![Sechs Köpfe für die Documenta](https://media0.faz.net/ppmedia/aktuell/2323027420/1.9829386/article_aufmacher_klein/blick-auf-das-fridericianum.jpg)
Sechs Köpfe für die Documenta
Hoffnungsvoll: Nach dem Rücktritt der alten Findungskommission präsentiert die Documenta-Geschäftsführung ihr neues Team. Die sechs Kuratoren haben den weiten Blick in die Welt der Kunst.
Hommage an einen Kultautor: Jim Avignon hat „Der Schneemann“ von Jörg Fauser illustriert – pünktlich zu dessen 80. Geburtstag.
Die documenta ist die weltweit bedeutendste Reihe von Ausstellungen für zeitgenössische Kunst. Sie findet alle fünf Jahre statt und dauert jeweils 100 Tage. Sie wird auch als Museum der 100 Tage bezeichnet. Die erste documenta wurde 1955 veranstaltet und geht auf die Initiative des Kasseler Kunstprofessors und Designers Arnold Bode zurück. Die documenta-Ausstellung präsentiert einen Querschnitt durch die aktuelle Kunst aus dem Blickwinkel des jeweiligen Kurators, der künstlerischer Leiter genannt wird. Die Besucherzahlen der documenta steigen regelmäßig. Der Name der Ausstellung ist ein Kunstwort. Die Bezeichnung trägt den Anspruch insbesondere der ersten documenta, eine Dokumentation über die moderne Kunst zu sein, die den Deutschen während der Zeit des Nationalsozialismus nicht zugänglich war.
Die documenta nutzt unterschiedliche Ausstellungsorte innerhalb des Stadtgebietes von Kassel. Fester Ort seit 1955 ist das Fridericianum. Seit der documenta 9 im Jahr 1992 kam die neu erbaute documenta-Halle hinzu. Daneben werden auch andere Museen in Kassel für die Dauer der Ausstellung zum Bestandteil. Hinzu kommen Gebäude, die regulär nicht für Ausstellungszwecke genutzt werden und daher über den Aspekt der ausgestellten Kunst weiteren Einblick gewähren etwa als technische oder infrastrukturelle Anlagen. Neben den künstlerischen Arbeiten, die innerhalb von Gebäuden präsentiert werden, sind auch Werke unter freiem Himmel fester Bestandteil der documenta. Standort dieser Außenarbeiten ist traditionell der Friedrichsplatz vor dem Fridericianum, sowie die innerstädtische Parkanlage Karlsaue. Aber auch andere Örtlichkeiten innerhalb der Stadt wurden bereits genutzt.
Organisiert wird die Weltausstellung zeitgenössischer Kunst durch die documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs-GmbH, eine gemeinnützige Gesellschaft, die von der Stadt Kassel und dem Land Hessen als Gesellschafter getragen und finanziert und zudem durch die Kulturstiftung des Bundes finanziell unterstützt wird.
Der jeweilige Oberbürgermeister der Stadt Kassel ist der Vorsitzende des Aufsichtsrates.
Nach einer Idee von Arnold Bode entstand 1961 in Kassel das documenta Archiv, bestehend aus einer Spezialbibliothek zur Gegenwartskunst und den vollständigen Akten und Materialien aus dem Umfeld der documenta-Organisation. Das Archiv beherbergt eine Videothek mit Ausstellungs- und Aktionsdokumentationen, Künstlerporträts zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts sowie Kunstvideos aus den vergangenen 30 Jahren.
Die documenta 16 soll vom 12. Juni bis 19. September 2027 in Kassel stattfinden.
Hoffnungsvoll: Nach dem Rücktritt der alten Findungskommission präsentiert die Documenta-Geschäftsführung ihr neues Team. Die sechs Kuratoren haben den weiten Blick in die Welt der Kunst.
Sie galt einmal als höchste aller Künste, doch dann kam sie im zwanzigsten Jahrhundert auf den Hund: Ein Gastbeitrag zu Glanz und Elend der Historienmalerei.
Die Eingriffsversuche des Staats in die Wissenschafts- und Kunstfreiheit mehren sich. Wie kann er auf demokratische Weise mit antisemitischen Gefahren in der Kultur fertigwerden?
Sie gilt vielen als zu laut – und in entscheidenden Momenten wie der Berlinale und der Documenta als zu leise. Kulturstaatsministerin Claudia Roth kommt nicht aus der Defensive.
Im Kulturausschuss im Bundestag wurde die Frage gestellt, ob wir 2027 in der Lage sein werden, eine Documenta auszurichten. Was kam dabei heraus?
Der bei der vergangenen Documenta ausgebliebene Dialog zwischen den Akteuren soll bei der nächsten Ausgabe gefördert werden. Die Bundespolitik will eine Strukturreform der Weltkunstschau. Aber reicht das?
Kompetenz, Erfahrung und Diversität der Perspektiven sind wichtigste Kriterien für die künstlerische Leitung der nächsten Documenta: Hessens Kulturminister Timon Gremmels sagt, was mit der Kunstschau geschehen soll.
Steht etwas mehr Kontrolle wirklich der Kunstfreiheit entgegen? Der Documenta-Aufsichtsrat hat sich jedenfalls in seiner entscheidenden Sitzung gegen einen verbindlichen Code of Conduct für die künftige künstlerische Leitung ausgesprochen.
Fast neunzig Pavillons und 331 Künstler: Die 60. Ausgabe der Biennale di Venezia ist so politisch wie die vorige Documenta XV, doch überzeugender.
Der albanische Künstler Anri Sala ist ein Meister der Zeit im Bild. Nahezu jedes seiner Werke spielt mit der Pause, dem Intervall und leichten Tempi-Verschiebungen.
