohner aus Nachbardörfern die Betroffenen mit Lebensmitteln. Die Stromversorgung und die Telekommunikation in der Region funktionierten den Berichten zufolge wieder normal. Außerdem seien Decken und Feldbetten in das Katastrophengebiet geliefert worden.

Das gebirgige Yunnan gehört zu den ärmsten Provinzen der Volksrepublik. China hat in den vergangenen Monaten eine Reihe von Naturkatastrophen erlebt, die teilweise auf extreme Wetterereignisse wie heftige Regenfälle zurückzuführen waren. Im September hatte starker Regen in der südlichen Region Guangxi einen Erdrutsch verursacht, bei dem Medienberichten zufolge mindestens sieben Menschen ums Leben kamen.