Eine Petition fordert die Wahrung der Kunstfreiheit bei der Documenta. Hintergrund ist ein Verhaltenskodex, der Vorfälle wie den Antisemitismus-Skandal des Jahres 2022 verhindern soll. Von diesem Vorschlag ist der Aufsichtsrat nicht überzeugt.
In Kassel, dem neuen Zion, veranstaltete RTL zum zweiten Mal „Die Passion“, eine Art Jesus-Musical mit vielen C-Prominenten, einem stark ausgeprägten Willen zur Modernisierung und einer Stulle zum Abendmahl.
Weitwandern ist eine besonders nachhaltige Form des Wintersports. Im Unterengadin lernt man dabei gleich noch eine andere Seite der Schweiz kennen.
Zärtlichkeit fürs Material: Das Museum of Modern Art widmet der Künstlerin Joan Jonas eine Retrospektive. Dabei gelingt auch ein Blick hinter die Kulissen.
Pionier der Vermittlung der Videokunst und forschender Museumsdirektor: Zum achtzigsten Geburtstag von Wulf Herzogenrath.
Der Staat darf die Kunst auf politische Zwecke wie den Kampf gegen den Antisemitismus verpflichten, stellt ein Gutachten des Berliner Staatsrechtlers Christoph Möllers fest. Aber wäre das klug?
Eine Frankfurter Tagung wird aus Angst vor Antisemitismusvorwürfen abgesagt. Kann man in Deutschland wirklich nicht mehr über Postkolonialismus sprechen, wie die Veranstalter behaupten?
Waldsterben, Wettrüsten, Weltfrieden: Zum Tod der international spät entdeckten, dann jedoch umso wirkmächtigeren Künstlerin Ruth Wolf-Rehfeldt
Nach der Berlinale hat nun auch die Biennale einen Antisemitismus-Skandal. Künstler fordern den Ausschluss Israels. Der italienische Kulturminister weist dies mit scharfen Worten zurück.
Auf der Abschlussgala der Berlinale haben sich Redner offen israelfeindlich geäußert. Kulturstaatsministerin Claudia Roth kündigte gemeinsam mit dem Berliner Senat eine Untersuchung der Vorfälle an.
„So bei einem internationalen Filmfestival aufzutreten, hilft niemandem“: Die Kulturstaatsministerin will klären, wie antiisraelische und antisemitische Äußerungen im Rampenlicht der Berlinale künftig vermieden werden können.
Die Leiterin des Jüdischen Museums Frankfurt ist Zielscheibe von Hassreden während einer Lesung in einem Berliner Museum geworden. Inzwischen ermittelt die Polizei. Wie hat Mirjam Wenzel den Vorfall erlebt? Was zieht sie für Konsequenzen für sich selbst – und für ihr Haus?
Der eigene Körper als Material: Münchens Pinakothek der Moderne widmet dem Künstler Flatz eine Werkschau.
Timon Gremmels ist seit Januar neuer hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst. Der SPD-Politiker spricht über das Gendern in Hochschulen, den Umgang mit Antisemitismus und die Zukunft der Documenta.
Jahrzehntelang forschte der Frankfurter Kunsthistoriker Klaus Herding über Gustave Courbet. Seine Kollegin Regine Prange führt Herdings Interesse am Realismus auf die Folgen von 1968 zurück.
Der Blick in die Antike zeigt: Kunst und Moral sind nicht immer so klar zu trennen, wie in der Diskussion über anstößig erscheinende Literatur gefordert wird. Ein Gastbeitrag.
Die Berliner Antidiskriminierungsklausel hilft der Kulturbürokratie, nicht dem Kampf gegen Antisemitismus. Soll das zum Modell werden?
Die Frankfurter Konfliktforscherin Nicole Deitelhoff beschäftigt sich mit den großen Kriegen. Das verschafft ihr derzeit viel öffentliche Aufmerksamkeit. Vor allem aber sucht sie nach Wegen, wie wieder Vertrauen zu schaffen ist.
Die Biennale in Venedig ist eines der großen Kunstereignisse des Jahres 2024. Was wird es dort zu sehen geben, welche Namen wird man sich merken müssen?
Warum der Fuldaer Bischof auf dem Weltjugendtag in Lissabon erkannt wird und eine Krippe aus Autoreifen zu einer Ausstellung beisteuert.
Die Erfahrung des Krieges hätte die beiden Maler verbinden können, doch sie trennte sie: Eine Berliner Schau zeigt Ernst Wilhelm Nay im Dialog mit dem Franzosen André Masson.
Der Blick von außen listet alle Documenta-Pannen schwarz auf weiß auf: Eine unabhängige Unternehmensberatung analysiert die von der Documenta 15 begangenen Fehler und gibt konkrete Empfehlungen.
Malerei, Video und Fotogramme: Eine Schau in Mannheim zeigt, dass die Künsterlinnen Nan Hoover, Anneliese Hager und Maria Lassnig noch mehr verbindet als biographische Analogien.
Ob es um den Gazakrieg, den Ukrainekrieg oder auch nur die Documenta geht: Früher oder später taucht als Argument immer der „Globale Süden“ auf. Über Phantasma und Realität eines einflussreichen Schlagworts.
Bazon Brock lässt sich bei einer Frankfurter Debatte zur Kunstfreiheit nicht ausbremsen. Der Siebenundachtzigjährige hält die Deutsche Bahn für terroristischer als die „Klimakleber“.
Lange galt die Documenta Kassel als wichtigste Ausstellung der Welt. Doch im Antisemitismus-Streit trat jetzt die Findungskommission zurück. Was nun? Ein Gespräch mit dem Documenta-Geschäftsführer Andreas Hoffmann.